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Veröffentlicht am 10.07.2021

Georgischer Schelmenroman!

Laudatio auf eine kaukasische Kuh
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Die junge Olga, Tochter einer georgischen Einwanderer-Familie, ist angehende Ärztin. In Felix, ebenfalls Mediziner und Spross einer Kieler Arztfamilie, glaubt sie, ihren Lebenspartner gefunden zu haben. ...

Die junge Olga, Tochter einer georgischen Einwanderer-Familie, ist angehende Ärztin. In Felix, ebenfalls Mediziner und Spross einer Kieler Arztfamilie, glaubt sie, ihren Lebenspartner gefunden zu haben. Doch dann tritt der Lebenskünstler Jack in ihr Leben, der sich auf den ersten Blick in Olga verliebt hat und unverhofft immer wieder bei ihr auftaucht. Sogar nach Georgien folgt er ihr und ihrer Familie, als sie dort die Verwandten besuchen. Als dann auch noch ihr Verlobter Felix überraschend dort auftaucht, wird das Chaos perfekt ...

Dieser amüsante Roman, der die Unterschiede zwischen deutscher und georgischer Lebensweise ausgiebig und humorvoll beleuchtet, ist sehr unterhaltsam geschrieben. Ich habe mich köstlich über den schelmischen Ghostwriter Jack amüsiert, der intelligent und belesen, aber dennoch ein Filou ist. Olga kam mir anfangs etwas unnahbar vor, taute aber dann mehr und mehr auf. Besonders die Reise nach Georgien und die dortigen Sitten fand ich sehr interessant. Dort treffen Olga und Jack auch auf die Kuh, auf die hier eine Laudatio im Titel ausgesprochen wird. Olgas Familie ist ja sehr speziell und reizt den Leser immer wieder zu Lachanfällen. Ein unterhaltsamer Schelmenroman, den ich nur empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 29.06.2021

Der Fjord ist sein eigener Herr ...

Tiefer Fjord
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... das sagt Clara über den Fjord, der von ihrem Elternhaus in Nordnorwegen aus zu sehen ist. Dieses unergründliche und tiefe Gewässer, eiskalt dennoch wunderschön anzusehen. Er spielt in diesem überaus ...

... das sagt Clara über den Fjord, der von ihrem Elternhaus in Nordnorwegen aus zu sehen ist. Dieses unergründliche und tiefe Gewässer, eiskalt dennoch wunderschön anzusehen. Er spielt in diesem überaus fesselnden Thriller der Extraklasse eine große, ja sogar eine tödliche Rolle.

Clara ist Politikerin und möchte schon lange ein Gesetz durchbringen, welches misshandelten Kindern hilft. Doch bisher kämpft sie vergebens. Ihr Mann Haavard ist Kinderarzt und hat oft mit derartigen Kindern zu tun. Gerade hat er erfahren, dass ein kleiner Junge, der offensichtlich misshandelt wurde, die OP nicht überlebt hat. Der Vater, ein Pakistani, geht in den Gebetsraum der Osloer Klinik, wo er kurz darauf erschossen aufgefunden wird. Wenig später gibt es einen weiteren Mord, eine iranische Mutter, mit der gleichen Waffe hingerichtet. Gibt es einen rassistischen Hintergrund bei diesen Morden - oder steckt etwas anderes dahinter?

Dieser spannende Thriller wird in nicht zu langen Kapiteln abwechselnd aus der Sicht der Hauptpersonen erzählt. In Rückblenden erfahren wir mehr über ihre traumatische Vergangenheit, immer aus ihrer eigenen Sichtweise. Die eindrucksvolle Landschaft Norwegens mit seinen Bergen, Fjorden und Wasserfällen wird sehr ausführlich beschrieben. Ebenso wie die Ehe von Clara und Haavard, die eigentlich am Ende ist. Clara ist sehr ehrgeizig und arbeitet viel, um die Kinder kümmert sich mehr ihr Mann. Clara kommt mir sehr kühl vor, sie lässt eigentlich niemand an sich heran. Nach und nach erfährt man, wie sie so geworden ist und man taucht immer weiter ein in ihre Familiengeheimnisse. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen - ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ich bin schon sehr auf den nächsten Band gespannt.

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Die clevere Miss Fisher löst mal wieder souverän ihre Fälle!

Mord in der Mittsommernacht
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Die ehrenwerte Miss Phryne Fisher, eine äußerst kluge Detektivin im Melbourne der 1920er-Jahre, hat gleich zwei neue Fälle zu bearbeiten. Sie soll den Tod eines Antiquitätenhändlers aufklären, dessen Mutter ...

Die ehrenwerte Miss Phryne Fisher, eine äußerst kluge Detektivin im Melbourne der 1920er-Jahre, hat gleich zwei neue Fälle zu bearbeiten. Sie soll den Tod eines Antiquitätenhändlers aufklären, dessen Mutter nicht glaubt, dass er Selbstmord begangen haben soll. Außerdem bittet ein Anwalt der Familie Bonnetti sie um Hilfe bei der Suche nach einem Erben.

Miss Fisher, eine reiche Aristokratin aus England, lebt in ihrem schönen Haus in St. Kilda zusammen mit ihren beiden Adoptivkindern Jane und Ruth, ihrer Gesellschafterin Dorothy, die ihr auch beim Ermitteln hilft und dem Butler-Ehepaar namens Butler. Sie genießt ihr mondänes Leben in vollen Zügen, was sehr genau beschrieben wird - von den opulenten Mahlzeiten bis zu ihrem chinesischen Liebhaber. Sie ist eine clevere und moderne Frau, stets extravagant gekleidet und sehr gut aussehend, und ganz nebenbei löst sie in der mörderischen Hitze von Melbourne beide Fälle sehr zur Zufriedenheit ihrer Auftraggeber. Der Schreibstil dieses eher ruhigen Krimis hat mir sehr gut gefallen, zum Finale hin wurde es spannender. Ich habe mich von Miss Fishers Fällen wieder sehr gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Alte Sünden verjähren nicht!

Verhängnisvolles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 7)
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Le Lavandou im Sommer, blaues Meer und idyllische Landschaft - leider wird das Ganze gestört durch die Leiche eines etwa 10-jährigen Jungen am Strand, eingewickelt in Mülltüten. Die Identität ist schwer ...

Le Lavandou im Sommer, blaues Meer und idyllische Landschaft - leider wird das Ganze gestört durch die Leiche eines etwa 10-jährigen Jungen am Strand, eingewickelt in Mülltüten. Die Identität ist schwer festzustellen, denn es gibt keine Vermisstenmeldung. Doch das soll nicht der einzige Tote bleiben, denn kurz darauf werden angesehene Geschäftsleute aus der Gegend brutal ermordet aufgefunden. Gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Toten? Der deutschstämmige Rechtsmediziner Leon Ritter und seine Lebensgefährtin Isabelle Morell, Capitaine bei der örtlichen Polizei, knien sich in diesen Fall rein, obwohl Polizeichef Zerna mal wieder äußerst skeptisch reagiert.

Auch der siebte Fall um den souveränen Rechtsmediziner hat mich wieder von Anfang an voll gefesselt. In wunderbarer Landschaft - wie immer sehr schön beschrieben - kommen erschreckende Machenschaften ans Tageslicht. Tiefe menschliche Abgründe tun sich auf und angesehene Bürger entpuppen sich als Kriminelle. Da es hierbei um Kindesmissbrauch geht, wird es oftmals düster und beklemmend. Dennoch versteht es der Autor, durch das Einsetzen von witzigen Szenen, wie z.B. die ewigen Kabbeleien bei der Polizei und das Privatleben mit einer Teenager-Tochter immer wieder für Humor und Leichtigkeit zu sorgen. Die schöne Umgebung tut ihr Übriges. Ich habe mich wieder sehr gut unterhalten gefühlt und vergebe gerne 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Unfall oder Mord?

Provenzalischer Sturm
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Pierre Durand hat Großes vor: er möchte seiner Charlotte in romantischer Umgebung einen Heiratsantrag machen. Dazu bucht er ein Wochenende in einem tollen Schloss-Hotel in einer malerischen Weingegend. ...

Pierre Durand hat Großes vor: er möchte seiner Charlotte in romantischer Umgebung einen Heiratsantrag machen. Dazu bucht er ein Wochenende in einem tollen Schloss-Hotel in einer malerischen Weingegend. Doch dann kommt alles ganz anders, wie er sich das ausgemalt hat. Denn Charlotte hat auch ihrer beider Väter zum Familientreffen eingeladen - und die beiden benehmen sich unmöglich - schlimmer wie kleine Kinder! Dazu laufen in ihrem Hotel auch Filmaufnahmen zu einer Kochshow und Charlotte lässt sich überreden, dabei auszuhelfen, als eine andere Köchin ausfällt. Dass sie sich damit in höchste Gefahr begibt, hätte sie wohl nicht gedacht.

Pierre bringt in Erfahrung, dass es in letzter Zeit gleich zwei zweifelhafte Unfälle gegeben hat. Es handelt sich dabei um einen Winzer, der sein großes Weingut an Chinesen verkaufen wollte und den Makler, der das vermittelt hat. Oder war es doch Mord?

Auch der achte Band dieser wunderbaren Reihe hat mich wieder voll begeistert und ich habe die Zeit in der Provence mit ihrer schönen Landschaft, dem verführerischen Duft in der Luft und den provenzalischen Spezialitäten wieder sehr genossen. Pierre und Charlotte sind ein sehr sympathisches Paar, das sehr glücklich wirkt. Pierre nimmt den Fall sehr persönlich, da seine Liebe bedroht wurde und lässt nicht locker, auch den örtlichen Polizei-Chef davon zu überzeugen, dass es sich hier nicht um Unfälle handelt. Der Kriminalfall wird sehr spannend erzählt und man weiß bis zum Schluss nicht, wer dahinter steckt. Es steckt viel Humor, aber auch viel Wissenswertes zum Weinbau und zu chinesischen Investoren in diesem interessanten Buch. Im Anhang befinden sich noch ein Glossar und interessante provenzalische Rezepte. Ein tolles Buch - kann ich nur weiter empfehlen!

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