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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2023

Spannende Grundidee, der jedoch die Tiefe fehlt

Silver & Poison, Band 1: Das Elixier der Lügen (SPIEGEL-Bestseller)
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Der Klappentext von Silver & Poison klang vielversprechend und spannend. Neben Romance und Fantasy, mischte sich auch der Krimi mit ein und konnte so mein Interesse wecken.

Mit Silver & Poison beginnt ...

Der Klappentext von Silver & Poison klang vielversprechend und spannend. Neben Romance und Fantasy, mischte sich auch der Krimi mit ein und konnte so mein Interesse wecken.

Mit Silver & Poison beginnt die Dilogie um Avery und Anne Lück hat eine interessante neue Welt der Magie erschaffen, deren Grundidee faszinierend ist.

Avery hat die Fähigkeit magische Drinks herzustellen und so die Gefühle der Menschen zu beeinflussen. Neben den positiven Aspekten dieser Magie, nutzt sie diese jedoch auch für weniger schöne Dinge und ist damit Teil einer bösen Seite der magischen Welt. Der Zwiespalt in Avery ist gut ausgearbeitet, auch wenn sie gewisse Dinge nicht durchweg sympathisch machen (, was aber durchaus positiv sein kann). So zeigt sie, dass die Welt nicht nur schwarz und weiß/ gut und böse ist.

Ihre Verbindung zu Hayes ist für mich jedoch zu schwach ausgearbeitet, was dazu führte, dass ich mit den beiden absolut nicht mitfiebern konnte. Die Anziehung der beiden ruhte für mich auf nicht greifbaren Aspekten, da empfand ich mehr Anziehung zwischen Avery und einem Bodyguard.

Außerdem wirken auch einige Aspekte der magischen Welt fehlerhaft, zwar kann man die Antwort auf diese Lücken erahnen, jedoch sind sie viel zu schwach ausgearbeitet, sodass der Eindruck des fehlerhaften bleibt (und durch das Glossar verstärkt wird).
Generell ist vieles leider nur oberflächlich behandelt worden, während andere Kleinigkeiten detaillierter beschrieben oder mehrfach wiederholt wurden, sodass ich letztendlich die Tiefe vermisst habe.

Dennoch konnte das Ende dann nochmal Spannung aufbauen und lässt mich trotz einiger Schwächen gespannt auf denn zweiten Teil warten, der dann vielleicht auch das bisher Vermisste mitbringt.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Wie würdest du dich entscheiden?

Die Herzchirurgin
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Würdest du morden, um dein Kind zu retten?
Eine Ärztin wird vor die Wahl gestellt, entweder bringt sie jemanden um oder ihr Sohn wird sterben. Doch wie entscheidet sich die Frau, die vor Jahren einen Eid ...

Würdest du morden, um dein Kind zu retten?
Eine Ärztin wird vor die Wahl gestellt, entweder bringt sie jemanden um oder ihr Sohn wird sterben. Doch wie entscheidet sich die Frau, die vor Jahren einen Eid daraufgelegt hat, ihren Patienten niemals zu schaden.

Anna Jones ist eine erfolgreiche Herzchirurgin und eine der Perspektiven, die man in diesem Thriller annimmt. Neben ihr lernen wir noch die Perspektive der Krankenschwester Margot und der Polizistin Rachel kennen. Alle drei Frauen haben mir das Lesen äußerst schwer gemacht. Keine konnte meine Sympathien gewinnen, selbst mit Anna konnte ich zu keiner Zeit nur ein wenig mitleiden, dafür waren ihre Gedankengänge teilweise so abstrus. Dennoch konnte Anna mit ihrer (vorhersehbaren letzten Aktion) nochmal alles an Antipathien für sich gewinnen.

Schade, weil die Grundidee spannend ist und auch der Inhalt sehr gut aufgebaut wurde, jedoch blieb das Mitfiebern auf der Strecke und letztendlich war es mir sowas von egal, welches Ende dieses Buch nimmt. Eine sympathische Protagonistin hat mir in diesem Buch leider komplett gefehlt und bei Anna hätte sich dies ganz einfach umsetzen lassen, ohne inhaltlich etwas zu verlieren.

Trotzdem haben der Schreibstil und die kurzen Kapitel für ein schnelles Lesen gesorgt und wie erwähnt, auch die Grundidee war sehr interessant.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Lasst die Spiele beginnen!

Escape Zone
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Acht Kandidaten, ein Labyrinth und als Siegesprämie winken 300.000 Euro. Ein Spiel, das live im Internet verfolgt werden kann. Martha und ihre Mitkandidaten wagen den Weg durch die Escape Zone, aber dann ...

Acht Kandidaten, ein Labyrinth und als Siegesprämie winken 300.000 Euro. Ein Spiel, das live im Internet verfolgt werden kann. Martha und ihre Mitkandidaten wagen den Weg durch die Escape Zone, aber dann wird aus dem Spiel ein Kampf um Leben und Tod.

Escape Zone ist ein Escape-Room-Thriller von Ulf Torreck. Im Mittelpunkt dieses Thrillers steht die junge Martha. Dieser Fokus wird bereits mit dem Klappentext gelegt und im weiteren Verlauf des Buches beibehalten. Die sieben weiteren Kandidaten werden auch vorgestellt, jedoch nur auf einem Level, dass kaum bis keine Empathie-Entwicklung zulässt. Das finde ich allerdings gar nicht schlimm, da der Fokus eben auf Martha liegen soll. Dennoch hätte ich, um den Fokus zu verdeutlichen, die sieben weiteren Kandidaten lediglich durch Steckbriefe eingeführt.

Die Kandidaten sind stereotypisch ausgewählt, das sorgt für eine gewisse Bedienung von Klischees und Vorurteilen. Durch die Intention der Veranstalter der Escape Zone ist die Charakterwahl jedoch sehr schnell erklärbar. Klicks schafft, was auffällt. Auch der Jugendslang passt zu den entsprechenden Charakteren, auch wenn für mich an dieser Stelle weniger mehr gewesen wäre. Das Einbauen solcher Passagen macht das Buch realer, aber man sollte es nicht allzu stark dosieren, da es das Lesen enorm erschwert. Genauso verhält es sich mit dem Ersetzen des Adverbs man durch „frau“. Das mag mal eine interessante Komponente darbieten, zumindest wenn es sich um den Gedankengang einer Frau handelt, aber spielt auf Dauer gegen den Sprachgebrauch der Lesenden.

Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich, dass sich Alter und Größe gewisser Personen plötzlich ändern. So ist Martha zu Beginn 2cm kleiner und Sacke ein Jahr jünger, wenn man diese Fakten erwähnt, dann sollten sie auch stimmig bleiben.

Positiv hervorheben möchte ich allerdings auch noch den Charakter „Sacke“. Ein Mann, der gezeichnet ist, aber der trotz aller Umstände immer versucht sein bestes zu geben und richtig zu handeln. Für mich, neben den vielen Egoisten in diesem Buch, ein toller Lichtblick!

Escape Zone hat eine interessante Grundidee und an vielen Stellen auch einen sehr ansprechenden Schreibstil. Das Buch liest sich, auch durch die passenden Kapitellängen sehr schnell durch. Dennoch hätte der Thriller für mich mehr „Escape-Room“-Flair haben können und auch der mündliche Sprachgebrauch hätte für meinen Geschmack weniger stark dosiert sein sollen.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Mechanisch oder Organisch - Für welches Leben entscheidest du dich?

Der Zwillingscode
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Vincent ist siebzehn und lebt im Jahre 2058, in München. Die Welt hat sich entwickelt, Vincents Leben hängt von seinem sozialen Status ab und dieser ermöglicht ihm mit seiner Doppel-C-Seele nicht viel.

Vincent ...

Vincent ist siebzehn und lebt im Jahre 2058, in München. Die Welt hat sich entwickelt, Vincents Leben hängt von seinem sozialen Status ab und dieser ermöglicht ihm mit seiner Doppel-C-Seele nicht viel.

Vincent repariert die mechanischen Tiere, die in der Welt immer mehr die organische Welt ersetzen. Eines Tages bringt eine ältere Dame ihm ihre Katze zur Reparatur und stellt Vincent damit vor einige Fragen.

Auf der Suche nach Antworten gerät Vincent in eine Simulation, dort kann er zum Retter der Menschheit werden. Doch dafür muss er den verborgenen Code finden und sich einigen Gefahren stellen.

Der Zwillingscode von Margit Ruile erschafft eine Welt, in der die KIs langsam Kontrolle über die organische Welt übernehmen. Das Leben der Menschheit ist abhängig von ihrem Sozialstatus.

Man wird direkt mitten ins Geschehen geworfen und lernt den siebzehnjährigen Vincent kennen. Sein sozialer Status stellt ihn vor viele Sorgen und mit diesen Sorgen erschafft Margit Ruile ein Interesse für die Welt, die im Jahre 2058 existiert.

Die Ansätze des sozialen Staus klingen interessant, auch der weitere Verlauf der Geschichte hat viele kleinere Spannungselemente. Leider konnte mich das Buch dennoch nicht vollständig überzeugen. Vincent bleibt als Hauptcharakter eher blass, auch die weiteren eingeführten Charaktere gewinnen keine Tiefe. Auch das Leben, die Entstehung des sozialen Status, wird mir zu wenig beschrieben. Wir kennen das System, aber erfahren kaum auf welche Weise es funktioniert.

Die Geschichte hat mir generell gefallen, aber die Autorin hat aus meiner Sicht den Fokus auf weniger interessante Aspekte gelegt und mich damit nicht vollends in den Bann ziehen können. Der Schreibstil ist zudem recht einfach gehalten, sodass ich auch Probleme mit dem Alter der Charaktere hatte, die ich deutlich jünger einschätzen würde.

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Einführung der Ermittlerin Mara Billinsky

Blinde Rache
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Mara Billinsky lässt sich von Düsseldorf in ihre Heimat Frankfurt versetzen. Dort empfängt sie jedoch keiner mit offenen Armen und so muss "die Krähe", wie sie spöttisch von ihren Kollegen genannt wird, ...

Mara Billinsky lässt sich von Düsseldorf in ihre Heimat Frankfurt versetzen. Dort empfängt sie jedoch keiner mit offenen Armen und so muss "die Krähe", wie sie spöttisch von ihren Kollegen genannt wird, sich beweisen. Sie widersetzt sich den Anweisungen ihres Chefs und ermittelt eigenständig in der aktuellen Mordserie.

Blinde Rache ist der Auftakt einer Reihe um die Ermittlerin Mara Billinsky.

Mit Mara Billinsky hat der Autor eine interessante Protagonistin erschaffen. Ihr Auftreten setzt sich von anderen Polizten ab. Schwarze Kleidung, schwarze Haare, Tattoos und Piercings. Einfach alles an ihr schreit nicht nach einer ganz normalen Ermittlerin, eher nach denjenigen, die von eben diesen festgenommen werden. Und genau mit diesen Vorurteilen hat Mara Billinsky zu kämpfen. Einzig "der Spatz", Jan Rosen, ist ihr gegenüber freundschaftlicher gestellt als der Rest des Kommisseriats.

Die Kombination dieser beiden Ermittler gefällt mir durchaus sehr gut. Gerade Jan Rosen wirkt sehr selbstreflektierend. Jemand, der festgefahren erscheint und durch die gewonnen Erkenntnis versucht aus seinen Bahnen auszubrechen. Das gelingt nicht immer, was mir den Charakter deutlich sympathischer und realitätsnaher macht. Man kann seine eigenen Züge nicht sofort ändern, aber man kann stetig daran arbeiten.

Auch für Mara Billinsky hege ich viele Sympathien. Ihre Art ist erfrischend anders und ihre Geschichte/Vergangenheit durchaus interessant. Jedoch nicht so interessant, dass ein ganzes Buch damit gefüllt werden sollte. Natürlich wird gerade im ersten Band die Protagonistin verstärkt eingeführt, allerdings haben sich hier leider viele Passagen extrem gezogen. Gedankengänge von Mara wurden beschrieben, die nicht sonderlich wichtig waren, um Mara besser kennenzulernen/verstehen zu können.

Die Morde waren ledliglich eine Nebensache in diesem Buch. Wir erfahren nichts aus der Sicht des Mörders oder des Opfers. Sämtliche Morde erleben wir aus der Retroperspektive, eingepackt in den Ermittlungen des unsympathischen Hauptkommissars Klimmt. Die Morde waren grausam, aber die Emotionen konnten durch diesen Abstand nicht übermittelt werden.

Es gab generell einen Perspektivwechsel, allerdings in sehr geringem Maße. Die meiste Zeit erleben wir aus der Sicht von Mara Billinsky. Die Sicht des Täters nehmen wir erst gegen Ende einmal ein, sodass dieser die ganze Zeit kein Gesicht für uns hat, dennoch dürfte dem (erfahrenen Thriller-)Leser schnell klar sein, wer diese Taten begeht.

Für mich ein mäßiger Auftakt einer Thriller-Reihe. In der Hoffnung, dass im nächsten Band mehr Aufmerksamkeit auf die Taten/Täter gelegt wird und die Einführung von Mara abgeschlossen ist, werde ich dem nächsten Teil aber auch mit Vorfreude entgegensehen. Denn der Schreibstil des Autors ist durchaus angenehm und die Ermittlerfiguren haben ein großes Potenzial für eine gute Reihe.

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