2050, Deutschland - - "Wollt ihr die totale Diversity" - - Utopie oder Dystopie?
+ + 2050, Deutschland - eine polarisierende Kandidatin hat beste Chancen aufs Kanzleramt - Sabah Hussein ist Feministin Muslimin Einwandererin + +
Bei diesem Buch ist mir das ausgesprochen gelungene Cover ...
+ + 2050, Deutschland - eine polarisierende Kandidatin hat beste Chancen aufs Kanzleramt - Sabah Hussein ist Feministin Muslimin Einwandererin + +
Bei diesem Buch ist mir das ausgesprochen gelungene Cover sofort ins Auge gestochen. Erst durch den Klappentext hab ich erfahren, dass es sich um einen gesellschaftskritischen Roman handelt, der vom bekannten Nachrichtensprecher Constantin Schreiber geschrieben wurde. Seine vorherigen Bücher "Inside Islam" oder "Kinder des Koran" kenne ich nur aus den Medien.
In diesem Buch zeichnet der Autor ein Bild der Bundesrepublik in ca. 30 Jahren. Scheinbar gibt es keine andere Themen mehr als Diversität in allen Bereichen. Vielfaltsmerkmale werden in den Personalausweisen eingetragen und ein Algorithmus "Peinliche Analyse" überprüft die Aktivitäten in den sozialen Medien. Dessen Ergebnisse fließen in die Einstellungspolitik von Firmen und Behörden ein.
Die Hauptfigur Sabah Hussein ist im Libanon geboren, mit ihren Eltern von dort geflüchtet und kommt aus einfachen Verhältnissen. Sie ist eine Profiteurin der Vielfältigkeitspolitik und ist ohne besondere Qualifikation, sondern nur durch ihre Andersartigkeit, in gehobene Posten gekommen und steht jetzt als Spitzenkandidatin der Ökologischen Partei im Wahlkampf. Der Autor hat sie sehr zwiespältig gezeichnet, sie ist getrieben von Ehrgeiz und hat politisch, außer dem Ruf nach mehr Vielfalt, kaum was zu bieten.
Dieses Buch lebt nicht von einer komplexen Handlung sondern von den Bildern und Situationen, die es beschreibt. Kann und will man sich vorstellen, dass Erotikmessen in Kirchen stattfinden, jeder geschlechtsneutrale Kaftans trägt, gesetzlich Krankenversicherte Einwegspritzen und Verbandsmaterial ins Krankenhaus mitbringen müssen oder es eine strenge Vielfaltmerkmal-Quotenregelung gibt.
Ich finde dieses Buch hervorragend und hoffe, dass es viele Leser findet und zur Diskussion anregt. Vieles scheint überzogen, aber wenn man die aktuellen Tendenzen betrachtet, wäre das alles eine logische Fortführung.