»Modded« ist ein kreativer und wahnsinniger Mix mit Bezügen zur Game- und Popkultur
Meine Meinung
Der neueste Streich aus Alan Morres ›Cinema Purgatorio‹-Reihe ist »Modded« aus der Schreibfeder von Kieron Gillen. In dieser schrägen und schwarzhumorigen Story finden sich allerhand Anspielungen ...
Meine Meinung
Der neueste Streich aus Alan Morres ›Cinema Purgatorio‹-Reihe ist »Modded« aus der Schreibfeder von Kieron Gillen. In dieser schrägen und schwarzhumorigen Story finden sich allerhand Anspielungen auf Games, die mir ohne die ausführliche Aufschlüsselung des Übersetzers Jens R. Nielsen niemals alle ins Auge gestochen wären.
Obwohl ich selbst nicht zu den Game-Kennern zähle (über die typischen Gameboy-Spiele und später Super Mario auf dem Nintendo 64 bin ich nicht wirklich hinausgekommen) fiel auch mir die Parallele zu Pokémon auf und Dank des bereits erwähnten Glossars kann man diesen Comic auch ohne großes Gamer-Wissen lesen und genießen.
»Modded« macht seinem Titel alle Ehren, denn die Geschichte spielt in einem ›Schnapp‘ sie dir alle‹-Land, in dem es darum geht so viele Dämonen wie möglich zu fangen, zu modifizieren und im Kampf gegen andere Dämonatrixen zu gewinnen (was auch besser wäre, denn es wird bis zum Tod eines Dämons gespielt).
Im Mittelpunkt der Handlung steht Fringe, deren Herz an ihrem einzigen Dämon Fluffbumble hängt, welcher ihr jedoch vom fiesen Dämonensammler Tommy Zero abgeluchst wird. Kurze Zeit später begegnet Fringe der Dämonatrix Bloody Susan, mit deren Hilfe sie hofft, Fluffbumle zurückgewinnen zu können.
Es entspinnt sich ein actionreicher und äußerst verrückter Handlungsbogen, gefüllt mit den detailverliebten Illustrationen von Ignacio Calero und Nahuel Lopez, die auch ohne Koloration zu begeistern wissen. Die Betrachtung der abgefahrenen Dämonen und ihren schrägen Modifikationen macht eine Menge Spaß, denn das Künstlerteam hat seiner Kreativität freien Lauf gelassen, was die Geschichte von Kieron Gillen ergänzt.
Für den düsteren Pokémon/Mad-Max-Mix in »Modded« sollte man nicht zu zart besaitet sein, denn es geht ordentlich zur Sache, die Sprache ist auch ganz schön derb und jugendfrei ist dieser Comic ganz sicher nicht! Wer aber auf schrägen und abgefahrenen Lesestoff steht und vielleicht noch eine Vorliebe für Spiele hat, ist hier an haargenau der richtigen Adresse.
Fazit
»Modded« ist ein kreativer und wahnsinniger Mix mit Bezügen zur Game- und Popkultur und punktet mit derbem Charme sowie jeder Menge schwarzem Humor.
--------------------------------
© Bellas Wonderworld; Rezension vom 03.05.2021