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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2021

Ein Regionalkrimi, welcher durchaus wert ist, gelesen zu werden.

Kalte Lügen
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Ein seltsamer Mord unter mysteriösen Umständen. Dabei kommt eine alte. legendenbehaftete Geschichte hoch. Vergeltung wird geübt, Verwicklungen sind vorprogrammiert, Missverständnisse entstehen und müssen ...

Ein seltsamer Mord unter mysteriösen Umständen. Dabei kommt eine alte. legendenbehaftete Geschichte hoch. Vergeltung wird geübt, Verwicklungen sind vorprogrammiert, Missverständnisse entstehen und müssen ausgeräumt werden. Aus zwei unterschiedlichen Handlungssträngen heraus entsteht eine Geschichte, bei der eine erfolgreiche Privatermittlerin und ein am Rande der Insolvenz tätiger Privatdetektiv aufeinandertreffen, zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Ich bin selbst etwas hin- und hergerissen, was die Bewertung dieses Krimis angeht. Das Buch liest sich vom Stil her gut, die Charaktere sind sehr eigen, überwiegend sympathisch, aber für meinen Geschmack teilweise überzogen skizziert. Die ein oder andere Handlungsweise der Hauptprotagonisten scheint nicht ganz zu passen, hier fehlt es etwas an Authentizität. Die Geschichte selbst ist interessant zu lesen, es kommt mit der Zeit auch Spannung auf. Durch die teils bildhaften Beschreibungen kann man sich die Region gut vorstellen, die Geschichte schreitet dadurch aber auch etwas langsamer voran. Zeitweise geht es nicht mit den Ermittlungen weiter, dafür wird einiges aus dem Privatleben der Hauptprotagonisten erzählt. An die Art des Humors musste ich mich erst gewöhnen, im Laufe des Lesefortschritts kam ich dann besser damit zurecht. Von mir gibt es gesamt 3,5 Sterne.
Unterm Strich hat das Lesen des Romans, der mit je einer Prise Witz und Dialekt gewürzt ist, Spaß gemacht, wenn man sich erst einmal darauf eingelassen hat.

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  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 16.06.2021

Unterhaltsam

FLEISCHESLUST IN UNTERFILZBACH
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Es geht wieder einmal rund in Unterfilzbach, der selbsternannte Bauerndetektiv Hansi Scharnagl ermittelt in dem Todesfall des zum Vegetarier mutierten ehemaligen Metzgers Max, sehr zum Ärger des örtlichen ...

Es geht wieder einmal rund in Unterfilzbach, der selbsternannte Bauerndetektiv Hansi Scharnagl ermittelt in dem Todesfall des zum Vegetarier mutierten ehemaligen Metzgers Max, sehr zum Ärger des örtlichen Kommissars. „Fleischeslust“ ist bereits der vierte Band aus der bayerischen Krimireihe aus Unterfilzbach, lässt sich aber auch gut lesen, wenn man die vorherigen Bücher nicht kennt. Durch überschaubare Kapitel wird es möglich, den Lesefortschritt an das eigene Tempo individuell anzupassen – wenn man sich denn vom Buch losreißen kann.
Schön beschrieben sind auch die kleinen täglichen Familienzwiste mit Diskussionen zu gesunder Lebensweise und Bewegung oder auch in Bezug auf das bisher kaum stattfindende Liebesleben des Hansi Junior. Auch die übrigen Protagonisten, Freude und weitere Dorfbewohner sind gut charakterisiert und nehmen im Kopf Gestalt an. Eva Adams Krimikomödien sprühen nur so von bayerischen Lokalkolorit, es macht Spaß das Buch zu lesen. Für Freunde von lockeren Krimis, gewürzt mit Humor, sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.05.2021

Spannend und rasant, das Ende für mich nicht ganz schlüssig.

Baskische Tragödie
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Luc Verlains vierter Fall führt zurück zu einem alten Fall und zu einem alten und rachsüchtigen Feind. Der Kommissar wird dadurch mit einem Teil seiner Vergangenheit konfrontiert und das in den Augenblicken, ...

Luc Verlains vierter Fall führt zurück zu einem alten Fall und zu einem alten und rachsüchtigen Feind. Der Kommissar wird dadurch mit einem Teil seiner Vergangenheit konfrontiert und das in den Augenblicken, in denen er sich mehr auf seine private Zukunft konzentrieren möchte. Er wird gezwungen, sich auf ein waghalsiges Spiel einzulassen, dass ihm nicht nur seine Karriere und seinen Leumund kosten kann, sondern auch sein Leben...

Ich kannte die Vorgängerbände nicht, konnte mich aber problemlos in die Geschichte und die Personen einfinden. Die vorherigen Romane rund um den Kommissar muss man daher nicht unbedingt kennen, um diesen Band zu lesen. Das Buch selbst ist spannend geschrieben und liest sich gut und flüssig.

Die Beschreibungen der Region mit den Schauplätzen der Handlung und die geschilderte Atmosphäre sind stimmig und lässt das Kopfkino komplexe Bilder erzeugen. Während zu Beginn das Drama rund um einen kleinen Jungen den Leser oder die Leserin mitleiden lässt und man sich in das private Glück von Luc und Anouk hineinversetzen kann, so lässt einen im Weiteren das Tempo der Geschichte keine Zeit zum Verschnaufen. Rasant entwickelt sich die Handlung weiter, die Spannung schraubt sich spiralförmig immer weiter nach oben. Wem kann Luc noch trauen, wer von den übrigen Protagonisten ist nicht korrupt?

Beim Lesen fragte ich mich, wie kann die Handlung aufgelöst werden? Schließlich konnte es nicht sein, dass die Hauptfigur zu Schaden kommt, das konnte doch nicht so enden! Luc Verlain stößt im Verlauf sowohl an seine physischen als auch an seine psychischen Grenzen. Die Hintergründe lösen sich dann unerwartet und mit Hilfe einer Rückblende auf. Ob die Erklärungen plausibel sind, muss jeder für sich entscheiden. Da der Kommissar als charakterstarke, geniale und vorausschauende Ermittlerpersönlichkeit dargestellt wird, wirkt es wieder durchaus stimmig und vorstellbar. Nur eines hat sich für mich nicht vollständig erklärt, ohne zuviel zu verraten: Wie kommt sie gerade in dem richtigen und wichtigen Augenblick genau dort hin, wo sie in dem Moment am dringendsten gebraucht wird?

Dem Buch würde ich aufgrund der strittigen Plausibiltät 3,5 Sterne von 5 geben. Da dies nicht geht und mich das Buch sonst gut unterhalten hat, vergebe ich 4 Sterne.

Trotz einiger Schwächen in Bezug auf die Glaubwürdigkeit gerade gegen Ende der Handlung kann ich den Roman als spannende Lektüre empfehlen, es wird nicht langweilig. Und wer die Region mag, findet einiges, was einen wünschen lässt, man wäre gerade jetzt dort, um Urlaub zu machen!

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Veröffentlicht am 27.05.2021

Das Lesen lohnt, mit einem „ja aber“…

Als wir uns die Welt versprachen
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Lohnt sich das Lesen dieses Buches? Ja, es lohnt sich, allein wegen der historischen Passagen, in der Romina Casagrande die Erlebnisse von Edna aus ihrer Kindheit erzählt. Die Geschichten um die sogenannten ...

Lohnt sich das Lesen dieses Buches? Ja, es lohnt sich, allein wegen der historischen Passagen, in der Romina Casagrande die Erlebnisse von Edna aus ihrer Kindheit erzählt. Die Geschichten um die sogenannten Schwabenkinder, die als billige Arbeitskräfte von ihren armen Familien an Bauern vermittelt wurden, war mir bekannt und war auch der Grund, warum mich das Buch interessierte. Dieser Teil der Erzählung ist bewegend und dramatisch zugleich. Die Schwabenkinder hatten ein schweres Leben, in so jungen Jahren hart arbeiten zu müssen. wurden dabei drangsaliert. Dennoch entsteht zwischen dem Leid eine besondere Freundschaft zu Jacob, die noch lange im Leben Ednas nachhallt.
Während der historische Teil berührt, ist es schwierig zu der alten Edna einen persönlichen Zugang zu finden. Es fängt damit an, dass ich nicht glauben kann, dass eine beschwerliche Reise von Südtirol über die Alpen bis nach Ravensburg – überwiegend zu Fuß - für eine Neunzigjährige „mit Papagei im Käfig“ realistisch ist. Edna hat zwar einen starken Willen, ist aber nicht so fit, dass ich es ihr zutrauen würde. Unterwegs hat sie einige – teils kuriose Begegnungen – die durchaus auch witzig beim Lesen wirken. Was sich mir gar nicht erschlossen hat, ist der Handlungsstrang um Adele und ihre Familie. Das fand ich einfach unnötig für das Buch an sich. Beim Lesen war ich versucht, diese Passagen nur zu überfliegen.
Dadurch wirkt die Erzählung auch seltsam zerrissen, fast wie von zwei Autorinnen verfasst. Der historische Teil wirkt gut recherchiert und wühlt auf, dem Teil, der im „heute“ spielt fehlt es an Substanz. Dreieinhalb Sterne wäre meine Bewertung, vier Sterne mit Wohlwollen, weil die Geschichte der Schwabenkinder es wert ist, dass sie so erzählt wird.

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Veröffentlicht am 07.12.2024

Eine psychopathische Psychotherapeutin

Mordscoach
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Wer hier ein Buch erwartet, welches an die Richter-Reihe von Thorsten Schleif oder an die Achtsam-Krimis von Karsten Dusse heranreicht, wird etwas enttäuscht werden. Die Grundidee des Romans, eine psychoanalytische ...

Wer hier ein Buch erwartet, welches an die Richter-Reihe von Thorsten Schleif oder an die Achtsam-Krimis von Karsten Dusse heranreicht, wird etwas enttäuscht werden. Die Grundidee des Romans, eine psychoanalytische Supervisorin zu einer Serienmörderin mutieren zu lassen, hat durchaus Witz und ich bin auch der Meinung, dass man das Buch nicht zu ernst nehmen darf. Eine Therapeutin, die zunächst wider Willen zu mörderischer Hochform aufläuft, ist keine literarische Durchschnittskost. Zumal der Krimi voll mit ausführlichen therapeutischen Ausführungen gespickt ist, was mir mit der Zeit doch zu viel war und mich dazu brachte, auch mal längere Lesepausen einzulegen. Am Ende fehlt der richtige Schlusspunkt, so dass sicher Band zwei folgen wird. Ob ich dem dann folge, kann ich noch nicht sagen
Dennoch hat mich der Krimi auf seine eigene Art doch noch unterhalten, die ganzen Umstände des Handelns von Sophie Stach und die Tatsache, dass sie selbst auch therapiert wird, ist amüsant. Daher auch die 3 Sterne.

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