Theresa Prammer – Die unbekannte Schwester
Carlotte Fiore wird nicht besonders herzlich bei der Polizei aufgenommen und der erste Tag gestaltet sich zunehmend als Desaster. Die Kolleginnen haben ein altes Video gefunden wo die gänzlich untalentierte Lotta mit ihrer Mutter, der Operndiva, Maria Fiore singt. Dies sorgt für Hohn und Spott.
Sie ist froh, dass sie mit ihrem Kollegen Konrad Fürst zu einem vermeintlichen Suizid gerufen wird, ein Journalist, den Lotta sogar kennt. Auf dem Tisch findet sie eine Notiz, die in direktem Zusammenhang mit ihr steht. Wenig später gibt es eine weitere Leiche und Henrietta, die wahre Tochter von Maria Fiore, wird vermisst.
Aber auch privat läuft es nicht gerade gut, denn sie zieht sich von Hannes zurück und hofft auf professionelle Hilfe, denn unter ihrer Oberfläche lauern noch so viele Geheimnisse.
Ich bedanke mich herzlich für das Rezensionsexemplar über das ich mich sehr gefreut habe. Natürlich beeinflusst dies meine ehrliche Meinung nicht.
Der Kriminalroman ist bedrückend, flüssig, packend und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen.
Die Handlung ist spannend, birgt einige Überraschungen und ist abwechslungsreich.
Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl schnell im Geschehen zu stehen. Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten, eine überwiegend temporeiche Erzählung führte dazu, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.
Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt der Hauptperson, Lotta, rein versetzen, die mir zwar sympathisch, aber auch ein wenig distanziert erschien. Ich kenne dir vorherigen Bände nicht, aber sie eine Frau mit Ecken und Kanten, hat Probleme und traut sich selbst nicht so recht über den Weg, den Süchten versucht sie nicht nachzugeben. Allerdings ist sie auch nicht gerade professionell, wenn sie Beweismittel verschwinden lässt.
Konrad war mir ebenfalls sympathisch, was für eine Überraschung, dass er der Vater ist. Ich bin mir noch nicht sicher, ob seine Gedächtnislücken nicht vielleicht gespielt sind, auf jeden Fall mag ich ihn und er hat es in diesem Buch nicht sehr leicht.
Hannes konnte ich bis zum Schluss nicht einschätzen, auch er ist sympathisch, aber seiner Kollegin traue ich nicht wirklich über den Weg.
Auch die weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, facettenreich und glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Spaß, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.
Die Handlungsorte und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Dieses Buch bereitete mir Freude beim Lesen, zwischenzeitlich wurde es zwar dann auch mal etwas langatmig, aber das verlief sich schnell wieder.
„Die unbekannte Schwester“ ist bereits der dritte Band um Lotta Fiore, die Vorgänger kenne ich allerdings nicht. Deswegen war ich erstaunt, das ich mich so gut in der Story zurecht gefunden habe, auch wenn es den einen oder anderen offenen Hinweis zu den vorangegangenen Büchern gibt.l
Das Cover ist ansprechend, detailreich und aufwendig gestaltet. Die Farben geben dem Cover einen besonderen Charme.
Fazit: Spannender Krimi
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.