Ein absolut gelungener 1. Teil
Eigentlich lese ich ja nur ungerne Serien und Mehrteiler, Aaaaber .......
Das Cover war schon mal total auf meine Wellenlänge, da ich auch ab und an im Mittelalter zu finden bin, dann war schon die Leseprobe ...
Eigentlich lese ich ja nur ungerne Serien und Mehrteiler, Aaaaber .......
Das Cover war schon mal total auf meine Wellenlänge, da ich auch ab und an im Mittelalter zu finden bin, dann war schon die Leseprobe sehr interessant und obwohl es ja Fantasy ist, so spielt die Geschichte um Raukland im Nordmeer - auch eine Ecke, von der ich angetan bin, egal ob real oder Fantasy.
Und am Ende verrate ich Euch auch was dieses Buch hat, was ich noch nie in einem anderen gesehen habe!
Die Geschichte fängt gleich ohne lange Vorrede an und man bekommt sofort gezeigt, was für ein hartherziger Umgang herrscht und wie brutal Ronans Vater ist, selbst seinem eigenen Sohn gegenüber.
Ohne den Sachverhalt zu klären und seinem Sohn zu zuhören, verurteilt er ihn und bestraft ihn dafür brutal.
Anschließend wird er so verletzt wie er ist vor einer nordischen Insel einfach im Meer ausgesetzt. Aber nicht einfach so. Er soll die Insel für seinen Vater erobern, um so wieder eine Recht auf sein Heimatland Raukland zu erhalten.
Da er aber ganz alleine dort ist, kann er nicht einfach in einem Kampf die Insel erobern, wie er es gewohnt ist. Die dortigen Einwohner sehen in ihm einen angestrandeten Verletzten, geben ihm eine Bleibe und lassen ihn in ihr Leben, wenn auch auf Abstand.
Der dortige König, Merin, weiß als einziger was es mit Ronan auf sich hat und stellt ihm nach alter Tradition Aufgaben, die er erfüllen muss. Erst wenn er alle Aufgaben erfüllt hat, erwirkt er das Recht auf die Insel. Jeder vorheriger König hat jeweils eine Aufgabe in einem Buch nieder geschrieben und diese gelten es zu erledigen.
Aber das sind alles Aufgaben, die dem jeweiligen Herrscher widerspiegeln - und das macht Ronan zu schaffen, da er nur den Kampf und das Hartherzige seit Kindesbeinen kennt.
Und somit fallen ihm die Aufgaben schwerer, als jeder Kampf Mann gegen Mann.
Die erste Aufgabe ist für ihn da her am schwierigsten, denn er soll einen FREUND finden!
Aber WIE findet man einen echten Freund, wenn man selber nicht fähig ist eine Freundschaft mit allen Konsequenzen zu geben?
Das Buch hat mich von der ersten Seite ab gehabt und ich hab es wirklich nur sehr ungern aus der Hand gelegt. Wenn der Alltag mich gelassen hätte, hätte ich es in einem Rutsch durch gelesen.
Der Erste Teil spielt ab dem Aussetzen Ronans auf dem Meer auf dieser Insel namens Lannoch. Und auch wenn hier keine Schlachten mit Schwert ausgefochten werden, so sind die Kämpfe mit Ronans Inneren nicht weniger spannend.
Aus dem Meer vor der Küste Lannochs rettet er Liam und erklärt ihn kurzer Hand zu seinem Freund, bzw. ordnet an, das Liam ab sofort sein Freund sein wird und sieht die erste Aufgabe als erledigt an. Wie man sich denken kann, akzeptiert der König von Lannoch das aber nicht so einfach und fordert Beweise einer echten Freundschaft.
Von nun an muss Ronan erst einmal die Bedeutung von Freundschaft verstehen lernen.
Mit den nächsten Aufgaben beschäftigt, die er auch nicht alleine lösen kann, kommt er - ohne es selber zu merken - dem Sinn einer Freundschaft Schritt für Schritt immer näher und es ergeben sich auch immer wieder Situationen, in denen es um Freundschaft und Vertrauen zum Anderen geht.
Langsam kommen sich Ronan und Liam immer näher in ihrer Freundschaft und Ronan spürt, dass auch Liam aus seiner Vergangenheit von schlechten Erinnerungen gepeinigt wird.
Und nicht nur das. Hier auf der Insel, wo er auch in das Leben der Bewohner immer mehr hineingezogen wird, lernt er auch ganz langsam was Liebe ist. Auch wenn Ronan zu Anfang alles in der Richtung vor sich selbst leugnet, so lässt die Liebe sich aber nicht aufhalten.
Für mich war die Geschichte um Ronan wirklich fesselnd, weil sie sich wirklich Stück für Stück aufbaute. Keine der Figuren um Ronan herum war mir unsympathisch - von den Bösewichten mal abgesehen, aber auch die mussten so sein wie sie waren.
Ich konnte zu jeder Zeit mit Ronan mitfühlen. Vom harten Leben auf Raukland, wo er schon im Alter von nur fünf Jahren seiner Mutter entrissen worden ist, um ihn in die Obhut des Oberbefehlshaber der Kriegstruppen zu geben, nur Härte gewöhnt und nun vom inneren Kampf Gefühle zu zulassen und auch anderen Personen zu vertrauen.
Das ging soweit, das ich nach dem "Showdown" (denn ganz ohne Kampf ist die Geschichte auch nicht) sogar "Pipi inne Augen" hatte, als Ronan und Liam .....
Nö, mehr verrate ich nicht, wenn ich jetzt nicht auf höre, dann erzähl ich noch das ganze Buch nach.
Eine klitze kleine Kleinigkeit hab ich allerdings doch. Jordis Lank hat wirklich sehr gut recherchiert was den Schwertkampf angeht und hat sich dazu auch fachkundige Hilfe mit an Bord geholt - und genau das hat mich zu Anfang der Kämpfe etwas ins straucheln gebracht.
Nicht so, das ich ganz aus den Tritt gekommen bin, aber eben doch ein klein wenig, wegen den Fachbegriffen. Beim Weiterlesen haben sie sich dann aber auch selbst erklärt und ich meine das auch absolut NICHT abwerten für die Geschichte!
So - und nun noch schnell zu Dem was ich noch NIE in einem Buch gefunden habe!
Kennt ihr bei Filmen "Outtakes"? Szenen die beim Dreh geschmissen worden sind? Irgendwas, was daneben gegangen ist?
Jordis Lank hat solche schriftlichen Outtakes am Ende ihrem Buch aufgeführt und zwar,
Zitat Jordis:
[...] verpatzt von einem Autorinnenhirn, das manchmal schneller denkt, als die Finger tippen ....
Leute das müsst ihr gelesen haben!
Bevor ich ein Buch lese schaue ich erst immer hinten ins Buch, ob es ein Glossar oder sonstige Anhänge nach der Geschichte gibt und da waren sie. Meine Schwester war zu Besuch und ich habe die Outtakes vorgelesen - bei einigen haben wir so gelacht, dass ich erst mal nicht weiter lesen konnte.
Dabei handelt es sich nicht nur um Rechtschreibfehler, sondern auch um ganze Worte, die dann einen total anderen Sinn ergeben, als beabsichtigt.
Als ich dann die Geschichte am Lesen war, kam an den besagten Stellen von ganz alleine ein leichtes Grinsen wieder auf - egal wie die Situation gerade war. Einfach herrlich!
Mein Fazit:
- Ich hab wieder viel zu viel geschrieben, aber ich kann meine Begeisterung so selten kurz fassen ...sorry dafür. -
Ein absolut gelungener 1. Teil, bei dem ich sofort den 2. Teil aufschlagen wollte, um einfach hinter Ronan her zu segeln, der sich nun wieder auf den Weg nach Raukland befindet - und das ganz ohne Cliffhanger!
Der 1. Teil einer Trilogie, den ich Allen ohne Einschränkung empfehlen kann, die genau so gerne Mittelalterliches Kampfgetümmel im Fantasy-Bereich und trotzdem mit viel Herz lesen mögen wie ich!