Cover-Bild Bergland
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 24.05.2021
  • ISBN: 9783442316182
Jarka Kubsova

Bergland

Roman
»Lesenswert bis zur letzten Seite und für mich der Roman des Jahres.« Karla Paul, Buchkolumne

Die bewegende Geschichte einer Bergbauernfamilie in den Alpen über drei Generationen

»Wer in diesen Zeiten eine kleine Auszeit vom nervigen Alltag braucht und Urlaub vom hier und jetzt machen möchte, der sollte mit diesem Buch nach Südtirol reisen.« Mike Altwicker, Buchhandlung Hansen&Kröger

Südtirol in den vierziger Jahren: Im abgelegenen Tiefenthal staunen selbst gestandene Bauern, als ihnen eine junge Frau vormacht, wie man einen Hof ganz alleine durchbringt. Rosa heißt die Frau, die die Natur versteht und lenkt, als habe sie nie etwas anderes getan. Mit aller Macht stemmt sie sich gegen den Fortschritt, der ihr kleines Reich in den Bergen bedroht.
Zwei Generationen später sind Rosas Enkel Hannes und seine Frau Franziska auf Feriengäste angewiesen, um den Hof zu halten. Als nach einem Unglück ihre Zukunft auf dem Spiel steht, erweist sich Rosas Vermächtnis als aktueller denn je.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2023

ein Hof im Wandel der Zeit

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Jarka Kubsova hat mit ihrem Buch „Bergland“ einen fantastischen Roman vorgelegt, der nicht nur den Wandel des Bauernleben im Laufe eines Jahrhunderts aufzeigt, sondern die Frauen dieser Familie, die Protagonisten ...

Jarka Kubsova hat mit ihrem Buch „Bergland“ einen fantastischen Roman vorgelegt, der nicht nur den Wandel des Bauernleben im Laufe eines Jahrhunderts aufzeigt, sondern die Frauen dieser Familie, die Protagonisten dieses Romans sind, in den Fokus gestellt. Rosa und Franziska, beides starke Frauen einer Familie, deren Leben in der Vergangenheit und in der Gegenwart erzählt wird.

Hart ist das Leben in Südtirol, als Rosa ihren Hof alleine bewirtschaften muss, weil der Krieg ihren Mann und ihre Brüder tötet, bzw. schwer verletzt. doch Rosa trotzt dem kargen Boden ab, was sie für ihr Leben braucht und steht ihren „Mann“. Sie versorgt ihr Vieh und den Hof, schenkt einem Sohn das Leben und trotz der Natur und dem Leben, das es nicht immer gut mit ihr meint.

Franziska ist mit Rosas Enkel Hannes verheiratet,dessen Familie nicht mehr allein von der Landwirtschaft leben kann. sie haben ein Haus mit Ferienwohnungen gebaut und verdienen einen Teil ihres Lebensunterhaltes mit dem Tourismus.

Jarka Kubsova, die Autorin dieses Buches hat ein knappes Jahr auf einem Berghof in Südtirol gelebt und das merkt man ihrem Buch an. Die Schilderung des Lebens in dieser Region, in der Vergangenheit, aber auch in der Gegenwart, wird sehr überzeugend geschildert.Es ist schon sehr beeindrucken zu lesen, wie schwer das Leben auf so einem Hof war, aber auch, wie sich das Bauernleben im Laufe der Zeit veränderte. Man glaubt immer der Fortschritt macht alles leichter und alles Vergangene ist schlechter als das, was wir heute wissen. In diesem Buch wird man zum Teil vom Gegenteil überzeugt. Alles hat sein Vor,- und Nachteile.

Die Autorin kann schreiben und so hat es mir sehr viel Spaß gemacht ihrem lebendigen Schreibstil zu folgen. Ich hatte beim Lesen Bilder vor Augen und konnte mir diesen Hof und das Leben dort sehr gut vorstellen.

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Ein Meisterwerk!

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!ein Lesehighlight 2021/2022!

!eine zeitlose Geschichte, die fest in meiner Bibliothek verankert sein wird!



Klappentext:

„Südtirol in den vierziger Jahren: Im abgelegenen Tiefenthal staunen selbst ...

!ein Lesehighlight 2021/2022!

!eine zeitlose Geschichte, die fest in meiner Bibliothek verankert sein wird!



Klappentext:

„Südtirol in den vierziger Jahren: Im abgelegenen Tiefenthal staunen selbst gestandene Bauern, als ihnen eine junge Frau vormacht, wie man einen Hof ganz alleine durchbringt. Rosa heißt die Frau, die die Natur versteht und lenkt, als habe sie nie etwas anderes getan. Mit aller Macht stemmt sie sich gegen den Fortschritt, der ihr kleines Reich in den Bergen bedroht.

Zwei Generationen später sind Rosas Enkel Hannes und seine Frau Franziska auf Feriengäste angewiesen, um den Hof zu halten. Als nach einem Unglück ihre Zukunft auf dem Spiel steht, erweist sich Rosas Vermächtnis als aktueller denn je.“



Es gibt manchmal Bücher die muss ich mehrfach lesen um für mich selbst zu erfahren ob sie beim nächsten Mal wieder so begeisternd sind wie zu Beginn. Dieses Buch hier gehört dazu. Ich heule jedes Mal an der selben Stelle wahrlich Rotz und Wasser, lache immer an den selben Stellen und denke mir, immer an den selben Stellen: Genau so war es und so wird es kommen. Dieses Buch ist grandios, ein Meisterwerk, denn es ist nicht das was der Buchtitel erstmal erahnen lässt. Hier wird keine Bergdoktor-Idylle vorgegaukelt, hier wird kein Heimatroman erzählt, hier wird die Vergangenheit mit der Gegenwart und der Zukunft beleuchtet. Eine große Gabe der Autorin, diese Zeiten so genau zu betrachten und sie zu analysieren. Hier wird Klartext geredet, hier wird keine heile-Welt vorgespielt, hier geht es um genau das Bild, was vielen von uns verloren gegangen ist.

Erzählt wird zu Beginn in zwei Generationszeiten und ab der Hälfte des Buch bis zum Schluss sogar in drei. Macht das Sinn? Und ob. Auch hier mal wieder ein Buch wo man genau lesen muss, sich Namen merken muss, Obacht geben muss, das man nicht vom Berg fällt, weil er immer steiler wird beim lesen. Als Leser ist man hier stiller Beobachter. Zuerst erfahren wir die Geschichte von Franziska und dem dem Innerleit-Hof. Wir erlesen ihre Arbeit, ihr Seelenleben, ihre verhasste und doch geduldete „Liebe“ zu „goldenen Küken“. Ferienvermietung, Kinder, Tiere, Alm, harte Zeiten. Auf dem Hof lebt auch Franziskas Schwiegervater Sepp…seine bzw. die Geschichte seiner Mutter Rosa ist der feste, dicke rote Faden und um diesen winden sich Hannes und Franziska mit ihren Kindern und dann später auch eben Sepp. Der Wechsel zwischen damals und heute wirkt zu Beginn völlig normal, so wie man das aus einer der unzähligen geschönten Landhauszeitungen kennt. Doch schnell merkt man als Leser, die Vergangenheit ist immer präsent, zeigt sich überall, manchmal muss sie halt erst wieder entstaubt werden. Alles von damals ist nicht immer schlecht gewesen und das Heute und die Zukunft versichern uns auch nicht immer das gelbe vom Ei. Man muss als junger Mensch Erfahrungen machen. Das hat Rosa gemacht, Sepp ebenfalls und Hannes und Franzi taten dies ebenfalls. Drei Generationen haben gelernt, dass das von damals alles Hand und Fuß hatte und die Zeit und die Technik damals ebenfalls das erreicht hat, um zu Leben mit dem was notwendig war. Hart war es damals, hart ist es heute. Wir sind unser eigener Schmied des Glücks und dürfen auch gern das vergangene aufleben lassen und uns zu Nutze machen. Reden hilft gegen Kummer. Auch das war damals schon so, nur muss man die Zähne erstmal dafür auseinander bekommen….klappt aber irgendwann…

Kubsova‘s Schreibstil ist für diese „Geschichte“ perfekt gewählt. Kurz, prägnant, klare Worte ohne Geschwurbel. Sie ist treffsicher in allem und zeigt, man benötigt nicht immer Phrasen oder Schöngerede um zu verstehen. Dieses Buch beschäftigt mich schon lange und ist ein echter Schatz der Erzählkunst. Ich hoffe das von der Autorin noch mehr kommt! Der Roman könnte auf den Halligen „spielen“, in alten Dörfern in Bayern oder dem Erzgebirge, er könnte überall dort spielen, wo die Zeit sich mit der Natur verklebt hat und untrennbar geworden ist - ein gewaltiges und großartiges Buch! 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 19.08.2021

Generationsübergreifender Überlebenskampf auf einem Bergbauernhof

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Die "Innerleit-Rosa" bewirtschaftet in den Vierzigerjahren auf 1670 m Höhe allein einen Bergbauernhof. Ihre Familie wird durch den Krieg zerstört und aus ihrer Ehe bleibt nur ihr Sohn. Hart und einsam ...

Die "Innerleit-Rosa" bewirtschaftet in den Vierzigerjahren auf 1670 m Höhe allein einen Bergbauernhof. Ihre Familie wird durch den Krieg zerstört und aus ihrer Ehe bleibt nur ihr Sohn. Hart und einsam ist der Kampf mit der Natur, den Rosa auf sich nimmt. Traditionen sind ihr wichtig und der viel gerühmte Fortschritt, den ihr Sohn Sepp so gern durchsetzen möchte, ist ihr ein Dorn im Auge. Jahre später hat der Tourismus auf dem Hof Einzug gehalten und Rosas Enkel Hannes und dessen Frau müssen sich anderen, aber genauso harten Herausforderungen stellen.

Jarka Kubsova, bekannt durch Sachbücher und Reportagen hat ihren ersten Roman veröffentlicht. Deutlich spürbar ist, wie intensiv sie sich auf dieses Bergabenteuer vorbereitet hat. Man fühlt sich sofort mitten im Geschehen und sieht die Natur und die darin hart arbeitende Rosa vor sich. Besonders die Naturbeschreibungen die ans Herz gehen und nachspürbar sind, haben mir besonders gefallen.

"Mit zunehmender Kälte stellten die kleinen Pflanzen das Wachstum ein, zitterten in dem heulenden Wind, der jetzt wieder über die Kämme strich und vor dem sich aes Schwache beugen musste. In Rosa stieg die Furcht vor dem nahenden Winter auf, weil im Winter das Hofherz langsamer schlug."

Drei Generationen werden im Wechselspiel der Perspektiven dargestellt. Rosa ist ein sehr starker Charakter, der sich trotz aller Widrigkeiten durch Krieg, Tod und Unerfahrenheit nicht davon abhalten lässt, den Bergbauernhof durchzubringen. Zwei Generationen später kämpft Franziska auf dem "Innerleit-Hof" darum, den Standard als Ferien-Bauernhof aufrecht zu halten. Wie hart es ist, die pure Landlust für Feriengäste vorzuspielen, wird hier schonungslos und offen wiedergegeben. Die vermeintliche Idylle entpuppt sich als fast unmöglich umzusetzende Vorgabe des Bauernverbands.

Frauen stehen in diesem Roman im Vordergrund. Mal als hart arbeitende Bäuerin, mal als Familien- und Vermietungs-Managerin, die auf die eine oder andere Weise an ihre Grenzen gelangen. Man spürt, wie zerrissen die Frauen sind und wie viel ihnen abverlangt wird.

Besonders die aktuelle Zeitschiene, die den Ferienbauernhof betrachtet, stimmt sehr nachdenklich. Der Einblick hinter die Kulissen der vermeintlichen Landidylle zeigt, welche hohen Kriterien an einen touristisch genutzten Bauernhof gestellt werden. Die Verbindung zur Großmutter mit ihrer naturbelassenen Acker- und Gemüsebewirtschaftung zeigt einen neuen Weg auf, der Hoffnung auf ein neues Zeitalter gibt. Sanfter Tourismus, der teilnimmt und nicht zerstört.

Für mich ein Lesehighlight.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Lebensnah und einfühlsam geschrieben

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Der Roman „Bergland“ von Jarka Kubsova spielt in Tiefenthal, einem kleinen Ort in Südtirol. Auf dem höchsten der umliegenden Berge stehen vor dem Zweiten Weltkrieg auf steilem Grund das Bauernhaus und ...

Der Roman „Bergland“ von Jarka Kubsova spielt in Tiefenthal, einem kleinen Ort in Südtirol. Auf dem höchsten der umliegenden Berge stehen vor dem Zweiten Weltkrieg auf steilem Grund das Bauernhaus und die Scheune von Josef Breitenberger und seiner Familie. Das Anwesen wird von allen der „Innerleithof“ genannt und gibt seinen Bewohnern nach altem Brauch einen entsprechenden Beinamen. Die Innerleit Rosa ist die älteste Tochter und übernimmt die Arbeiten an der Seite ihres Vaters als ihre beiden Brüder zum Kriegsdienst eingezogen werden.

Ihr Sohn Josef, genannt Sepp, wird eines Tages den Hof übernehmen. Er ist das verbindende Familienmitglied zwischen den alten Zeiten und der Gegenwart, in der sich nicht nur das Bewirtschaften des Hofs, sondern auch die Sorgen der Betreiber verändert haben. Aus der ursprünglich allein auf den Lebensunterhalt der Familie abzielenden Landwirtschaft und Viehhaltung ist eine Ferienunterkunft mit Streichelzoo und wenigem Milchvieh geworden. Hannes ist deren Inhaber sowie der Enkel von Rosa. Doch seine Frau Franziska ist es, die die Autorin neben Sepp und Rosa in den Fokus nimmt.

Der Schreibstil von Jarka Kubsova passt sehr gut zum Umfeld, das sie beschreibt, denn er ist klar und schnörkellos. Jederzeit erfasst sie die Unwägbarkeiten der Natur und die Herausforderungen vor denen die Menschen, die dort leben, dadurch gestellt werden. Sie zeigt auf, dass es durchaus andere Möglichkeiten für die Tiefenthaler über alle Jahre hinweg gegebenen hat, die Gegend zu verlassen und das Auskommen an anderer Stelle zu suchen.

Rosa ist eine bodenständige Person. Nicht nur die Tatsache, dass sie eine Frau ist, sondern auch, dass sie zwei ältere Brüder hat, schließen sie zunächst von der Übernahme des Hofs aus. Erst durch die Gegebenheiten und ihr entschlossenes Engagement wird ihr zugetraut, den Hof zu führen und dennoch wird sie weiterhin mit Skepsis betrachtet. Sie hält viel von Altbewährtem und es ist nur eine Frage der Zeit, dass sie sich mit dem Interesse ihres heranwachsenden Sohns an modernen Errungenschaften zur Erleichterung der Arbeit auseinandersetzen muss. Da ich in einer ländlichen Gegend aufgewachsen bin, habe ich den Wandel aus nächster Nähe selbst miterlebt. Die Schilderungen der Autorin habe ich als überaus realistisch empfunden. Mit wenigen Beschreibungen schafft Jarka Kubsova es, auch die finanziellen Aspekte darzustellen, die die Bauern und Landwirte bei ihren jeweiligen Entscheidungen berücksichtigen.

Jarka Kubsova zeigt anhand ihrer Figur Franziska auf, mit welchen Problemen die Betreiber von Ferienbauernhöfen heute zu kämpfen haben. Sie stellt überspitzt, aber wirklichkeitsnah dar, welche Erwartungen Touristen im Urlaub haben und welche Forderungen sie an ihre Gastgeber stellen. Sicher erkennt der ein oder andere sich hierin wieder.

Im Roman „Bergland“ schildert Jarka Kubsova das beschwerliche Leben auf einem Bauernhof in den hohen Bergen Südtirols über drei Generationen hinweg. Sie benennt die unterschiedlichen Sorgen der Bewohner, mit einer Akzentuierung auf dem Ansehen der dortigen Arbeit der Frauen. Lebensnah und einfühlsam beschreit die Autorin das seit Jahren nötige ständige Abwägen zwischen Tradition und Moderne auf steilen Hängen durch bäuerliche Arbeit, um ein einträgliches Einkommen zu erwirtschaften. Sehr gerne empfehle ich die Geschichte weiter, weil sie für mich ein Lesehighlight ist.

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Veröffentlicht am 19.06.2021

Es war ein wahres Lesehighlight für mich.

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Wer kennt sie nicht, die Anzeigen "Ferien auf dem Bauernhof"? Dazu noch ein paar schöne Bilder von glücklichen Kühen und fröhlichen Schweinen und selbstverständlich steht die happy Bauernfamilie daneben ...


Wer kennt sie nicht, die Anzeigen "Ferien auf dem Bauernhof"? Dazu noch ein paar schöne Bilder von glücklichen Kühen und fröhlichen Schweinen und selbstverständlich steht die happy Bauernfamilie daneben und freut sich auf die Gäste. Die Werbung funktioniert gut, denn die Städter lieben den "ursprünglichen" Urlaub in der Natur und so nah am "einfachen" Leben. Wer das Buch gelesen hat, wird diese Anzeigen mit ganz anderen Augen sehen und vielleicht auch anders an einen solchen Urlaub herangehen.

Erzählt wird die Geschichte einer Familie, die in einem Bergdorf lebt und arbeitet. Drei Generationen, ein Hof und viele ähnliche Probleme. Die Charaktere werden von der Autorin so glaubhaft und realistisch beschrieben, dass es schmerzt, wenn Rosa gegen den Berg und die Natur ankämpft, sich abrackert, schuftet von morgens bis abends, um den Hof allein durch den Krieg und die Nachkriegszeit zu bringen. Ihr Sohn muss zu Hause bleiben, vermisst sie, fühlt sich vernachlässigt und wird aggressiv, was sie noch mehr auf die Felder und in ihren Garten treibt. Sie erzielt Erfolge und zeigt den Menschen im Dorf, dass eine Frau den Hof allein stemmen kann. Doch mit welchen Konsequenzen?

Franziska ist am Ende. Mit den Nerven, der Geduld, den Gästen, mit ihren überzogenen Ansprüchen und den Kindern, die immer etwas wollen. Dazu ist sie hochschwanger und der Tourismusverein zwängt sie immer mehr ein, um noch profitabler zu werden. Das Geld ist knapp, trotz Schufterei und guter Gästezahlen. Die Familie droht an der Situation zu zerbrechen.

Die Autorin hat die Leben der drei Generationen so gut beschrieben, dass ich beim Lesen Gänsehaut bekommen habe. Ich ziehe den Hut vor Rosa und ihrer Kraft, ihrem Willen und den Mut. Ich habe mich immer wieder gefragt, würde ich das schaffen? Wahrscheinlich nicht. Zu weich, zu verwöhnt und zu wenig Ahnung von der Natur. Aber auch vor Franziska habe ich Respekt und konnte ihren harten Weg gut nachvollziehen.

Höher, schneller, weiter ist nur für wenige wirklich gut und lohnenswert. Viele bleiben auf der Strecke und werden krank, sind ausgelaugt und resignieren, wenn sie den Berg an To-Dos sehen. Jarka Kubsova baut auch schwere und aktuelle Themen mit in die Geschichte. Sie zeigt dem Lesenden an einem Beispiel, was passieren kann, wenn man sich ständig verbiegen muss und wirft indirekt Fragen auf, die jeder für sich reflektieren kann.

Es war ein wahres Lesehighlight für mich.

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