Cover-Bild Hauskonzert
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 12.04.2021
  • ISBN: 9783446269606
Igor Levit, Florian Zinnecker

Hauskonzert

Igor Levit begeistert in der Elbphilharmonie wie auf Twitter. Das erste Buch „eines der wichtigsten Künstler seiner Generation … der Pianist des Widerstands.“ New York Times

Igor Levit gehört zu den besten Pianisten seiner Generation. Doch sein Wirken geht weit über die Musik hinaus: Er erhebt seine Stimme gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Art von Menschenhass. Er engagiert sich für den Klimaschutz und tritt für die Demokratie ein. Was treibt ihn an? Woher rührt seine Energie? Der Journalist Florian Zinnecker begleitet Igor Levit durch die Konzertsaison 2019/20. Gemeinsam erleben sie eine Zeit der Extreme. Es ist das Jahr, in dem Levit öffentlich Partei gegen Hass im Netz ergreift und dafür Morddrohungen erhält. Das Jahr, in dem er für Hunderttausende Hauskonzerte auf Twitter spielt. Und das Jahr, in dem er zu sich selbst findet – als Künstler und als Mensch.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2021

Potrait eine Ausnahmekünstlers

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Seit längerer Zeit folge ich dem Werdegang des Pianisten Igor Levit. Natürlich musste ich somit das Buch, welches er zusammen mit Florian Zinnecker verfasste, lesen.

Das Cover ist sehr ansprechend und ...

Seit längerer Zeit folge ich dem Werdegang des Pianisten Igor Levit. Natürlich musste ich somit das Buch, welches er zusammen mit Florian Zinnecker verfasste, lesen.

Das Cover ist sehr ansprechend und zurückhaltend gestaltet. Durch die Fotografie Levits ist jeder/jedem Betrachter*in in der Buchhandlung klar, worum es in dem Buch geht.

Als Bewunderin von Levit erfährt man in diesem Buch nicht unbedingt etwas Neues, aber durch die Gespräche mit Florian Zinnecker erhält man nochmal eine ganz neue Sichtweise auf den Künstler.

Igor Levit hat nie etwas anderes gemacht, als Klavier zu spielen. Es ist alles was er kennt und alles was er kann. Und das seit seiner frühesten Kindheit. Seine Mutter, beruflich Musiklehrerin, hat ihn dabei immer unterstützt.

In dem Buch erfährt der/die Lesende, dass er zwar schon immer ein gewisses Maß an Talent besaß, dieses aber nicht gleich von den großen Lehrenden etwaiger Musikschulen gesehen wurde.
Igor Levit musste so einige Rückschlage in seinem jungen Musikerleben einstecken, hat sich jedoch nie davon stoppen lassen.
Zum Glück!

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, weil ich den Wechsel zwischen rückblickender Erzählung, bespielsweise aus Igor Levits Kindheit, und den gegenwärtigen Gesprächen Levits und Zinneckers sehr erfrischend empfand. Der Charakter einer klassischen Biografie wurde dadurch aufgebrochen und der Bezug zum aktuellen Weltgeschehen (Pandemie, Rassismus) lieferte viel Material und Anregungen zum Reflektieren.

Das Buch würde ich definitiv weiterempfehlen, nicht nur für Bewunderer klassischer Pianomusik!

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Veröffentlicht am 17.06.2021

eine Krise, eine weitere Herausforderung und der Blick in das Leben des Pianisten Igor Levit

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Die Corona-Krise hat uns allen so einiges abverlangt. Die alten Gewohnheiten wurden von jetzt auf gleich über Bord geworfen, viele haben sich neben dem Job von zuhause aus intensiv um ihre Kinder kümmern ...

Die Corona-Krise hat uns allen so einiges abverlangt. Die alten Gewohnheiten wurden von jetzt auf gleich über Bord geworfen, viele haben sich neben dem Job von zuhause aus intensiv um ihre Kinder kümmern müssen, hatten plötzlich gar keine Anstellung mehr oder saßen in ihren vier Wänden fest. Andere verloren sich aufgrund der vielen Einschränkungen in Hoffnungslosigkeit und Angst. Und wieder andere sahen diese Zeit der Ruhe als eine Art Neustart und Raum der Möglichkeiten. Es kam vieles zusammen und gerade die Veranstaltungs- und Kulturbranche hat sehr unter den Einschnitten gelitten. Künstlerinnen, die normalerweise tagtäglich vor gefüllten Hallen spielen, tausende Menschen Abend für Abend mit ihrer Musik oder Show beglückten, sahen sich plötzlich mit der Stille konfrontiert. Doch wie ergeht es Künstlerinnen, die von heute auf morgen nicht mehr im Fokus der Aufmerksamkeit stehen, in ihre Wohnung zurückgedrängt werden und dabei nicht nur unter den normalen Kontaktbeschränkungen, sondern auch unter der Trennung von ihren Fans und dem direkten Feedback, ja mehr oder weniger, leiden?! Künstlerinnen, Musikerinnen und Artistinnen leben (neben den Einnahmen) vom Applaus und von der Begeisterung ihrer Fans und den Kulturinteressierten. Für den Pianisten Igor Levit blieb mit Beginn der Pandemie förmlich die Welt stehen. Sein ständiges Verlangen zu spielen und seine innere Unruhe ließen ihn in dieser Zeit neue Wege beschreiten, denn nichts ist für ihn und für andere Künstlerinnen so fatal und belastend wie Stillstand, Ruhe und Isolation. Und so spielte er dann auch weiterhin, versuchte über die Socialmedia Plattform Twitter auch weiterhin sein Publikum zu erreichen und mit ihnen die Musik zu teilen. Was zunächst noch recht einfach und aus einem Impuls heraus begann, wurde binnen kürzester Zeit zu einer festen Größe und Igor Levits Hauskonzerte zum Tageshöhepunkt für hunderttausende Zuschauerinnen.

In dem Buch "Hauskonzert" von Igor Levit und Florian Zinnecker geht es nun um genau diese für ihn sehr bewegende Zeit. In einer Mischung aus Interview und Bericht schildert Zinnecker sehr eindrucksvoll was in den Gedanken des Jahrhundertpianisten Levit vorgeht, wie er sich ständig neu (er)findet, positioniert und von welcher Unruhe er getrieben wird. "Was bliebe, wenn man jemandem, der so Klavier spielt, das Klavierspielen nimmt? Ginge das überhaupt? Wie hält es jemand, der so spielt, mit sich selbst aus?" sind dabei die Kern- und Ausgangsfragen dieses Buchs und wie man es sich bereits vorstellen kann... nein, das ginge nicht so einfach. Levit, der sich immer wieder neu herausfordert, eine ständig (neue) Auseinandersetzung mit der Musik fordert, schuf für sich mit den Hauskonzerten ein Ventil, das ihn am Leben hält und seinem Tag einen Sinn verleiht. Und das eben so ganz privat, losgelöst und von zuhause aus. So entstehen dann auch ganz intime Momente, die nicht nur ihm in dieser schwierigen Zeit halfen und einen Grund lieferten zu spielen, sondern auch Tausenden, die weltweit zeitgleich mit seinem Klavierspiel in Kontakt traten, ein Stück weit die Welt der klassischen Musik entdeckten und dabei noch Trost, sowie Halt fanden. Dieses unabhängige Gemeinschaftsgefühl und die tägliche Verbindung zwischen dem Musiker, seinen Gedanken, der Musik und den Zuhörer
innen war gerade in dieser Zeit etwas ganz besonderes.

"Ich weiß, das Leben ist kein Konzertsaal. Aber Musik ist Leben, wir alle hier zusammen, Sie hören mir zu, ich höre Ihnen zu. Einander zuhören - das ist Zivilisation. Die große Musik, die wir teilen, erschafft ein Band zwischen uns und erinnert uns an das Beste, das menschliches Leben erschaffen und miteinander teilen kann."

Sein Werdegang ist dabei jedoch nicht ganz zu vernachlässigen. Dieses Buch zeigt nicht nur wie üblich die Höhen und Resultate seines Werdegangs, es eröffnet auch einen Blick auf die Herausforderungen und Tiefpunkte in Levits Leben. Auch wenn man nun meinen könnte ein Jahrhundertpianist und der gefragteste Beethoven-Interpret, der mit dem besten Studienabschluss an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und seit dem die verschiedensten Preise und Auszeichnungen für einzelne Variationen, sein politisches Engagement und Wirken erhielt, hat unwahrscheinliches Talent bewiesen und Glück gehabt. Ja, sicherlich, aber dahinter stehen eben auch sehr viele Tiefpunkte, Lehrerwechsel, (Selbst-)Zweifel, Anfeindungen und Hasstiraden. Sein Weg dahin verlief bisher alles andere als gradlinig. Und gerade durch seine Herkunft und seinen Glauben sieht er sich häufig mit Antisemitismus, Hass und Wut konfrontiert. Das geht sogar soweit, dass Levits Management nach einem Talkshow-Auftritt Morddrohungen erhielt. Aber Levit lässt sich dadurch nicht einschüchtern und erhebt auch weiterhin an der Seite der Demokratie seine Stimme gegen Unrecht, Antisemitismus, Rassismus, Menschenhass in jeglicher Form und setzt sich für eine gerechtere, klimafreundlichere Welt ein.

"DAS ALSO IST die Geschichte, Igor Levit, 32, nicht ausgelastet damit, Jahrhundertpianist zu sein, und zugleich völlig erschöpft davon. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, und über Monate auch erst einmal auf der Suche nach der Frage selbst: Wer bin ich, und was soll ich tun."

Was ich an diesem Buch so liebe und zeitgleich so faszinierend finde, ist der ungeschönte Einblick in das Leben dieses Supertalents. Auf der einen Seite begleitet man Igor Levit auf Konzerte oder seinen 33. Geburtstag, auf der anderen beschreibt er seine Empfindungen über die ersten Anzeichen der Pandemie, seine Zweifel und Überforderung mit dieser für ihn sehr schwierigen Zeit, es folgen politische Anmerkungen, kleinere und größere Aufreger, tiefgründige Gedanken, Ausschnitte aus seiner Vergangenheit, die Bedeutung der Musik... Ich hatte mit jeder Seite das Gefühl ihm als Person näher zu kommen, ihn zu verstehen und eben das auch zu fühlen. Den Menschen hinter der Musik kennenzulernen. Ich fand es großartig, wie reflektiert Levit mit sich selbst ins Gericht geht, sich selbst aber auch häufig einfach so impulsiv neu herausfordert und vieles einfach nur geschieht, weil er gerade Bock darauf hat. Worte wie "Ich habe in dieser Zeit - vielleicht zum ersten Mail überhaupt - gespürt, dass ich kein Fake bin. Dass ich nicht nur so tue, als ob. Ich habe mir zum ersten Mal selbst geglaubt, dass ich Pianist bin." oder "Es gibt aber kein >Koste es, was es wolle<. Es gibt Kosten, die sich mit Geld nicht decken lassen. Ich will auch keinen Trost - es gibt nichts zu trösten. Wir alle, die wir von der Musik leben, wurden unserer Existenz beraubt. Und nochmal: Daran ist kein Politiker schuld, daran ist niemand schuld, nur die Zeit selbst." haben mich z.B. sehr beeindruckt. Levit ist so herrlich bodenständig und bricht doch hier und da häufig einfach mal aus, mal mehr trotzig und kindlich, mal mehr aus Lust sich herauszufordern oder eben seine Meinung kundzutun. Und so ganz nebenbei lernt man die Musik einfach mehr zu schätzen. Durch ihn habe ich nun begonnen klassische Stücke zu hören und auf mich wirken zu lassen. Und wenn man dann immer an seine Worte denkt, ergibt es so ein herrlich bewegendes Gesamtbild, das mich emotional zwar hin und wieder auch überfordert, aber auch neugierig macht. Ich kann dieses Buch so auch in keine Schublade packen, es ist mehr ein verbindendes Element zwischen der Musik, der Emotion, unterschiedlichsten Gedanken und den Herausforderungen der heutigen Zeit. Und dann ist da eben noch Levit, der einem fast freundschaftlich aus seinem Leben erzählt, von Höhen und Tiefen berichtet, teilweise gar eine Vorbild- und Mut-mach-Funktion einnimmt.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Der Aktivist Igor Levit

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Igor Levit hat in diesem Sachbuch versucht sich nicht nur als Pianist vorzustellen aber auch als Aktivist. Doch obwohl ein Klavierspiel viel harte Arbeit erfordert und stundenlanges trainieren, obwohl ...

Igor Levit hat in diesem Sachbuch versucht sich nicht nur als Pianist vorzustellen aber auch als Aktivist. Doch obwohl ein Klavierspiel viel harte Arbeit erfordert und stundenlanges trainieren, obwohl man nie wirklich mit sich zufrieden ist und trotz ellenlanger Probestunden am Ende doch nicht das gewünschte Ergebnis hat, ist dieses Buch der politischen Haltung Igor Levits zu wesentlichen gesellschaftlichen Themen gewidmet, die genauso wichtig und spannend geschrieben sind. Flüchtlingskrise, Antisemitismus und Fremdenhass sind Themen mit denen er sich befasst und seine Ansichten mit den Lesern teil, die größtenteils auch die Ansicht der Mehrheit von uns darstellen. Doch Levit selbst hat auch so einigen Fremdenhass auf seiner Haut gespürt und das erzählt er auch in seinem Buch. Doch obwohl seine Stellungnahme nicht unbedingt innovativ ist oder er uns etwas unbedingt Neues zu erzählen hat, macht es einen Unterschied weil er ein Prominenter, talentierter Pianist ist, dessen Meinung eine gewisse Stärke hat.
Ich finde es gut wenn Menschen wie Levit sich aktiv einsetzen und gegen Vorurteile kämpfen. Und nebenbei noch in ihrem Wohnzimmer Hauskonzerte geben. Toll!

Veröffentlicht am 29.04.2021

Ein hinreißend geschriebenes Porträt

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Man muss kein Musikkenner sein und kein Konzertgänger, um an diesem hinreißend geschriebenen Buch seine wahre Freude zu haben. Hilfreich jedoch ist es, neugierig zu sein. Neugierig auf Menschen, auf ihr ...


Man muss kein Musikkenner sein und kein Konzertgänger, um an diesem hinreißend geschriebenen Buch seine wahre Freude zu haben. Hilfreich jedoch ist es, neugierig zu sein. Neugierig auf Menschen, auf ihr Werden und Leben, auf ihr Denken und Sein. Auf das, was Berufung sein kann, im Leichten und im Schweren.
Florian Zinnecker öffnet mit seinem Porträt eine sensible, feinfühlige und vielschichtige Sicht auf Igor Levit. Dieser ist nicht nur ein begnadeter Konzertpianist, er ist ein Jahrhundertkünstler, ein Ausnahmetalent, doch das möchte er nicht sein, zumindest nicht das allein. Zu viel gleichzeitig will er, in der Musik wie im Leben - das ist Igor Levit. Und er ist ein Getriebener seiner selbst, ein Ich-Sager. Und ein Bestimmer, denn er mag nicht hinter die Werke treten, die er spielt, sondern er möchte in jedem Augenblick des Spiels die Regeln selbst festlegen, und diese Regeln speisen sich einzig und allein vom Moment, von der Atmosphäre. Fast könnte man sagen, die Ausstrahlung des Publikums schafft die Interpretation. Denn technische Brillanz besitzen viele Pianisten, aber diese unfassbare Kreativität und schillernde Gestaltungskraft hat nur Igor Levit. Er spielt sein momentanes Empfinden und die Energie aus dem Publikum umsetzend, nicht Beethovens Intentionen, soweit man diese überhaupt kennen kann, folgend. Igor Levit ist so viel mehr als ein großer Künstler. Er ist auch ein Störfaktor, denn er bezieht klar und bedingungslos Stellung, auch ungefragt, zum wachsenden Antisemitismus zum Beispiel, egal wie viel Morddrohungen und Judenhass er erntet.
Dies und noch viel mehr Facetten der vielschichtigen Persönlichkeit des Igor Levit blättert der Journalist Florian Zinnecker vor uns auf. Er begleitete Igor Levit durch die Konzertsaison 2019/20, eine Zeit der besonderen Herausforderungen. In diesem Buch wurde mir die eigentliche Tragik und gesamte Tragweite der Pandemie im Kunstbereich deutlich. Igor Levit hat in dieser Zeit unzählige Hauskonzerte auf Twitter eingestellt und sagt doch, dass sich sein Künstlerleben durch Corona vaporisiert. Florian Zinnecker, ein Jongleur, der Wörter und Eindrücke gleichermaßen kunstvoll zu Gehör bringt, der Einfühlung und Musikverstand noch dazu nimmt und dies alles aufs Papier wirft, federleicht scheint es, und doch gewichtig im Kopf des Lesers verbleibend. Denn er jongliert nicht nur in die Höhe, er geht mit seiner Wortkunst auch in die Tiefe, mit der gleichen schwebenden Leichtigkeit, die einen beim Lesen fast umhaut. Perlend wie bei einem Klaviervirtuosen die Töne, so die Worte und Sätze des Autors. Mal kurz, mal eilig, mal verhalten, sich wiederholend, aber immer treffend. Sätze, die in ihrer Gesamtheit von einem Menschen erzählen, der in jeglicher Hinsicht außergewöhnlich ist. Das Buch hat mich begeistert.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Ein beeindruckendes Porträt

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Igor Levit gibt mit Unterstützung von Florian Zinnecker einen tiefen Einblick in seine Vergangenheit, seine musikalische Entwicklung, seine Emotionen, seine politischen Ansichten und öffentlichen Äußerungen. ...

Igor Levit gibt mit Unterstützung von Florian Zinnecker einen tiefen Einblick in seine Vergangenheit, seine musikalische Entwicklung, seine Emotionen, seine politischen Ansichten und öffentlichen Äußerungen. Die Kooperation ist geglückt, denn dieses Buch ist absolut lesenswert.

Der Autor rückt in den Hintergrund, ist aber doch immer präsent. Die starke Persönlichkeit der Hauptperson zeigt einen inspirierenden Menschen. Besonders hat mich die emotionale Erklärung berührt, warum in Coronazeiten die Hauskonzerte für ihn so wichtig waren. Man fühlt als Leser mit ihm, als Zuhörer dieser Hauskonzerte findet man im Nachgang ein noch intensiveres Verständnis für die Auswahl der Musikstücke mit seiner Umsetzung.

Die Aufteilung und die schnellen Wechsel zwischen den einzelnen, teils sehr kurzen Episoden, haben mir gut gefallen. Sie bringen Abwechslung ins Lesen und sorgen für ein angenehmes Lesegefühl. Auch haben sie mich zu mehr Aufmerksamkeit aufgefordert, denn man muss immer wieder an zurück liegende Informationen anknüpfen. Ein gelungenes Stilelement. Der Schreibstil von Florian Zinnecker ist sehr locker und passt gut ins Bild. An den richtigen Stellen nutzt er Zitate, die immer aussagekräftig sind sowie das Gesamtbild von Buch und Person Igor Levit abrunden. Mit diesem Buch ist mir der Pianist und Aktivist ein Stück näher gerückt, ich sehe seine Auftritte und Äußerungen jetzt aus einem anderen Blickwinkel, der mir durch seine Offenheit ermöglicht wird. Ich freue mich auf das nächste Konzert, das ich mithilfe dieses Buches intensiver erleben kann. Danke dafür.

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