Cover-Bild Das Vierzehn-Tage-Date
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 17.05.2021
  • ISBN: 9783552072343
René Freund

Das Vierzehn-Tage-Date

Roman
Ungewollte Quarantäne: Mit bewährtem Humor erzählt René Freund eine coronabedingte Beziehungsgeschichte.

Corinna ist das Tinder-Date von David. Die beiden haben sich, wenn man ehrlich ist, aus lauter Langeweile und – coronabedingt – bei ihm zu Hause getroffen. Sie ist Kellnerin und wegen der Lokalsperren arbeitslos. Außerdem ist Corinna unordentlich, trinkt, raucht und stopft sich mit Junkfood voll. David ist Musiklehrer und Veganer. Klar, dass die beiden nicht füreinander bestimmt sind. Nach einer gemeinsam verbrachten Nacht, an die sich Corinna wegen einer Flasche Wodka nicht mehr erinnern kann, sind die beiden froh, einander nie wieder sehen zu müssen.
Als sich jedoch herausstellt, dass der Bote, der ihnen Pizza gebracht hat, mit dem Virus infiziert war, müssen die beiden in Quarantäne. Zwei Wochen gemeinsam statt einsam …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2021

Ein etwas anderes Date

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Hört sich der Klappentext nicht schon großartig an?
Ich wollte eigentlich keine Bücher, die Corona mehr oder weniger zum Thema haben lesen, aber da ich René Freund bereits als Autor kenne, wusste ich sofort, ...

Hört sich der Klappentext nicht schon großartig an?
Ich wollte eigentlich keine Bücher, die Corona mehr oder weniger zum Thema haben lesen, aber da ich René Freund bereits als Autor kenne, wusste ich sofort, dass ich diese Geschichte lesen will. Schon bei seinem letzten Roman "Swinging Bells" habe ich oftmals so gelacht und auch hier schreibt René Freund wieder herrlich pointiert.

Corinna und David treffen sich zu einem Date, nachdem sie bei Tinder ein Match geworden sind. Doch schon nach den ersten paar Sekunden, als Corinna verspätet durch David's Wohnungstür kommt, wissen die Beiden, dass dieses Treffen das erste und letzte sein wird. Corinna, die nach außen hin Coole, aber sehr verunsicherte junge Frau sieht in dem Lehrer David, nicht gerade ihren Traummann. Sie ist Chaotin, trinkt gerne, raucht wie ein Schlot und drückt sich nicht sehr gewählt aus, wenn man so sagen kann. David ist Pendant, Veganer und eigentlich in seine Kollegin Mercedes verliebt. Der eher schüchterne Musiklehrer und die verkappte Kellnerin haben nur eine gemeinsame Liebe: die Musik.
Nach einer gemeinsamen Nacht, an die sich Corinna allerdings nicht mehr erinnern kann, beschließen die Beiden sich nicht mehr zu sehen. Doch dann bekommen sie den Anruf vom Pizzalieferanten, der in dem Lokal arbeitet, wo normaler Weise auch Corinna kellnert, dass er Corona positiv ist. D.h. für David und Corinna zwei weitere Wochen Gemeinsamkeit....

Ich glaube man braucht gar nicht viel Fantasie, um sich diese Situation vorszustellen. René Freund schreibt zwar wieder nur auf 160 Seiten seine Geschichte, doch diese steckt voller Witz und Situationskomik. Man merkt allerdings, nun nach mehr als einem Jahr Corona der Geschichte an, dass sie zu Beginn der Epidemie geschrieben wurde. Das Klatschen für die Coronahelden, die Jagd auf Toilettenpapier und der Beginn des ersten Lockdowns sind noch neu.
Bei zwei so unterschiedlichen Charakteren und den begrenzten Räumlichkeiten fliegen bald die Fetzen. Die Geschichte könnte auch sehr gut als Theatherstück funktionieren, denn sie beschränkt sich auf die vier Wände von Davids Wohnung. Dabei lernen sich die Beiden immer besser kennen und bemerken schnell, dass hinter der jeweiligen Fassade ein sehr unsicherer Mensch steckt. René Freund spielt damit indirekt auch auf die Scheinwelt auf diversen Social-Media Plattformen an.
Die Corona Situation wird vom Autor ohne den erhobenen Finger erzählt. Er geht sowohl auf Verschwörungstheorien ein, als auch auf die politischen Auswirkungen. Er beleuchte die Situation von allen Seiten, was ich gelungen finde.

Die Figur von Corinna war mir nicht wirklich sympathisch und Davod hätte ich gerne öfters mal in den Allerwertesten getreten, aber gerade diese Konstellation macht dieses Vierzehn-Tage Date zu dem, was René Freund geschaffen hat: eine witzige Geschichte, die unterhält und bei der man sich selbst gedanken macht, wie man sich selbst verhalten hätte. Zum Ende hin gibt es noch eine kleine Überraschung des Autors betreffend der Namen der Protagonisten, die ich absolut gelungen fand und ihm zu dieser Pointe gratulieren muss!

Ob aus den Beiden am Ende doch noch ein Paar wird, verrate ich euch nicht. Das müsst ihr schon selber lesen!

Fazit:
Ein Roman mit witziger Situationskomik, der trotz des Pandemie-Themas unterhält. Wie immer eine gelungene Geschichte des Autors, der es versteht auch trotz so manchen tiefgründigen Thema eine humorvolle Erzählung aufs Papier zu bringen.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Quarantäne

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Es ist das Frühjahr 2020, eine neue Seuche beherrscht die Nachrichten und das Denken der Menschen. Die Straßen sind menschenleer, genau wie die Lokale. Corinna und David haben über Tinder ein Date vereinbart. ...

Es ist das Frühjahr 2020, eine neue Seuche beherrscht die Nachrichten und das Denken der Menschen. Die Straßen sind menschenleer, genau wie die Lokale. Corinna und David haben über Tinder ein Date vereinbart. Schon bald wird beiden klar, dass sie überhaupt nichts gemeinsam haben. David ist Veganer, trinkt keinen Alkohol und Harmonie ist im wichtig. Corinna ist das genaue Gegenteil, chaotisch, dem Alkohol und anderen Drogen zugeneigt, lebt sie in den Tag hinein. Sie jobbt in einem Pizzaladen und will das Date genau so schnell wie David hinter sich bringen. Aber der Abend entwickelt sich anders. Corinna trinkt und kifft und als sie am nächsten Morgen erwacht, steht ein Mann vom Gesundheitsamt vor der Tür.

Der Pizzabote, der die abendliche Pizza brachte und von Corinna mit Küsschen begrüßt wurde, ist positiv und über David und Corinna wird eine Vierzehn-Tage-Quarantäne verhängt. Nun sind sie Gefangene auf engstem Raum und müssen miteinander zurechtkommen.

Das ist mein erster „Corona-Roman“ und beim Lesen wurde mir bewusst, wie ich schon den Anfang der Pandemie verdrängt habe. René Freund hat seinen Roman wie ein Kammerspiel arrangiert. Zwei Menschen auf engstem Raum müssen sich zwangsweise arrangieren und kennenlernen. Das geht nicht ohne Blessuren ab, beide müssen sich unbequemen Wahrheiten stellen. Es ist die Kunst des Autors ernste Themen und große Gefühle in eine unterhaltsame Geschichte zu verpacken. Als Leserin amüsiere ich mich, schmunzle bei wirklich witzigen Szenen und Dialogen, aber der Kern ist der Geschichte ist viel ernster. Die Einsamkeit der beiden Singles, ihre Verletzlichkeit sind die eigentlichen Themen. Corinna versteckt sie hinter ihrem ruppigen Wesen und dem Alkohol und David hinter seinem Ordnungsfimmel und seinem Harmoniebedürfnis.

Wie sich beide allmählich öffnen, ihre Enttäuschungen und Erwartungen zugeben, hatte etwas sehr anrührendes und der Autor findet auch genau die richtigen Worte dafür. Ich kenne die Bücher René Freunds und war immer begeistert.

Wenn man sich das Cover ansieht, so findet man schon den Kern der Geschichte darin abgebildet. Zwei Personen sitzen nahe beieinander, aber beide verschanzen sich hinter ihren Laptops. Kontakt per Social Media scheint beiden sicherer als persönlicher Kontakt. So ist das eine ganz aktuelle Momentaufnahme von innerer Distanz.

Nach den Vierzehn Tagen hat sich für Corinna und David das Leben verändert – wie wird nicht verraten.

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Frühlings-Haft

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Eigentlich ist Corinna und David bereits nach 10 Minuten klar, dass aus ihnen nichts wird. Zu verschieden sind sie. Dennoch essen sie die bestellte Pizza, trinken den Wein und auch noch den Wodka - und ...

Eigentlich ist Corinna und David bereits nach 10 Minuten klar, dass aus ihnen nichts wird. Zu verschieden sind sie. Dennoch essen sie die bestellte Pizza, trinken den Wein und auch noch den Wodka - und an mehr kann sich Corinna sowieso nicht erinnern, als sie am nächsten Morgen total verkatert aufwacht. Hellwach ist sie dann erst, als sie die Wohnung schleunigst verlassen will - und vor der Tür auf einen Mann vom Gesundheitsamt trifft, der einen Absonderungsbescheid dabei hat. Der Pizzabote von gestern Abend hat Corona, und Corinna + David sind zu 2 Wochen Quarantäne verdammt - zusammen.

In Quarantäne wurde ich glücklicherweise in den vergangenen 15 Monaten nie geschickt. Wenn ich das dann auch noch mit einem unbekannten Typen, der in so vielen Dingen das komplette Gegenteil von mir ist, hätte durchstehen müssen, wäre ich sicher auch angefressen. Die zwei arrangieren sich aber recht schnell, sind sich aber weiterhin nur mäßig zugetan. Sie führen stattdessen ein paar Gespräche über die Liebe, das Leben und das neue Virus aus China.

Da das Buch sehr dialog-lastig ist, habe ich mir recht schnell gedacht, dass man diese Geschichte sehr gut auf die Bühne bringen könnte. Wie ich dann erfuhr, wird das auch tatsächlich gemacht (im Juli hat das Stück unter dem Titel "Corinna & David" Premiere im Wiener Metropol-Theater), und das Theaterstück war sogar zuerst da!
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass auf der Bühne die Beziehung zwischen Corinna und David über Körpersprache, Blicke, Tonfall usw. nochmal eine zusätzliche Ebene erhalten kann. Die Dialoge vielleicht auch spritziger werden, als sie es in gedruckter Form waren. In Buchform habe ich es leider nicht so wirklich gespürt. Vielleicht hätte da ein bisschen mehr Prosa geholfen.

Das Ende, wo sich der Kreis wieder schließt, fande ich dann aber sehr gut. Kann man so stehen lassen - auch wenn ich wirklich neugierig wäre, was denn passieren wird, nachdem hier der Vorhang fällt.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Kurzweilig

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Der Roman hat mir kurzweilige Unterhaltung geboten und mich in die Anfangszeit von Corona zurückversetzt.
Corinna war mir mit ihrer forschen, teilweise unmöglichen Art überhaupt nicht sympathisch. Bei ...

Der Roman hat mir kurzweilige Unterhaltung geboten und mich in die Anfangszeit von Corona zurückversetzt.
Corinna war mir mit ihrer forschen, teilweise unmöglichen Art überhaupt nicht sympathisch. Bei David hätte ich mir mehr standhaftigkeit gewünscht und dass er sich nicht so unterbuttern lässt.
Etwas mehr Tiefe hätte ich mir an sich auch gewünscht, aber bei einem 150-Seiten-Roman hab ich mir das schon fast gedacht, dass die Handlung wohl sehr schnell passiert. Muss man jetzt nicht gelesen haben, aber wer sich gerne nochmal in die Anfangscoronazeit versetzen lassen möchte, ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

zurück an den Anfang der Pandemie

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Dieses Buch wurde am Anfang der Corona Pandemie geschrieben und die Zeit spiegelt sich sehr authentisch auf den Seiten wider. Ich denke, dass jeder sich selbst und die äußeren Umstände wiedererkennen wird. ...

Dieses Buch wurde am Anfang der Corona Pandemie geschrieben und die Zeit spiegelt sich sehr authentisch auf den Seiten wider. Ich denke, dass jeder sich selbst und die äußeren Umstände wiedererkennen wird. Es war ein interessantes Gefühl, nochmal so dahin zurückversetzt zu werden, das Buch ist ein realistisches Abbild des Frühjahrs 2020.

Die Grundidee fand ich hier besonders interessant: Corinna und David, die sich über Tinder kennengelernt haben und sich nun zum ersten Mal treffen. Doch aus einem kleinen Treffen werden zwei ganze Wochen, da die beiden zusammen in Quarantäne müssen. Doch was ändert diese Zeit zusammen zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können?

Das Buch war auf eine sehr humorvolle Weise geschrieben, mit witzigen Dialogen und trotzdem einer versteckten Tiefgründigkeit. Mit viel Ironie und einigen Auseinandersetzungen beschreibt der Autor das nicht immer reibungslose Leben von zwei Fast-Fremden, die sich eben erst kennengelernt haben.
Corinna und David waren greifbare Charaktere, auch wenn ich mich bis zum Ende mit keinem der beiden hundertprozentig identifizieren konnte. Am Ende des Buches war ich ein wenig überrascht, dass es schon vorbei ist, von mir aus hätte es noch ein wenig länger sein können. Die Liebesgeschichte steht hier keinesfalls im Vordergrund.

Die Handlung erschien mir oftmals ohne roten Faden. Natürlich lernen sich David und Corinna erst richtig kennen, aber es plätscherte eher vor sich hin. Auf der anderen Seite kann ich mir aber sehr gut vorstellen, dass gerade dadurch ein realistisches Bild von der Corona Zeit entsteht durch dieses ermüdende und nicht wirklich aufregende Leben.

Es war ein wirklich unterhaltsames Buch für zwischendurch, dem ein paar Seiten mehr sicherlich nicht geschadet hätten. Wer sich in ein paar Jahren danach sehnen sollte, zu wissen, wie das Leben während einer Pandemie aussah, ist hier bei diesem Buch genau richtig. Mir fehlte das gewisse Etwas und ein wenig mehr Spannung.

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