»Ein Buch voller leichter Sätze, in denen doch das gesamte Gewicht des Lebens enthalten ist.« Oliver Creutz in ›Stern‹
Januar 1944: Egidius Arimond, ein frühzeitig aus dem Schuldienst entlassener Latein- und Geschichtslehrer, schwebt wegen seiner Frauengeschichten, seiner Epilepsie, aber vor allem wegen seiner waghalsigen Versuche, Juden in präparierten Bienenkästen ins besetzte Belgien zu retten, in höchster Gefahr. Gleichzeitig kreisen über der Eifel britische und amerikanische Bomber. Arimonds Situation wird nahezu ausweglos, als er keine Medikamente mehr bekommt, ein Verhältnis mit der Frau des Kreisleiters beginnt und schließlich bei der Gestapo denunziert wird.
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Egidius Arimond lebt 1944 in ständiger Gefahr. Wehruntauglichkeit wegen Epilepsie und diverse Frauengeschichten sind noch harmlos. Er versucht, Juden in speziellen Bienenstöcken nach Belgien zu schmuggeln.
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Egidius Arimond lebt 1944 in ständiger Gefahr. Wehruntauglichkeit wegen Epilepsie und diverse Frauengeschichten sind noch harmlos. Er versucht, Juden in speziellen Bienenstöcken nach Belgien zu schmuggeln.
Die Geschichte besteht in erster Linie aus Tagebuchnotizen von Egidius. Dort ist in erster Linie über seine Arbeit und Tätigkeit als Imker zu lesen. Doch in leisen Zwischentönen erfährt der Leser viel über die damalige Zeit und wie die Menschen versucht haben, irgendwie hindurch zu kommen.
Dieser ruhig erzählte Roman regt auch zum Nachdenken an. Man sollte beim Lesen bedenken, dass Tagebucheinträge in erster Linie für einen Schreiber selbst als Erinnerung gedacht sind und daher ausführliche Beschreibungen zu Orten, Personen und Begebenheiten selten sind. Dafür bringen sie einem den Verfasser emotional sehr nahe. Mir hat das Buch sehr gefallen, und ich empfehle es gerne weiter.
Im Fokus sind die Transporte der Flüchtlinge, die Krankheit des Protagonisten und seine Affären; nicht die Bienen. Gut zu lesen, ohne aber einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen...
Im Fokus sind die Transporte der Flüchtlinge, die Krankheit des Protagonisten und seine Affären; nicht die Bienen. Gut zu lesen, ohne aber einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen...
„Das, was ich notiere, ist nur eine Projektion meines Lebens, es ist weniger und doch gleichzeitig mehr, als ich selbst bin, wie auch die gesprochene Sprache immer mehr ist als ihre schriftliche Wiedergabe, ...
„Das, was ich notiere, ist nur eine Projektion meines Lebens, es ist weniger und doch gleichzeitig mehr, als ich selbst bin, wie auch die gesprochene Sprache immer mehr ist als ihre schriftliche Wiedergabe, die aber auf der anderen Seite doch vielleicht eine tiefere Wirklichkeit aufzeigt, ebenso wie eine Landkarte niemals die tatsächliche Landschaft selbst darzustellen vermag.“
Egidius Arimond lebt in den 1940ern in der Eifel nahe der Grenze zu Belgien. Er ist ehemaliger Geschichte- und Lateinlehrer und Imker. Aufgrund seiner Epilepsie wurde er als „nicht lebenswerter Volksschädling“ zwangssterilisiert. Unter dem Nazi Regime musste er seinen Beruf als Lehrer aufgeben. Die Bienen hat er, wie das Haus, vom Vater übernommen. Das Buch spielt während dem zweiten Weltkrieg: Egidius verbringt seine Tage mit den Bienen, er tauscht Honig gegen andere Lebensmittel, um sich mehr schlecht als recht über Wasser zu halten. Zudem übersetzt er die lateinischen Schriften seines Vorfahren Ambrosius, der um 1490 in den italienischen Alpen in einem Kloster lebte. Immer wieder versteckt er Flüchtlinge in seinem Keller bzw. in der Nähe, und bringt sie in Bienenstöcken mit seinem Fuhrwerk über die Grenze nach Belgien – ein gefährliches Unterfangen. Seine Medikamente gegen die Epilepsie sind immer schwerer zu beschaffen, immer wieder bekommt er Anfälle, danach muss er sich teils tagelang ausruhen. Häufig hat er nach den Anfällen das Gefühl, verrückt zu werden. Die Angst herrscht vor: was, wenn ein Anfall in der Öffentlichkeit passiert? Während den Anfällen kann er sich nicht beherrschen, er könnte etwas verraten…
Das Buch ist wie ein Tagebuch aufgebaut, in dem Egidius von Januar 1944 bis Frühling 1945 meist sehr blumig von seinem Leben erzählt. Zwischendurch sind Übersetzungen von seinem Vorfahr Ambrosius eingestreut, die von dessen Leben erzählen. Ich fand die Handlung sehr interessant, insbesondere da sie auf einer wahren Geschichte beruht. Man merkt, dass der Autor sehr viel Recherche zu dem Thema betrieben hat. Der Schreibstil war mir häufig etwas zu exzentrisch, mit langen und verschachtelten Sätzen. Auch die Beziehung des Protagonisten zu diversen Frauen und seine Gedanken darüber waren mir etwas zu viel. Der Schluss war interessant und sehr berührend, aber die ersten 2/3 schienen mir etwas langatmig.
Januar 1944: Während über der Eifel britische und amerikanische Bomber kreisen, gerät der wegen seiner Epilepsie nicht wehrtaugliche Egidius Arimond in höchste Gefahr. Er bringt nicht nur als Fluchthelfer ...
Januar 1944: Während über der Eifel britische und amerikanische Bomber kreisen, gerät der wegen seiner Epilepsie nicht wehrtaugliche Egidius Arimond in höchste Gefahr. Er bringt nicht nur als Fluchthelfer jüdische Flüchtlinge in präparierten Bienenstöcken über die Grenze, er verstrickt sich auch in Frauengeschichten. Mein Fazit:
Es beginnt wirklich gut und vorallem sehr gut geschrieben. Aber irgendwie kommt keine Spannung auf. Es plätschert und plätschert, es passiert weiterhin nicht viel. Ich lebe selber und brauche nicht unbedingt etwas darüber lesen, wie jemand sein Leben lebt. Die Infos über die Bienen, die reichlich vorhanden sind, sind toll, aber können es auch nicht reißen.