Cover-Bild Tahiti Utopia
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Alternativweltgeschichten
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 13.03.2021
  • ISBN: 9783608504750
Michal Hvorecky

Tahiti Utopia

Roman
Mirko Kraetsch (Übersetzer)

Der Mensch braucht eine Utopie und die Welt ist zum Verändern da. Willkommen auf Tahiti!

Wie sähe die Welt aus, wenn es Großungarn noch geben und die Slowakei nicht existieren würde? Was wäre mit den Slowaken? Man würde sie auf Tahiti finden, dieser kleinen Insel mitten im Pazifik, mit ihren schönen Stränden, weit weg von der westlichen Zivilisation. Denn wer will nicht ein Stück vom Paradies?

Wir schreiben das Jahr 2020, Großungarn existiert noch und mittlerweile leben drei Generationen Slowaken auf Tahiti. Wie kam es dazu, was hat sie dorthin verschlagen? Haben sie das Abenteuer und ein besseres Leben gesucht oder wurden sie doch aus Großungarn vertrieben, wie manche behaupten? Andere erzählen, dass sie einst von Milan R. Stefanik, dem berühmten Diplomaten, Astronomen, Dichter und General dorthin geführt wurden, um der Unterdrückung zu entfliehen und die Slowakei neu zu gründen. Was man weiß, ist, dass auch sie ein Stück des paradiesischen Atolls für sich wollten. Doch der Traum, in der Südsee ein freies Leben zu führen, entpuppte sich im Aufeinanderprallen der Kulturen schnell als Luftschloss … Ein Roman, der die Geschichte auf den Kopf stellt, und eine Betrachtung des neuen Nationalismus. Die mitteleuropäische Geschichte wurde noch nie so unterhaltsam erzählt.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2021

Die slowakische Geschichte wird in »Tahiti Utopia« einmal umgekrempelt.

0

Meine Meinung

Wie bereits der Buchtitel verrät, handelt es sich bei dem Roman »Tahiti Utopia« des slowakischen Schriftstellers Michal Hvorecky um eine Utopie, in welcher die europäische Geschichte einmal ...

Meine Meinung

Wie bereits der Buchtitel verrät, handelt es sich bei dem Roman »Tahiti Utopia« des slowakischen Schriftstellers Michal Hvorecky um eine Utopie, in welcher die europäische Geschichte einmal auf den Kopf gestellt wird. In seiner Geschichte gestaltet der Autor die Landkarte nach dem Ersten Weltkrieg etwas anders, Großungarn gibt es noch und die Slowaken sind auf die pazifische Insel Tahiti ausgewandert, um der Unterdrückung zu entkommen und an diesem exotischen Ort einen neuen Staat zu gründen.

Der Klappentext klang so vielversprechend, amüsant und unterhaltsam, dass ich die Geschichte einfach lesen musste, allerdings rutscht die Erzählung nach einem vielversprechenden Einstieg in eine staubtrockene Angelegenheit ab, die für mich jeglichen Humor und Dynamik vermissen ließ.

Erzählt wird aus der Warte eines der Gründungsväter Slowakiens, Milan Rastislav Štefánik, der in dieser Utopie seine Landsleute nach Tahiti führt und zu Beginn im Jahre 1923 bei den Nationalfeierlichkeiten auf Neu-Slowakien bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. 2020 ranken sich viele Mythen um den gefeierten Nationalhelden Štefánik und es gibt diverse Spekulationen, wie es der slowakisch-französische Staat auf der pazifischen Insel zustande gekommen ist, unter anderem befasst sich eine seiner Nachfahrinnen mit dieser Aufarbeitung.

In einem Rückblick, der fast den kompletten Roman umfasst, begleiten wir Štefánik beginnend bei den Verhandlungen nach dem Ersten Weltkrieg über die Flucht aus Großungarn bis zum traumhaften Archipel Französisch-Polynesiens. Leider habe ich keinerlei Zugang zu dem Protagonisten gefunden, was wohl auch daran liegen mag, dass sich der Text eher wie eine geschichtliche Abhandlung lesen lässt und nicht wie ein unterhaltsamer Roman. Außerdem empfand ich die politische und gesellschaftliche Einstellungen Štefániks einfach anstrengend zu lesen und hätte vielmehr eine gewagtere Vision mit Wow-Faktor erwartet.

»Tahiti Utopia« mag vielleicht für Leserinnen die der slowakischen Geschichtsschreibung bewanderter sind als ich seinen Witz offenbaren, doch mir enthielt dieser Roman seine unterhaltsame Seite, die wohl auf den wenigen Seiten liegen soll, die die slowakische Bevölkerung mit den exotischen Inselbewohnerinnen und deren Traditionen aufeinanderprallen lässt – dies bot für mich einfach etwas wenig Substanz!

Fazit

Die slowakische Geschichte wird in »Tahiti Utopia« einmal umgekrempelt. Meinen Nerv hat Hvoreckys Darstellung, die eher einem Bericht als einem Unterhaltungsroman gleicht, nicht getroffen.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 30.04.2021