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Veröffentlicht am 27.06.2021

Berührend

Betreff: Falls ich sterbe
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Der Titel des Buches von Caroline Setterwall ist für mich irgendwie irreführend.
Dieses Mail wurde im ganzen Buch genau einmal erwähnt.
Und dann wird es titelgebend?
Ansonsten ist es ein nicht ...

Der Titel des Buches von Caroline Setterwall ist für mich irgendwie irreführend.
Dieses Mail wurde im ganzen Buch genau einmal erwähnt.
Und dann wird es titelgebend?
Ansonsten ist es ein nicht gerade leicht zu lesendes Buch.
Caroline, die Hauptfigur ( und Buchautorin in einer Person ) ist sehr ehrlich .

Sie beschreibt in kurzen kompakten Kapiteln ihr Leben, wie es war, als sie ihren Aksel noch nicht kannte, ihr Suchen nach dem Menschen, mit dem sie Kinder und ein gemeinsames Leben haben könnte.
Als sie ihn findet, geht ihr nichts schnell genug, sie treibt ihn buchstäblich vor sich her.
Dann kommt das Kind und alles ist anders, auf jeden Fall nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte.
Diese Mail bekommt sie, als sie wieder einmal, ausser den Sohn Ivan zu stillen, nichts auf die Reihe bekommt, und eigentlich versteht sie nicht, warum Aksel sie ihr geschickt hat.
Monate später ist Aksel tot, als sie morgens ins Schlafzimmer kommt.
Danach herrscht das blanke Chaos in ihrem Leben. Ihr Kind ist das Einzige, was sie noch interessiert, aber ohne Hilfe von Freunden und der Familie geht gar nichts mehr.
Die einzelnen Kapitel sind entweder eine Rückblende oder eine Art Tagebuch in Briefform an Aksel.
Darin beschreibt sie, ohne sich selbst zu schonen, wie es ihr geht, ihre Tagesabläufe, ihren Frust und ihren Schock, der sehr, sehr tief sitzt.
Sie beschreibt auch, wer ihr helfend zur Seite steht, welche Fortschritte ihre Trauerarbeit macht und wie sie sich selbst Ziele setzt, um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Alles in allem ein Buch, das Verständnis erwecken will, für Menschen, denen es so geschieht, wie der Autorin, ein Roman mit viel Tiefgang.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Norwegen Krimi vom Feinsten

Tiefer Fjord
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Das erste, das mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht hat, ist das tolle Cover. Spuren im Schnee, tief und fest gefroren, man weiß nicht, wohin sie führen, vielleicht zu der rot gestrichenen ...

Das erste, das mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht hat, ist das tolle Cover. Spuren im Schnee, tief und fest gefroren, man weiß nicht, wohin sie führen, vielleicht zu der rot gestrichenen typischen Hütte?
Der Inhalt hat mich dann doch noch mehr gefesselt.
Die Geschichte beginnt als Erzählung von einer der Hauptpersonen, Clara, im Jahr 1988.
Clara ist an einem Fjord geboren und aufgewachsen und liebt diese Gegend, sie arbeitet nun als Referentin im Ministerium in Oslo an einem Gesetzesentwurf, Kinder sollen besser geschützt und Kindesmißhandler sollen härter bestraft werden.
Weiter geht es damit, daß ein Pakistani oder Afghane, sein Kind direkt zur Kinderabteilung der Klinik in Oslo bringt. Angeblich ist das Kind von einem Baum gefallen.
Der behandelnde Arzt ist Claras Mann Haarvard, und er stellt noch viele andere Verletzungen fest, die sicher nicht vom Sturz herrühren. Also Kindesmisshandlung. Das Kind, ein kleiner Bub, stirbt. Der Vater fragt nach dem Gebetsraum und geht dort hin.
Kurz danach wird er erschossen aufgefunden.
Nun tritt auch die Polizei in Aktion und bald findet sie heraus, daß Haarvard ein Verhältnis mit einer Kollegin hat, die Beiden verwickeln sich in Widersprüche, um nicht aufzufliegen, aber das hilft nichts.
Immer wieder dazwischen Rückblenden von Clara, die in ihrer Kindheit sowohl vom Vater als auch von der Mutter im Stich gelassen wurde und die ihren geliebten Bruder Lars verloren hat, ebenfalls durch Kindesmißhandlung, weshalb sie sich auch schuldig fühlt.
Viel Systemkritik, Alltagsprobleme, persönliche Rückblicke und gegenwärtige Situationsbeschreibungen machen den Zusammenhalt verständlich und spannend.
Ein Buch, das ich in einem Rutsch durchgelesen habe, weil es so interessant und spannend ist.

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Veröffentlicht am 22.06.2021

Ein Stück Geschichte

Eine Liebe zwischen den Fronten
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In Maria W. Peters Roman geht es um Liebe.

Um Krieg, um Deutschland, um Frankreich und vor allem geht es um die Menschen und um Menschlichkeit.

Mit der Vorarbeit von gut fünf Jahren hat die Autorin einen ...

In Maria W. Peters Roman geht es um Liebe.

Um Krieg, um Deutschland, um Frankreich und vor allem geht es um die Menschen und um Menschlichkeit.

Mit der Vorarbeit von gut fünf Jahren hat die Autorin einen historischen Roman von Format erarbeitet, der nicht nur die Hintergründe für diesen sinnlosen und grausamen Krieg 1870/71 zwischen Frankreich und Deutschland hinterfragt, sondern in den auch noch eine kompakte Liebesgeschichte eingebaut ist.

Es beginnt damit , daß im Berlin des Jahres 1870 mehrere Personen an einem schön gedeckten Tisch sitzen und auf etwas ganz Bestimmtes warten.

Doch zu diesem Ereignis kommt es nicht mehr, eine der Hauptpersonen, Doktor Paul von Gerlau, der seiner Angebeteten, Madeleine Tellier, einer in Berlin lebenden Französin aus Metz, einen Antrag machen wollte, muß sofort einrücken, der schon einige Zeit sich anbahnende Krieg ist ausgerufen worden.

Madeleine und ihr Vater, ein bekannter Wissenschaftler und Arzt verlassen Berlin überstürzt, Paul muß nach Coblenz zu seinem Regiment und die Verbindung bricht erst einmal völlig ab.

In Metz wohnt die Mutter Madeleines, eine Dame vom alten Schlag, und Madeleine hat noch einen Bruder, Clement, der sich nicht recht entscheiden kann, was er tun soll oder nicht.

Und im Hause Tellier gibt es eine neue Bedienstete, Djamila, die mit ihrem Bruder nach einem grausamen Überfall auf ihre Eltern, der für diese tödlich ausging, in Frankreich ein neues Leben beginnen will. Ihr Bruder Karim dient nun bei den legendären Tirailleurs Algeriens.

Die Flucht Madeleines aus Deutschland, die Zustände überall, die vorrückenden Deutschen an der Grenze, die Kämpfe, die Zerstörungen, die Toten und Verletzten auf beiden Seiten, die Angst und die Hoffnung, all das ergibt einen beeindruckenden historischen Roman, den man einfach gelesen haben muß und den man nicht so leicht verdaut.

Ein umfangreiches Glossar, eine Personenaufstellung, eine Landkarte von 1870 und ganz viele Reise- und Stöbertipps machen das Buch zu einem wertvollen Stück Geschichte.

Mein Tipp: Lesen Sie das Buch, wenn Sie ungestört sind und Zeit haben, über Vieles nachzudenken.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Tod in Erlangen

Schöner Sterben in Franken
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Das Autorinnenduo Katharina Drüppel / Heike Heinlein hat wieder einen tollen Krimi, in dem es aber auch an Humor in keiner Weise fehlt, zustande gebracht.

Ort der Handlung ist Erlangen, und wer die Stadt ...

Das Autorinnenduo Katharina Drüppel / Heike Heinlein hat wieder einen tollen Krimi, in dem es aber auch an Humor in keiner Weise fehlt, zustande gebracht.

Ort der Handlung ist Erlangen, und wer die Stadt nicht kennt, bekommt auf jeden Fall Lust darauf.

Natürlich wird auch ordentlich gemordet in der schönen Stadt, aber auch geliebt, gelogen und betrogen.



Alles zusammen ergibt einen sehr humorvollen, aber trotzdem ernsthaften und sogar nachvollziehbaren, sehr spannenden Krimi, den man kaum aus der Hand legen mag.

Sympathische und weniger sympathische Protagonisten bevölkern die Seiten und alles zusammen ergibt ein abgerundetes Bild, wie aus dem richtigen Leben.

Es beginnt mit der Sichtung einer Leiche im Brunnen im Schloßgarten, wo ein Fest stattfinden soll.

Ein teuer gekleideter Kommissar nimmt daraufhin ein nicht geplantes Bad in ebendiesem Brunnen und die Entdeckerin der Leiche und ihr Freund

essen sich in einem Partyzelt so richtig satt......

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Ein ungewöhnliches Testament

Der Nachlass
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Als ich das Cover sah, das auf einer edlen Mahagonischreibtischplatte eine schwarze Aktenmappe, in der sich wahrscheinlich ein Testament befindet, zeigt, war ich hin und weg. Titel und Untertitel ...

Als ich das Cover sah, das auf einer edlen Mahagonischreibtischplatte eine schwarze Aktenmappe, in der sich wahrscheinlich ein Testament befindet, zeigt, war ich hin und weg. Titel und Untertitel des Thrillers, der von Heyne-Verlag herausgegeben wird, sind in Verbindung mit dem Cover echt ein Hingucker. Der Autor, Jonas Winner, hat da ein tolles Thema sehr ungewöhnlich umgesetzt und eine spannende Geschichte vorgelegt.
Am Beginn des Buches gibt es einen kleinen Stammbaum, auf den man bei Bedarf zurückgreifen kann.
Die Geschichte beginnt schon sehr dramatisch und dieser Spannungsbogen zieht sich durch alle 348 Seiten des Werkes.
Hedda Laurent liegt im Sterben. Ihr Zwillingsbruder, ihr Mann und drei ihrer Kinder sind bei ihr, der Sohn, der noch fehlt, wird vom Notar verständigt und reist ebenfalls, nach 30 Jahren Abwesenheit, an.
Hedda stirbt und der Notar verliest einen Teil des Testaments.
Die Hinterbliebenen sollen sich in bestimmten Bewerben messen und bekommen dafür Punkte. Wer die meisten Punkte erringt, bekommt das gesamte Erbe in Höhe von geschätzten 75 Millionen Euro.
Und dann geht es so richtig zur Sache. Was als Sing-Wettbewerb beginnt, endet mit Mord und Totschlag.
Selten hat mich ein Buch so gefesselt, denn die unterschiedlichen Charaktere, gepaart mit ebenso unterschiedlichen Reiz- und Hemmschwellen, das Ganze dann noch auf eine Insel im Tegelsee in kalter Jahreszeit, mit schlechten Wetterbedingungen, da kann man sich schon mal ordentlich gruseln.
Wer gerne ein Buch von Anfang bis zum Ende in einem Rutsch durchliest, wird mit diesem Buch bestens bedient.

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