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Veröffentlicht am 28.06.2021

Wo ist Ben

ATME!
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Ben war derjenige, der ihren Namen auf Anhieb richtig verstanden hat. Nile, nicht Nele, und er hat gleich Nile gesagt. Und nun sind sie im Laden, um ein Kleid für Nile auszusuchen. Als Nile fragen will, ...

Ben war derjenige, der ihren Namen auf Anhieb richtig verstanden hat. Nile, nicht Nele, und er hat gleich Nile gesagt. Und nun sind sie im Laden, um ein Kleid für Nile auszusuchen. Als Nile fragen will, wie ihm ihre Errungenschaft gefällt, ist Ben nicht mehr da. Wie kann das sein? Und wieso tut die Verkäuferin so als hätte sie ihn nicht gesehen? Nile versucht erst die Krankenhäuser anzurufen, um zu erfahren, ob es einen Unfall gab. Doch dort ist nichts bekannt. Würde die Polizei ihr glauben? Nile hat eine Idee, sie nimmt Kontakt mit Flora, Bens Ex-Frau, auf.

Ein Mann, der verschwindet. Eine Frau, die sich große Sorgen macht. So große Sorgen, dass sie sogar die ehemalige Partnerin ihres Freundes aufsucht. Doch auch Flora weiß nicht weiter. Aber wäre sie nicht geeigneter, die Polizei aufzusuchen. Noch sind Flora und Ben nicht geschieden, auch wenn er Nile versprochen hat, sie werden heiraten. Sicher, ob sie Flora uneingeschränkt trauen kann, ist sich Nile nicht. Moment mal, könnte Flora Ben versteckt haben? Will sie ihn etwa zurück? Dem Gedanken muss Nile einfach auf den Grund gehen.

Dieser Roman spielt mit den Erwartungen der Leser. Sie sorgen sich mit Nile um Bens Verbleib, sie machen sich mit ihr auf die Suche, sie fangen an, Informationen zu hinterfragen. Und sie fragen sich irgendwann, wem sie trauen können. Flora scheint ihr eigenes Spiel zu spielen. Und war Ben immer ehrlich? Da jedoch alle handelnden Personen mit Hinweisen sparsam umgehen, beginnt man sich im weiteren Verlauf auch zu fragen, wie es Nile wohl hält.

Dieser sehr geschickt aufgebaute Thriller ist durchaus spannend. Leider vermisst man den oder die richtigen Sympathieträger und man erinnert sich, dass genau diese Art von Spannungsroman nicht die ist, die man bevorzugt. Dennoch macht die Handlung neugierig und sie bleibt bis zum Schluss überraschend. Mit der richtigen Stimmung wird das Hörbuch versehen von Laura Maire.

Veröffentlicht am 19.06.2021

Rheinische Provinz

Kaltenbruch
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Im Jahr 1954 ist der Krieg schon eine Weile vorbei, aber mitnichten aus den Köpfen der Menschen verschwunden. Der Kommissar Peter Hoffmann wird zur Unterstützung der Ortswache in Kaltenbruch versetzt. ...

Im Jahr 1954 ist der Krieg schon eine Weile vorbei, aber mitnichten aus den Köpfen der Menschen verschwunden. Der Kommissar Peter Hoffmann wird zur Unterstützung der Ortswache in Kaltenbruch versetzt. Dort wurde ein junger Mann umgebracht und Hoffmann versteht nicht, was er in dem kleinen Nest überhaupt soll, seiner Meinung nach steht der Täter bereits fest. Denn neben dem Toten ist der betrunkene Mitarbeiter des einzigen größeren Arbeitgebers am Ort aufgegriffen worden. Dieser streitet die Tat allerdings vehement ab. Und so ist Hoffmann gehalten, weitere Zeugen zu vernehmen, um zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden.

Ein Kommissar, der sich erstmal zurechtfinden muss. So sagt er erstmal seiner künftigen Sekretärin ab, weil die nicht die erwartete Vorbildung hat. Dann findet er nicht die richtige Abzweigung und schließlich legt er sich gleich auf einen Täter fest, weil er das Kaff möglichst schnell wieder verlassen will. Von den Stimmungen im Ort bekommt er nicht viel mit, hier ist er sehr auf den einzigen Polizisten vor Ort angewiesen, wobei Hoffmann es schafft auch diesen vor den Kopf zu stoßen. Man hat den Eindruck, so schnell wird der Städter Kaltenbruch nicht verlassen.

Über diesem aus heutiger Sicht doch recht unsympathischen Kommissar geht doch einiges aus dem guten Ansatz verloren. So ein arroganter Dämlack. Wobei auch die Tat ein wenig unvermittelt wirkt, ahnt man als Leser gleich, der vermeintliche Täter kann es nicht gewesen sein. Man denkt fast schon in die richtige Richtung, was den Grund angeht, ob man den richtigen Mörder erahnt, darüber deckt man lieber das Mäntelchen des Schweigens. In diesem Punkten enttäuscht dieser Kriminalroman, da hat der Klappentext einfach mehr versprochen. Was einen jedoch mitnimmt, ist die überzeugende Schilderung des Dorflebens auch im Zusammenleben mit den einquartierten Flüchtlingen, die auch Jahre nach dem Krieg erst langsam integriert wurden und meist doch noch außen vor waren. Auch was Kinder mit körperlichen Einschränkungen zu erleiden hatten, wird eindringlich geschildert. In diesen Bereichen vermag der Roman zu überzeugen.

Veröffentlicht am 12.06.2021

Keine Collegeromanze

ONE OF US IS LYING
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Obwohl die im Unterricht keine Handys benutzten sollen, werden eben diese Geräte gefunden. so kommt es dann, dass Bronwyn, Simon, Addy, Cooper und Nate nachsitzen müssen. Toll, vor allem, weil sie nicht ...

Obwohl die im Unterricht keine Handys benutzten sollen, werden eben diese Geräte gefunden. so kommt es dann, dass Bronwyn, Simon, Addy, Cooper und Nate nachsitzen müssen. Toll, vor allem, weil sie nicht wissen, wie die Telefone in ihre Taschen gekommen sind. Der Lehrer lässt sich allerdings nicht erweichen. Und kurz danach läuft die Situation vollends aus dem Ruder. Einer der Schüler erleidet einen allergischen Schock und alle Versuche ihm zu helfen, erweisen sich nicht als erfolgreich. Die verbliebenen Schüler sind erleichtert als die Sanitäter sich um den Mitschüler kümmern. Der Schock ist groß als sich die Nachricht verbreitet, dass Simon im Krankenhaus gestorben ist.

Eine zusammengewürfelte Gruppe von Schülern und Schülerinnen, die normalerweise nicht viel miteinander zu tun gehabt hätten. Und nun müssen sie gemeinsam mit den Reaktionen ihrer Umwelt zurechtkommen. Simon hatte eine Art Blog für Klatsch und Tratsch, das kann manchmal lustig sein, jedoch war es bei ihm eher fies, er hatte ein Händchen dafür, Sachen auszugraben, die keiner gerne in der Öffentlichkeit wusste. Es stellt sich heraus, dass die verbliebenen Vier alle etwas zu verbergen haben, was zumindest sie selbst als ihr schlimmstes Geheimnis empfanden. Als die Polizei beginnt in dem Todesfalls zu ermitteln, wird es für die Schüler sehr ungemütlich.

Es waren nur die fünf Schüler in dem Raum und der Lehrer, einer ist Tot und wenn, kann nur einer der anderen etwas mit dem Tot des Schülers zu tun haben. Ein spannender Plot, der durch die verschiedenen Perspektiven noch mehr Einblicke gewährt. Wenn man allerdings das Gefühl bekommt, man versteht die Probleme nicht, dann könnte sich dieses als eines der Jugendbücher erweisen, die für diese spezielle Leserin nicht mehr funktionieren. Man denkt manchmal, wären sie doch gleich offen gewesen, wäre dies und das nicht so problematisch geworden. Aus dieser Sicht, so ausgeklügelt die Handlung ist, so fein komponiert die Reaktionen der Mitschüler, Eltern und Polizisten, ist die Handlung doch etwas langatmig. Nichtsdestotrotz beinhaltetet dieser Roman tolle Ideen, die Jüngere möglicherweise mehr begeistern.

Veröffentlicht am 09.06.2021

Achterbahnfahrt

Lazarus
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Nach einem Gefängnisaufenthalt ist der Polizist Joonna Linna wieder zurück bei der Arbeit. Er wird sehr überrascht als Hinweise auf ihn bei mehreren Fällen auftauchen. Es fehlt nicht viel und er geriete ...

Nach einem Gefängnisaufenthalt ist der Polizist Joonna Linna wieder zurück bei der Arbeit. Er wird sehr überrascht als Hinweise auf ihn bei mehreren Fällen auftauchen. Es fehlt nicht viel und er geriete unter Verdacht etwas mit den Fällen zu tun zu haben. Linna kann es sich einfach nicht erklären bis ihm ein Verdacht kommt. Sollte der totgeglaubte Serienmörder Jurek Walter etwa noch am Leben sein. Schwierig für Joonna seine Kollegen davon zu überzeugen. Nur langsam beginnen diese ihrem Kollegen zu glauben und erkennen die Gefahr, in der sie schweben. Der Mörder sinnt auf Rache.

Im siebten Band um Joonna Linna wird dieser wirklich arg gebeutelt. Zunächst steht er sehr rätselhaften Fällen gegenüber und als er Lunte riecht, hat er Mühe seine Kollegen von seinem Gedankenansatz zu überzeugen. Letztlich geraten dadurch etliche Menschen in große Gefahr. Und als es klar ist, dass Jurek Walter wohl doch noch lebt, scheint es beinahe so als sei dieser häufig schneller als Linna und seine Kollegen. Werden Spuren verfolgt, kann es passieren, dass diese nicht zu Lösungen, sondern zu Leichen führen. Walter will Joonna Linna alles nehmen, was diesem lieb und teuer ist.

Dieses Hörbuch ist lebensnah vorgetragen von Simon Jäger, der es versteht die teilweise atemlose Spannung der Handlung sehr gut wiederzugeben.

Wenn man die ersten Bände der Reihe kennt, diese dann aber als Zeitmangel ein wenig aus den Augen verloren hat, nimmt man sicher gerne die Gelegenheit war, die Bekanntschaft mit Joonna Linna aufzufrischen. Wobei der Beginn des Romans, in dem es darum geht, den Zusammenhang zwischen den Fällen zu finden, wirklich gelungen ist. Wenn jedoch im weiteren Verlauf die Schilderungen immer brutaler werden und die Handlung weniger nachvollziehbar, dann beginnt man ein wenig mit dem Buch zu hadern. Nachdem man das Buch beendet hat, beschließt man möglicherweise, dass es bei dieser Auffrischung der Bekanntschaft bleiben wird. Zwar manchmal schwer erträglich, aber mega-spannend.

Veröffentlicht am 30.03.2021

Killer gesucht

The Final Hour
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Raven wurde umgebracht, jedenfalls hat sie die Vergiftung nur sehr knapp überlebt und nach sehr langer Rekonvaleszenz sinnt sie nach Rache. Der Auftragsmörder Victor schwebt nicht nur deswegen in Gefahr. ...

Raven wurde umgebracht, jedenfalls hat sie die Vergiftung nur sehr knapp überlebt und nach sehr langer Rekonvaleszenz sinnt sie nach Rache. Der Auftragsmörder Victor schwebt nicht nur deswegen in Gefahr. Seine Verbindung zur CIA könnte aufgeflogen sein. Ein Mitarbeiter des Dienstes, der sich selbst ein wenig abgehängt fühlt, möchte sich profilieren, indem er Victor ausfindig macht und seine Kontakte auffliegen lässt. Procter, der noch nicht von seiner Verletzung genesen ist, hat schon etwas dagegen. Ob er Victor schützen kann, ist allerdings noch ungewisse.
Kann es für Victor Sinn machen, mit Raven zusammenzuarbeiten, um der Gefahr zu entgehen.

Im Laufe seines siebten Auftritts kommt es diesmal recht dick für Victor. Jemand will ihm tatsächlich an den Kragen und die Chance dazu steht nichtmal so schlecht. Aber Victor weiß sich zu wehren, was zu einigen unerwarteten Todesfällen führt, aber auch zur Rettung einiger Menschen. Sollte Victor sich wieder mit Raven zusammentun, deren Fähigkeiten, was das Ausschalten anderer Leute angeht, sich durchaus mit seinen messen können. Auch Raven könnte ein Interesse an einer Zusammenarbeit haben, denn während ihrer Genesungsphase, wäre sie fast dem nächsten Killer zum Opfer gefallen und hier gilt es den Ursprung zu finden.

In diesem siebten Band der Reihe gibt es etliche Bezüge auf die Vergangenheit des Killers. Und wenn man diese nicht komplett gelesen hat, wird es doch etwas mühsam, sich das Puzzle zusammenzusetzen. Möglicherweise ist es daher empfehlenswert, sich die Bände folgerichtig vorzunehmen. Ohne das Hintergrundwissen wirkt dieser Band etwas konfus und ziellos, was wie erläutert vielleicht eher am Leser liegt. Dennoch war das Vergnügen nicht so groß wie bei den bekannten Bänden um Victor, den Killer. Es bleibt aber dabei, dass es sich bei dem Konzept des umsichtigen Killers, der durchaus mal ein Herz für Opfer hat, eine erfrischende Abwechslung zu den üblichen Spannungsromanen handelt.