Eine humorvolle Reise von Jung und Alt nach Brüssel
Reise mit zwei UnbekanntenDer Buchtitel passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Eine Reise nach Brüssel mit zwei Unbekannten, die sich anfangs nur über ein Profil auf einer Mitfahrgelegenheit-Plattform kannten. Dabei kommt ...
Der Buchtitel passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Eine Reise nach Brüssel mit zwei Unbekannten, die sich anfangs nur über ein Profil auf einer Mitfahrgelegenheit-Plattform kannten. Dabei kommt es auch noch zu einer Verwechslung. Die 90jährige Maxine denkt nämlich, Alex sei eine Frau. Der Student Alex denkt, Max (so ihr Nickname) wäre ein Mann. Und dann denkt Maxine auch noch, dass Alex Drogen nimmt. Dem ist aber nicht so. Er ist depressiv. Und macht sich mit einem Auto auf dem Weg nach Brüssel, dass keinen TÜV mehr hat.
Eine Autofahrt nach Brüssel mit nur Gesprächen, wird das nicht langweilig? Ganz im Gegenteil, denn es bleibt ja nicht nur bei Gesprächen, auf dem Weg kommt es ja auch zu einigen Erlebnissen, z. B. auf einem Jahrmarkt oder beim Übernachten in einer Jurte. Zusätzliche Dynamik entwickelt die Reise ab Seite 115, als in den Nachrichten von Maxines Entführung zu hören ist. Dabei ist Maxine doch freiwillig mitgefahren, ja sie hat ja selbst dafür gesorgt dass Alex sie nach Brüssel fährt. Diese „Entführung“ taucht immer wieder in dem Buch auf, allerdings auf eher lustige Art, so dass das Buch definitiv kein Krimi ist
Während der Reise möchte Alex natürlich Maxine davon abhalten, am Zielort selbstbestimmt zu sterben. Sie wird nämlich an einem bestimmten Tag in der Praxis „Letzter Ausweg“ erwartet. Maxine wiederum will auf der Reise verhindern, dass Alex tiefer in seine Depression abrutscht. Und so zeigt ihm die sehr fitte alte Dame auch, dass das Leben Spaß machen kann. Sie selbst ist ja gerade das beste Beispiel dafür, man könnte wirklich nicht meinen dass sie den Tod als Reiseziel hat.
Das Buch ist sehr humorvoll geschrieben, was teilweise auch an den Redewendungen liegt, die Maxine immer wieder durcheinander bringt. So hat sie zum Beispiel einen Dorsch im Hals (statt des Frosches), es läuft wie geölt (geschmiert) oder man sieht wie aus der Schale (Ei) gepellt aus. In einem Starbucks-Cafe kommt es gleich zu zwei witzigen Situationen. Erst will der Angestellte ihre Namen wissen (Tim und Struppi), dann erklärt Alex Maxine, dass sie ihr Handy, das gerade immer wieder nervende Töne von sich gibt, stumm schalten lässt. „Ihr Handy macht alles, was sie ihm sagen“ hätte er dabei aber am besten nicht vor vielen anderen Leuten gesagt. Maxine reagiert nämlich mit Worten. Das Handy spielt auch eine besondere Rolle im Stau auf der Autobahn. Bei dieser Bestellung bleibt kein Auge trocken