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Veröffentlicht am 21.06.2021

Du wirst es mir niemals sagen

Du wirst es mir niemals sagen
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Liv Maria ist davon überzeugt, dass alles vorbei ist, wenn sie ihrem Mann Flynn alles sagen würde. Daher schweigt sie. Als Siebzehnjährige muss sie ihre bretonische Heimat Hals über Kopf verlassen und ...

Liv Maria ist davon überzeugt, dass alles vorbei ist, wenn sie ihrem Mann Flynn alles sagen würde. Daher schweigt sie. Als Siebzehnjährige muss sie ihre bretonische Heimat Hals über Kopf verlassen und zieht zunächst zu ihrer Tante nach Berlin. Sie verliebt sich in einen älteren Mann, der sie nach kurzer Zeit verlässt und zu seiner Familie zurückkehrt. Sie hört nichts mehr von ihm, obwohl er sich doch melden wollte. Danach führt sie ein unstetes, etwas abenteuerliches Leben bis sie in Chile Flynn kennenlernt. Nun ist sie Ehefrau, Mutter von zwei Kindern und lebt mit ihrer Familie in einem kleinen irischen Dorf. Endlich ist sie zur Ruhe gekommen, sollte man meinen. Aber da bleibt ein Schmerz in ihr. Und dann holt ihre Vergangenheit sie wieder ein.
Die Autorin Julia Kerninon versteht es von Anfang an eine Spannung aufzubauen, die es schwermacht, das Buch beiseite zu legen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.
Der Matrose Thure Christensen trifft bei einem Zwischenstopp in dem Café-Restaurant-Lebensmittelladen der Familie Tonnerre die schweigsame Mado. Er heuert und bleibt auf der Insel. Er heiratet Mado und sie bekommen zwei Jahre später eine Tochter. Liv Maria wächst sehr behütet auf einer kleinen Insel und hat gleichzeitig viele Freiheiten, denn jeder achtet auf sie. Ihr Vater bringt das Mädchen zum Lesen. Doch dann geschieht etwas und sie muss weg von der Insel. Ich konnte Liv Marias Gedanken und Entscheidungen nicht immer nachvollziehen. Sie will eine normale Familie und alles richtig machen, hat aber kein Zutrauen zu sich selbst. Ihre Vergangenheit lässt sie nicht los. Einerseits kann ich sie verstehen und dann doch wieder nicht.
Es ist eine emotionale Geschichte, die mit einem überraschenden Ende aufwartet.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Zurück in einem fremden Leben

Was wir sehen, wenn wir lieben
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Teresa hatte einen Unfall, der ihr ganzes Leben verändert. Sie kann sich an die fünf Jahre vor ihrem Unfall nicht mehr erinnern. Doch in der Zwischenzeit ist einiges passiert. Sie hat einen neuen Job und ...

Teresa hatte einen Unfall, der ihr ganzes Leben verändert. Sie kann sich an die fünf Jahre vor ihrem Unfall nicht mehr erinnern. Doch in der Zwischenzeit ist einiges passiert. Sie hat einen neuen Job und eine neue Wohnung und sie ist nicht mehr mit Henry zusammen. Teresa versucht herauszufinden, warum sie ihr Leben so umgekrempelt hat, dass es ihr selbst fremd vorkommt. Aber wie soll das gehen. Sie will bei dem Moment anfangen, an den sie sich noch erinnern kann und das war ihre Verabredung mit Henry. Aber Henry lässt sie abblitzen. Trotzdem gibt Teresa nicht auf.
Ich bin nicht so der große Fan von Liebesgeschichten, doch diese hat einen ernsten Hintergrund und hat mich daher angesprochen. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn man plötzlich feststellt, dass man sich an einen Teil seines Lebens nicht mehr erinnern kann. Teresa resigniert nicht, sondern geht daran, das Chaos ihres Lebens zu entwirren.
Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt und springt immer wieder zurück in die Vergangenheit.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Ich konnte mich gut in Teresa hineinversetzen und ihre innere Zerrissenheit spüren. Es sind die unterschiedlichsten Gefühle, die ihr zu schaffen machen. Aber auch Henrys Gefühle und seine Verletztheit kamen gut rüber.
Mir hat diese emotionale Geschichte, die nicht nur dramatische, sondern auch witzige Momente zeigt, gut gefallen.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Schwieriger Beginn eines neuen Teams

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee, Küstenkrimi 1)
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Am Strand der Ostsee mit Blick auf Dänemark wird eine Leiche gefunden. Der Mann wurde schrecklich zugerichtet. Die Urlaubssaison steht vor der Tür und man will die Urlauber nicht schrecken, also versucht ...

Am Strand der Ostsee mit Blick auf Dänemark wird eine Leiche gefunden. Der Mann wurde schrecklich zugerichtet. Die Urlaubssaison steht vor der Tür und man will die Urlauber nicht schrecken, also versucht man die Sache klein zu halten. Carina Drews, genannt Ina, ist nach einer Auszeit wieder in den Polizeidienst zurückgekehrt und soll nun mit einem neuen Kollegen ermitteln. Als sie erfährt, wer ihr zur Seite gestellt wird, ist das ein Schock für sie, denn sie kennt Jörn Appel gut. Es ist ihr Ex-Schwager. Doch sie müssen sich zusammenraufen. Die Ermittlungen sind schwierig, denn es gibt kaum Anhaltspunkte.
Der Schreibstil des Autors Thomas Herzberg liest sich flüssig. Der Fall selbst ist zwar spannend, aber es gibt recht viel Persönliches, so dass der Kriminalfall etwas in den Hintergrund gerät. Die Atmosphäre an der Küste ist gut dargestellt.
Der Polizeidienst ist nicht immer einfach und daher hat Ina nach einem Vorfall eine Auszeit genommen. Doch nun will sie wieder in ihrem Job arbeiten. Dass sie ausgerechnet mit ihrem Ex-Schwager ein Team bilden soll, gefällt ihr nicht, denn sie hat Vorbehalte. Die müssen erst einmal ausgeräumt werden, bevor die beiden ein gut funktionierendes Team bilden können. Jörn hat sich gerade erst nach Flensburg versetzen lassen. Er hat auch so seine privaten Probleme. Der Tote hat auf einem Kutter gearbeitet
Der Druck, den Fall zu klären ist groß, doch so recht geht es nicht vorwärts, denn überall wird geschwiegen oder gelogen. Aber am Ende löst sich alles schlüssig auf.
Der Spannungsbogen hätte ruhig ein wenig höher ausfallen können, dennoch hat mir dieser Küsten-Krimi gefallen.

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Düsterer Thriller

Blütengrab
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Kurz nach der Wende wird in einem abgelegenen Waldstück bei Wussnitz ein totes Mädchen von einem Kind gefunden. Die Leiche liegt auf Blütenzweigen drapiert und ist mit Runen gezeichnet. Die junge Polizistin ...

Kurz nach der Wende wird in einem abgelegenen Waldstück bei Wussnitz ein totes Mädchen von einem Kind gefunden. Die Leiche liegt auf Blütenzweigen drapiert und ist mit Runen gezeichnet. Die junge Polizistin Ulrike Bandow aus dem Ort ermittelt mit dem neuen Kollegen Ingo Larssen aus dem Westen. Sie stoßen auf widerwärtige Verbrechen in der Vergangenheit. Die Verstrickungen reichen in die höchsten Kreise und so werden ihnen bald eine Menge Steine in den Weg gelegt.
Es ist kurz nach der Wende und in dem kleinen Ort Wussnitz ist es ziemlich trostlos. Die Einwohnerzahl hat stark abgenommen und vieles verfällt einfach. Anscheinend traut man Ulrike Brandow die Ermittlungen nicht so wirklich zu, denn man stellt ihr den westdeutschen Kollegen Ingo Larssen an die Seite. Vorbehalte und Misstrauen gibt es auf beiden Seiten, doch um den Fall zu lösen, müssen sie aufeinander zugehen und sich vertrauen. Dabei haben beide ihre Geheimnisse, die sie auch weiter wahren wollen. Aber Brandow muss in ihre eigene Vergangenheit eintauchen, damit sie in diesem Fall weiterkommen. Die persönlichen Seiten der Kommissare spielen also in diesem Thriller auch eine Rolle. Ulrikes Bruder sympathisiert mit der rechtsextremen Szene. Beziehungen sollen dabei helfen, alles unter der Decke zu halten.
Auch wenn ich finde, dass es zwischendurch ein paar Längen gibt, ist dieser komplexe Thriller mit seiner etwas düsteren und trostlosen Atmosphäre durchaus spannend.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Interessanter Küstenkrimi

Haie unter dem Eis - Kira Lunds erste Reportage
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Es ist ein eisiger Winter im deutsch-dänischen Grenzgebiet. Die Beamtin der Flensburger Stadtverwaltung, Carola Hansen, taucht mit ihrem Mann Jesper in der zugefrorenen Ostsee. Sie kehrt vom Tauchgang ...

Es ist ein eisiger Winter im deutsch-dänischen Grenzgebiet. Die Beamtin der Flensburger Stadtverwaltung, Carola Hansen, taucht mit ihrem Mann Jesper in der zugefrorenen Ostsee. Sie kehrt vom Tauchgang nicht zurück und Jesper gerät in Verdacht. Kira Lund, die Reporterin eines Lokalsenders, war mit Carola befreundet. Sie glaubt nicht, dass Jesper etwas mit dem Tod seiner Frau zu tun hat. Bei ihren Recherchen stößt sie auf dunkle Machenschaften und bringt sich und ihr Umfeld in Gefahr.
Dieser Krimi beginnt sehr spannend mit dem Tauchgang. Diese Spannung kann leider nicht die ganze Zeit aufrecht gehalten werden. Der Schreibstil lässt sich angenehm und flüssig lesen. Es wird aus wechselnden Perspektiven erzählt.
Die Charaktere sind gut und authentisch gezeichnet. Kira geht bei ihren Recherchen der Sache gerne auf den Grund. Ihr Freund Lukas ist für einige Zeit in der Antarktis, aber zum Glück leistet Ditch, ihr Hund, Gesellschaft. Dieser Fall weckt nicht nur ihr berufliches Interesse, denn sie ist durch die Freundschaft mit Carola auch persönlich betroffen. Aber auch die Helene Christ ist eine fähige und sympathische Person. Nach ein paar Schwierigkeiten arbeitet sie gut mit Kira zusammen, was vorteilhaft für beide ist.
Es braucht ein Weilchen, bis die Ermittlungen in Schwung kommen. Nach und nach setzen sich die Teile zu einem Gesamtbild zusammen und der Fall löst sich schlüssig auf.
Es ist ein gelungener Auftakt dieser Reihe, die ich gerne weiterverfolgen werde.

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