Verrückte Familienbande
Kissing in the RainCamryn wirkt auf andere unterkühlt, unnahbar und verklemmt. Als sie dann einen richtig miesen Tag hat und von jedem verstoßen wird, macht sie sich auf den Weg in ihr Elternhaus, denn ihre kleine Schwester ...
Camryn wirkt auf andere unterkühlt, unnahbar und verklemmt. Als sie dann einen richtig miesen Tag hat und von jedem verstoßen wird, macht sie sich auf den Weg in ihr Elternhaus, denn ihre kleine Schwester wird heiraten. Doch wie will sie die Woche mit ihrer Familie überstehen, ohne einen Mann an der Seite? Ihre Familie ist groß, laut, schonungslos (das teilweise sehr verletzend sein kann) und absolut verrückt. Um ihrer Schwester die Hochzeit nicht zu versauen, weil ständig die Fragen aufkommen würden wie: Warum hast du immer noch keinen Mann? Was ist falsch mit dir? Warum läufst du auch in diesen häßlichen Klamotten rum? usw., nimmt sie den Vorschlag ihrer Schwester an und bittet Troy, der von allen geliebt wird, ihren Freund zu spielen. Doch das heißt auch Zuneigung zu zeigen und die Nächte in einem Bett zu verbringen.
Ich liebe den Schreibstil von Kelly Moran, mal wieder wurde ich von der ersten Seite an gefesselt und wurde in das Buch und die Geschichte gesogen. Selbstliebe ist ein großes und wichtiges Thema, dass hier wundervoll behandelt wurde. Camryn wird als Roboter und unterkühlter Fisch betitelt, da sie durch ihre Schutzmauer, keine Emotionen nach außen dringen lässt, auch ihre Familie macht es ihr da nicht leicht, obwohl hinter den ganzen Vorwürfen und Beleidigungen, eigentlich nur liebevolle Sorge liegt. Aber die Großmutter ist schon echt ganz schön hart und doch finde ich das dadurch die Geschichte noch lebhafter gemacht wurde. Troy wurde als Kind von der Familie aufgenommen, als es ihm sehr schlecht ging und er wird von ihnen wie ein echtes Familienmitglied geliebt. Umso schockierter ist die Familie über die angebliche Beziehung von den beiden. Ich finde das Buch einfach nur wunderschön und das ohne großes Drama, auch das Hin und Her von Camryn und Troy, empfand ich weder nervig noch unrealistisch, auch wenn ich der Familie gerne einfach mal gesagt hätte: „Haltet verdammt noch mal endlich die Klappe!“