*Ganz entspannte Lesezeiten*
Wrong Number, Right Guy (College Love 1)Inhalt:
Zunächst wundert sich Delia noch darüber, weshalb ihr Bruder ihr so seltsam förmliche Nachrichten schickt. Doch dann stellt sich heraus, dass es gar nicht ihr Bruder ist, mit dem sie da chattet, ...
Inhalt:
Zunächst wundert sich Delia noch darüber, weshalb ihr Bruder ihr so seltsam förmliche Nachrichten schickt. Doch dann stellt sich heraus, dass es gar nicht ihr Bruder ist, mit dem sie da chattet, sondern Zach – ein vollkommen Fremder! Statt nach der Klärung dieser Sache wieder getrennte Wege zu gehen, schreiben die beiden einander jedoch. Und aus ein paar Nachrichten werden stundenlange Unterhaltungen. Aber was passiert, wenn sie sich nicht mehr hinter ihren Handybildschirmen verstecken können?
Meinung:
„Wrong number, right Guy“ war ein Geburtstagsgeschenk, anderenfalls wäre es wohl gar nicht in meinem Regal gelandet. Denn ehrlicherweise hat mich der Klappentext nicht allzu sehr begeistert und die Idee der falschen Handynummer klang in meinen Ohren etwas abgedroschen. Aber ich muss sagen, dass ich in vielen Punkten positiv überrascht wurde und meine Vorbehalte weitestgehend ungerechtfertigt waren.
Zunächst einmal ist der Grundton der ganzen Geschichte wunderbar locker und mit genau der richtigen Portion Humor versehen. Wenn man also nach emotionaler Tiefe oder viel Dramatik sucht, ist man hier nicht unbedingt richtig aufgehoben, aber wenn es eine entspannte Zwischendurchlektüre sein soll, die so vor sich hin plätschert, ist dieses Buch genau das Richtige. Außerdem wird das Geschriebene durch die Chat-Nachrichten der beiden Protas aufgelockert, was dazu führt, dass man förmlich durch die Seiten fliegt, besonders in der ersten Hälfte des Buches.
Zach hat zu Beginn ein wenig mürrisch und düster auf mich gewirkt, was allerdings seinem Ärger über die falsche Handynummer zuzuschreiben war. Danach hatte man mit ihm einen unglaublich angenehmen Protagonisten vor sich, der Humor, Sarkasmus und sein ganzes Nerd-Sein völlig schamlos ausgelebt hat. So konnte ich ihn nicht nur als Leserin ins Herz schließen, auch Delias Nerv hat er somit absolut getroffen. Denn sie tickt ähnlich und obwohl sie gewisse Vorbehalte hat, kann sie sich nicht wirklich länger von ihm fernhalten.
Genauso angenehm wie die beiden als Individuen sind, war auch die langsam entstehende Beziehung zwischen ihnen aufgebaut. Denn sie hat sich nach und nach entwickelt und obwohl die beiden zu Beginn überwiegend per Textnachrichten kommuniziert haben, konnte man merken, dass beiderseits ein gewisses Interesse besteht.
Allgemein haben mir die zwischenmenschlichen Beziehungen hier ganz gut gefallen, denn auch Delias Freundin Zoe oder ihr Ex-Freund Caleb haben ihre Auftritte bekommen, sodass man sie schon ein wenig kennenlernen konnte. Lediglich Zachs Mitbewohner Robbie ist mir etwas zu blass und undurchsichtig geblieben, da er aber ebenfalls einen eigenen Band bekommt, wird sich das wohl noch im Laufe der Reihe legen.
Was mich letzten Endes dann doch ein wenig bei diesem Buch enttäuscht hat, waren die letzten ca. 70 Seiten, in denen krampfhaft versucht wurde, eine Dramatik aufzubauen, die mit einer ziemlich an den Haaren herbeigezogenen Problematik erreicht werden sollte. Die Wendung dazu wurde zwar frühzeitig vorbereitet, allerdings wirkte das Ganze auf mich überhaupt nicht überzeugend und eher so, als müsste noch ein Punkt auf der To-do-Liste für die Gesamtheit dieser Geschichte abgehakt werden. Meines Empfindens nach wäre diese Geschichte sehr gut ohne künstliches Drama ausgekommen.
Dennoch finde ich, dass dies ein gutes Buch zur Unterhaltung ist, wenn man mal etwas Ruhigeres, Humorvolles lesen möchte, statt sich in komplexen Fantasywelten zu verlieren oder bei besonders emotionalen Büchern Taschentücher zu verbrauchen.
Lieblingszitat:
Ich weiß, ich kenne ihn noch nicht sehr lange – verflixt, ich bin ihm noch nie begegnet – aber ich finde es wunderbar, wie er es schafft, dass ich mich gut fühle, und das möchte ich nicht aufgeben.