Soho Love und Bookhangover!
Try & TrustRezensionsexemplar
Matilda hat nur ein Ziel: Ihre beste Freundin vom vermeidlichen Herzensbrecher Anthony fernzuhalten, koste es was es wolle. Sie ist sich sicher, der möchte gern Hipster Künstlerkumpel ...
Rezensionsexemplar
Matilda hat nur ein Ziel: Ihre beste Freundin vom vermeidlichen Herzensbrecher Anthony fernzuhalten, koste es was es wolle. Sie ist sich sicher, der möchte gern Hipster Künstlerkumpel ihres Mitbewohners ist der personifizierte Satan. Deswegen bietet sie ihm einen Deal an. Sie wird alles tun, wenn er nur Bry in Frieden lässt. Dass lässt sich der Künstler natürlich nicht zwei Mal sagen und will sie malen. Nackt. Dabei werden längst verdrängte und vielleicht auch verbotene Gefühle zu Tage gefördert von denen Matilda nichts wissen will und wehrt sich mit Händen und Füßen gegen sie, doch eigentlich ist ihr bewusst, dass es dafür längst zu spät ist.
Matilda ist mein Lieblingscharakter. Ich liebe sie abgöttisch, deswegen habe ich auch jedes Kapitel aus ihrer Sicht genossen. Matilda war wie im ersten Band auch so sehr sie selbst, dass es einen dazu animierte, das auch mal zu versuchen. Sie war offen und ehrlich und sie zu kennen, macht Mut, Mut, man selbst zu sein, weil es doch sowieso "Schießegal" ist, was andere denken.
Ich mochte ihre große Klappe, und was für Sprüche sie parat hatte. Matilda war einfach cool. Ihre Ausdrucksweise, ihre Art, ihr Selbstbewusstsein. Ihre "I dont care", oder "Wen juckts?" Einstellung. Ich liebs einfach. Allerdings sind mir noch mehr Sachen aufgefallen. Zum Beispiel, dass sie sich selbst sehr bedeckt gehalten hat und erst nachdem sich Anthony langsam ihr Vertrauen verdient hat, sich ganz gezeigt hat, und was ich da gesehen habe, hat mir noch mehr gefallen. Sie lässt nicht zu, dass jemand ihr zu Nahe kommt, Außerdem war sie sehr voreingenommen, was Anthony betrifft, sie musste über ihren Schatten springen, um sein wahres Ich zu sehen und ihm eine ehrliche Chance zu geben. Was mich sehr positiv überrascht hat, war dass auch sie, eine Verbindung zur Kunst hatte, genau wie Tony. Dann folgte eine eher negative Überraschung. Und zwar ihr unglaublich unangebrachter Beschützerinstinkt, Bry gegenüber, den ich schon an einigen Stellen als psychotisch bezeichnen würde. Sie hat sie verfolgt, belauscht, ausgetrickst... Das waren Momente, in denen ich sie nicht so sehr mochte. Allerdings, konnte sie ihr Fehlverhalten einsehen, weswegen, ich ihr nicht lange böse sein konnte. Dieses Verhalten verschwand aber zum Glück, je mehr Zeit sie mit Tony verbrachte, wodurch etwas über sie zu Tage gefördert wurde, was eigentlich hätte klar sein sollen: Sie ist eine gute Seele. Sie kümmert sich, sorgt sich, brennt sich für andere ab, das hat sie mir noch umso sympathischer gemacht. Auch Matilda hatte einen gestorbenen Traum mit dabei, der langsam wieder zum Leben erweckt wurde. Sie ist oft vor ihren Gefühlen davon gelaufen, und musste verstehen, dass es okay ist, auch mal auf sich selbst zu schauen und eine egoistische Entscheidung zu treffen. Im Großen und Ganzen, denke ich, dass wir alle eine MENGE von ihr lernen können.
Tony.
Zuallererst: Anthony Sinclair ist kein Scheißkerl. Nicht mal in Ansätzen. Anthony ist eine Mischung aus frech und sanft, das mochte ich sehr. Er konnte Sprüche klopfen und sich göttlich ausdrücken, aber er konnte auch die Sanftheit in Person sein. Was mir sehr gefallen hat, war dass seine Gefühlswelt offen da lag, und dass er immer alles von sich gegeben hat. Was mir aufgefallen ist, ist dass er sich bei jeder Kleinigkeit, die mit Matilda schief lief, die Schuld gegeben hat, das habe ich gehasst. Nicht, weil es sich schlecht in der Geschichte gemacht hat, sondern, weil es mir für ihn so weh getan hat. Was allerdings absolut unglaublich war, war wie er Matilda durch die Kunst aufgedeckt hat, und wie er selbst aufgeblüht ist, wenn er mit ihr zusammen war. Außerdem gab es da noch die Freundschaft mit Noah, und die Gespräche die sie hatten. Ich habs geliebt.
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Die Story war ein Traum. Es ging sofort los mit der Geschichte, kein heißer Brei, das liebe ich bei der Autorin so sehr. Am Anfang ging es sehr hitzig zwischen den beiden zu, viele Vorurteile und Missverständnisse. Doch als es dann los ging, mit der Kunst, hat sich alles verändert. Denn Künstler sehen die Wahrheit, und so hat sie auch Tony entdeckt. Hinter Wut und kälte, steckt immer Schmerz, und den hat Tony perfekt herausgefiltert. Er fügt Finsternis und Vollkommenheit zusammen, Finsternis und Kunst-Das eine kann ohne das andere nicht existieren. Die beiden hatten von Anfang an Interesse für einander, doch haben es exzellent verdrängt, weswegen "Try and Trust" auch ein paar winzige Insta Love Elemente mitbrachte, was aber nicht gestört hat. Die Leidenschaft der Kunst verbindnet sie beide, nach der ersten Malsession und spätestens nach der zweiten, hatte Tony spuren auf Tilda hinterlassen. Abgründe ziehen Abgründe an. So war es auch hier. Und es war ausgesprochen amüsant, die beiden dabei zu beobachten, wie sie sich gegen die anbahnende Katastrophe gewehrt haben. Was auch aufgefallen ist, ist dass sie ganz anders bei ihm ist. Er gibt ihr die Chance sie selbst zu sein. So richtig. Nicht die "eiskalte B*itch aus der Hölle", sondern die verletzliche, ehrliche, Matilda. Die ich genauso sehr geliebt habe, wie die Königin der Partys. Außerdem ist mir aufgefallen, dass einige Dinge sehr undeutlich beschrieben waren, was einer der wenigen Kritikpunkte der Buches ist. Genau wie die Tatsache, dass für mich ein bisschen zu wenig Künstlerfeeling da war, da hätte noch mehr gekonnt Aber nun zurück zu Anthony und Tilda. Die beiden waren sich so ähnlich und wussten es nicht mal, sie hatten beide Angst, und sie haben es trotzdem versucht. Eine Sache hat mich während des Lesens auch sehr beschäftigt: ES GEHT NICHT UM BRY!!! Briony war mir in der ganzen Geschichte wohl am unwichtigsten, allerdings muss ich zugeben, dass ich sehr gespannt auf ihre Geschichte bin und durchaus bereits obsessed mit Sebastian. Es kommt so viel ans Licht, nichts ist so wie es scheint. Und am allermeisten hat mich folgendes erwischt: Faszination, Resignation, Realisation und Kapitulation. Ich liebs.
Der Schreibstil war wie immer wundervoll flüssig, das Cover war in Ordnung, hätte schöner sein können. Und ich mochte es auch sehr, dass Liv und Noah nach wie vor ein wichtiger Teil der Geschichte waren. Also im Fazit: Ich habe es geliebt, mochte es an einigen Stellen fast noch mehr als "Fly and Forget", möchte mir die Widmung am liebsten ausdrucken, und bin so dankbar, für Matilda, und was ich von ihr mitnehmen kann. Und für die Botschaft, die aus diesem Buch hervorgeht: "Es ist okay, Angst zu haben, aber nicht, es nicht trotzdem zu versuchen."