Spannender Krimi
Tod in BrüggeDieser Krimi fällt ein wenig aus dem üblichen Rahmen. Wieso?
Claire van de Velde, eine alleinerziehende Mutter mit ständig schlechtem Gewissen, erhält die Leitung über das Morddezernat zugesprochen auf ...
Dieser Krimi fällt ein wenig aus dem üblichen Rahmen. Wieso?
Claire van de Velde, eine alleinerziehende Mutter mit ständig schlechtem Gewissen, erhält die Leitung über das Morddezernat zugesprochen auf die ihr Kollege Vincent sowie ihr Ex-Freund Marc gespitzt haben. Besonders Vincent kann mit dieser Niederlage nicht gut umgehen.
Die erste Bewährungsprobe lässt auch nicht lange auf sich warten. Binnen weniger Tage werden drei Frauen erstochen. Allen ist gemeinsam, dass sie einen helfenden Beruf haben, mit dreizehn Messerstichen getötet worden sind und auf ein und demselben Online-Partnersuchportal nach dem Mr. Right gesucht haben.
Es ist ausgerechnet jene Datingplattform auf der auch Claire, zwar nicht den Traummann aber einen Sexpartner sucht. Es meldet sich ein dominanter Typ, der sie nächtens auf öffentlich Plätze bestellt und dort mehr oder weniger wortlosen, aber nahezu brutalen Sex mit Claire hat. Hin- und hergerissen zwischen Abscheu und Befriedigung muss Claire tagsüber einen Mörder fangen, der wie ein glitschiger Aal nicht zu fassen ist.
Nebenbei macht Vincent ihr das Leben schwer. Erst als Jasper, das EDV-Genie illegal in der Datingplattform stochert, kommen sie dem Täter näher. Claire ist immer in Gefahr, dass ihr gefährliches Privatleben auffliegt. Trifft sie sich mit einem Mörder? Wird sie selbst auch zum Opfer?
Meine Meinung:
Die verwinkelte Altstadt von Brügge mit ihren Nischen und kleinen Parks eignet sich perfekt für das Szenario.
Auf die Leser wartet ein fesselnder Krimi, in dem hin und wieder kleine Glaubwürdigkeitsmängel auftauchen. Dass Claire einen Ausgleich zwischen Beruf und Muttersein braucht, versteht man als Leser sofort. Beides ist fordernd. Ein bisschen ein Problem habe ich, wenn sie sich wissentlich in Gefahr begibt. Als Polizistin sollte sie ja wissen, dass die Spinner und Mörder nicht aussterben.
Natürlich werfen die sexuellen Kontakte in der Öffentlichkeit (auch wenn es Nacht ist), das Kopfkino an. Sex im Freien, wo man jederzeit ertappt werden kann, gibt so manchem Paar erst den richtigen Kick.
Interessant ist, Claire zuzusehen, wie sie abwägt, ob der Mann der Mörder ist und ob sie selbst gefährdet sein könnte. Diese Zweifel, die sie mit Freundin Emma bespricht, sind gut dargestellt. Da kommt ziemlich Spannung auf. Claire wirkt ziemlich zerrissen, doch dann zieht sie ihr Ding durch.
Fazit:
Ein ungewöhnlicher sowie spannender Krimi, dem ich gerne 4 Sterne gebe.