Cover-Bild Rule of Wolves
Band 2 der Reihe "Die King-of-Scars-Dilogie"
(23)
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur eBook
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Episch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Ersterscheinung: 01.06.2021
  • ISBN: 9783426456071
Leigh Bardugo

Rule of Wolves

Thron aus Nacht und Silber | Die Geschichte von Nikolai Lantsov, bekannt aus der Grisha-Trilogie
Michelle Gyo (Übersetzer)

Ein König, der mit seinem Dämon ringt
Eine Sturmhexe, deren schlimmster Feind zurückgekehrt ist
Eine Spionin, deren Wunsch nach Rache alles zu vernichten droht
Nach dem atemraubenden Cliffhanger in »King of Scars. Thron aus Gold und Asche « erzählt SPIEGEL-Bestseller-Autorin Leigh Bardugo im 2. Teil der Fantasy-Reihe »King of Scars«, wie es mit Nikolai Lantsov, der Grisha Nina Zenik und Zoya Nazyalensky weitergeht. »Rule of Wolves« ist dabei zugleich das spektakuläre Finale der Grishaverse-Saga.
Der schicksalhafte Kampf um den Zarenthron von Ravka steuert unaufhaltsam auf eine Entscheidung zu: Wird ein Krieg, den niemand gewinnen kann, eine ganze Welt in Asche versinken lassen? Während der junge König Nikolai Lantsov – auch mithilfe des Monsters in seinem Inneren – alles versucht, um Ravka vor dem Schlimmsten zu bewahren, hadert Zoya Nazyalensky, die Sturmhexe, mit ihrem Schicksal: Nach allem, was sie im Krieg bereits verloren hat, verlangt nun die Pflicht von ihr, dass sie ihre Kräfte nutzt, um die Waffe zu werden, die ihr Land braucht. Koste es, was es wolle …
Zur selben Zeit riskiert die Grisha Nina Zenik als Spionin im feindlichen Fjerda mehr als nur ihr Leben: Ihr unbändiger Wunsch nach Rache könnte Ravkas Schicksal endgültig besiegeln – und Nina die Chance nehmen, ihr trauerndes Herz zu heilen …
»Rule of Wolves« ist der zweite Teil der Fantasy-Dilogie »Thron aus Gold und Asche« von Bestseller-Autorin Leigh Bardugo nach »King of Scars«. Wie schon die Grisha-Trilogie und die Krähen-Dulogie, begeistert dieses Fantasy-Abenteuer mit Dialogwitz, düsterer Magie und facettenreichen Charakteren.
Die Grisha-Trilogie ist in folgender Reihenfolge erschienen:

- »Goldene Flammen«
- »Eisige Wellen«
- »Lodernde Schwingen«Die Krähen-Dilogie ist in folgender Reihenfolge erschienen:

- »Das Lied der Krähen«
- »Das Gold der Krähen«Noch mehr Geschichten aus der Grisha-Welt:

- »Die Sprache der Dornen« (illustrierte Märchen aus der Welt der Grisha)
- »Die Leben der Heiligen« (illustrierte Heiligen-Legenden aus der Welt der Grisha)
- »Demon in the Wood. Schatten der Vergangenheit« (Graphic Novel zur Vorgeschichte des Dunklen)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2021

Packendes Finale

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Im letzten Band der Dilogie um Zar Nikolai geht es heiß her. Es gibt brutale Kämpfe, spektakuläre Schlachten und auch freudige Wiedersehen mit Charakteren aus den anderen Grisha-Büchern. Leider gibt es ...

Im letzten Band der Dilogie um Zar Nikolai geht es heiß her. Es gibt brutale Kämpfe, spektakuläre Schlachten und auch freudige Wiedersehen mit Charakteren aus den anderen Grisha-Büchern. Leider gibt es auch ein paar Wermutstropfen, aber das lässt die Geschichte auch spannend bleiben.

Das Cover ist wie das des ersten Teils sehr gelungen und die abgebildeten Tiere spielen größere Rollen in der Handlung.

Der Schreibstil ist wie bei den anderen Büchern der Autorin lebhaft und mitreißend. Man fiebert regelrecht mit den Charakteren mit und erlebt ein wahres Wechselbad der Gefühle. Diesen Teil fand ich sogar noch ein Stück besser als den ersten, also rundum gelungen! Das Ende wäre ein würdiges Gesamtende für das Grisha-Universum, jedoch macht es ein bisschen Hoffnung auf mehr. Ich bin gespannt, was und ob da noch so kommt.

5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.06.2021

Krönender Abschluss der fantastischen Dilogie

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Immer noch wird Ravka von seinen Nachbarländern bedroht, allen voran Fjerda, das zum Krieg rüstet. Zar Nikolai hat alle Hände voll zu tun, sein Land auf die Verteidigung vorzubereiten, zusätzlich versuchen ...

Immer noch wird Ravka von seinen Nachbarländern bedroht, allen voran Fjerda, das zum Krieg rüstet. Zar Nikolai hat alle Hände voll zu tun, sein Land auf die Verteidigung vorzubereiten, zusätzlich versuchen seine Feinde ihn wegen seiner illegitimen Abstammung zu Fall zu bringen. Zoya steht dabei immer an Nikolais Seite, doch auch sie hadert mit den Kräften, die in ihrem Inneren verschlossen sind. Nina Zenik hält ihre Tarnung im Regierungssitz von Fjerda aufrecht und beschafft wertvolle Informationen für Ravka, dabei ist sie innerlich zerrissen zwischen dem Wunsch nach Rache und zarten Gefühlen, die sich anbahnen.

"Rule of Wolves: Thron aus Nacht und Silber" von Leigh Bardugo ist der zweite und abschließende Band der King-of-Scars-Dilogie, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst den ersten Band "King of Scars" gelesen zu haben, da die Handlung über beide Bücher hinweg fortlaufend erzählt wird. Noch schöner ist es meiner Meinung nach, wenn man die anderen Reihen aus dem Grishauniversum (Grisha-Trilogie und Krähen-Dilogie) bereits kennt, dann wird man beim Lesen viele vertraute und geschätzte Figuren wieder finden.

Leigh Bardugos Schreibstil kenne und liebe ich bereits aus der Grisha-Reihe und auch in der neuen Dilogie ist es der Autorin gelungen, mir ein wunderbares Leseerlebnis zu bereiten. Die Geschichte wird wieder aus verschiedenen Sichten erzählt, hauptsächlich wechseln sich Nikolai, Zoya und Nina ab, später kommt noch eine weitere Figur dazu. Dabei hat sich die Spannung konstant durch die gesamte Handlung gesteigert, oft gab es kleine Cliffhanger am Kapitelende, so dass ich es kaum erwarten konnte, bis der nächste Abschnitt mit der Sichtweise der jeweiligen Person begann. Die von der Autorin geschaffene Grisha-Welt ist sehr umfangreich und detailliert beschrieben, so das sich für mich jedes neue Buch aus diesem Universum anfühlt, wie nach Hause in eine vertraute Umgebung zu kommen. Deshalb spreche ich für diese Dilogie sehr gern eine Leseempfehlung an alle Fantasy-Freunde aus.

Fazit: Dieser Band übertrifft seinen Vorgänger noch an Spannung und Ideenreichtum, mich hat das Buch bis zu letzten Seite hin blendend unterhalten, so dass ich es mit Freude weiter empfehle.

Veröffentlicht am 25.06.2021

Just Epic

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„Rule of Wolves“ ist der zweite Band der packenden Dilogie von Leigh Bardugo um den jungen Zaren Nikolai Lantsov.
Der erste Band endete mit einem Paukenschlag, aber nicht ohne Hoffnung. Doch zum Beginn ...

„Rule of Wolves“ ist der zweite Band der packenden Dilogie von Leigh Bardugo um den jungen Zaren Nikolai Lantsov.
Der erste Band endete mit einem Paukenschlag, aber nicht ohne Hoffnung. Doch zum Beginn dieses Buches sieht es für Ravka eher trostlos aus. Der Krieg steht vor den Toren und klopft nicht höflich an, sondern zeigt sein hässliches und vor allem tödliches Gesicht. Alte und neue Feinde formieren sich und Nikolai weiß nicht, ob er es diesmal tatsächlich schaffen wird, sein geliebtes Land aus dieser aussichtslosen Lage herauszuholen. Seine engste Vertraute Zoya steht eng an seiner Seite, aber sie muss genau wie Nikolai zusätzlich mit eigenen Dämonen kämpfen. Und auch Nina schwebt hinter den feindlichen Linien in großer Gefahr, sich selbst zu verlieren.

Leigh Bardugo taucht wieder tief ins Grishaverse ein und zieht in ihrem Finale alle Register. Nikolai ist und bleibt mein Lieblingscharakter, auch wenn er diesmal an seine absoluten Grenzen kommt. Aber auch die anderen Charaktere lassen einen atemlos mitfiebern und manchmal am Boden zerstört zurück.
Fast alle (überlebenden) Figuren der fantastischen Grisha-Trilogie und der mitreißenden Krähen-Dilogie tauchen in diesem Buch auf und sorgen sicher für große Wiedersehensfreude bei den Fans. Dadurch wird einem erst bewusst, wie verbunden man sich mittlerweile den Charakteren und ihren bewegten Schicksalen fühlt.
Nikolai fällt es zunehmend schwerer, weiterhin leichte und zuversichtliche Stimmung zu verbreiten. Solche Melancholie kennt man von ihm gar nicht. Er darf neue und verletzliche Facetten zeigen, aber selbstverständlich auch seine unverschämten und amüsanten Schlagabtausche mit Zoya fortführen. So kennt man und so liebt man ihn.
Zoya habe ich im Laufe dieser Dilogie ebenfalls sehr schätzen gelernt. Von der arroganten und selbstsüchtigen Stürmerin aus den Anfängen der Grisha-Trilogie ist fast nichts mehr übrig. Ihre Entwicklung ist eine der spannendsten im Buch. Genau wie die Entwicklung von Nina, die ihren packenden Handlungsstrang in Fjerda fortführen darf.
Bei den Charakteren und der fesselnden Story muss man immer das Unerwartete erwarten. Das macht dieses Buch und die gesamte Reihe so besonders. Die Autorin weckt tiefste Emotionen, berührt, überrascht, bringt zum Lachen und feuert auch mal ein Actionspektakel ab. Ich hoffe einfach, dass wir irgendwann ins Grishaverse zurückkehren werden, denn ein endgültiger Abschied würde mir echt schwerfallen.

Mein Fazit:
Dieses Finale ist einfach nur grandios und besticht mit so vielen Details und herausragenden Aspekten, dass ich gar nicht wüsste, wo ich anfangen sollte. Daher gebe ich hier eine ganz klare Leseempfehlung und am liebsten mehr als die maximalen fünf Sternchen!

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Einfach grandiose Fortsetzung

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Auch im zweiten Band der Dilogie wird man wieder bestens unterhalten und es bleibt sehr spannend. Die Charaktere wachsen hier über sich hinaus und müssen sich ihren eigenen inneren Dämonen stellen. Dabei ...

Auch im zweiten Band der Dilogie wird man wieder bestens unterhalten und es bleibt sehr spannend. Die Charaktere wachsen hier über sich hinaus und müssen sich ihren eigenen inneren Dämonen stellen. Dabei gilt es weiterhin Ravka vor allen Bedrohungen zu bewahren und einen ungewollten Krieg zu gewinnen. Alles scheint so aussichtslos und man fragt sich, wie dieses Buch enden soll. Es bleibt bis zum Schluss undurchschaubar und es warten erneut unerwartete Wendungen darauf, einen zu überraschen.

In diesem Band gibt es sogar ein Wiedersehen mit alten Bekannten und jeder ist perfekt ins Geschehen mit eingegliedert. Auch die Wiederkehr einer bestimmten Person bekommt ihre ganz eigene, wichtige Rolle. Die Handlung bleibt diesmal nicht nur in Ravka und Fjerda, sondern weitet sich diesmal nach Kerch und Shu Han aus.

Und wenn man dachte, man kennt nun die Geschichte der Charaktere, dann wird man hier auch eines Besseren belehrt, denn es gibt noch immer Einblicke in die Vergangenheit. Zoya, Nikolai und Nina wachsen einem nur noch mehr ans Herz. Ich war schon etwas traurig, als ich sie am Ende gehen lassen musste. Ich hoffe ja, das dies noch nicht alles war, die Autorin hat auf jeden Fall eine Hintertür offen gelassen. Die Welt der Grisha hätte aber bestimmt noch viel Potenzial für weitere Geschichten.

Zumindest wird ja gemunkelt, dass es irgendwann einen dritten Krähenband geben soll. Mich würde es sehr freuen, wenn ich meine Herzenscharaktere eines Tages wiedertreffen darf.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Rund, episch, voller Überraschungen und wunderschön erzählt

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Nach meinem "King of Scars"-Reread zusammen mit meiner Namensvetterin von "Sofias kleine Bücherwelt" war ich natürlich wahnsinnig gespannt, wie Leigh Bardugo die Nikolai-Dilogie zu einem würdigen Finale ...

Nach meinem "King of Scars"-Reread zusammen mit meiner Namensvetterin von "Sofias kleine Bücherwelt" war ich natürlich wahnsinnig gespannt, wie Leigh Bardugo die Nikolai-Dilogie zu einem würdigen Finale führen will. Ja gut und was soll ich sagen... "Rule of Wolves" hat jede Erwartung übertroffen. Damit die Geschichte nicht so schnell wieder zu Ende ist, haben wir sehr kleine Abschnitte gewählt und jede Seite genossen und um ganz ehrlich zu sein, überlege ich schon seit dem dritten Abschnitt, wie ich meine 5 Sterne hier begründen will. Denn "Rule of Wolves" ist nicht nur wieder ein wahnsinnig faszinierendes, komplexes High-Fantasy-Abenteuer mit liebenswerten Figuren, sondern auch ein rundes Gesamtkunstwerk, dass das gesamte Grisha-Verse nochmal aufgreift und zu einem würdigen Finale führt!


Nikolai: "Uns wurde so lange eine Zukunft versprochen. Ein Zag, an dem die Grisha in Sicherheit wären, an dem Ravka Frieden haben würde. Jedes Mal, wenn wir danach greifen, gleitet es uns durch die Finger." Nikolai hatte sich manchmal gefragt, ob es in seiner Natur lag, rastlos zu sein, in Zoyas Natur, schonungslos zu sein, und in Ravkas Natur, für immer im Krieg zu liegen unter dem Banner der Lantsov."


Doch bevor es schon in der Einleitung zu viele Herzchenaugen und WOWs regnet, lasst uns doch noch kurz über die Gestaltung sprechen. Genau wie eigentlich alle Grishaeverse-meets-Knaur-Verlag-Cover ist "Rule of Wolves" eine wahre Schönheit. War "King of Scars" noch golden, ist der Nachfolger nun in einem schimmernden Silberton gehalten, auf dem in fühlbarer Prägung Motive aufgesetzt sind. Groß in der Mitte ist Djels Esche zu sehen, welche sowohl ein Symbol für Fjerdan ist, aber auch im Ende eine tragende Rolle spielt. Um den Baum herum, der das Schild mit dem blauen Titel trägt, ist in jeder Ecke ein weiteres Motiv abgebildet, welches jeweils einen Handlungsstrang abbildet. In der linken unteren Eck ist ein zähnefletschender Wolf zu sehen, der für die Fjerdan, deren Königsfamilie und die Drüskelle steht. Rechts unten weist der Fuchs auf den Handlungsstrang in Os Alta hin, da dieser ein oft verwendetes Symbol für Nikolai Latsov ist. Links oben kommt durch den Falken einen Hinweis auf einen kurzen Ausflug nach Shu Han und rechts oben durch den Drachen ein Verweis auf Zoya und die Ära der Heiligen mit auf. Abgerundet wird das liebevoll ausgearbeitete Coverbild durch den schwarzen Buchschnitt und die Karte in der vorderen Leselasche. Auch innerhalb der Buchdeckel ist das Buch ein wirklicher Hingucker! Geteilt ist die Geschichte in zwei große Kapitel: "Dämonenherrscher" und "Der Ursprung der Welt". Außerdem hilft eine Übersicht über die Orden der Grisha zu Beginn, den Überblick zu behalten. Wie die Vorgängerbände auch ist "Rule of Wolves" wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Diese sind durch verzierte Embleme passend zu der jeweiligen Gabe oder Stellung des Erzählenden angekündigt.


Zoya: "Die Flur dehnt sich aus. Nikolai hatte diese Worte so leicht dahergesagt, als würde er nur eine Bemerkung über das Wetter machen. Ich hörte, morgen soll es regnen. Die Callas blühen wieder. Die Welt wird vom Nichts verschlungen, und wir müssen einen Weg finden, das aufzuhalten. Noch etwas Tee? Aber so war es immer. Die Welt mochte in sich zusammenstürzen, aber Nikolai Lantsov würde dabei noch mit einer Hand die Decke stützen und mit der anderen eine Fluse von seinem Jackenaufschlag zupfen, während alles zusammenbrach."


Wie schon zuvor erzählen unsere drei Hauptprotagonisten Nina, Zoya und Nikolai von ihren Bemühungen, Ravka vor dem kommenden Krieg zu retten, Bündnispartner zu gewinnen, die Gerüchte über die fehlende Lantsov-Erbschaft Nikolais zurückzudrängen und gleichzeitig gegen einen neu auftauchenden "Pesthauch" vorzugehen, der durch das gesamte Grisha-Verse streift und auf seinem Weg alles Lebende verschlingt, seit der Dunkle wieder zurückgekehrt ist. Anders als ich nach dem etwas schrägen Heiligen-Exkurs des letzten Bandes erwartet hätte, geht es hier gleich während der ersten Kapitel mit dem Krieg los, sodass der Konflikt mit den Fjerdan und dessen Auswirkungen und die Bemühungen der Figuren um Frieden, zum Hauptthema wird. Zu Beginn lässt die Autorin geschickt einige Informationen über die letzten Geschehnisse aus "King of Scars" mit einfließen, um die Erinnerung anzukurbeln, nach einer kurzen Eingewöhnungsphase geht es dann aber gleich ans Eingemachte. Neben den offensichtlichen Konflikten haben natürlich auch die einzelnen Figuren noch ihre eigenen Probleme und Herausforderungen, sodass es in "Rule of Wolves" zu keinem Zeitpunkt langweilig wird.


Nikolai: "Du hast mich kaum angesehen, seit ich zurück bin." Weil ich nach deinem Anblick giere. Weil mich die Aussicht darauf, mich diesem Krieg, diesem Verlust zu stellen ohne dich, mit Angst erfüllt. Weil ich feststellen muss, dass ich nicht für eine Zukunft kämpfen möchte, wenn ich keine Möglichkeit finde, eine Zukunft mit dir zu haben. Aber er war ein Herrscher und sie war seine Befehlshaberin, und er konnte nichts davon sagen."


Der erste große Handlungsstrang spielt dabei mal wieder im Zarenpalast in Os Alta, in dem Nikolai, seine Oberbefehlshaberin Zoya, die Zwillinge Tolya und Tamar sowie die Bildnerin Genya, und ihr Mann David am Frieden und der Sicherheit Ravkas arbeiten. Während Zoya immer noch unter dem Ende des letzten Bandes leidet, bei dem sie Juris´ Drachen übernommen hat und nun von Erinnerungen, Flashbacks, Gefühlen und der Verlockung der Macht geplagt wird (der sogenannten "Coktailparty in ihrem Kopf", wie sie es einmal so treffend formuliert, die ihr Angst machen, muss Nikolai nach der misslungenen Obis´baya mit seinem eigenen Monster Frieden schließen und dessen Fähigkeiten ausloten. Dass ich den charismatischen, schlauen Zaren-Schrägstrich-Erfinder-Schrägstrich-Freibeuter-Schrägstrich-Abenteuer wahnsinnig liebe, habe ich schon in meinen vorherigen Rezensionen mehrfach betont und das hat sich hier auch nicht geändert.

Die wahre Gewinnerin dieses Bandes ist jedoch Zoya. Die mächtige Stürmerin hat sich nicht gerade für ihren Sanftmut und ihre Nettigkeit einen Ruf gemacht, hier bekommt sie jedoch nochmal die Möglichkeit, sich weiter zu öffnen und endlich Gefühle zuzulassen und somit zu einer wahren Heldin zu werden. Mir gefällt wahnsinnig gut, dass Leigh Bardugo hier ihren lang angelegten Konflikt durch weitere Rückblenden und ihr Ringen mit ihrer Vergangenheit löst, ohne auf das typische "Harte Schale, weicher Kern"-Klischee zurückzugreifen. Zoya entdeckt nicht plötzlich die sanftmütige, liebevolle Mutter in sich, sondern arrangiert sich mit ihren Gefühlen, ihren Fähigkeiten und erfindet den Begriff "Stärke" komplett neu. Mit ihrer Loyalität, ihrem Mut und ihrer Gabe immer wieder über sich hinauszuwachsen hat sie mich inspiriert und berührt. Sehr berührend war auch die weitere Entwicklung der schon zuvor angedeuteten "Zoyalei"-Lovestory. Dadurch dass sowohl sie als auch Nikolai aus ihrer Perspektive erzählen, können wir deren Beziehung- beziehungsweise ihr "Mitsichringen" und "Gefühleverleugnen" - wunderbar verfolgen. Auch wenn die beiden wissen, dass sie keine Zukunft haben und deshalb krampfhaft ihre Augen verschließen (ich sage nur "Mopfköpfiger Idiot"), kommen sich Zoya und Nikolai langsam näher - aber wie immer im Leigh Bardugo Stil, meint also wahnsinnig langsam und mit vielen Andeutungen und Hindernissen. Umso schöner sind dann die weit verstreuten kurzen Szenen, in denen die beiden ihre Rüstungen ablegen (und bei denen häufig ein blaues Samtband involviert ist...)


Nina: "Das ist Fjerda, dachte Nina nicht zum ersten Mal. Sie hatte keine Gnade für Jarl Brum, ganz gleich, wer er als junger Vater gewesen war. Aber sie begriff, dass all das nicht mit ihm angefangen hat und dass es auch nicht mit ihm enden würde. Fjerda mit seinen harten Sitten und dem alten Hass erfüllte Menschen mit Scham und Zorn. Es machte die Schwachen schwächer und die Starken grausam."


Der zweite große Handlungsstrang (der, trotz dass ich Zoya, Nikolai und die anderen wirklich liebe, immer noch mein Lieblingshandlungsstrang ist), spielt in Fjerda, das hier zu Ravkas größtem und gefährlichsten Feind geworden ist und sich für den Krieg rüstet. Mittendrin mal wieder: Nina, die zusammen mit Hanne im Herzen des Feindgebietes - dem Eispalast - unter ihrem Decknamen Mila Janderstat spioniert und in die Geschicke des Landes eingreift. Neben Jarl Brum, dem Anführer der Drüskelle tauchen hier nun auch die Königsfamilie der Fjerdan mit einem kranken Kronprinz Rasmus, ein Lantsov Anwärter auf die Krone Ravkas und der allseits geliebte (nicht) Asket wieder auf und heizen das politische Klima weiter an. Schon zuvor war die Spionage-Feminismus-Freiheitskampf-Liebe-Dynamik in ihrem Handlungsstrang eine der spannendsten der ganzen Geschichte. In "Rule of Wolves" wird Nina nun aber nicht nur mit einer Menge politischen Herausforderungen konfrontiert, wird hart auf die Probe gestellt, das Versprechen einzuhalten, das sie Matthias auf dem Sterbebett gegeben hat, nämlich gnädig zu seinen Landsleuten zu sein, als sie seinem Mörder begegenet, sondern muss sich auch zwischen ihrem Land und ihrer neu gewachsenen Liebe zu Brums Tochter Hanne entscheiden... Schon im letzten Band habe ich Nina und Hanne zusammen einfach geliebt, da sie auf einer ganz anderen Ebene funktioniert haben, als Nina und Matthias (ihm trauere ich dennoch sehr hinterher). In "Rule of Wolves" wird nun auch ihre Beziehung nochmal vertieft und Andeutungen weiter ausgebaut, sodass klar wird, warum Hanne in ihrem Körper nicht glücklich ist.


Zoya: "Ein Zar mit einem Dämon in sich. Ein Mönch mit einem Dunklen in sich. Eine Befehlshaberin mit einem Drachen in sich. Wir sind jetzt alle Monster, Nikolai."


Denn neben den feministischen Zügen, die sich immer wieder abzeichnen, ist auch die Diversität der Protagonisten positiv zu vermerken. Ob bi-, pan-, trans-, hetero-, oder homosexuell spielt ebenso wie die Hautfarbe keine Rolle und wird nur nebenbei erwähnt - ebenso wie es im echten Leben auch sein sollte: keine große Sache. So fügen sich auch die Protagonisten gut in die wundervolle, eigensinnige, kunterbunte, authentische, magische Welt - das Grisha-Verse. Dass ich mal wieder nach wenigen Seiten tief in diese osteuropäisch angehauchte Fantasywelt eintauchen konnte, garantierte der wundervolle Schreibstil der Autorin. Düster, magisch und spannend webt sie ihre Geschichte, nimmt uns mit an schillernde Schauplätze und schockt uns mit Überraschungen. Dabei tragen nie Kämpfe, Intrigen, Brutalität und Irrglaube den Sieg davon, sondern immer Mitgefühl, Freundschaft und Liebe, sodass sich die Geschichte liest wie ein Märchen: mal düster und bedrohlich, mal leuchtend bunt und immer wunderschön! Egal wie aussichtslos eine Lage manchmal erscheint, bei Leigh Bardugos Bücher gibt es trotzdem einiges zu lachen. Egal ob Ninas selbstkritische Bemerkungen, Nikolais Hang, sich von seinen eigenen Bomben abschießen zu lassen, oder die Gespräche der Triarchie der Grisha über 17 Schritte zum perfekten Tee - die liebenswürdigen Figuren und ihre Eigenheiten haben es immer wieder geschafft, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.


Mayu: "Aber wir hatten nie einen richtigen Streit. Weil wir nie darauf vertrauten, dass die Liebe, die wir empfinden, uns hindurchtragen würde."


Nikolai, Zoya und Nina sind jedoch nicht die einzigen Figuren, die hier aus ihrer Perspektive erzählen dürfen. Hinzu kommen im Laufe der Geschichte auch noch die Tavgharad-Kämpferin Mayu und "der Mönch", was die drei anderen Perspektiven gekonnt ergänzt. Mayu haben wir ja schon im ersten Teil aus Isaaks Perspektive kennengelernt. Durch sie und Prinzessin Ehri dürfen wir jetzt auch einen Ausflug nach Shu Han unternehmen und deren Rolle im Krieg, sowie das Khergud Programm unter die Lupe nehmen. Auch persönlich hat die junge Kämpferin, die sich zwischen Loyalität und Rache hin und her gerissen fühlt einiges zu sagen, sodass ich ihre kurzen Abschnitte sehr mochte!

Die Erzählperspektive des Mönchs, meint also Yuri, der nach dem Finale von "King of Scars" vom Dunklen besessen ist, fand ich zwar interessant, konnte diese aber nicht so ganz in den Kontext der Geschichte einordnen. Nicht nur dass die Autorin eine Vorliebe für verrückte Zwei-Seelen-wohnen-in-einem-Körper Konflikte zu haben scheint (Hat sie zu viel Faust gelesen? I mean,.... Nikolai, Zoya, Yuri... Drei von fünf Erzählenden haben noch mit einem zusätzlichen inneren Etwas zu kämpfen), ich fand es auch zunächst sehr komisch, dass der Dunkle nun wieder als Antagonist aufgetaucht ist, da seine Geschichte eigentlich zu Ende erzählt war. Wie die ganze Sache mit seiner Rückkehr inszeniert wurde, hat mich im Endeffekt dann aber positiv überrascht.


Zoya: "In den Geschichten heilte Liebe deine Wunden, reparierte, was kaputt war, erlaubte dir weiterzumachen. Aber Liebe war kein Zauberspruch, eine Art Segen, den man flüsterte, ein Balsam oder Allheilmittel. Sie war ein dünner Faden, der stärker wurde durch Beziehung, durch geteilte Not und Vertrauen, das man ehrte."


Eine weitere positive Überraschung, die "Rule of Wolves" bereithält, sind die kurzen Gastauftritte von liebgewonnenen Figuren aus den vorherigen Grisha-Verse-Reihen. Hier tauchen nicht nur Alina und Mal nochmal kurz auf, wir unternehmen auch zusammen mit Nikolai einen kurzen Ausflug nach Ketterdam, um die Krähen bei einer wichtigen Mission um Hilfe zu bitten. Mit einem Charaktertod hat sich die Autorin zwischendurch zwar fast meine Sympathie verspielt, insgesamt zieht Leigh Bardugo aber mal wieder alle Karten, um ihre LeserInnen glücklich zu machen. Die Fjerdan, die Shu, Ketterdam, die Zemeni, der Dunkle und die Anhänger des Sternenlosen, die Khergud, das Parem, die Krähen und Alina und Mal - für dieses Finale wirft die Autorin nochmal alles in die Waagschale, was sie in den vorherigen Bänden aufgebaut hat und führt jeden erdenklichen Handlungsstrang zu einem würdigen Ende. Das sollte eigentlich zur Folge haben, dass dieses Finale heillos überladen wirkt. Seltsamerweise tut es das aber nicht. Im Gegenteil - ich habe selten ein so runder, epischer Abschluss einer Reihe gelesen.


Zoya: "Das richtet Liebe an. Liebe war der Zerstörer. Sie machte Trauernde, Witwen, hinterließ Elend in ihrem Kielwasser. Trauer und Liebe waren ein und dasselbe. Trauer war der Schatten, den die Liebe hinterließ, wenn sie verschwand. Ich habe zu lange in diesem Schatten gelebt, dachte Zoya."


Auch das Ende an sich ist wahnsinnig episch, wahnsinnig süß und einfach perfekt. Im Finale kommen große Emotionen hoch, mit denen Leigh Bardugo sonst eher geizt. Die Auflösung am Ende ist einfach nur natürlich, logisch und weder überspitzt, überhastet, noch überdramatisiert. Und einige Szenen.. meine Güte, mein Herz wäre fast geplatzt vor Freude. Und noch etwas bietet uns dieses Ende: einen perfekten Anknüpfungspunkt für einen dritten Krähen Roman, für den ich fast schon die Hoffnung aufgegeben hatte....



Fazit:


"Rule of Wolves" ist ein perfektes Finale: rund, episch, voller Überraschungen und wunderschön erzählt! Ganz große Liebe für diesen tollen Abschluss!

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