Cover-Bild Mein Sommer mit Mémé
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 07.11.2016
  • ISBN: 9783959670524
Élaine Briag

Mein Sommer mit Mémé

Großmutters Château im Burgund zu renovieren, passt überhaupt nicht in die Pläne der jungen Antiquitätenhändlerin Paula. Denn sie wollte sich in Paris mit ihrem Verlobten Jakob treffen. Aber Großmutter, Mémé genannt, setzt die liebevollen Daumenzwingen an und versammelt nach langer Zeit wieder die ganze Familie an einem Tisch. Zwischen köstlichem Essen, Familienzwist und einigen Gläsern Wein findet Paula heraus, welches Geheimnis Mémé verbirgt – und was das für Paulas Zukunft bedeutet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2016

Ein Familienroman mit Herz und Humor, so erfrischend wie ein Urlaubstag in Frankreich.

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Eigentlich hatte Paula geplant, sich bald mit ihrem Verlobten in Paris zu treffen, den sie schon sehr lange nicht mehr getroffen hat, da dieser, als Arzt in Kenia arbeitet und nun endlich zurückkehrt. ...

Eigentlich hatte Paula geplant, sich bald mit ihrem Verlobten in Paris zu treffen, den sie schon sehr lange nicht mehr getroffen hat, da dieser, als Arzt in Kenia arbeitet und nun endlich zurückkehrt. Jetzt hofft Paula, dass sie beide endlich heiraten und in Deutschland sesshaft werden. Doch Paulas quirlige Großmutter, die alle nur Mémé rufen, hat andere Pläne. Mémés Cousin ist verstorben und somit ist Mémé nun endlich wieder im Besitz des Familienanwesens in Burgund. Sie will nun, ihren 80. Geburtstag mit Paula und der übrigen Familie dort feiern und eine Ablehnung ihrer Bitte lässt sie einfach nicht gelten. Dazu ködert sie Paula, die einen kleinen Antiquitätenladen betreibt, mit kostbaren Möbeln, die sich auf dem Familienbesitz befinden, so dass diese nicht nein sagen kann.

Im Burgund angekommen, treffen nun Paula, Paulas Mutter, Mémé, Paulas Bruder, dessen Frau und Kinder aufeinander und wie das nun einmal bei Familienzusammenkünften so ist, kommen die, bis dato schlummernden Familienzwiste, dort munter zum Ausbruch. Jeder hat diverse Probleme, die er mit sich herumschleppt, doch Mémé gelingt es einmal mehr, ihnen den gewissen Familienzusammenhalt einzubläuen. Manchmal mit List und Tücke, aber auch mit viel Verständnis und Liebe. Einzig Mémés Probleme scheinen sich nicht allzu leicht lösen zu lassen. Ein Verwandter des verstorbenen Cousins hat ebenfalls Anspruch auf den Familiensitz erhoben und eine alte Liebe von Mémé, scheint ihr immer noch zu grollen. Paula versucht ihrer geliebten Großmutter zu helfen- dabei findet sie aber auch nach und nach zu sich selbst und begreift endlich, was wirklich wichtig ist für sie…

Da ich Romane liebe, die reichlich französisches Flair verströmen, wurde ich so auch sehr schnell auf Èlaine Briags Roman „Mein Sommer mit Mémé“, aufmerksam. Und tatsächlich steht die typisch französische Lebensart, die gewisse Beschwingtheit in all ihren Facetten sehr im Vordergrund. Doch es ist nicht nur ein Unterhaltungsroman mit französischem Setting, den die Autorin ihren Lesern hier präsentiert. Vielmehr ist es eine Geschichte, die über Werte wie Familienzusammenhalt, Traditionen, Liebe und Selbstfindung erzählt. Dadurch bekommt Èlaine Briags Roman, trotz der beschwingten Leichtigkeit des Erzählens, den gewissen Tiefgang, den er benötigt und man kann sich auch sehr gut in die Protagonisten hineindenken und nachfühlen, was sie antreibt bzw. beschäftigt. Ich mochte besonders die exzentrische Mémé mit ihren Lebensweisheiten, die sie dann und wann zum Besten gibt, sehr, doch ehrlich gesagt war es dann doch Paulas Werdegang, der mich noch neugieriger hat werden lassen. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, ihr gelingt es Orte sehr bildhaft und beinahe poetisch wirkend, zu beschreiben und zudem hat sie hier eine Geschichte abgeliefert, die viel Herz hat. Ich mochte „Mein Sommer mit Mémé“ sehr und empfehle den Roman gerne weiter.

Veröffentlicht am 25.11.2016

Familienfest und andere Überraschungen

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Als die Patriarchin der Familie, Großmutter Mémé eine Einladung ins Burgund nach Lys auf den alten Familiensitz, einem etwas heruntergekommenen Château, ausspricht, geht sie selbstverständlich davon aus, ...

Als die Patriarchin der Familie, Großmutter Mémé eine Einladung ins Burgund nach Lys auf den alten Familiensitz, einem etwas heruntergekommenen Château, ausspricht, geht sie selbstverständlich davon aus, dass sämtliche Familienmitglieder auch ohne zu murren, dort anreisen, denn ihr 80. Geburtstag steht bevor. Allerdings hat Paula eigentlich ganz andere Pläne, denn sie wollte sich mit ihrem Verlobten Jakob, der als Arzt momentan noch in Kenia arbeitet, in Paris treffen, um ihre gemeinsame Verlobung zu feiern. Erst auf Drängen ihres Bruders Marcel lässt sie sich überreden, der sich ebenfalls mit seiner Frau Helen und Tochter Meike auf den Weg macht ebenso wie Mutter Claire. Kaum dort eingetroffen, kommen die ersten Unstimmigkeiten aufs Tablett. Und Mémé befeuert das Ganze noch mit ihren Renovierungsplänen für das Château, denn zum Arbeiten hatten alle die Reise eigentlich nicht angetreten. Nach und nach werden aber so einige Geheimnisse ausgepackt, die für einigen Gesprächsbedarf sorgen, sogar das Erbe, nämlich das Château, steht auf der Kippe. Ob sich die geheimen Wünsche aller Familienmitglieder innerhalb der Wochen ihres Aufenthalts erfüllen lassen und der Friede wieder hergestellt wird?

Elaine Briag hat mit ihrem Buch „Mein Sommer mit Mémé“ einen sehr unterhaltsamen Familienroman vor der herrlichen Kulisse des französischen Burgund vorgelegt, der schon allein mit den herrlichen Schilderungen der köstlichen Mahlzeiten und dem flüssigen Schreibstil verführt. Der Leser ist ruckzuck von französischem Flair umgeben, hat die Gerüche von sonnengereiften Tomaten, Thymian und vollmundigem Rotwein in der Nase und lässt sich durch die schön erzählte Handlung treiben. Die Landschaftsbeschreibungen sind ebenfalls sehr detailliert und wecken den Wunsch nach Urlaub in sonnigere Gefilde.

Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgestaltet und in Szene gesetzt, der Leser hat bald das Gefühl, den einen oder anderen persönlich zu kennen, denn alle wirken sehr authentisch und lebendig. Paula ist Ende 30 und eine sehr selbständige Frau, die seit einigen Jahren eine Fernbeziehung pflegt. Sie liebt ihre Arbeit mit Antiquitäten und ist so gar nicht begeistert, dass sie ausgerechnet jetzt ins Burgund reisen soll. Sie liebt ihre Familie, jedoch mag sie es gar nicht, wenn man sie bevormundet. Bruder Marcel ist ein lieber Kerl, hat aber nicht nur familiäre Probleme, sondern vor allem berufliche, und hofft, dass etwas von dem Erbe auch an ihn fällt, um diese Probleme in den Griff zu bekommen. Seine Ehefrau Helen ist eine Art Vorzeigeehefrau, allerdings wirkt sie oft neben der Spur, dabei ist sie unglücklich mit ihrem Leben und weiß nicht wirklich, wie sie aus der Misere herauskommen soll. Kein Wunder, dass Tochter Meike so ganz aus der Art schlägt und alles und jeden provoziert mit ihrem Aussehen und mit ihren Antworten. Großmutter Mémé ist ein „Einzelstück“, sie ist resolut, wirkt oftmals herrisch und zu Beginn wenig sympathisch. Doch sie hat eine Gabe, denn sie besitzt Lebenserfahrung und weiß oft schon vorher, was ihren Lieben fehlt und was sie sich wünschen. Sie ist organisiert und hat so ihre Familie sehr gut im Griff. Auch die Nebenprotagonisten, die nicht zur Familie gehören, tragen mit ihren kleinen Nebengeschichten und Episoden zur Unterhaltung und Untermalung der Handlung bei.

„Mein Sommer mit Mémé“ ist ein warmherziger und sehr liebevoll erzählter Familienroman um Liebe, geplatzte Träume, verborgene Wünsche und wiedergefundene Vergangenheit, wobei er auch durch den Magen geht, denn die geschilderten Köstlichkeiten lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen und den Magen knurren. Alle, die sich in diesen dunklen Wintertagen ein wenig Sommerflair ins Herz holen wollen, werden diesen Roman lieben. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.11.2017

Ein zauberhafter Sommerroman mit französischem Flair verbindet Generationenkonflikte und Familiengeheimnis miteinander.

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"Vielleicht besteht eines ihrer größten Geheimnisse darin, die Niederlagen genauso anzunehmen wie die Triumphe und sich wie ein Kind zu freuen, wenn es anders kommt als geplant." Zitat Seite 302

Liebe ...

"Vielleicht besteht eines ihrer größten Geheimnisse darin, die Niederlagen genauso anzunehmen wie die Triumphe und sich wie ein Kind zu freuen, wenn es anders kommt als geplant." Zitat Seite 302

Liebe ist oder sie ist nicht! Dazwischen gibt es nichts! Zitat Seite 237

Man kann diesen Roman nicht mit einem Schlagwort beschreiben, zu viele verschiedene Schwerpunkte sind darin enthalten. Hier gibt es alles von Liebesroman und Familienzwist bis hin zu alten verborgenen Geheimnissen und Erziehungsproblemen.

Die resolute alte Dame des Schlösschens, Mémé, lädt ihre Familie anlässlich ihrer Geburtstagsfeier zu einem dreiwöchigen Sommerurlaub ins Burgund ein. Die Familie soll wie früher dort den Sommer verbringen, aber auch gleichzeitig das Haus renovieren, in dem über 20 Jahre lang der nun verstorbene Cousin Valentin wohnte...
Einige Verwandte machen sich nun Hoffnung auf ein Erbe und reisen an, im Gepäck kleine und große Probleme, die schnell zum Thema für Familienstreit werden.

Mémé ist noch recht mobil, ein echter Genußmensch mit französischer Lebensart und ziemlich bestimmend. Vor vielen Jahren heiratete sie einen Deutschen, was der französischen Familie nicht recht war.
Zur Ich-Erzählerin Paula treffen auch Claire, ihre Mutter, Marcel, ihr Bruder mit Frau Helen und Tochter Meike ein. Die Familie muss sich erst einmal zusammenraufen und der Aufenthalt hat für jeden von ihnen verändernde Folgen.
Es gibt einen strikten Kochplan, den Mémé festlegt und zum Essen wird die Anwesenheit aller erwartet. Aber auch das Vorhaben der Renovierung wird nach einem festen Plan abgearbeitet. Dabei hatte Paula eigentlich einen Liebesurlaub mit Jakob vor. Doch die enge Verbundenheit zu ihrer Großmutter kann sie sich nicht erwehren. Aber auch die anderen Familienmitglieder tragen so ihre Nöte und Sorgen mit sich, die nach und nach zum Vorschein kommen.
Als dann ein vermeintlicher Nachfahre Valentins auftaucht, fangen zudem die erbschaftlichen Probleme an.

Bei diesem Roman hat mich neben dem zwar einfachen, aber ganz zauberhaften Schreibstil der Autorin die Beschreibung der Landschaft des Burgund mit seinen Weingütern gefangen genommen. Man erlebt in diesem Buch die französische Koch- und Esskultur nebst Weinkunde und Digestifs und man erliegt dem Zauber des Savoir-vivre. Urlaub wie Gott in Frankreich.
Aber auch die Entwicklung der Charaktere ist der Autorin richtig gut gelungen.
Jeder Charakter bekommt fühlbar lebensecht einen eigenen Ausdruck mit Persönlichkeit und man hat dadurch jede Figur deutlich vor Augen.
Es gibt viele emotionale Szenen, dann welche mit Witz und andere, die einfach nur authentisch eine Familie aufzeigen. Ein Roman, der wie aus dem Leben gegriffen scheint und über dem die Sonne Burgunds scheint.

Am Ende finden alle als Familie zusammen und lösen gemeinsam die verschiedenen Widrigkeiten des Lebens.

Dieser Roman bringt sommerliche Stimmung auf, unterhält mit Familienproblemen und macht einfach glücklich.

Veröffentlicht am 04.04.2017

Drei Wochen Burgund, die eine Familie verändern

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Drei Wochen lang das Chateau der Großmutter zusammen mit ihrer Familie zu renovieren, obwohl der Verlobte in Paris wartet? Zunächst eine unmögliche Vorstellung für die Paula, die Besitzerin eines kleinen ...

Drei Wochen lang das Chateau der Großmutter zusammen mit ihrer Familie zu renovieren, obwohl der Verlobte in Paris wartet? Zunächst eine unmögliche Vorstellung für die Paula, die Besitzerin eines kleinen Antiquitätenladens. Mit der festen Überzeugung das "Schlösschen" nach spätestens 6 Tagen gen der Traumstadt für frisch Verliebte zu verlassen und mit der Aussicht einige Stücke für ihren Antiquitätenladen zu ergattern, reist Paula doch an, um ihrer bald 80.jährigen Großmutter einen Gefallen zu tun. Doch der Familienfrieden wehrt nicht lange und seit langer Zeit schwelende Konflikte brechen auf. Zu allem Überfluss hütet Mémé ein Geheimnis, dass die Renovierung zum Scheitern verurteilen könnte...

Mir gefällt das Cover des Buches sehr gut. Es gibt genau den Flair wider, den die Geschichte in Worten zu vermitteln versucht. Die sanften Grüntöne und die Szene im Vordergrund passen perfekt, da es auch im Buch selbst sehr oft um das Thema Essenszubereitung und die gemeinsame Zeit bei dessen Verzehr geht.

"Mein Sommer mit Mémé" war für mich eher Liebe auf das "zweite Lesen". Zu Beginn des Buches wurde ich von den ausschweifenden Schilderungen, der großen Menge an Personen und der Aneinanderreihung etwas erschlagen. Es hat einige Seiten gebraucht, um mich in die Geschichte einzulesen, obwohl der Schreibstil von Elaine Briag eigentlich recht flüssig zu lesen ist. Die Geheimnisse, die jeder Einzelne der Familie mit sich herumträgt und die nach und nach ans Licht kommen, haben mich aber nach und nach immer mehr in ihren Bann gezogen.

Vor allem die Charaktere, die die Autorin geschaffen hat, konnten mich überzeugen. Mit ihren Ecken und Kanten kommt es natürlich immer wieder zu Konflikten und Streit, aber auch Versöhnung und der Umgang mit aktuellen Problemen und ihrer Vergangenheit werden innerhalb der Familie thematisiert.

Die Beschreibungen der Landschaft, die mich zu Beginn noch etwas überfordert haben, wurden mit der Zeit zu einem festen Bestandteil und haben mich von Frankreich und bei den momentan herrschenden Temperaturen vom Sommer träumen lassen. Die immer wieder erwähnten französischen Weine und die typischen Gerichte der Gegend haben mir mehr als einmal das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Das Ende war für meinen Geschmack ein wenig zu rund, aber trotzdem stimmig.

Fazit: Nach kleinen Startschwierigkeiten, habe ich es genossen Teil von Mémés und Paulas Familie sein zu dürfen und sie drei Wochen durch viele Hochs und Tiefs zu begleiten zu können. In dieser kalten Jahreszeit ein willkommener Abstecher in das sommerliche Burgund!

Veröffentlicht am 03.04.2017

Ein traumhafter Sommer in Frankreich

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Mit „Mein Sommer mit Mémé“ legt Élaine Briag einen lockeren Sommerroman vor, der nicht nur mit seinem französisch-leichten Schreibstil überzeugen kann, sondern auch mit Charakteren, die authentisch sind. ...

Mit „Mein Sommer mit Mémé“ legt Élaine Briag einen lockeren Sommerroman vor, der nicht nur mit seinem französisch-leichten Schreibstil überzeugen kann, sondern auch mit Charakteren, die authentisch sind. Ein traumhaftes Setting rundet das Ganze ab.

Wir bekommen diese einfühlsame Geschichte aus Sicht der Protagonistin Paula erzählt. Diese Perspektive ist für den Leser ein Glücksgriff, da Paula doch sehr in sich gekehrt ist und viele Konflikte lieber im Stillen löst. Der Schreibstil ist locker gehalten, um ein Gefühl von französischer Leichtigkeit zu erzeugen. Gerade die Umgebungsbeschreibungen waren teilweise so authentisch, dass ich mich zeitweise tatsächlich ins Burgund träumen konnte.

Wie schon erwähnt, ist Paula ein überaus vielschichtiger Mensch. Man kann ihre Situation sehr gut nachvollziehen: Auf der einen Seite möchte sie doch einfach nur ihre Verlobung in Paris feiern, auf der anderen Seite wird sie zu einem Familientreffen gezwungen, das ihre Pläne komplett über den Haufen wirft. Paulas zunächst nicht immer positiven Empfindungen sind also greifbar und der Wandel dieser gut dargestellt, sodass der Leser immer nah an der Geschichte ist. Was für mich aber teilweise unklar blieb, war ihre Beziehung zu den einzelnen Familienmitgliedern. Hier hätte die Autorin vielleicht etwas tiefer graben und nicht nur die aktuelle Situation aufzeigen müssen.

Mein einziger kleiner Kritikpunkt geht generell an die Vielzahl der Personen. Ja, es handelt sich um ein Familientreffen und ja, die Story lebt von den unterschiedlichen Charakteren, aber mir ist da insgesamt zu viel im Dunkeln geblieben. Gerade Paulas Mutter wurde so gut wie gar nicht beleuchtet. Mehr als ein Mal musste ich mich fragen, was da wohl in der Vergangenheit vorgefallen ist, dass sie nun so oder so reagiert. Jede Person hat zwar eine Schlüsselszene im Verlauf der Geschichte, aber ihre Motivationen kommen mir hier teilweise zu kurz. Am interessantesten war tatsächlich Mémé für mich. Zu Beginn wurde ich zwar noch nicht sonderlich warm mit dieser leicht exzentrischen Person, aber im Verauf der Story hat sie immer wieder Charakterzüge offenbart, die wirklich liebenswert sind. Noch dazu hat sie ihr Schicksal stark gemacht und sie scheut sich nicht, diese Stärke mit ihrer Familie zu teilen.

Trotz der erzeugten Leichtigkeit möchte ich gerne von einem spannenden Roman sprechen, da es immer wieder zu Wendungen kommt, die oft überraschend waren. Auch der tolle Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich das Buch innerhalb weniger Tage förmlich verschlungen habe.

Insgesamt eine tolle Familiengeschichte, die über den Zusammenhalt in Krisensituationen berichtet und Mut macht, seine Probleme nicht schleifen zu lassen. Auch – oder gerade – im Winter lohnt sich dieser literarische Ausflug ins sommerliche Frankreich, weil ich als Leserin nicht enttäuscht wurde. Echt, einfühlsam und emotional – eine klare Leseempfehlung.