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Veröffentlicht am 12.04.2017

geheimnisvolle Pflanzenkrankheit

Nimmergrün
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"Nimmergrün" ist der dritte Teil aus der Reihe der Gartenkrimis um Lore Kukuk und den Ermittler Roland Otto, mit dem sie zusammen schon zwei Fälle gelöst hat.

Eine mysteriöse Krankheit befällt Bäume und ...

"Nimmergrün" ist der dritte Teil aus der Reihe der Gartenkrimis um Lore Kukuk und den Ermittler Roland Otto, mit dem sie zusammen schon zwei Fälle gelöst hat.

Eine mysteriöse Krankheit befällt Bäume und Pflanzen in der Region Darmstadt, selbst Lores Pflanzen im Garten sind betroffen. Zuerst gibt es braune Stellen, später stirbt die ganze Pflanze ab. Die bisher unbekannte Krankheit verschont keine Pflanze und breitet sich rasant aus. Brisant, dass die Eröffnung eines neuen Teilstücks des Hugenottenpfads unmittelbar bevorsteht. Kann die Pflanzenkrankheit nicht eingedämmt werden, muss die Eröffnung verschoben werden. Roland Otto ermittelt in dem Fall und erhofft sich Hilfe von Lore, doch diese ist ratlos. Als kurz darauf noch Vieh auf der Weide unter ungeklärten Umständen stirbt und zwei Kinder tot im Wald gefunden werden spitzt sich die Lage zu.

Wie schon in den ersten beiden Teilen spielt die Kräuterkunde eine große Rolle, ich fand es klasse was man nebenbei noch alles über Kräuter und auch geschichtliche Hintergründe über die Region Darmstadt-Dieburg erfährt. Als Leser verfolgt man die Ermittlungsarbeit und kann rätseln, wer hinter dieser Sache steckt. Die Nachforschungen reichen viele Jahre in die Vergangenheit zurück, doch bis zum Ende hatte ich keine Idee, wie alles zusammenhängt. Am Schluss wird jedoch alles schlüssig geklärt, so dass keine Fragen offen bleiben.

Die Protagonisten sind mir aus den ersten beiden Teilen gut bekannt, Lore und Otto sind beide eigenwillige Charaktere, die mir sympathisch sind. Allerdings konnte ich Ottos Verhalten oft nicht nachvollziehen, er hat im Verlauf an Sympathie verloren. Dafür gefällt mir Lore um so mehr, sie ist eine starke Persönlichkeit und kann mit ihrem Wissen über die Kräuter punkten.

Fazit: Ein ruhiger Gartenkrimi mit viel Flair, besonders interessant wenn man sich für Kräuterkunde interessiert.

Veröffentlicht am 04.04.2017

spannender Agenten-Thriller

Der Raub
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"Der Raub" von Daniel Silva ist schon der vierzehnte Teil der Reihe um Gabriel Allon, den Spion und Restaurator. Aus der Reihe habe ich nur einen Band gelesen, hatte aber keine Probleme in die Handlung ...

"Der Raub" von Daniel Silva ist schon der vierzehnte Teil der Reihe um Gabriel Allon, den Spion und Restaurator. Aus der Reihe habe ich nur einen Band gelesen, hatte aber keine Probleme in die Handlung einzusteigen.

Gabriel Allon, der in Venedig mit der Restauration eines Altarbildes beschäftigt ist, wird um Hilfe gebeten. Sein Freund Julian Isherwood hat die Leiche eines Kunstsammlers aufgefunden, der brutal ermordet wurde. Isherwood gilt als Tatverächtiger, um ihn zu entlasten ist es Allons Aufgabe, sich auf Mördersuche zu begeben.

Allon kommt bei seiner Suche in verschiedene europäische Metropole, so dass man seine Recherchen atemlos verfolgt und die Handlung immer im Fluss bleibt. In jeder Stadt trifft er sich mit den unterschiedlichsten Menschen, so dass im Verlauf sehr viele Personen eine Rolle spielen. Es war nicht immer einfach den Überblick zu bewahren, da die Figuren teils unter Decknamen agieren. Ich habe mir eine Personenliste erstellt, was sich als hilfreich erwiesen hat.

Daniel Silva beschreibt die Charaktere schön detailliert, auch die Handlungsorte kommen plastisch rüber. Der Schreibstil ist locker und lässt sich super lesen. Die Handlung ist fesselnd, sie entwickelt sich in eine Richtung, die sehr authentisch wirkte.

Ich konnte mit Gabriel Allon mitfiebern, besonders gefallen hat mir der Bezug in die Kunstwelt und die Szenen, in denen man einen Einblick in die Arbeit eines Restaurators bekommt. Und nicht zuletzt fand ich die Arbeit der Agenten sehr spannend.

Fazit: Gut recherchierter Thriller im Geheimdienstmilieu. Es wird definitiv nicht mein letzter Teil der Reihe sein.

Veröffentlicht am 31.03.2017

PPs dritter Fall

Der Tote im fremden Mantel
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"Der Tote im fremden Mantel" ist der dritte Fall für Pieter Posthumus, kurz PP genannt, der sich in Amsterdam der namenlosen und einsamen Toten annimmt. Er arbeitet im Amt für Katastrophenschutz und Bestattungen, ...

"Der Tote im fremden Mantel" ist der dritte Fall für Pieter Posthumus, kurz PP genannt, der sich in Amsterdam der namenlosen und einsamen Toten annimmt. Er arbeitet im Amt für Katastrophenschutz und Bestattungen, sein Team kümmert sich um die Nachlassregelung, und um ein würdiges Begräbnis.

Momentan ist in Amsterdam die Hölle los, eine Wirtschaftskonferenz findet statt, Demos sind an der Tagesordnung und Posthumus bekommt den Fall eines Junkies auf den Tisch, der in einem teuren Mantel einer Edelmarke aufgefunden wurde. Das lässt Posthumus stutzen, er versucht mehr über den Mann herauszufinden. Ein Kongressteilnehmer wird verletzt aufgefunden, gibt es eine Verbindung zu seinem Mordfall?

Schneller als er sich versieht ist er wieder einmal in einen Mordfall verwickelt und kann der Polizei wertvolle Hinweise geben.

Ich habe alle Teile der Reihe gelesen, deswegen war es für mich wie ein Wiedersehen mit alten, liebgewonnenen Freunden. Auch wenn die Krimis gut einzeln gelesen werden können, würde ich trotzdem empfehlen, alle Teile der Reihe nach zu lesen, denn so lernt man PP und seine Freunde, Kollegen, sein ganzes Umfeld und die Schauplätze in Amsterdam von Anfang an kennen.

Das Autorenduo hat mit PP und seinen Freunden authentische, liebenswerte Protagonisten geschaffen, die unverwechselbare Typen sind. Auch die Nebenfiguren sind sehr schön beschrieben, so dass man sich die einzelnen Personen gut vorstellen und sich in sie hinein versetzen kann. Der Fall führt PP an verschiedene Orte in Amsterdam, die Kneipe "De dolle Hond", die für PP zur zweiten Heimat geworden ist kommt auch in diesem Teil wieder vor, hier finden diverse Treffen mit seinen Freunden statt. Für mich besticht der Krimi mit viel Niederländischem Flair, die Stadt ist so detailliert beschrieben dass ich die Szenerie bildlich vor Augen hatte, hilfreich ist dazu auch der Plan von Amsterdam, der sich im Buch findet.

Der Fall in den Pieter geschlittert ist ist brisant und bis zum Ende nicht zu durchschauen. Er ist komplex aufgebaut und bietet viel Raum für Spekulationen. Die Auflösung hat mich dann doch überrascht, obwohl ich einen vagen Verdacht hatte. Pieters Privatleben wird in diesem Krimi nur kurz angerissen, den meisten Raum nimmt der Fall ein. Der Schreibstil ist wie gewohnt wunderbar locker und lässt sich flüssig lesen, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Ich habe den Krimi innerhalb kurzer Zeit verschlungen, freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 16.01.2017

spannender Action-Thriller

Welt ohne Morgen
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"Welt ohne Morgen" ist der zweite Fall für das sympathische Duo Jonathan und Lew. Den ersten Teil habe ich noch nicht gelesen, hatte aber keine Probleme in die Geschichte einzusteigen. Jonathan und Lew ...

"Welt ohne Morgen" ist der zweite Fall für das sympathische Duo Jonathan und Lew. Den ersten Teil habe ich noch nicht gelesen, hatte aber keine Probleme in die Geschichte einzusteigen. Jonathan und Lew sind in ihrer früheren Funktion als "Der Monarch" einigen Menschen auf die Füße getreten, die bittere Rache geschworen haben. Um ihre Angehörigen zu schützen leben Jonathan und Lew isoliert. Jonathan hat seine Tochter seit über einem Jahr nicht gesehen, Lew hat die Beziehung zu Emily abgebrochen. Als Emily von Unbekannten überfallen und entführt wird, macht das Team die Bekanntschaft der "Kuratoren", die den beiden einen brisanten Auftrag anbieten, bei dem sie in große Gefahr geraten.

Beim lesen von "Welt ohne Morgen" fühlte ich mich an diverse James Bond Filme erinnert, und das ist äußerst positiv gemeint. Die Handlung ist von Beginn an actionreich, in mehreren Strängen lernt man die unterschiedlichen Akteure kennen und hat erst mal keine Ahnung, worum es überhaupt geht. Wer ist gut, wer böse, wer spielt ein falsches Spiel? Wie hängen die einzelnen Stränge zusammen?

Jonathan und Lew sind zwei sehr sympathische Protagonisten, die das Herz auf dem rechten Fleck haben. Ich konnte mit ihnen mitfiebern und habe ihre Handlungen atemlos verfolgt. Die Story lief großteils wie ein Film vor meinem inneren Auge ab, Kopfkino pur. Wie in jeder guten Geschichte gibt es auch fiese Charaktere, wobei der Autor auf schwarz/weiß-Malerei verzichtet. Die Figuren sind vielschichtig, das fällt besonders bei Tatsu Koga auf.

Der Schreibstil ist geradlinig und prägnant und passt gut zur Story. Von Anfang an ist die Spannungslatte hoch gesetzt und die Geschichte schafft es auch, die Spannung aufrecht zu erhalten. Besonders faszinierend fand ich die Handlung auf einem Schiff, der Jurojin Maru.

Ich fühlte mich von der Geschichte bestens unterhalten, allerdings driftet sie im letzten Drittel etwas in den Sciencefiction-Bereich ab, was ich so nicht erwartet hätte. Kleinere Defizite bei der Übersetzung ins Deutsche schmälern den Lesegenuss etwas, das hätte vermieden werden können.

Fazit: Spannungs- und actionreicher Agententhriller mit sympathischen Protagonisten. Den ersten Teil werde ich gleich im Anschluss lesen und freue mich schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 20.12.2016

der dritte Fall für das sympathische Ermittlerteam

Sparifankerl
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"Sparifankerl" ist der dritte Teil der Reihe um den Rosenheimer Hauptkommissar Sauerwein und sein Team. Doch diesmal ist der Fall misteriös, denn es gibt erst mal nur einen Anfangsverdacht, den der beste ...

"Sparifankerl" ist der dritte Teil der Reihe um den Rosenheimer Hauptkommissar Sauerwein und sein Team. Doch diesmal ist der Fall misteriös, denn es gibt erst mal nur einen Anfangsverdacht, den der beste Pathologe der Welt, der selbstverliebte Dr. Dyrckhoff äußert. Ihm und einem Kollegen kommen die plötzlichen Tode relativ junger, eigentlich kerngesunder Männer merkwürdig vor. Bei den Leichenschauen lässt sich allerdings nicht wirklich etwas feststellen, so wendet sich Dyrckhoff an Sauerwein und sein Team.

So ganz ohne Anhaltspunkte ist eine Ermittlung nicht einfach, es bleibt erst mal nur die Angehörigen bei der Beerdigung des letzten Toten auf dem Friedhof zu belauschen, in der Hoffnung etwas aufzuschnappen. Genau dies gelingt Karl. Und was er hört lässt große Zweifel an einer natürlichen Todesursache aufkommen, denn der Verstorbene soll seine Ehefrau regelmäßig misshandelt haben. Der Zufall kommt dem Team zu Hilfe, Dezernatssekretärin Nora hat einen Unfall beim Fahrradfahren und kommt schwer verletzt ins Krankenhaus. Sie ist der perfekte Köder einer misshandelten Ehefrau, und damit beginnt die Scharade, um hinter das Geheimnis der plötzlichen Todesfälle zu kommen.

Da es sich hier um einen dritten Teil handelt empfehle ich, die anderen beiden Teile vorher zu lesen, um sich mit den Protas und ihrer Vorgeschichte bekannt zu machen. Der Krimi kann natürlich für sich alleine gelesen werden, aber es macht ungleich mehr Spaß, wenn man alle Beteiligten schon kennt. Ich habe mich auf das Wiedersehen mit den bekannten Protagonisten gefreut, von der ersten Seite an war ich sofort in der Geschichte drin, es fühlt sich an wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Max ist inzwischen in einer anderen Abteilung, besucht seine alten Kollegen aber regelmäßig und da Karl wegen seines Babys ausfällt, wird er kurzerhand ins Team integriert. Bei der Scharade hat auch Rosie eine tragende Rolle, Kristina unterstützt das Team und ein verdeckter Ermittler gibt als angeblicher prügelnder Ehemann einfach alles.

Neben der Hauptstory gibt es eingeschobene Kapitel aus Sicht eines Opfers häuslicher Gewalt, die sehr betroffen machen. Ganz nebenbei erfährt man psychologische Details, die zwar interessant sind, im Mittelteil aber etwas die Spannung nehmen. Als Leser verfolgt man die Ermittlungen und die präzise Vorbereitung der Scharade mit Nora in der Rolle des Opfers, wobei Nora hier zeigen kann, was in ihr steckt. In den letzten Teilen hatte sie nur eine Nebenrolle, fiel aber schon durch ihren sympathischen bayrischen Dialekt auf. Hier wächst sie über sich hinaus, wobei ihr die Situation letztlich sehr an die Nieren geht und alles von ihr abverlangt. Über das Ende habe ich lange gegrübelt, bin letztlich aber mit dem Verlauf zufrieden. Einziger Kritikpunkt ist für mich diesmal die lineare Handlung, ich habe falsche Fährten oder größere Überraschungen etwas vermißt.

Fazit: Auch dieser Fall hat mir wieder sehr gut gefallen. Die Story ist brisant und es macht einfach Spaß, das so sympathische Kripoteam bei den Ermittlungen zu beobachten. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.