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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Berührend, aber auch sehr sachlich

Die Liebe hat elf Dimensionen
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Ich gebe diesem Buch 3 Sterne, was aber nicht darin liegt, dass ich nicht den Hut vor Jane Hawking ziehe! Diese Frau beweist sowohl Stärke und Durchhaltevermögen als auch ein großes Maß an Bescheidenheit ...

Ich gebe diesem Buch 3 Sterne, was aber nicht darin liegt, dass ich nicht den Hut vor Jane Hawking ziehe! Diese Frau beweist sowohl Stärke und Durchhaltevermögen als auch ein großes Maß an Bescheidenheit und Rücksichtnahme auf andere. Ihr Leben ist voller Hindernisse und trotzdem meistert sie es, einen schwerkranken, behinderten Mann zu pflegen, drei Kinder großzuziehen, ihre Doktorarbeit zu schreiben und für die Recht von Behinderten zu kämpfen. Dies alles verdient meinen Respekt und inhaltlich würde ich dem Buch auf jeden Fall 5 Sterne geben. Leider hat mir die Umsetzung nicht ganz so gut gefallen. Gerade am Anfang zieht sich das Buch doch sehr in die Länge, da es oftmals lange Passagen über wissenschaftliche Belange entweder von Stephen oder ihrer eigenen Forschung gibt. Das war für mich etwas schwer zu lesen und auch etwas langweilig, da ich gerade in Bezug auf Physik nicht wirklich viel Ahnung habe. Außerdem konnte ich den Aufbau des Buches nicht ganz nachvollziehen. Es gibt insgesamt vier Teile, die wiederum in einzelne Kapitel gegliedert sind. Teilweise wird chronologisch erzählt, dann wiederum werden Rückblicke oder Vorausblicke eingeschoben, so dass man leicht durcheinander kommt. Des Weiteren tauchen in diesem Buch unendlich viele Namen auf. Ich denke, dass bringt die Biografie einer Frau wie Jane Hawking mit sich, die nicht nur viel gereist ist, sondern auch viele Menschen getroffen hat. Leider konnte ich mir die Personen nicht gut merken und kam dann, wenn sie einige Kapitel später noch einmal auftauchten, total durcheinander. Ab der Hälfte des Buches habe ich mich dann gar nicht mehr auf die Namen der ganzen Wissenschaftler konzentriert, was meinen Lesefluss dann wieder etwas gesteigert hat. Die Biografie ist außerdem wenig emotional, schon fast sachlich. Nicht nur das Leben mit einem schwerkranken Menschen wird sehr sachlich formuliert, auch über ihre Trennung spricht Jane Hawking ohne jede Emotion. Aus diesem Grund lassen sich vom Sprachstil her die wissenschaftlichen und persönlichen Passagen kaum unterscheiden. An sich ist das Buch eine bewegende Geschichte, die zeigt, mit wie vielen Hürden behinderte Menschen und ihre Angehörigen zu kämpfen haben und ist deswegen absolut lesenswert. Wen die Sachlichkeit nicht stört oder wer sich für Physik und Mediävistik interessiert, kommt in dieser Biografie auf seine Kosten. Aufgrund der Umsetzung gibt es von mir aber nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Solide und kurzweilig - bleibt aber nicht lange im Gedächtnis

Versunken
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Das Buch hat mich nicht wirklich begeistern können. Die Idee ist super: Malte wird wegen Mordes gesucht, hat keine Papiere und kein Geld und versucht irgendwie durchzukommen. Er trifft auf Werner, der ...

Das Buch hat mich nicht wirklich begeistern können. Die Idee ist super: Malte wird wegen Mordes gesucht, hat keine Papiere und kein Geld und versucht irgendwie durchzukommen. Er trifft auf Werner, der ihn mit auf seine Yacht nimmt. Dort überlegt Malte, dass er dieses Leben auch gerne hätte. Der Rest des Buches ist dann nicht überraschend, aber ich möchte für die, die es noch lesen wollen, nicht näher darauf eingehen.Während des Buches gibt es immer wieder Flashbacks, die die Kindheit und Jugend von Malte beleuchten. Teilweise sind diese sehr lang und meiner Meinung nach auch etwas überflüssig bzw. ist für mich nicht klar, für was sie da sind. Er hatte eine harte Kindheit - soll das dem Leser deutlich machen, warum er so skrupellos geworden ist? Oder ist es sogar der Versuch, Mitleid mit Malte zu erregen? Bei mir kam es jedenfalls nicht an - Malte war mir von Anfang an unsympathisch.so wie leider fast alle Figuren in diesem Buch: Wir haben noch zwei junge Mädels, die ziemlich naiv sind und sich so verhalten, eine Polizisten mit nymphomanischen Zügen und das Ehepaar Vivian und Walter - wobei letztere noch die sympathischsten sind. Treue Leser von Sabine Thiesler kennen ihn bereits: Commissario Donato Neri. Auch er ist wieder am Start, trägt zur Ermittlungsarbeit aber so gut wie gar nichts bei. Er nimmt auch nur eine kleine Nebenrolle ein, die kaum erwähnenswert ist.Wer den "Talentierten Mr. Ripley" kennt, wird durch dieses Buch nicht überrascht. Die Story dahinter, das Leben eines Anderen anzunehmen, ist dieselbe. Deswegen kam wahrscheinlich für mich auch nicht wirklich Spannung auf.Gut gefallen haben mir aber natürlich auch einige Dinge: Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich super gut lesen.Darüber hinaus sind die Kapitel gut gegliedert, sodass man immer weiß, an welchem Ort man sich gerade befindet. Und die Handlungsorte sind richtig gut beschrieben und machen Lust auf Urlaub in Italien.Die Autorin hat es außerdem geschafft den Yachturlaub und die Reise an verschiedene Häfen so zu beschreiben, dass sich auch ein Laie super gut hineindenken kann. Ich habe mit Schiffen nichts am Hut, haben aber trotzdem alles verstanden.Insgesamt ist es ein ganz nettes Buch, dass man ruhig mal lesen kann - vielleicht ja im Italien-Urlaub :) Solide, kurzweilig, aber nichts, was lange im Gedächtnis bleibt. Deswegen nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Enttäuschender Abschluss

Schattenschrei
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Nun habe ich den dritten Teil rund um die "Krähenmädchen"-Trilogie beendet und nun ja, bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht.
Bevor ich aber loslege, hier eine kleine Spoiler-Warnung: Wer die anderen ...

Nun habe ich den dritten Teil rund um die "Krähenmädchen"-Trilogie beendet und nun ja, bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht.
Bevor ich aber loslege, hier eine kleine Spoiler-Warnung: Wer die anderen beiden Teile noch nicht gelesen hat, sollte nicht weiterlesen :)

Der dritte Teil ist mehr oder weniger genauso verwirrend wie der zweite. Schon bei diesem hatte ich das Problem (weil ich nicht alle drei Bücher hintereinander weg, sondern mit Abstand gelesen habe), mich an alle Personen bzw. deren Handlungen zu erinnern. Genauso ging es mir jetzt bei "Schattenschrei". Viele Namen - die auch noch für mich ziemlich kompliziert -, viele Orte und viele, viele unterschiedliche Handlungsstränge, die man erstmal unter einen Hut bringen muss. Manchmal habe ich einfach resigniert und weitergelesen, ohne mich weiter darum zu kümmern.

Auch etwas verwirrend fand ich die Rückblenden "Damals". Die gab es ja auch schon in der Vorgängern, aber jetzt im dritten Teil handelten sie von unterschiedlichen Personen - was es wieder komplizierter machte.

Überhaupt empfand ich die erste Hälfte des Buches als sehr anstrengend und schleppend. Die Polizei rund um Jeanette tritt irgendwie auf der Stelle, Viktoria aka Sophie kämpft mit sich selbst (nichts neues) und auch sonst passiert meines Erachtens nicht wirklich viel. Dafür gibt es viele erklärende und teilweise sogar schon philosophische Phasen, die alles in die Länge gezogen haben.

Zum Ende her wird es wieder ein bisschen rasanter und besser. Trotzdem war das Ende nicht sooo überraschend, weil man es schon gut 100 Seiten vor Schluss wusste, ohne wirklich mitdenken zu müssen.

Enttäuscht haben mich auch einige Sachen: Die Entführung von Jeanettes Sohn Johan, der Cliffhanger aus Band 1, kommt irgendwie gar nicht zur Aufklärung - oder wenn, dann nur sehr subtil. Warum wurde das überhaupt eingebaut? Ich dachte nach dem Lesen des ersten Teils, da würde noch was passieren, aber wahrscheinlich sollten damit nur die Verkaufszahlen für Teil 2 angekurbelt werden. Schade!

Die Rehabitilation von Sophia/Viktoria ist einfach nur lächerlich. Zwei Teile lang wird sie als die Böse dargestellt - und dann war auf einmal alles nur Einbildung? Sehr enttäuschend!

Warum diese Liebesbeziehung zwischen Jeanette und Sophia/Viktoria? Einen Sinn hätte ich nur gesehen, wenn durch diese Beziehung Jeanette auf Viktorias Spur gekommen wäre. Ist sie aber nicht. Sollte damit auch ein bisschen Sex ins Buch kommen? Überflüssig!

Alles in allem bin ich also sehr enttäuscht vom Ende.
Ich gebe dem Buch aber trotzdem drei Sterne, weil man es einfach lesen muss, wenn man schon "Krähenmädchen" und "Narbenkind" kennt. Außerdem erkenne ich auch die Leistung an, ein so komplexes und verwobenes Buch zu schreiben - mein Fall ist es nur nicht unbedingt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Solider Jugendthriller, leider fehlt ab und an die Spannung

Boy 7
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Ein Junge wacht ohne Gedächtnis auf einer Wiese auf - damit beginnt die Geschichte.
Zuerst könnte man da eine eine weitere Dystopie denken, die ja momentan wie Pilze aus dem Boden schießen, ist es aber ...

Ein Junge wacht ohne Gedächtnis auf einer Wiese auf - damit beginnt die Geschichte.
Zuerst könnte man da eine eine weitere Dystopie denken, die ja momentan wie Pilze aus dem Boden schießen, ist es aber nicht. Es handelt sich hier um einen Jugendthriller, in dem es zwar um Experimente geht, der aber in der heutigen Zeit spielt.
Die Sprache ist simpel und schnell zu lesen. Unterstützt wird dies durch relativ kurze Kapitel. Das macht das Lesen sehr angenehm. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, man muss also nicht auf Folgebände warten.
Die Story ist super, allerdings habert es für meinen Geschmack etwas an der Umsetzung. Die Spannung an sich geht leider dadurch verloren, dass alles viel zu glatt geht. Sobald der Protagonist vor einem Problem steht, löst es sich mehr oder weniger auch schon wieder sofort auf. Dadurch wirkt die Geschichte mit der Zeit sehr konstruiert. Hier hätte ich mir mehr Wendungen gewünscht.
Außerdem fand ich es sehr schade, dass das eigentlich Interessante, der Gedächtnisverlust, relativ schnell aufgeklärt wird.
Positiv fand ich, dass der Protagonist Boy 7 zwar auf ein Mädchen trifft, hier aber keine Liebesgeschichte entsteht. Das wäre dann auch ein bisschen zu viel gewesen.
An sich ist es ein solider Jugendthriller, der bei der Zielgruppe bestimmt sehr gut ankommt. Für meinen Geschmack war er etwas zu dünn mit Luft nach oben. Deswegen nur drei Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kein klassischer Liebesroman

Wir kennen uns doch kaum
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Meta und Moritz kennen sich nur per SMS, Mails und Chats - und trotzdem verlieben sie sich in einander.
Wer eine klassische Liebesgeschichte erwartet, mit viel Romantik und Herzklopfen, wird seine Erwartungen ...

Meta und Moritz kennen sich nur per SMS, Mails und Chats - und trotzdem verlieben sie sich in einander.
Wer eine klassische Liebesgeschichte erwartet, mit viel Romantik und Herzklopfen, wird seine Erwartungen in diesem Buch nicht erfüllt sehen. Denn es ist ganz anders.
Die Geschichte beginnt mit Moritz Reise nach Berlin, um Meta endlich zu treffen. Dann folgt die Vorgeschichte der Beiden: Wie alles begann. Auf den ersten 100 Seiten gewinnt man nur wenige Eindrücke der zwei, vor allem von Meta erfährt der Leser nicht viel. Dafür wird das Leben von Moritz ausführlich beschrieben. Man hat das Gefühl, seine Freunde und Erlebnisse stehen im Mittelpunkt und nicht seine Beziehung zu Meta. Die Anekdoten und Rückblenden waren teilweise witzig und brachten mich zum schmunzeln, manchmal waren sie aber auch ziemlich langatmig und verwirrend.
Erst dann kommt die Beziehung der Beiden in Fahrt. Ich habe mich über jede Passage gefreut, da die zwei verrückte Vögel sind, aber anscheinend gut zueinander passen. Davon hätte ich mir mehr gewünscht.
Leider hat mir auch etwas die Romantik bzw. die Gefühle gefehlt. Alles war relativ kühl beschrieben, ohne große Emotionen.
Mit Meta wurde ich leider während des ganzen Buches nicht warm. Sie ist Künstlerin, hat einen festen Freund und einen Liebhaber. Und dann kommt eben noch Moritz dazu. Das war mir ein bisschen zu viel "Dreiecksbeziehung", weswegen sie bei mir keine Sympathien wecken konnte.
Gegen Ende des Buches, als sich Moritz und Meta in Berlin treffen, wird es nochmal richtig schön. Davon hätte das Buch mehr haben können. Ich war dann richtig enttäuscht, dass es vorbei war und würde gern wissen, wie sich die Beziehung weiterentwickelt. Denn das ist ja die eigentliche Herausforderung: Wie empfindet man füreinander, wenn man sich dann wirklich zum ersten Mal sieht?
Schade fand ich auch, dass auf den Prolog nicht mehr eingegangen wurde. Dieser hat mich am Anfang ziemlich verwirrt und ich hatte gehofft, es wird am Ende nochmals aufgegriffen und aufgeklärt.
Insgesamt ist das Buch schön zu lesen, auch wenn man Gefahr läuft, sich bei den vielen Rückblenden und Geschichten in der Geschichte zu verlieren.
Es ist ganz nett für zwischendurch, aber meinen Geschmack hat es nicht zu 100% getroffen - ich bin dann doch mehr der Romantiker. Aus diesem Grund gibt es von mir nur 3 Sterne.