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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2021

Eine gelungene Fortsetzung, in der zwar nicht alle offenen Handlungsstränge bedient werden, dafür aber mit Gänsehautmomenten aufwarten kann.

Trees 2
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Meine Meinung

In der Fortsetzung des vielversprechenden Science-Fiction-Werkes »Trees« geht es um eine ganz besondere außerirdische Invasion, die sich durch dystopische Züge und Spannung auszeichnet. ...

Meine Meinung

In der Fortsetzung des vielversprechenden Science-Fiction-Werkes »Trees« geht es um eine ganz besondere außerirdische Invasion, die sich durch dystopische Züge und Spannung auszeichnet. Warren Ellis greift in »Trees: Zwei Wälder« jedoch nicht alle Handlungsstränge des ersten Bandes »Trees: Ein Feind« auf, sondern spinnt die Geschichte erstmal auf zwei Ebenen weiter.

Wissenschaftlerin Joanne (›Joe‹) Creasy findet sich als einzige Überlebende einer Expedition, nach ihrer Genesung, in einer bedrohlichen Lebenswelt wieder und wird auf die Orkney Inseln entsandt, um einen Fund zu begutachten, der als Vorbote für weitere Katastrophen in Frage kommt. Die Schrecken der Vergangenheit begleiten sie dabei in ihren Alpträumen und tragen zu einer bedrückenden Stimmung bei, die die Bedrohung durch die Baumschiffe subtil mitklingen lässt und Gänsehaut beschert.

Während sich Jo Creasy mit den seltsamen Inselbewohnern auseinandersetzten muss und ihrer Forschung nachgeht, treibt Vince, der aufstrebende Politiker und designierter Bürgermeister von New York sein undurchsichtiges Spiel und den Kampf gegen die drohenden Gefahren voran. Außerdem bekommt man einen kleinen Einblick auf seinen Hintergrund und einiges an Action geboten.

»In Trees 2: Zwei Wälder« wird die Story zwar nur langsam vorangetrieben und an manchen Stellen hätte man sich mehr Input gewünscht, aber man kann jetzt schon erahnen, dass in der Serie noch Großes auf einen wartet. Ich hoffe sehr, dass das schlummernde Potenzial in der nächsten Ausgabe mit »Trees 3: Drei Schicksale« erwacht.

Fazit

In dieser Fortsetzung werden zwar nicht alle offenen Handlungsstränge weitergeführt, Warren Ellis und Jason Howard gelingt es aber dennoch mit spannenden Entwicklungen, die vom Leben und der Politik um die unheimlichen Baumriesen erzählen, aufzuwarten.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 14.06.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Eine faszinierend wie auch mystische Reihenfortsetzung des Fantasy-Märchens »Isola«, die mit magischen Bildern hypnotisiert.

Isola 2
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Meine Meinung

Die mysteriöse Fantasygeschichte über Captain Rooke und ihre Königin Olwyn geht in »Isola Band 2« ebenso märchenhaft wie exotisch weiter und bezaubert mit magischen Bildern, die sich in ...

Meine Meinung

Die mysteriöse Fantasygeschichte über Captain Rooke und ihre Königin Olwyn geht in »Isola Band 2« ebenso märchenhaft wie exotisch weiter und bezaubert mit magischen Bildern, die sich in cineastischer Manier aneinanderfügen und einen immer tiefer in die Geschichte mitnehmen.

Der Fokus liegt auch in diesem zweiten Band ganz klar auf der Beziehung zwischen Captain Rooke und ihrer Königin Olwyn, die durch einen Fluch in einen Tiger mit schimmernden blauen Streifen verwandelt wurde. Auf dem Weg nach Isola durchstreifen sie die fantasievolle und ausgefallene Welt, zu der es bisher keine erläuternde Worte gab, sondern die nur durch die großartigen Zeichnungen ihre Wirkung entfalten.

Spannung kommt auf, als das eingespielte Team durch einen mysteriösen Ort reist, an dem alle Kinder verschwunden sind, die Bewohner einen speziellen Glauben haben und sie schließlich auch noch auf eine durchtriebene Hexe stoßen, die ausgestoßen von der Gemeinschaft, in einem einsamen Häuschen haust. Da Rooke schwer verletzt ist, sind sie auf die Hilfe der Unbekannten angewiesen und diese versucht sogleich einen Keil zwischen Soldatin und Tigerin zu treiben, der ihr zum Vorteil gereicht.

Das Kreativteam Brenden Fletscher und Karl Kerschl haben mich auch in diesem zweiten Band mit einer gelungenen Mischung aus märchenhafter Fantasy und beeindruckenden Bildern verzaubert und die außergewöhnliche Kolorierung durch MSassyK hat meine Augen leuchten lassen. Die starke Beziehung der Hauptprotagonisten hat die Geschichte polarisiert und für emotionale Tiefe gesorgt, allerdings hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle doch Informationen zum Weltenbau und Gesellschaft gewünscht.

Als Extra gibt es noch diverse Covergestaltungen und ein paar Comic-Seiten, die Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Comic-Serie liefern und aufzeigen, wie die Zusammenarbeit zwischen Autor, Zeichner und Koloristin funktioniert.

Fazit

Eine faszinierend wie auch mystische Reihenfortsetzung des Fantasy-Märchens »Isola«, die mit magischen Bildern hypnotisiert. Die Panels kommen mit wenig Text aus, was einige Fragen bezüglich des Settings aufwirft.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 13.06.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Nach diesem Buch wird man bei einem Spaziergang Umwelt, Blumen und Getier mit ganz anderen Augen wahrnehmen.

Mikroorgasmen überall
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Meine Meinung

Auf den ersten Blick wirkt das Buch wie ein Werk aus dem Naturkundemuseum, da das Cover einen typischen Schaubildcharakter verströmt, doch der Techno-DJ, Biologe und Naturliebhaber Dominik ...

Meine Meinung

Auf den ersten Blick wirkt das Buch wie ein Werk aus dem Naturkundemuseum, da das Cover einen typischen Schaubildcharakter verströmt, doch der Techno-DJ, Biologe und Naturliebhaber Dominik Eulberg entführt in seinem Sachbuch-Debüt »Mikroorgasmen überall« auf anschauliche Art und Weise in die heimische Flora und Fauna, als würde man ihm bei einem gemütlichen Spaziergang begleiten und seinem Wissensschatz lauschen.

Fein gezeichnete und detaillierte Illustrationen der Cramers Gallery Of Nature leiten die einzelnen Kapitel ein. Die fantasievollen Titel reichen von ›Käfer mit Superkräften‹ über ›Die drei Millionen Musketier‹ bis hin zu ›Hör mal, wer da hämmert‹. Dominik Eulberg erläutert nicht nur die Besonderheiten einzelner Tierchen und Pflanzen und deren Lebensraum, sondern bildet gleich die Zusammenhänge heraus und macht damit deutlich, dass im Grunde genommen alles mit allem verbunden ist. Damit ist die wichtige Botschaft seines Buchs auch klar: Wir sollten auch die kleinsten Insekten und Käfer für ihre Wichtigkeit im Kreislauf der Umwelt respektieren und schützen.

Die Kapitel lassen sich auch durcheinander lesen, denn alles Wissenswerte wurde in einen in sich abgeschlossenen Rahmen gegossen. Somit eignet sich »Mikroorgasmen überall« auch einwandfrei als Nachschlageweg und Begleiter auf Wanderungen und Spaziergängen. Ich hatte viel Freude an Dominik Eulbergs unterhaltsamen Ausführungen zu Biber, Specht, Fledermaus und Co. und war überrascht wie viel Informationen auf wenig Seiten Platz finden. Manchmal fühlte ich mich sogar etwas erschlagen von der ganzen Fülle.

Die wunderschönen Illustrationen zu jedem Kapitelbeginn bilden leider immer nur einen Teil des Erwähnten ab, so hätte ich mir oftmals noch ergänzende Illustrationen in den Textteilen gewünscht, die das Erzählte visuell noch mehr unterstützt hätte. Natürlich wird damit auch Neugier geweckt, die zum selbst Entdecken und Nachforschen in der freien Natur einlädt.

Wenn man gerne wissen möchte, dass Libellen die Welt in Hypermulticolor sehen, welcher Vogel nonstop von Alaska nach Neuseeland fliegen kann, woher der Ausspruch ›Das ist ja wohl ein dicker Hund!‹ kommt und warum Musik ein hervorragendes Antidepressivum ist – sollte man unbedingt zu diesem fabelhaften Buch greifen!

Fazit

Nach diesem Buch wird man bei einem Spaziergang Umwelt, Blumen und Getier mit ganz anderen Augen wahrnehmen. Unterhaltsam erklärt Dominik Eulberg wie alles miteinander verbunden ist und zusammenhängt und welche kleine und große Wunder die Natur hervorbringt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 11.06.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Eine kunstvolle Comic-Biographie über die jungen Jahre der Schriftstellerin Mary Shelley,

Mary Shelley
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Meine Meinung

Im Comicprogramm des Knesebeck Verlags finden sich tolle Biografie-Titel, wie z. B. über Marie Curie oder Walt Disney und einige mehr. Natürlich war meine Neugier gleich geweckt, als sich ...

Meine Meinung

Im Comicprogramm des Knesebeck Verlags finden sich tolle Biografie-Titel, wie z. B. über Marie Curie oder Walt Disney und einige mehr. Natürlich war meine Neugier gleich geweckt, als sich sah, dass es eine Comicbiografie über die Schriftstellerin Mary Wollstonecraft Shelley geben wird.

Der italienische Autor Alessandro Di Virgilio und Zeichnerin Manuela Santoni haben sich in »Mary Shelley: Die Comic-Biografie der Frankenstein-Schöpferin« den jungen Jahren der bedeutenden Wegbereiterin der monströsen Science-Fiction gewidmet und zeichnen ein kurzweiliges und dennoch deutliches Bild der prägenden Ereignisse im Leben der talentierten Schriftstellerin.

Kurz nach ihrer Geburt verstirbt ihre Mutter, die Frauenrechtlerin Mary Wollstonecraft, und so wächst die Halbwaise bei ihrem Vater, dem frühen Sozialphilosophen William Godwin heran. Geprägt von ihrem gebildeten Elternhaus und ihrer Beziehung zu Stiefmutter und Stiefschwester entwickelt sich die kleine Mary zu einer klugen jungen Frau.

Bereits im Alter von sechzehn Jahren begegnet sie im Hause ihres Vaters dem Dichter Percy Bysshe Shelley, und obwohl dieser bereits verheiratet ist, wird aus ihnen ein Liebespaar. Gemeinsam erleben sie schöne Momente und bereisen den Kontinent, doch ihre Beziehung ist auch von dunklen, schicksalhaften, Ereignissen bestimmt, die Mary mit schrecklichen Alpträumen belegen.

Der Samen dieser Alpträume beginnt schließlich zu sprießen, als Mary und Percy 1816 Zeit mit Lord Byron und dessen Leibarzt John William Polidori am Genfer See verbringen, denn dort kommt Mary die Idee zu ihrem berühmtesten Werk »Frankenstein oder Der moderne Prometheus«, welches als Gründungsstein der Science Fiction gilt und 1818 erstmals veröffentlicht wurde. Leider endet diese Biografie auch schon mit der Geburtsstunde von Frankensteins Monster, dabei wäre ich Alessandro Di Virgilios kurzweiligem Werk gerne noch weiter gefolgt und hätte zu gerne gelesen, wie es danach weiterging. Denn einige Jahre später im Jahre 1826 erscheint ihr Roman »Der letzte Mensch«, der sich zu dieser Pandemiezeit wieder in Erinnerung ruft und als zeitloser Klassiker mit dystopischem Einschlag angesehen werden kann.

Begeistert hat mich das schnörkellose Artwork von Manuela Santoni, dass in schwarz-weiß und mit wenigen gezielten roten Akzentuierungen auskommt, und damit dem Werk eine unvergleichliche Stimmung und Tiefe einhaucht.

Fazit

Eine kunstvolle Comic-Biographie über die jungen Jahre der Schriftstellerin Mary Shelley, die zwar mit ausdrucksstarken Illustrationen überzeugen kann, aber trotzdem das Gefühl vermittelt, gerade einmal an der Oberfläche gekratzt zu haben.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 06.06.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Die phantastische Märchen-Dilogie von Boris Koch erhält in »Narrenkrone« einen gelungenen Abschluss

Narrenkrone
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Beschreibung

In der einstigen Kaiserstadt Ycena befindet sich ein dornenüberwucherter Palast, in dem der seit jahrhunderten schlafende Hofstaat darauf wartet, dass die Kaisertochter wachgeküsst wird und ...

Beschreibung

In der einstigen Kaiserstadt Ycena befindet sich ein dornenüberwucherter Palast, in dem der seit jahrhunderten schlafende Hofstaat darauf wartet, dass die Kaisertochter wachgeküsst wird und dadurch die dreizehn Königreiche wieder unter einem Kaiser, wie in alten glanzvollen Zeiten, vereint werden. In den Ruinen Ycenas scheint die Kraft der Dornenhecke zu schwinden und so beginnt ein Kampf um die Kaisertochter und gegen die Zeit.

Meine Meinung

Boris Koch setzt mit »Narrenkrone« seine fabelhafte Neuinterpretation des »Dornröschen«-Märchens fort, welches in »Dornenthron« seinen Anfang nahm und nun ein wunderbares Finale bereitet bekommt.

Im Vergleich zum Auftaktband, der aus mehreren Erzählsträngen zu einem Ganzen verwoben wurde, hat man nun das Gefühl eine homogenere Geschichte zu lesen, die sich zum einen in der Ruinenstadt Ycena zuträgt, wo sich einige Bekannte Charaktere tummeln, um aus unterschiedlichen Gründen sich die Reichtümer des Kaiserpalastes zu sichern oder die Machtergreifung durch ein neues Kaiserreich anstreben und nun an der undurchdringlichen Hecke, die erste Anzeichen der Schwäche erkennen lässt, aufeinanderstoßen.

Darunter befindet sich Ukalion, der Bastard des imperatorischen Königs, der sich angetrieben von Rachegelüsten unterirdisch vorkämpft, Levith und Parikles die für ein freies Leben kämpfen, in dem ihre Homosexualität nicht verurteilt wird, Anthia, die Schwester eines gehenkten Räuberhauptmanns, die der grausamen Herrschaft König Tibans, der zahlreiche Menschen opfert, um den Wettergott zu besänftigen und dessen Geschlecht seine Stärke durch die Ermordung von Einhörnern zum Ausdruck bringt, ein Ende bereiten will und die junge Perle, die sich mit ihrem jüngeren Bruder so viel Reichtum verschaffen will, dass sie niemandes Leibeigene mehr sein müssen.

Die märchenhafte Note mit Anklängen an althergebrachte Erzählungen, wie die der Gebrüder Grimm, hatte mich in »Dornenthron« unheimlich begeistert. In »Narrenkrone« beschreitet Boris Koch jedoch einen anderen Weg, der die Richtung einer modern anmutenden Fantasy-Saga mit dem Charakter einer Fabel einschlägt und sich zugegebener Maßen auch schon erahnen ließ. Daher hatte ich mir eigentlich erhofft, dass die polarisierenden Figuren (Ukalion, Levith und Anthia) mit mehr Tiefe aufwarten, sodass man sich ihnen näher fühlt. Allerdings bleibt die Geschichte in dieser Beziehung ihrem Märchencharakter treu. Die Kapitel haben durch die wenigen Ausschweifungen auch eine angenehme Länge und Boris Kochs Schreibstil lässt sich super lesen. Dennoch kommt Koch in seiner Fortsetzung nicht ganz an die magische Sogwirkung des ersten Bandes heran.

Mein Highlight in »Narrenkrone« ist definitiv Arlac, der Hofnarr von Lathiens König, dem in seiner Narretei nichts heilig ist und mit seinen derben Späßen zu unterhalten weiß. Geschickt deckt der Narr die starrsinnige Verbohrtheit Tibans auf und macht sich dessen Schwäche zunutze.

Das Finale von Boris Kochs moderner Märchen-Adaption konnte mich durch die vielen kleinen Botschaften und das wirklich geniale Ende für sich gewinnen. Allerdings gibt es in Bezug auf Tiefe der Figuren und ein paar kleinere Längen im Handlungsverlauf Abzüge in der B-Note. Vielleicht wäre es ein geschickterer Schachzug gewesen, die zwei Bände in einem Buch zusammenzufassen, sodass erst gar keine falschen Erwartungen geschürt werden.

Fazit

Die phantastische Märchen-Dilogie von Boris Koch erhält in »Narrenkrone« einen gelungenen Abschluss, der dem ersten Band jedoch nicht ganz das Wasser reichen kann. Ich liebe Märchen und Boris Koch hat ein solches in ein erfrischendes Fantasywerk verwandelt das mit fabelhaften Botschaften auftrumpft, sodass ich die Dilogie auf jeden Fall weiterempfehlen möchte.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 05.06.2021