Ein Serienkiller treibt sein Unwesen im nahen Dunstkreis von Gerichtsmedizinerin Lucy Trask und scheint ein besonders großes Vergnügen zu haben, sie nicht nur einzubeziehen, sondern sie auch noch durch die besondere Grausamkeit seiner Taten schocken zu wollen. Als sie eines Morgens beim Joggen auf die vermeintliche Leiche eines befreundeten, älteren Nachbarn stößt, die entsetzlich zugerichtet ist und die man nur noch anhand der Kleidung identifizieren kann, könnte Lucys Trauer nicht größer sein, doch bei näherer Betrachtung findet sie heraus, dass es keinesfalls ihr Nachbar ist, der dort vor ihr sitzt, sondern ein anderer Mann zu dem sie dennoch einen Bezug hat. Mehr noch, durch ihre besondere Beziehung zum Toten, die einige Jahre zurückliegt, gerät sie plötzlich selbst ins Visier der Mordermittler.
Doch J.D. Fitzpatrick und seine Kollegin Stevie glauben nicht an Lucys Schuld; sie befürchten eher, dass es der Killer am Ende auch auf Lucy abgesehen haben könnte, denn eines ist J.D. obwohl er romantische Gefühle für die sympathische Lucy hegt, mehr als klar, sie verschweigt ihm wichtige Dinge aus ihrer Vergangenheit. Werden J.D. und Stevie den Serienkiller, der akribisch nach einer Todesliste seine ausersehenen Opfer „abarbeitet“, rechtzeitig aufhalten können und kann es für den Witwer und die Gerichtsmedizinerin eine Chance auf Liebesglück geben?
„Todesherz“ ist nicht nur der aktuelle Romantic Suspense aus der Feder von Karen Rose, sondern ist auch für Leseneulinge der Autorin geeignet, denn man wird in diesem Roman mit einem neuen Ermittlerteam vertraut gemacht. Ein wenig schwer fiel es mir auf den ersten 100 Seiten zunächst alle neuen Figuren und Namen und vor allem die vielen Handlungsstränge unter einen Hut zu bringen, doch wenn man erst einmal diese Hürde überwunden hat, hält auch „Todesherz“ das, was er verspricht: Spannung und eine ausgeklügelte und zunächst sehr undurchsichtige Handlung, so dass man neugierig am Ball bleibt und die Seiten beim Lesen nur so dahinfliegen. Natürlich gibt es auch eine kleine Liebesgeschichte zwischen all den, manchmal sehr heftig geschilderten Mordszenarien und Ermittlungen, die den Kriminal/Thrillerplot ein wenig auflockert. J.D und Lucy sind dazu ein interessantes, charismatisches Paar- beide haben bereits einige schlimme Zeiten in ihrem Leben durchmachen müssen und ich fand es sehr gut von der Autorin in Szene gesetzt, wie sich beide langsam lernen zu vertrauen und ihre Einsamkeit versuchen zu überwinden.
Das Einzige was mir nicht so gut gefallen hat, war die manchmal etwas zu einfache Ausdrucksweise der Haupt und Nebenakteure und wie die Autorin ihnen auf Biegen und Brechen versucht, die typische amerikanische Coolness auf den Leib zu schreiben, in denen die Haupt und Nebenakteure immer mal wieder lässig, flockige Sprüche wie in einem US-Actionstreifen von sich geben. Aber zumindest dieser Punkt ist absolute Geschmackssache und fällt bei meinem ansonsten sehr guten Gesamteindruck nicht so sehr ins Gewicht.
Immer wieder bekommt man als Leser auch Einblicke in die Gedankenwelt des Killers geliefert und obwohl ich schnell ahnte, wer er war und dass ein Motiv Rache ist, blieb der Grund, warum er gewisse Menschen aus Lucys Bekanntenkreis und Umfeld tötete, fast bis zum Ende hin unklar. Die Auflösung des Ganzen und vor allem das unglaublich spannende Showdown am Ende fand ich überaus gelungen und so kann man hier definitiv von einem wahren Pageturner reden.
Kurz gefasst: Ein wahrer Pageturner und Thriller mit Sogwirkung! Macht die Nacht lesetechnisch zum Tag, ob man will oder nicht!