Fesselnder Historienroman
Im Jahr 441 n. Chr. muss sich das Waisenmädchen Aelia als Schaukämpferin des Dardanus durch ihr Leben schlagen. Als eine ihrer Freundinnen nach einem Wettstreit nicht ins Haus ihres Herren zurückkehrt, ...
Im Jahr 441 n. Chr. muss sich das Waisenmädchen Aelia als Schaukämpferin des Dardanus durch ihr Leben schlagen. Als eine ihrer Freundinnen nach einem Wettstreit nicht ins Haus ihres Herren zurückkehrt, ahnt Aelia nichts Gutes und versucht bei ihrem nächsten "Auftritt" mehr über den Verbleib ihrer Mitstreiterin herauszufinden. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen Schaukampf, sondern um ein Gefecht, bei dem es um Leben und Tot geht, das Aelia nur knapp überlebt. Die Ereignisse überschlagen sich und das junge Mädchen findet sich bald als Spionin am Königshof des fränkischen König Chlodios wider. Auf sich allein gestellt taucht sie immer weiter in eine Welt voller Intrigen und Gewalt, aber auch Liebe und Freundschaft ein.
Das Cover zeigt die Zeichnung einer junge Frau (Aelia) auf einer Marmorwand , die in eine Tunica gehüllt ist. Meiner Meinung nach stimmt dieses Bild mit der Beschreibung überein. Auch das Messer, das einen Großteil des Titelbilds einnimmt, ist ein wichtiger Teil der Geschichte. Der Titel des Buches in roten Lettern symbolisieren das Blut, das einige Male im Buch fließt. Fazit: Schlicht, aber durchaus ein Blickfang.
Wie bei anderen historischen Romanen, habe ich ein bisschen Zeit gebraucht, vollkommen in die Geschichte einzutauchen. Dann hat sie mich allerdings nicht mehr losgelassen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Die Handlung wird aus der Sicht der Hauptperson Aelia erzählt. Marion Johanning versteht es, einfühlsam den Zwiespalt, in dem sich das Mädchen als Halbrömerin und Halbfränkin befindet, zu vermitteln. Man leidet richtig mit und würde Eghild, die als Gegenspielerin Aelias auftritt, manchmal gerne den Kopf abreißen ;)
Auch der romantische Aspekt kommt nicht zu kurz, beherrscht aber die Erzählung nicht, sondern fügt sich stimmig ein, denn dadurch ist es möglich Aelias Verhalten besser nachzuvollziehen. Ich hätte mit allerdings gerne ein Kapitel aus der Sicht der männlichen Hauptperson gewünscht und auch seine Intention zu verstehen.
Auch das Ende ist gut gelungen und wirkt weder kitschig noch zu sehr konstruiert, auch wenn wirklich die Götter im Spiel sein müssen bei den vielen Hindernissen, die der jungen Römerin im Weg stehen.
Alles in allem ein rundum gelungener historischer Roman, der alles mitbringt, um Fans dieses Genre glücklich zu machen!