Super Auftakt!
Emba - Bittersüße LügeGegen den Wunsch ihres Vaters Elias, seines Zeichens Inhaber von Industria, einer der reichsten Firmen der Welt, bewirbt sich Emba an der Jägerschule Pantreás. Dort wird jungen Menschen gelehrt Runare ...
Gegen den Wunsch ihres Vaters Elias, seines Zeichens Inhaber von Industria, einer der reichsten Firmen der Welt, bewirbt sich Emba an der Jägerschule Pantreás. Dort wird jungen Menschen gelehrt Runare zu fangen, Wesen aus purer Energie ohne die das alltägliche Leben nicht möglich wäre. Mit ein wenig Glück besteht die junge Frau die Aufnahmeprüfung und bekommt die Chance sich zu beweisen. Doch Emba wird immer häufiger Opfer mysteriöser Zwischenfälle und muss um ihren Platz an der Akademie bangen. Wer steckt hinter diesen Anschlägen? Zur gleichen Zeit kommt es vor den Toren der Jägerschule immer häufiger zu Demonstrationen. Die Aufständischen fordern Energie für alle. Langsam beginnt Emba zu begreifen, dass ihre Welt auf bittersüßen Lügen aufgebaut ist...
"Emba - Bittersüße Lüge" ist der vielversprechende Auftakt zu einer Dilogie, die in einer Welt spielt, die unserer sehr ähnelt. Das war auch der Grund dafür, dass ich ohne Probleme in die Geschichte einsteigen konnte. Der flüssige Schreibstil und die Ich-Perspektive, aus der Embas Abenteuer erzählt wird, tuen ihr Übriges, um zu einem stimmigen Lesevergnügen beizutragen. Zu Beginn war das Buch zwar noch ein wenig zäh, aber das ist bei Fantasyromanen oft der Fall bis alle Details geklärt sind. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Büchern, die in eine erfundene Welt einladen, habe ich nicht lange gebraucht, um zu verstehen wie sie aufgebaut ist.
Die Energie spielt wie in unserer Welt der Strom, eine sehr wichtige Rolle. Ebenso wie in unserer heutigen Zeit in der die Kohlestoffe als Brennstoffe dienen und versiegen, scheint die Energiequelle in Form der Runare sich langsam aber sicher zu erschöpfen. Alternative Ideen werden kritisch beäugt und nicht weiter verfolgt. Gute Idee diese Parallele zu ziehen. Industria steht als diejenige Firma, die die Energie zur Verfügung stellt und von Embas Vater geleitet wird, für die Industriestaaten unserer Welt, die sich schwer tun umzudenken und alternative Energien zu nutzen.
Besonders hervorheben möchte ich das gelungene Cover: Zum einen ist Emba hervorragend getroffen wie ich finde. Ihre pinken Jahre passen sehr gut ins Bild. Zum anderen ist es ein Titelbild, das den Leser anregt das Buch aufzuschlagen und die Inhaltsangabe zu lesen. Auch die Idee mit den zunächst geschlossenen Augen, die Embas Leben mit der Lüge symbolisieren, finde ich super.
Emba hat mir als Charakter gut gefallen: Sie ist aufgeweckt, lässt sich Dinge nicht einfach über sich ergehen und hinterfragt Unstimmigkeiten im System, das sie seit ihrer Geburt zu kennen glaubt. Sie lässt sich nicht verbiegen und in eine Rolle pressen, in der ihr Vater sie gerne sehen würde.
Auch die Beziehung zwischen Emba und Elias wurde einfühlsam geschildert. Elias ist ein treusorgender Vater, der seine Tochter mit seiner Liebe fast schon erdrückt. Im Verlaufe des Buches lernt man ihn aber auch von einer anderen Seite kennen: Als knallharter Geschäftsmann, der trotz der sinkenden Runarenzahl, die Welt mit Energie versorgen möchte.
In Coco findet Emba ihre erste richtige Freundin. Das Mädchen lebt im Gegensatz zu Emba allerdings sehr angepasst und sieht zwischen den Unfällen, die Emba passieren, keinen Zusammenhang.
Ganz im Gegensatz zu Fynn, der Emba mit seiner Tatkraft zur Seite steht. Er ist ein junger Mann, der es nicht immer leicht hatte im Leben und in einen Aufstieg bei Industria mit Wohlstand und Unabhängigkeit verknüpft, all das, wofür Emba nie kämpfen musste. Bin sehr gespannt, ob ihre junger Liebe eine Chance hat.
Fazit: Leider war das Buch viel zu schnell zu Ende und lässt mich als Leser atemlos zurück. Der Abschluss dieses ersten Teils der Geschichte war für in dieser Form nicht vorauszusehen und war ein absolutes Highlight! Der Schreibstil, die Charaktere und die Erzählung als solche haben mich überzeugt! Absolute Leseempfehlung!