Die bewegende Geschichte einer Ärztin und Mutter die zwischen zwei Leben und dem starken Willen zu helfen zu bersten droht.
Meine Meinung
Die belgische Comicautorin und Zeichnerin Judith Vanistendael besuchte das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos und veröffentlichte darüber eine Comicreportage, um auf die verheerende Lage ...
Meine Meinung
Die belgische Comicautorin und Zeichnerin Judith Vanistendael besuchte das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos und veröffentlichte darüber eine Comicreportage, um auf die verheerende Lage vor Ort und das Versagen der Politik aufmerksam zu machen. Dort begegnete sie einer Ärztin, die sie zu ihrem Comic »Penelopes zwei Leben« inspirierte.
Dieser Comic zeigt auf beachtliche Weise das zerrissene Leben einer Ärztin auf, die sich dafür entschieden hat, Gutes zu tun und in Syrien Leben zu retten. Dafür lässt sie einen liebenden Ehemann und eine reizende Tochter in Brüssel zurück. Judith Vaninstendael zeigt anhand diverser alltäglicher Szenen den kontrastreichen Unterschied zwischen dem Alltag in Brüssel, wo ihre Tochter zum ersten Mal ihre Tage bekommt und bei Oma um Rat bittet, und Lager in Aleppo wo ihre Mutter Penelope um das Leben von oftmals jungen Menschen kämpft.
Der Name der Hauptprotagonistin Penelope kommt nicht von Ungefähr, Vanistendael spielt damit auf Homers Odyssee an, dreht zugleich die Geschichte kurzerhand um und stellt damit die gängigen Rollenbilder auf den Prüfstand.
Als Penelope nach Hause zurückkehrt, lassen sie die schrecklichen Verluste nicht mehr los und aufgrund ihrer häufigen Abwesenheit scheint sie keinen richtigen Platz im Brüssler Familienleben innezuhaben. Die Zerrissenheit der Mutter und Ärztin wird in den aquarellierten Bildern von Vanistendael überaus deutlich dargestellt und führt zu der bewegenden Frage, welches Handeln in einer solchen Situation richtig ist. Eine Antwort liefert die Autorin uns nicht direkt, allerdings lässt sie Penelope nochmals nach Syrien fliegen, da sie von ihrem unvollendeten Werk getrieben ist und zu Hause keine Ruhe findet.
Fazit
Die bewegende Geschichte einer Ärztin und Mutter die zwischen zwei Leben und dem starken Willen zu helfen zu bersten droht.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 11.04.2021