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Veröffentlicht am 30.06.2021

Spannender Camping-Krimi mit viel Humor

Mieses Spiel um schwarze Muscheln
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Bereits zum dritten Mal ermittelt Inspecteur Piet van Houvenkamp in Zeeland. Gerade war er noch gemütlich beim Angeln und hat die Ruhe genossen, als eine Leiche gefunden wird. Einen toten Muschelfischer ...

Bereits zum dritten Mal ermittelt Inspecteur Piet van Houvenkamp in Zeeland. Gerade war er noch gemütlich beim Angeln und hat die Ruhe genossen, als eine Leiche gefunden wird. Einen toten Muschelfischer in einem Jutesack zieht man nicht alle Tage aus dem Wasser. Schnell ist klar, dass es sich um Mord handeln muss.
Piet und seine Kollegin Annemieke nehmen die Ermittlungen auf. Und zu ermitteln gibt es so einiges. Sie müssen sich über die Muschelfischerei informieren und lernen den Kreis der Fischer kennen. Verdächtige scheint es genug zu geben aber auch Motive?
Durch die Recherchen erfährt man viel zum Thema Miesmuscheln, deren Zucht und natürlich auch die verschiedenen Zubereitungsarten.

In einem zweiten Handlungsstrang erleben wir erneut die deutschen Stammcamper auf dem Campingplatz „De Grevelinge“. Diesmal sind sie zu einem kurzen Osterurlaub dort zusammen getroffen. Schnell erfahren auch diese von dem toten Muschelfischer und ermitteln sehr zum Leidwesen von Piet van Houvenkamp mit.
Die Damen der Truppe schwärmen gerade sehr von einem Food-Blogger, der regelmäßig seine Videos veröffentlicht. Und plötzlich spielt auch dieser eine Rolle in dem Kriminalfall, denn er kannte den toten Muschelfischer.

Bernd Stelter erzählt die Geschichte bzw. den Krimi in seinem bekannten lockeren Schreibstil und mit dem ihm eigenen Humor.
Auch wenn es eigentlich ein Krimi ist, gibt es sowohl bei den Campern als auch bei Piet viele lockere Sprüche, witzige Dialoge und amüsante Situationen, so dass ich beim Lesen auch viel zum Schmunzeln hatte.
Der Kriminalfall ist undurchsichtig und ich hatte bis fast zum Schluss keine Ahnung, wer den Fischer getötet haben könnte. Die Ermittlungen sind mühsam und immer wieder gibt es neue Puzzleteilchen, die Piet und Annemieke zusammensetzen müssen. Aber die offensichtlichen Verdächtigen sind es wie meistens nicht gewesen.

Bernd Stelter hat den Plot mit viel Kreativität gestaltet und mit vielen Details seine Figuren lebendig werden lassen. Sie sind alle liebevoll gezeichnet und ausgearbeitet und haben alle so ihren eigenen Charakter.

Stelters Liebe zu Camping und zum holländischen Zeeland ist beim Lesen deutlich zu spüren. Die Örtlichkeiten sind anschaulich beschrieben, so dass man eigentlich gerne sofort dorthin reisen möchte. Ebenso schön und manchmal auch leicht überzeichnet schildert er die Camper und deren Leben auf dem Campingplatz.

Auch der 3. Camping-Krimi ist eine gelungene Mischung aus Krimi und Humor und damit nicht nur spannend sondern auch sehr unterhaltsam. Ich liebe diese Reihe und hoffe auf eine baldige Fortsetzung!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 16.06.2021

Wunderbare Geschichte über Selbstfindung mit viel Bezug zur Natur

Ein Garten für zwei
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Lu arbeitet als Anwältin sehr erfolgreich in einer Kanzlei, in der sie bald zur Partnerin aufsteigen könnte. Gemeinsam mit Kollege Felix ist sie ein unschlagbares Team.
Aber als sie die Nachricht erhält, ...

Lu arbeitet als Anwältin sehr erfolgreich in einer Kanzlei, in der sie bald zur Partnerin aufsteigen könnte. Gemeinsam mit Kollege Felix ist sie ein unschlagbares Team.
Aber als sie die Nachricht erhält, dass ihr Bruder Pip bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, ist nichts mehr wie es war.
Der Verlust und die Trauer ziehen ihr den Boden unter den Füßen weg und sie ist nicht mehr in der Lage, zu arbeiten und ihren Verpflichtungen nachzukommen.
Sie zieht sich in die Gartenlaube im Schrebergarten ihres Bruders zurück und fühlt sich ihm dort nahe.
Das einfache Leben in der Gartenlaube, die in einem kleinen Ort im Umland von Berlin steht, verändert sie und bald überlegt sie, ob sie überhaupt noch in ihr altes Leben zurück kann und will.

Aufgrund des Titels könnte man hier eine Liebesgeschichte vermuten und das ist es auch, aber in einem völlig anderen Sinn. Denn die Liebe im klassischen Sinn spielt erst später im Roman eine Rolle.
Zunächst geht es hier um die Liebe zur Natur, die Lu für sich völlig unerwartet nach einiger Zeit entdeckt.
Lu richtet sich in der einfachen Gartenlaube ein, so gut es geht und lernt die Nachbarn kennen.
Sie genießt die Einsamkeit und hofft, zur Ruhe zu kommen. Aber die Panik befällt sie jedes Mal wieder, wenn sie an ihren Job und ihr altes Leben denkt.
Als es wärmer wird, beginnt sie allmählich, sich mit dem Garten und den Pflanzen zu beschäftigen. Damit beginnt sie auch sich zu verändern und im Verlauf eine größere Entwicklung durchzumachen. Sie erhält Hilfe beim Gärtnern durch ihre Nachbarn und lernt so vieles über ökologischen Gartenbau, Umweltverschmutzung, Umweltgifte, Monokulturen aber auch Naturheilkunde und Heilpflanzen.
Es war richtig schön zu beobachten, wie Lu nach und nach Freude am Gärtnern bekommt und beginnt, sich für all diese Dinge intensiver zu interessieren.
Durch diese Beschäftigung lässt auch ihre Panik nach und sie beginnt, ihr Leben zu überdenken. Sie versteht nun die Liebe ihres Bruders zu diesem Garten und entwickelt selbst große Freude daran.
Die Überlegung, was wirklich wichtig ist im Leben führt sie auf einen völlig neuen Weg.

Es hat mir große Freude gemacht, Lu auf ihrem Weg zu begleiten.
Der Autorin ist es gelungen, mich mit ihrer Geschichte völlig einzufangen und gespannt habe ich verfolgt, für welchen Weg Lu sich entscheiden wird.
Die Mischung aus einer tiefgründigen Geschichte um Lu, ihre Trauer und ihre Selbstfindung sowie aktuellen Themen rund um die Natur ist sehr gelungen und regt auch an vielen Stellen zum Nachdenken an.

Dieser wunderschöne Roman hat mich nicht nur gut unterhalten sondern auch mein Herz berührt und einen Platz auf der Liste der Lieblings-Bücher bekommen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 15.06.2021

Erneut ein spannender Fall auf den wunderschönen Scilly-Inseln

Tiefrot tanzen die Schatten
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Bereits zum vierten Mal ermittelt Ben Kitto auf den Scilly-Inseln.
Es ist Hochsommer und ungewöhnlich heiß auf den Inseln. Da kommt Ben Kitto das Training für den jährlichen Insel-Schwimmwettkampf gerade ...

Bereits zum vierten Mal ermittelt Ben Kitto auf den Scilly-Inseln.
Es ist Hochsommer und ungewöhnlich heiß auf den Inseln. Da kommt Ben Kitto das Training für den jährlichen Insel-Schwimmwettkampf gerade recht. Als er mit seinen Kollegen im Meer trainiert, entdeckt er an einem Felsen an der Westküste der Insel St. Mary’s eine tote Frau. Dieser Felsen wird oft von Brautpaaren am Tag der Hochzeit als Fotomotiv genutzt und die dort aufgehangene Frau trägt ein Brautkleid und Blumen im Haar.
Ben ist entsetzt, weil er die Tote kennt. Sie war ein Mitglied seiner Trainingsgruppe.
Ben riegelt die Insel ab und nimmt die Ermittlungen auf.
Bald ist klar, dass ein Selbstmord ausgeschlossen werden kann und die junge Frau ermordet wurde.
Aber es verschwindet eine zweite Frau und der Täter hinterlässt merkwürdige Hinweise. Ben läuft wieder einmal die Zeit davon, wenn er weitere Morde verhindern will.

Den besonderen Reiz dieser Krimi-Reihe machen die Scilly-Inseln aus. Diese wunderschöne Landschaft dort, die sehr gut und detailreich beschrieben wird, ist schon etwas Besonderes und die Autorin macht sich viele Orte dort für ihre Handlung zu nutze.
Aber auch die Tatsache, dass diese Inseln sehr klein sind und nur wenige Menschen dort leben, machen für mich diese Krimis attraktiv. Der Personenkreis, der als Täter in Frage kommt, ist relativ klein, auch wenn sich in diesem Jahrhundert-Sommer etliche Touristen dort aufhalten.
Aber es sind immer noch genug Personen, so dass man nicht gleich Schlüsse auf einen möglichen Täter ziehen kann.

Ben bei seinen Ermittlungen zu begleiten, war diesmal sehr fesselnd. Ben fühlt sich fast persönlich betroffen, da er das Opfer kannte.
Die Autorin lässt uns intensiv an Bens Überlegungen, Gedanken und Gefühlen teilhaben, die etwas durcheinander geraten, als eine „alte“ Bekannte von Ben auf der Insel auftaucht.
Wie immer ist es für Ben sehr schwierig, die Einheimischen, die er alle seit vielen Jahren gut kennt, zu vernehmen. Nicht immer stößt er auf Verständnis für seine Befragungen.
Aber er gibt nicht auf und will unter allen Umständen weitere Opfer vermeiden.
Begleitet wird er, wie immer von seinem Hund Shadow, der durch sein Verhalten für manche humorvolle Momente sorgt.
Auch sein Assistent Eddie ist wieder mit von der Partie und lernt weiterhin viel dazu. Ebenso kommt auch die Kriminaltechnikerin Liz zum Einsatz und unterstützt Ben mit ihren genauen und akribischen Analysen und Spurensuchen. Sie ist eine ganz spezielle Figur, die mich auch oft schmunzeln ließ.

Der Fall ist durchgängig spannend und hat mich sehr gefesselt. Es gibt viele Spuren und Anhaltpunkte aber Ben rätselt an der Symbolik der Braut und dem Schmuckstück, dass bei dem Opfer gefunden wurde. Es stellt sich heraus, dass dieses und weitere Stücke erst kürzlich aus einem Museum auf der Insel gestohlen wurden.
Auch sucht er verzweifelt nach dem Ort, an dem die Opfer gefangen gehalten und hergerichtet werden.

Eingeschoben werden einige Abschnitte aus der Sicht von Lily, einer jungen Mitarbeitern eines Hotels, deren enge Freundin das erste Opfer war. Sie stellt nach dem Verschwinden ihrer Freundin fest, dass diese Kontakt zu Lilys Bruder hatte, den Lily unter allen Umständen vor Verdächtigungen schützen möchte.

Auch der vierte Fall für Ben Kitto auf den Scilly-Inseln konnte mich mit seiner geheimnisvollen Atmosphäre, viel Lokalkolorit, tollen Landschaftsbeschreibungen und facettenreichen Figuren begeistern.
Der charismatische Ben und seine engagierten Ermittlungen sowie ein Fall, der sich erst ganz zum Ende mit einer Überraschung aufklärt sorgen für Hochspannung und beste Krimi-Unterhaltung!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 10.06.2021

Ein wunderbarer, emotionaler Roman vor traumhafter Kulisse!

Sehnsucht in Aquamarin
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Die Schwestern Polly und Jette sind grundverschieden. Während Polly als Übersetzerin von zu Hause aus arbeitet ist Jette eher eine Weltenbummlerin und ständig irgendwo in irgendwen verliebt.
Eve, die Mutter ...

Die Schwestern Polly und Jette sind grundverschieden. Während Polly als Übersetzerin von zu Hause aus arbeitet ist Jette eher eine Weltenbummlerin und ständig irgendwo in irgendwen verliebt.
Eve, die Mutter der beiden, hat die Familie vor rund 30 Jahren von einem Tag auf den anderen verlassen und seitdem haben sie nie wieder etwas von ihr gehört und kennen auch die Gründe nicht.
Als Jette zufällig auf einem Foto eines Freundes die Mutter entdeckt, überredet sie Polly, mit ihr in die USA nach Bar Harbor im Bundesstaat Maine zu fliegen. Dort wurde das Foto gemacht und wird die Mutter vermutlich leben. Polly ist zunächst nicht begeistert, begleitet ihre Schwester aber. In dem Hotel, wo das Foto entstand, treffen die beiden auf Liam, der Eve kennt und weiß, dass sie im Acadia National Park als Rangerin arbeitet, genau wie er selbst.
Er besorgt den beiden Schwestern dort auch einen Zeltplatz und leiht ihnen eine Campingausrüstung, da sie das Geld für ein Hotel nicht haben. Wird es Polly und Jette gelingen, mit der Mutter Kontakt aufzunehmen und endlich zu erfahren, was damals geschah?

Miriam Covi ist es erneut gelungen, mich ganz schnell in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen.
Wir lernen die ungleichen Schwestern kennen und erfahren im Verlauf der Handlung, warum Jette so sprunghaft ist und von einer Beziehung in die nächste schlittert und Polly eher zurückgezogen ohne Beziehungen lebt.
Nach und nach offenbart sich hier eine tragische Familiengeschichte. Aber das ist noch längst nicht alles. Auch wenn die Suche nach der Mutter der Grund der Reise ist, erleben die beiden Schwestern sehr viel mehr. Jette verliebt sich Hals über Kopf in einen Hummerfischer und zwischen Polly und Liam ist ebenfalls recht schnell ein Knistern zu spüren.
Werden beide Schwestern endlich das Glück finden? Das habe ich mich öfter gefragt, denn lange ist nicht absehbar, ob Jettes Beziehung von Dauer sein kann und ob sich zwischen Polly und Liam eine echte Beziehung entwickeln wird.
Liam ist ebenfalls Ranger im Nationalpark und kümmert sich neben seiner Arbeit mit Unterstützung seiner Schwester um seine kleine Tochter Izzy. Aber auch er trägt ein Geheimnis mit sich herum.
Die kleine Izzy hatte ich ganz schnell ins Herz geschlossen, denn sie ist ein fröhliches, aufgeschlossenes Mädchen, das schnell mit Polly Freundschaft schließt und umgekehrt.

Miriam Covi erzählt hier nicht nur eine bzw. sogar zwei Liebesgeschichten sondern auch zwei Familiengeschichten, die mich sehr berührt haben. So etwas sollten kleine Mädchen wie Izzy heute und die beiden Schwestern damals nicht erleben müssen.
Das war schon ergreifend und eine Achterbahn der Gefühle und die Geschichte um Eve entwickelt sich so ganz anders, als man dachte.
Dazu kommt auch viel Romantik, für die der Nationalpark der ideale Ort ist.
Aber es gibt auch viele humorvolle Szenen, die durch die kleine Izzy ausgelöst werden oder auch durch Pollys Abneigung gegen Camping und ihre Angst vor den Tieren, die im Nationalpark leben.

Das Setting in der Kleinstadt Bar Harbor und der traumhaft schönen Natur im Nationalpark am Meer ist wunderschön und bildhaft beschrieben. Nicht nur die beiden Schwestern haben sich schnell in den zauberhaften Ort verliebt sondern ich auch. Ich habe mir im Internet viele Bilder dazu angeschaut und bekam gleich Reiselust und Sehnsucht nach dem Meer.

In ihrem wunderbaren, lebendigen Schreibstil erzählt Miriam Covi hier eine vielfältige, unterhaltsame Geschichte, die viel zu bieten hat. Es ist humorvoll, romantisch, spannend, teilweise auch dramatisch und mit Tiefgang.
Ich habe diesen fesselnden Roman in kurzer Zeit verschlungen, da ich mich seinem besonderen Zauber nicht entziehen konnte.
Das Buch ist ein Highlight und hat einen Platz auf der Liste meiner Lieblingsbücher bekommen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 08.06.2021

Eine sehr berührende Geschichte über Vergangenheitsbewältigung und eine verlorene Liebe

Maybe One Day - Liebe findet dich
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Jess Mutter ist verstorben und sie trauert, auch wenn sie es mit ihrer Mutter nicht immer leicht hatte. Als sie mit stöbern und ausmisten beginnt, findet sie auf dem Dachboden einen Karton, dessen Inhalt ...

Jess Mutter ist verstorben und sie trauert, auch wenn sie es mit ihrer Mutter nicht immer leicht hatte. Als sie mit stöbern und ausmisten beginnt, findet sie auf dem Dachboden einen Karton, dessen Inhalt ihr den Boden unter den Füßen endgültig wegzieht.
Im Karton sind Karten und Briefe von Joe, dem einzigen Mann, den sie je geliebt hat und die sie noch nie gesehen hat.
Sie glaubte, Joe hätte sie nach einem Schicksalsschlag verlassen, als sie ihn doch so dringend gebraucht hätte.
Offenbar haben ihre Eltern verhindert, dass Joe Kontakt zu ihr hält und haben ihr die Post vorenthalten.
Nur zögerlich beginnt Jess die Briefe zu lesen und entscheidet, dass sie sich auf die Suche nach Joe machen möchte. Sie hofft sehr, dass sie ihn findet, die Wahrheit von damals erfährt und wieder mit Joe zusammen sein kann.

Gleich mit dem ersten Kapitel wurde ich in den Bann dieser gefühlvollen Geschichte gezogen. Ich-Erzählerin Jess spricht in diesem Kapitel über die Liebe, die einzige wahre Liebe, was das für sie ist, wie sie sie erlebt hat und von der Hoffnung, sie wiederzufinden. Schon dieses erste Kapitel ist so voller Poesie, dass ich da schon fast die Tränchen in den Augen hatte.
Danach erleben wir den Tag der Beerdigung von Jess‘ Mutter und wie sich ihr Cousin Michael reizend um sie kümmert.
Als sie Michael mitteilt, dass sie sich auf die Suche nach Joe machen wird, begleitet er sie. Gemeinsam suchen sie Belinda auf, eine frühere gemeinsame Freundin von Joe und Jess, die als Anwältin tätig ist und ebenfalls ihre Unterstützung zusagt.
Dann beginnt für die drei ein Roadtrip auf den Spuren von Joe …

Lange hat mich keine Geschichte mehr so berührt wie diese.
In Rückblicken erfahren wir von den Ereignissen in der Vergangenheit und auch Michael erfährt erst durch Belinda, welchen Schicksalsschlag Jess damals erleiden musste. Sie ist auch heute, 17 Jahre später noch nicht in der Lage, darüber zu sprechen.
Jess Schicksal ist mir sehr zu Herzen gegangen. Auch wenn ihre Eltern damals vielleicht dachten, sie tun das richtige zum Wohl ihrer Tochter, war ich unglaublich wütend auf die beiden und das was sie vor Jess verborgen haben.
Im Verlaufe der Suche und ihrer Reise über Irland, London, Cornwall und New York verändert sich Jess etwas. Ich hatte den Eindruck, dass sie erst jetzt damit beginnt, das Geschehene richtig zu verarbeiten.
Und auch wenn sie immer wieder Rückschläge bei ihrer Suche ertragen muss, sie gibt die Hoffnung nicht auf und sucht weiter.

Das war alles sehr gefühlvoll dargestellt aber es gab durchaus auch humorvolle Momente. Ich war völlig gefesselt von den Ereignissen und bewegt von den Briefen von Joe, die Jess so nach und nach alle liest. Auch findet sie in dem Karton kleine Kärtchen mit Botschaften, z. B. „Lies das, wenn du traurig bist“, die sie in den jeweils passenden Situationen liest.

Debra Johnson erzählt die Geschichte von Jess und Joe in einem sehr gefühlvollen, manchmal fast poetischen Schreibstil. Auch wenn es hier um eine große Liebe geht, kommt die Handlung völlig ohne Kitsch aus, löst aber so allerlei Gefühle beim Lesen aus.
Ich habe dieses Buch sehr genossen und der Roman hat, wie im Klappentext erwähnt, mir anfangs das Herz gebrochen es aber am Ende wieder zusammengesetzt!
Für mich war es ein Lesehighlight, an das ich noch lange denken werde!


Fazit: 5 von 5 Sternen

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