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Veröffentlicht am 22.06.2021

Liebe kennt kein Alter

Ein Junggeselle zum Verlieben
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„...George war mit den Versuchen von Frauen, Kontakt zu ihm aufzunehmen, bestens vertraut, und im Laufe der Jahre hatte er gelernt, die schmeichelnde Aufmerksamkeit dieser Frauen zu ignorieren. Auffallend ...

„...George war mit den Versuchen von Frauen, Kontakt zu ihm aufzunehmen, bestens vertraut, und im Laufe der Jahre hatte er gelernt, die schmeichelnde Aufmerksamkeit dieser Frauen zu ignorieren. Auffallend attraktiv war er nicht, in dieser Hinsicht machte er sich nichts vor...“

Momentan ist es seine Nachbarin Lorne, die George lästig fällt. Er versucht, ihr aus dem Weg zu gehen. George ist fast 55 Jahre. Er ist Lehrer und ihm wurde der vorzeitige Ruhestand angeboten. Junge Lehrer sind genügend vorhanden und kosten weniger. George kann sich mit den Gedanken anfreunden.
Bei einer Elternsprechstunde erscheint Willow West. Sie ist die Großmutter von Georges Schüler Collin und bittet ihn um eine Empfehlung für das College. Gern ist er dazu bereit. Beide stellen fest, dass sie sich aus der Schulzeit kennen.
Die Autorin hat eine tiefgründige Liebesgeschichte geschrieben. Die Personen werden gut charakterisiert. George gilt als Sonderling. Er ist reserviert, mag keine Überraschungen, aber ein geordnetes und geregeltes Leben. Auch die moderne Technik ist für ihn ein Buch mit sieben Siegeln. Willow dagegen ist Künstlerin, lebenslustig und aufgeschlossen. Nach und nach aber zeigt sich, dass beide ihr Päckchen zu tragen haben. Allerdings gibt es einen weiteren Punkt, der sie unterscheidet. Willow hat zum Glauben gefunden, George bezeichnet sich als Atheist.
Beide mögen einander. Doch im reifen Alter hat jeder schon seine Ecken und Kanten, seine Gewohnheiten und Ansichten, die dazu führen, dass Dinge, die gut gemeint waren, tüchtig daneben gegangen sind. Anderseits kann George nicht aus seiner Haut als Lehrer. Das sorgt dafür, dass er in kritischen Situationen in der Lage ist, die Wogen zu glätten.
Zu den sprachlichen und inhaltliche Höhepunkten gehört das Gespräch zwischen Willow und George über die Ansichten zur Religion:

„...Nun, ich bin ein Mensch. Natürlich habe ich Zweifel. Aber mein Glaube ist stärker als der Zweifel...“

Das Verhältnis zwischen Willow und George bleibt schwierig. Fast scheint es, es könnten sie nicht ohne einander, aber auch nicht miteinander. Immer wieder geht es um Vergeben und Verzeihen. Für Außenstehende allerdings ist schon lange klar, dass ein zarte Liebe wächst. Nach einer gesundheitlichen Krise öffnet sich George erneut für ein Gespräch. Willow sieht seine Lage so:

„.. Ich glaube, ein Atheist ist ein einfach Suchender, der darauf hofft, dass Gott sich zeigt...“

Das Ende des Buches ist ein Anfang, kein Abschluss. Es ist ein Beginn, der Raum lässt für eine gemeinsame Zukunft, ohne diese vorwegzunehmen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Snowbell will es wissen

Kater der Braut.
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„...Manche Menschen kapieren einfach nicht, dass echter Pelz nur an lebendigen Tieren und nicht an hässlichen Frauen gut aussieht...“

Kater Snowbell kommt schnell auf den Punkt. Und bei Bens Mutter ist ...

„...Manche Menschen kapieren einfach nicht, dass echter Pelz nur an lebendigen Tieren und nicht an hässlichen Frauen gut aussieht...“

Kater Snowbell kommt schnell auf den Punkt. Und bei Bens Mutter ist das auch notwendig. In der Villa Katzenglück geht alles seinen Lauf. Dann aber erzählt Nellys Freundin Melissa, die mit Ricky, einem Polizisten zusammen ist, dass ein alter Herr plötzlich verstorben ist. Snowbell ist sofort klar, dass sie sich in die Ermittlungen einschalten wird.
Die Autorin hat erneut eine humorvolles Katzenbuch geschrieben. Die Geschichte wird von Snowbell erzählt. Es geht nicht nur um den Fall, sondern auch um die liebe Verwandtschaft und die geplante Hochzeit von Ben und Nelly.
Ich mag den Schriftstil mit seine trockenen Humor und Sarkasmus. Vor allem Snowbells Aussagen bringen mich immer wieder zum Schmunzeln. Als Ben und Nelly auf zwei Kleinkinder aufpassen sollen, stellt Snowbell fest.

„..Die Kleinen waren zuckersüß, aber auf die Dauer war eine ungesunde Ernährung schlecht für die Zähne...“

Snowbell begibt sich in die Wohngegend des toten Rentners. In einem Nachbargarten trifft sie auf den Hund Bailey. Der ist ein guter Beobachter. Snowbells Schlussfolgerung zu Bluebell lautet:

„..Wir sind auf einer heißen Fährte. Das spüre ich in meiner kleinen Kralle...“

Währenddessen wird Nellys Laune immer schlechter. Die Hilfe der Schwiegermutter bei den Hochzeitsvorbereitungen hat sie abgelehnt – und sie weiß, warum. Allerdings war ihr nicht klar, wie viel Stress nun auf sie zukommt.
Nellys Freundinnen Jana und Melissa warten mit einigen Überraschungen auf. Nicht nur die Anzahl der tierischen Protagonisten vergrößert sich dadurch. Feste und Feiern sorgen für Abwechslung – nicht immer im positiven Sinn. Snowbell hat ihre eigene Sicht auf deutsche Sprichwörter.

„...Ich bevorzuge eine andere Version: Der Klügere tritt nach...“

Auch Bluebell, Perserkatze und Freundin von Snowbell im gleichen Haushalt, wird vor neue Anforderungen gestellt, die sie mit Bravour meistert.
Es gibt viele kleine Szenen, die erwähnenswert wären. Snowbells Ansichten zum Krippenspiel zu Weihnachten zum Beispiel sind sehr lesenswert.
Natürlich überführen Snowbell und Bluebell die Täterin, auch wenn es dabei für Nelly haarig wird.
Ein Thema finde ich besonders wichtig. Alina, die Nichte von Nelly, hat sich ohne Wissen der Eltern auf Instagram einen Account eingerichtet. Ben warnt sie. Es vergeht nicht viel Zeit, bis sie die Schattenseiten ihres Tuns zu spüren bekommt. Nur gut, dass Ben und Nelly für sie da sind.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ein Zitat von Bluebell soll meine Rezension beenden:

„...Wir Frauen haben zwar weniger Gehirn, aber wir nutzen es effektiver...“

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Veröffentlicht am 19.06.2021

Krönender Abschluss

Erntejahre
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„...Sie konnte nichts dafür, dass sie nach dem Krieg geboren worden war. Sie konnte auch nichts dafür, dass ihr Heimatland ihn entfacht hatte. Sie konnte nicht verstehen, bestenfalls logisch nachvollziehen, ...

„...Sie konnte nichts dafür, dass sie nach dem Krieg geboren worden war. Sie konnte auch nichts dafür, dass ihr Heimatland ihn entfacht hatte. Sie konnte nicht verstehen, bestenfalls logisch nachvollziehen, warum die Generationen ihrer Mutter und Großmutter mitgelaufen war...“

Diese Sätze stehen im Vorwort des Buches. So wie Bettina, Tochter von Eva und Enkelin von Constanze, geht es vielen ihrer Generation. Doch Bettina belässt es nicht dabei. Sie fragt nach und deckt Puzzle für Puzzle ein Stück der Vergangenheit auf.
Die Autorin hat einen beeindruckenden Abschlussband ihrer Trilogie geschrieben. Hier wird deutsche Geschichte lebendig mit all ihren Ecken und Kanten.
Der Schriftstil ist sehr ausgefeilt. Im Jahre 1972 sieht sich Bettina die Fotoalben ihrer Familie an. Dabei kommen Erinnerungen an Dinge, die ihr die Eltern erzählt haben und an ferne eigene Erinnerungen, so ihre schwierige Geburt oder die kurze Szene, die sie 1962 an der Innerdeutschen Grenze erlebt hat. Es war das erste und das letzte Mal, dass sie ihre Großmutter gesehen hat.

„...Man hörte ja viel über die DDR. Viel über sie und nichts aus ihr. Bettinas Fantasie jedenfalls genügte bei Weitem nicht, um sich vorzustellen, was wirklich geschehen war….“

Ich als Leser erfahre es im nächsten Kapitel.
Schon als Schülerin engagiert sich Bettina für die Schülerzeitung. Sie hat ein Händchen dafür, was wirklich wichtig ist und erzählt werden sollte. Sie nimmt nicht alles hin, was man ihr erzählt, sondern hinterfragt es. Ein Lehrer erkennt ihr Potential. Es entwickelt sich zwischen beiden ein tiefgreifendes Gespräch nach dem Attentat auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen. Es geht um die Frage, ob sich Menschen ändern können.

„...Für dein junge Alter machst du dir schon ziemlich viel Gedanken. Das ist an sich gut, Bettina. Aber vergiss darüber nicht, dein junges Leben auch zu genießen...“

Dann kommt Ulli aus Amerika zurück. Bettina wusste bisher nichts von ihrem Halbbruder. Es entwickelt sich ein schönes Verhältnis. Und wieder sind es intensive Gespräche, die Bettina prägen. Dieses Mal geht es um Eifersucht und Vergebung.
Bettina sucht immer wieder das Gespräch. Eines Tages erzählt ihr die Mutter, wie sie aufgewachsen ist und was bei der Flucht passierte. Und genau an der Stelle zeigt sich die unterschiedliche Sicht beider Generationen.

„...“Da wart ihr gerettet!, meinte Bettina kristallklar zu erkennen […] „Nein, Bettina!“, erwiderte ihre Mutter und ihre Stimme klang zum ersten Mal an diesem Abend hart. „Da waren wir nicht gerettet, da waren wir entwurzelt.“...“

Die Geschehnisse um die RAF, der harte Winter 1978 und die deutsche Wiedervereinigung sind weitere Stationen, an denen ich die Familie begleiten darf. Bettina arbeitet mittlerweile als Journalistin und kann als Frau politische Artikel schreiben. Ich wiederhole mich ungern, aber in fast jeder Situation sind es die Dialoge zwischen den Protagonisten, die das Geschehen in Erinnerung rufen und das Für und Wieder der Geschichte aufarbeiten.
Und dann gibt es Stellen im Buch, da ändert die Autorin abrupt den Schriftstil. Kurz, prägnant, auf das Wesentliche reduziert, wirken sie besonders eindringlich:

„...Eine Woche voller Glück. Tage im herbstlichen Sonnenschein. Reden. Reden. Reden. Schweigen. Lieben. Leben. Kein schöner Land...“

Es war Evas erste Besuch bei der Mutter.
Am Ende bleibt keine Frage offen. Das Bild ist vollständig.
Der Stammbaum zu Beginn und eine Musikliste der Lieder, die in den Büchern eine Rolle spielen, ergänzen das Buch.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Hier wird deutsche Geschichte eingebettet in ganz persönliche Schicksale. Außerdem ist es ein Plädoyer für die Liebe. Und es zeigt, dass Heimat für die Kriegsgeneration einen ganz eigenen Klang hat.

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Veröffentlicht am 18.06.2021

Tod auf den Schienen - warum nur?

Endstation Waldviertel
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„...Mit einem Mal verlangsamte sich die Fahrt extrem, die Bremsen kreischten, und bald darauf kam der Zug mit einem mächtigen Ruck zum Stehen. Die Kinder reckten die Köpfe aus den Fenstern...“

Doch es ...

„...Mit einem Mal verlangsamte sich die Fahrt extrem, die Bremsen kreischten, und bald darauf kam der Zug mit einem mächtigen Ruck zum Stehen. Die Kinder reckten die Köpfe aus den Fenstern...“

Doch es war nur ein Gag. Bei jeder Ausflugsfahrt mit der Dampflokomotive steigt der Heizer aus und „findet“ einen großen Pilz. Nach der nächsten Kurve aber bleibt der Zug wieder stehen. Huber, der Heizer, schnappt sich neben dem Zug einen blutigen Kopf, bevor die Kinder begreifen, was sie gesehen haben. Hier ist die Fahrt zu Ende.
Der Autor hat einen spannenden und witzigen Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Durch den Dialekt erhält die Geschichte ihre Lokale Authentizität.
Der Tote war beliebt. Jeder hat im ersten Moment an einen Unfall geglaubt. Doch die Obduktion spricht eine andere Sprache. Er wurde betäubt und auf die Schienen gelegt.
Sehr schnell bilden sich vier Ermittlerteams. Hans Huber, Hansdampf in allen Gassen, macht sich auf die Spuren des Toten. Der Ortssheriff möchte wissen, was passiert ist und von höherer Stelle werden Frau Dr. Philippa Limbach und Bezirksinspektor Hajdusic in den Ort geschickt. Und damit nehmen die Probleme zu. Keiner traut dem anderen. Frau Dr. Limbach hat alles versucht, um nicht mit en Bezirksinspektor arbeiten zu müssen. Der aber stammt aus der Gegend und versteht im Gegensatz zu seiner Chefin den Dialekt. Was die beiden so voneinander denken und sich gegenseitig an den Hals wünschen, ist vom Feinsten. Es ist amüsant zu verfolgen, wie sich jeder gegen den anderen ausspielt und wie man sich gekonnt Steine in den Weg wirft.
Im Gasthaus von Liesl Lang wird der Fall heftig diskutiert. Die Frau ist eine begnadete Köchin. Ihre Reaktion auf Abwerbeversuche lautet so:

„...Da bin ich mein eigener Herr, da schafft mir keiner was an, und zum Leben hab ich genug, mir geht nichts ab, alles andere zahlt sich nicht aus...“

An Motiven findet man schnell eine Reihe. Zwei mögliche wären ein gehörnter Ehemann oder Missgunst, weil der Tote die Hauptrolle im örtlichen Theaterverein bekommen hat. Der Autor versteht es hervorragend, mich auf falsche Fährten zu führen und den wahren Sachverhalt zu verschleiern. Außerdem gibt es noch den einen oder anderen Nebenschauplatz. Nur eine Tatsache bringt Huber schnell auf den Punkt:

„...Aber […] wenn jemand den Dangl Hsnnes genau dort abgelegt hat, wo es sich nicht ausgeht, dass der Zug stehen bleibt, dann hat er es gewusst. Dann hat er voll damit gerechnet...“

Logischerweise muss es ein Einheimischer sein. Und genau der, dem es am wenigstens zugetraut hat, serviert am Ende nicht nur den Mörder.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es sind so die kleinen, feinen Nettigkeiten, die sie zu etwas Besonderen machen.

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Was wäre, wenn Dornröschen den Prinz nicht will?

Die Märchenhochzeit fällt aus
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„...Man braucht eine starke Hand, einen offenen Blick, ein mutiges Herz und einen festen Willen, um in den Stürmen des Lebens den Kurs zu halten!...“

Diese Worte hört Gregor von einem alten Fischer. Zuvor ...

„...Man braucht eine starke Hand, einen offenen Blick, ein mutiges Herz und einen festen Willen, um in den Stürmen des Lebens den Kurs zu halten!...“

Diese Worte hört Gregor von einem alten Fischer. Zuvor aber war eine Menge geschehen. Dornröschen war vom Prinz Gregor wach geküsst worden. Damit ist das Märchen fast zu Ende. Doch unsere Geschichte fängt hier erst richtig an.
Den Namen Dornröschen kann Isabell von Rosenthal nicht mehr hören. Und warum soll sie einen Prinz heiraten, nur weil er sie geküsst hat? Sie weiß so gut wie gar nichts von ihm. Kurzerhand verschwindet sie vor der Hochzeit aus dem Schloss. Sie kleidet sich dazu wie ein Wachsoldat. Am nächsten Morgen ist das Königspaar wie vor den Kopf geschlagen. Was soll nun werden? Gregor, der die Prinzessin wirklich liebt, macht sich auf die Suche nach ihr.
Der Autor hat nicht nur ein bekanntes Märchen weiter erzählt, sondern eine besondere Liebesgeschichte damit geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Während die Hofgesellschaft einhundert Jahre geschlafen hat, ist im Königreich das Leben weitergegangen. Die Bürger mussten nun ihr Geschick in die eigenen Hände nehmen. Das hat natürlich Folgen.
Isabell, wohlbehütet aufgewachsen, findet sich plötzlich ohne Geld auf dem Markt des Ortes wieder. Sie braucht dringend etwas zu essen. Ihr bleiben nur zwei Optionen. Sie kann reumütig zu ihren Eltern zurückkehren oder sich durchbeißen. Sie entscheidet sich für Letzteres und lernt dabei eine Menge für das Leben. Ich mag ihren trockenen Humor. Die Erinnerung an die böse Fee kommentiert sie so:

„...Frauen können so heimtückisch sein. Ein Mann hätte an der Stelle der Alten meinen Vater in die Schranke gefordert und mit einer Lanze vom Pferd gestoßen. Danach hätten sich die beiden bis zum Umfallen betrunken...“

Auch in Märchen sind Nachrichten Geld wert. So flieht Isabell nach dem Diebstahl eines Brotes. Über die ihr folgenden Menschen denkt sie:

„...Wahrscheinlich hofften sie, einen Bänkelsänger oder einen Nachrichtenschreiber von den Ereignissen zu berichten und ein paar Silberstücke verdienen zu können...“

Isabell lernt die Schattenseiten des Lebens kennen. Sie hört gut zu und erkennt bald, wozu Ungerechtigkeiten führen. Allerdings muss sie sich auch sagen lassen, dass sie sich als Marke „Dornröschen“ exzellent vermarkten lässt. Sie bringt dem Reich viel Geld.
Gregor schätzt seine Ahnen so ein:

„..Meine Vorfahren waren ein kriegerischer Haufen, ehe sich die Unart in den letzten vierzig Jahren verlor...“

Gregor findet Isabell. Ihre gemeinsamen Erlebnisse lehren sie nicht nur, sich gegenseitig zu schätzen. Sie unterhalten sich auch darüber, wie sie handeln werden, wenn das Reich in ihre Hände kommt.
Besonders gut gefallen hat mir, dass in das Geschehen eine Reihe weiterer Märchen eingewoben wurden. Außerdem erweist sich Gregor als Erfinder oder begnadeter Erzähler romantischer Märchen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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