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Veröffentlicht am 12.06.2021

Magischer Start einer tollen Märchenadaption

Land of Stories: Das magische Land – Die Suche nach dem Wunschzauber
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Wenn ich Märchen höre, fangen meine Augen zu leuchten an. Es gibt so viele schöne Märchen, ob die Klassiker, oder welche, die hier nicht so geläufig sind. Das schöne: im Moment erleben Märchen eine Art ...

Wenn ich Märchen höre, fangen meine Augen zu leuchten an. Es gibt so viele schöne Märchen, ob die Klassiker, oder welche, die hier nicht so geläufig sind. Das schöne: im Moment erleben Märchen eine Art Renaissance, viele Märchen werden zauberhaft neu adaptiert und modernisiert. Und so kann ich wieder voll in die Märchenwelt abtauchen, die ich so mag.

Christian Colfer hat sich mit Land of Stories an eine Märchenadaption gewagt. Seine Protagonisten Alex und Conner sind Zwillinge. Deren Vater kam auf tragische Weise ums Leben, und die Mutter versucht nun mit allen Mitteln den Lebensunterhalt zu bestreiten. Highlights sind die Besuche bei der Großmutter, die ihnen ein Märchenbuch überlässt. Gerade Alex, die sehr gerne liest, beschäftigt sich sehr mit dem Buch. Als Alex in das Buch hineinfällt, springt Connor hinterher. Die beiden landen mitten in der Märchenwelt: und ein seltsamer Frosch nimmt die zwei in Empfang. Und so geht die Reise los, denn ohne einen Wunschzauber kommen die zwei nicht mehr aus der Märchenwelt hinaus. Da der Wunschzauber nur ein weiteres Mal ausgeführt werden darf, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn das Böse schläft nicht.

Diese Märchenadaption ist wirklich gelungen. Leicht zu lesen, bleibt es lange spannend. Bekannte wie unbekannte Märchen laden ein, nachgelesen zu werden, und man wird auch als Erwachsener gut unterhalten. Zudem möchte ich hier noch erwähnen, dass das Cover wirklich mehr als grandios ist. Mit den Protagonisten, gerade Alex und Connor, konnte ich mich gut identifizieren, und ich bin ein Rotkäppchen-Fan geworden. Wie bockig und unsympathisch kann ein Charakter sein, dass man ihn trotzdem lieb gewinnt?

Volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Eine Hommage an die Musik

Daisy Jones and The Six
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Viele Bands aus den 70ern oder 80ern sind auch heute noch ein Begriff. Sie haben die Musik, die wir heute hören, stark geprägt. Es sind Bands, die mit wenig Mitteln zu Legenden wurden. Die fiktive Band ...

Viele Bands aus den 70ern oder 80ern sind auch heute noch ein Begriff. Sie haben die Musik, die wir heute hören, stark geprägt. Es sind Bands, die mit wenig Mitteln zu Legenden wurden. Die fiktive Band Daisy Jones & the Six ist ein Symbol für diese Generation an Musikern. Durch welche Umwege entsteht eine Band in Zeiten, wo Internet noch nicht existierte, und man erst jemanden kennen musste, der jemand kennt, der mal wo anrufen kann, und fragen kann, ob noch ein Gitarrist oder Sängerin zur Verfügung steht.

Die Brüder Billy und Graham machen seit Urzeiten zusammen Musik. Sie gründen zusammen mit weiteren talentierten Musikern die Band „The Six“ Schnell kann die Band die ersten Erfolge einheimsen. Ein Musikproduzent erkennt schnell, dass der Band noch eine Sängerin fehlt, und so steigt Daisy Jones in die Band mit ein. Von ihrer Familie vernachlässigt, findet Daisy schnell halt in der Musikszene, die ihr stimmliches Talent schnell erkennt und fördert. Der Druck, verkaufsfördernde Songs zu liefern, die Unstimmigkeiten in der Band „The Six“ und der mangelnde familiäre Halt treiben Daisy Jones schnell in die Drogenszene. Auch die Rangeleien innerhalb der Band sorgen allgemein für Unmut. Es kommt, was kommen muss: auf dem Höhepunkt der Band droht der Erfolg zu zerbrechen.

Die Autorin Taylor Jenkins Raid hat sich intensiv mit der Band Fleetwood Mac beschäftigt. Auch wenn Daisy Jones & The Six eine fiktive Band ist, fühlt man sich nicht nur mit Fleetwood Mac verbunden. Die Band steht für mich persönlich allgemein für alle Musiker, die diese Zeit geprägt haben. Die Geschichte von Daisy und Billy könnte genauso gut auf Johnny Cash und seiner Frau June erzählen.

Dieses Buch ist eine Hommage an die Musik und die Bands, die Geschichte geschrieben haben. Es ist ein Buch über Sex, Drugs and Rock’n’Roll, genial in Interviewform geschrieben. Das Cover ergänzt genial das Buch. Daisy Jones & The Six darf in keinem Regal fehlen und ist ein Muss für jeden Musik-Fan.

Und ich geh jetzt die Musik hören, die diese Generation geprägt hat.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

So lecker, eins meiner Lieblingskochbücher

Kochen wie in Indien
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Eine meiner Lieblingsküchen ist die indische Küche. So viele Gewürze, so viel Gemüse, und soviel Vielfalt. Da habe ich mich sehr gefreut, dass ich vom G+U Verlag das Kochbuch „Kochen wie in Indien“ bekommen ...

Eine meiner Lieblingsküchen ist die indische Küche. So viele Gewürze, so viel Gemüse, und soviel Vielfalt. Da habe ich mich sehr gefreut, dass ich vom G+U Verlag das Kochbuch „Kochen wie in Indien“ bekommen habe. Es ist zu eins meiner Lieblingskochbücher geworden. Ob Naan, ob Palak Paneer, ich koche so gerne diese Rezepte nach. Einfache und auch für Kochanfänger umsetzbare Rezepte, leckere Rezepte, schnelle Rezepte: alles so erklärt, dass man es versteht. Auch eine kleine Warenkunde ist mit dabei. Schnell sind die ersten Lieblingsrezepte gefunden. Auch bei den Gewürzen ist man frei, wieviel man dazugibt, so dass man bei der Würze selbst bestimmen kann. Ob vegetarisch oder mit Fleisch: für beide ist was leckeres dabei.

Gesund, leicht, genial, Suchtgefahr! Wer dieses Buch liest, wird sofort einiges Nachmachen wollen, am besten einen direkten Einkauf mit einplanen. Mjam mjam, dieses Buch sollte in keinem Kochbuchregal fehlen. Bitte mehr von diesen genialen Kochbüchern!

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Spannend und schön gruselig

Zimmer 103
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Carly Kirk ist mit ihrem Studium und ihrem Leben unzufrieden, und möchte etwas anderes erleben. Da ihr das seltsame Verschwinden ihrer Tante nicht mehr aus dem Kopf geht, macht sie sich von New York auf ...

Carly Kirk ist mit ihrem Studium und ihrem Leben unzufrieden, und möchte etwas anderes erleben. Da ihr das seltsame Verschwinden ihrer Tante nicht mehr aus dem Kopf geht, macht sie sich von New York auf die Reise zum Sun Down Hotel in Fell, wo sich 30 Jahre zuvor die Spur ihrer Tante verliert.

Um ihre Lebenskosten in Fell decken zu können, fängt Carly wie ihre Tante im Sun Down Hotel an zu arbeiten. Gerade die Nachtschicht scheint leicht verdientes Geld zu sein. Doch das Hotel ist nicht mehr das, was es einst war, oder hätte sein können. Der Putz blättert ab, weder das Hotelgebäude noch die Infrastruktur wurden modernisiert. Die Gäste checken wie früher ein, und müssen sich in einem Buch handschriftlich eintragen. Die Stammgäste wollen das gleiche Zimmer wie eh und je, und verwenden die gleichen Schlüssel wie eh und je. Das Hotel scheint jedoch Geheimnisse zu bergen: Im Hotelpool ertrank einst ein Kind, und im Zimmer 103 soll es spuken. Carly macht sich auf Spurensuche, und kommt der Wahrheit gefährlich nahe. Wie einst ihre Tante Viv. Kann Carly mit den Hinweisen, die sie findet, das Verschwinden ihrer Tante lösen?

„Zimmer 103“ ist ein Grusel-Horror-Schinken, der mir wirklich gut gefallen hat. Stilmäßig würde ich das Buch zu alten Horrorbüchern einordnen. Flackernde Lichter, skurrile Protagonisten, zwei Erzählstränge, die sich zum Schluss verweben. Sicherlich waren manche Wendungen vorhersehbar, und doch konnte mich die Lösung und die Geschichte gut unterhalten. Dass ich das Buch recht schnell durchgelesen hatte, spricht ausserdem für sich. Mich ziehen diese Motels magisch an, da sie eine gewisse Anonymität ausstrahlen. Wie in vermutlich jedem Hotel erlebt man verrückte Dinge, aber ich kann mir vorstellen, dass gerade in Motels die Chance höher ist, skurrile bis abgefahrene Dinge erlebt. Meist sind es Menschen auf Durchreise, die in einem Motel übernachten, und so bleiben gerade die Menschen im Gedächtnis, die wiederkehren.

Für mich ein schöner Gruselroman, der mich überzeugt hat.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Grandios

Der Gesang der Flusskrebse
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Kya Clark wächst als jüngstes von mehreren Kindern im Marschland auf. Der Vater ist ein Trinker, und schlägt sich mit Gelegenheitjobs durch. Nach und nach machen sich die Geschwister und auch die Mutter ...

Kya Clark wächst als jüngstes von mehreren Kindern im Marschland auf. Der Vater ist ein Trinker, und schlägt sich mit Gelegenheitjobs durch. Nach und nach machen sich die Geschwister und auch die Mutter aus dem Staub. Kya bleibt bei ihrem Vater, geht ihm aber so gut es geht aus dem Weg. So wächst sie im Einklang mit der Natur auf. Vögel, Pflanzen, Gezeiten: obwohl sie nicht schreiben und lesen kann, weiß sie die Zeichen der Natur zu deuten, die ihr weit mehr vertrauter sind als die Menschen im Dorf. Als einer der Dorfbewohner tot aufgefunden wird, fällt der Verdacht schnell auf das Marschmädchen, die für die Bewohnern als gefundenes Fressen gilt. Denn keiner weiß, was sie im Marschland treibt. So beginnt für Kya ein neues Leben, dem sie kaum gewachsen ist. Für viele scheint die Natur der Feind, für Kya ist diese ein Rückzugsort, den sie im Gegensatz zur den Menschen versteht.

„Der Gesang der Flusskrebse“ ist eins meines Jahreshighlights. Delia Owens hat ein Auge für die richtigen Details an richtiger Stelle. Feinfühlig beschreibt sie die Menschen, die am Rande und im Marschland leben, ohne die Natur aus den Augen zu lassen. Die Natur wird sehr bildhaft beschrieben, ohne zu viel zu werden. Verständnis und Vertrauen ist für mich hier ein zentrales Thema. Eine Familie, die ihr Kind in mehrfacher Weise im Stich lässt, und die Natur, die einem verloren Wesen Rückhalt und Sicherheit bietet. Ein Buch, das mich nicht loslässt, auch nach Wochen nicht. Ein Buch, das ich ausgeliehen habe, weil ich mir nicht sicher war, ob es ein Buch für mich ist, und ohne das ich nicht mehr leben möchte. Der Gesang der Flusskrebse hat mich nicht mehr losgelassen. So bildhaft, persönlich, ein Buch, das unter die Haut geht.

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