schöne Geschichte über die Liebe im Alter - überzeugend gelesen
Karinne Lambert erzählt in ihrer Geschichte „Komm lass uns tanzen“ von Marguerite und Marcel; beide haben schon das vorgerückte Alter von über 70 Jahren und sind im Laufe des letzten Jahres verwitwet. ...
Karinne Lambert erzählt in ihrer Geschichte „Komm lass uns tanzen“ von Marguerite und Marcel; beide haben schon das vorgerückte Alter von über 70 Jahren und sind im Laufe des letzten Jahres verwitwet. Sowohl Maguerites Hausarzt als Marcels Tochter empfehlen einen Aufenthalt in einem Thermalbad in den Pyrenäen. Dort treffen die beiden aufeinander; erzählt wird auch vom Eheleben der beiden, von ihrem Schmerz über den Verlust des Ehepartners.
Für die beiden stellt ihr Zusammentreffen einen Wendepunkt im Leben dar, denn sie verlieben sich und finden wieder Freude an ihrem Leben. Gerade Maguerite, die von ihrem Ehemann zeitlebends verplant und gegängelt wurde, hat damit zu kämpfen, dass ihr Sohn nun diese Rolle übernehmen will. Sehr einfühlsam und glaubwürdig werden diese Auseinandersetzungen beschrieben, genau wie Marguerites Unsicherheit und Zweifel darüber, ob sie sich mit 78 Jahren und gerade mal sieben Monate nach dem Tod ihres Gatten, verliebt wie ein Backfisch fühlen darf. Marcel bringt es in einem Brief an Marguerite so schön auf den Punkt: „Mein Herz hat keine Falten.“.
Iris Berben liest die Geschichte ganz wunderbar vor; man vergißt beim Zuhören, dass es sich nur um eine Stimme handelt, sondern sieht Marguerite und Marcel vor sich, begleitet sie in ihrer Trauer und dem Aufbruch in eine glückliche, gemeinsame Zeit. Mir gefällt, wie lockerleicht dieses Thema verarbeitet wurde und dennoch zum Nachdenken anregt.