Profilbild von brenda_wolf

brenda_wolf

Lesejury Star
offline

brenda_wolf ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit brenda_wolf über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2021

Dauerstress und Wohnungsnot

Familie ist, wenn man trotzdem lacht
0

Familie Ruttmann bewohnte eine drei Zimmer-Wohnung. Das ging in Ordnung, solange die Familie aus drei Personen bestand. Doch nachdem Kind Nr. 2 geboren wurde, ist der Wohnraum leider knapp geworden. Eine ...

Familie Ruttmann bewohnte eine drei Zimmer-Wohnung. Das ging in Ordnung, solange die Familie aus drei Personen bestand. Doch nachdem Kind Nr. 2 geboren wurde, ist der Wohnraum leider knapp geworden. Eine neue Wohnung muss her. Steffi, Arnos Ehefrau, macht sich auf die Suche. Doch die Mieten sind in den letzten Jahren in astronomische Höhen gestiegen. Steffi ist am Verzweifeln und leider ist sie auch ein bisschen blauäugig, und lässt ich von einem betrügerischen Makler über den Tisch hat ziehen. Gott sei Dank hilft ihr ihre beste Freundin Helen aus der Klemme. Und dann gibt es auch noch Flora, eine alleinstehende ältere Dame, die in einer idyllischen Stadtvilla lebt, der aber die Kosten der Instandhaltung ihres Hauses über den Kopf wachsen. Die Lösung für Steffi und ihre Familie aber auch für Flora scheint zum Greifen nahe.

Wiebke Busch schreibt zum Teil sehr humorvoll, das macht diesen Roman leicht und flüssig zu lesen. Die Frauen dieser Geschichte sind jede für sich total sympathisch. Meine persönliche Favoritin in dieser Erzählung ist Helen. Sie ist quirlig und einfallsreich. Mich fasziniert die Freundschaft zwischen Steffi und Helen, die sich aus einer Kinderfreundschaft entwickelte. Eine Freundschaft, die noch im Erwachsenenleben beneidenswert intensiv und lebendig ist. Wer möchte nicht auch so eine tolle Freundin? Und da ist noch Flora. Die dritte weibliche Person in der Geschichte ist eine bemerkenswert clevere Frau. Ich mag sie. Sie lässt sich vom Makler nicht vollquasseln. Sie weiß was sie will. Arno, Steffis Mann, erleben wir nur am Rande. Er ist dauergestresst vom Job und eigentlich kaum für die Familie ansprechbar.

Die Themen dieses Romans beinhalten neben der Miet- und Wohnungsproblematik auch, Freundschaft, Leben im Alter, Familienalltag, wie schaffe ich den Spagat Kinder, Beruf und Familie unter einen Hut, zu bringen und nicht zuletzt wie gestalte ich mein Leben. Wir erfahren von der Hausbesetzerszene in den 80iger Jahren, die aus der Wohnungsnot und der Entmietung der Altbauten entstand. Wohnraum war schon damals rar und kaum bezahlbar.

Fazit.: Ein leicht lesbarer, humorvoller Roman mit ernsten Themen, aber flott weg zu lesen.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2021

Amys Erfolgsgeschichte

CAFÉ HANOI
0

Jasmyn stürmt in Amys beschauliches Leben wie ein Wirbelwind. Sie checkt als Gast in das Hotel in den Schweizer Alpen ein, wo Amy angestellt ist und verbreitet um sich einen Duft nach großer weiter Welt. ...

Jasmyn stürmt in Amys beschauliches Leben wie ein Wirbelwind. Sie checkt als Gast in das Hotel in den Schweizer Alpen ein, wo Amy angestellt ist und verbreitet um sich einen Duft nach großer weiter Welt. Amy ist fasziniert von der jungen Frau, die sie seltsamerweise an sich selbst erinnert. Wer ist diese Jasmyn? Eine Aura des Mysteriums umgibt sie. Amy fühlt eine natürliche Verbundenheit zu ihr, fast so als wären ihrer beider Schicksale miteinander verknüpft. Amy wird sich plötzlich der Enge des Alpentales so richtig bewusst. Kurzentschlossen begleitet sie Jasmin auf ihrer Reise in das exotische Hanoi. Und von da an beginnt ein rasanter Wandel in Amys Leben, eine erhebliche Charakterentwicklung und eine Erfolgsgeschichte sondergleichen.

Ich muss gestehen, ich bin mit keiner der Protagonistinnen warm geworden, konnte keine Nähe aufbauen. Der Schreibstil war indes leicht lesbar und stellenweise sogar poetisch. Die Landschaftsbilder sind sehr schön gezeichnet. Dennoch fehlte es mir an Realismus. Ich empfand vieles zu märchenhaft gezeichnet. Amy baut mit einer unwahrscheinlichen Leichtigkeit eine Restaurantkette auf und ist immer noch gechillt und schlendert durchs Leben.

Fazit: Gut lesbar, jedoch nicht so ganz mein Lesegeschmack.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.05.2021

Jenseits der Trauer…

Alles, was passieren wird
0



Ein schwieriges Thema. Iris geliebte Mutter ist gestorben. Die 14 -jährige Iris versinkt in ihrer Trauer, schottet sich ab, lässt keinen an sich ran. Das Verhältnis zu ihrer Freundin Lisa ist zerbrochen. ...



Ein schwieriges Thema. Iris geliebte Mutter ist gestorben. Die 14 -jährige Iris versinkt in ihrer Trauer, schottet sich ab, lässt keinen an sich ran. Das Verhältnis zu ihrer Freundin Lisa ist zerbrochen. Mit ihrem Vater kann sie nicht reden. Auch er trauert. Zudem war die Mutter die Hauptverdienerin. Sie können sich ihre Wohnung nicht mehr leisten, müssen in eine billigere Wohnung umziehen. Auch dieser Verlust ist schwer zu verschmerzen. Geld für Extras ist nun nicht mehr da. Iris fühlt sich verloren, unter ihr bricht alles weg. Nichts ist mehr wie es war. Erst als sie Bekanntschaft mit der Schimmelstute Belle schließt, scheint sich die Situation für sie zum Positiven zu wenden.

Leider hatte ich mir von dem Buch etwas mehr erwartet. Die Autorin Katharina Hacker stand bei mir praktisch auf einem Sockel, seit ihrem Buch „Die Habenichtse.“ Nun ja, dieser Jugendroman hat mich jedenfalls nicht überzeugt. Es gab zu viele Fäden, die für meinen Geschmack unnötig waren bzw. die, die eigentliche Geschichte erschöpften. Damit rutschte die Handlung ungewollt ins Seichte ab.

Es gelang mir auch nicht, mit der Protagonistin warm zu werden. Wieso konnte sich Iris eigentlich nicht ihrem Vater öffnen? Auch wenn er mit der derzeitigen Situation überfordert war, so wäre es doch naheliegend gewesen, dass Vater und Tochter zusammen um den schweren Verlust trauern und sich evtl. näher kommen in ihrer Trauer. Die Schimmelstute Belle, von der ja im Klappentext die Rede ist, kommt leider erst sehr spät ins Spiel.
Von mir leider nur 3 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2021

Krass, bunt, aber …zu viel

Mädchen, Frau etc. - Booker Prize 2019
0


Ich muss gestehen, mit dem Einstieg in dieses Buch hatte ich Schwierigkeiten. Ich dachte schon: „Auweia, nicht mein Fall.“ Nach ca. 30 Seiten hatte ich mich jedoch festgelesen und fand die Geschichten ...


Ich muss gestehen, mit dem Einstieg in dieses Buch hatte ich Schwierigkeiten. Ich dachte schon: „Auweia, nicht mein Fall.“ Nach ca. 30 Seiten hatte ich mich jedoch festgelesen und fand die Geschichten der Frauen total interessant und packend.

Die Schreibweise, mit den fehlenden Satzzeichen ist tatsächlich etwas gewöhnungsbedürftig. Aber auch dies empfindet man nach einigen Seiten nicht mehr als störend. Der Inhalt fesselt, ja er ist sogar extrem spannend. Selbstbewusste, starke Frauen erkämpfen sich ihren persönlichen Weg. Es ist faszinierend, aus den einzelnen Perspektiven in eine für mich fremde Welt einzutauchen.

Jede einzelne Frau hat etwas, was mich ungemein anspricht. Da ist Ama, anarchistische, lesbische Feministin, Jazz, ihre Tochter, Carol und ihre Mutter Bummi, Shirley, die Lehrerin und noch viele andere beeindruckende Frauen.

Spannend fand ich Dominiques Geschichte, die in einer toxischen lesbischen Beziehung zu der Voodooqueen Nzinga gefangen ist. Nzinga, ihre angebliche Seelenverwandte, vereinnahmt sie, bewacht sie eifersüchtig, bestimmt ihr Leben und wird am Ende sogar gewalttätig.

Leider erschlägt einem gerade diese Vielfalt an Frauen und Schicksalen im Laufe der Geschichte vollends. Die Autorin hat einfach zu viel in diesen Roman gepackt. So spannend ich die Lebenswege der einzelnen Protagonistinnen auch finde, irgendwann wird es einem einfach zu viel. Es ist wie mit einer leckeren Torte, das erste Stück schmeckt himmlisch, das zweite ist noch immer gut, aber spätestens beim dritten Stück, bekommt man es über. Genauso erging es mir mit diesem Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2020

Enttäuschend

Die neue Nebenbei-Diät
0

Nebenbei abnehmen … Hört sich suuuper an.

Nur …wenn es tatsächlich so einfach wäre…

Ich verrate es gleich: Nebenbei abnehmen funktioniert garantiert nicht. Abnehmen geht nur mit dem festen Willen, es ...

Nebenbei abnehmen … Hört sich suuuper an.

Nur …wenn es tatsächlich so einfach wäre…

Ich verrate es gleich: Nebenbei abnehmen funktioniert garantiert nicht. Abnehmen geht nur mit dem festen Willen, es zu wollen. Niemals nebenbei. Nicht mal der Gedanken „Ich MUSS abnehmen“ führt dauerhaft zum Ziel. Es funktioniert nur wenn ich es WILL. Das ist Grundvoraussetzung, daran geht kein Weg vorbei.

In dem Büchlein hat die Autorin Elisabeth Lange Trend-Diäten auf den Prüfstand gestellt, was sie versprechen und was sie tatsächlich zu halten vermögen, wie Atkins-Diät, DASH-Diät, Almased-Diät, Sirtfood-Diät und Basenfasten oder Buchinger-Fasten. Sie hat viele Fakten zusammengetragen. Auch zum Thema Esspausen und Intervall-Fasten. Und auch hier geht es ohne Kalorienzählen nicht. Denn selbst beim Intervallfasten kann man zu viel Energie aufnehmen.

Der richtige Einkauf kann bereits für die Ziffer auf der Waage entscheidend sein. Und wichtigste Faustregel: Alles, was ohne zu kauen leicht zu schlucken ist, fördert die Fettpolster. Man sollte deshalb unbedingt bedenken, dass selbst diese als gesund beworbenen Smoothies direkt auf der Hüfte landen. Im Grunde alles nicht neu.

Ich hatte mir von einem Diät-Ratgeber der Stiftung der Warentest mehr erwartet. Vielleicht wäre wenigstens als Anhang eine kompakte Auflistung von kleinen Tipps, die sich im Alltag für jedermann gut umsetzen lassen, hilfreich gewesen, z.B. Treppe statt Lift, niemals zuckerhaltige Getränke usw.

Fazit: Für Menschen, die sich mit dem Thema Diät noch nicht näher befasst haben sehr aufschlussreich, für Diäterprobte eher entbehrlich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover