Platzhalter für Profilbild

Alphafrau

Lesejury Star
offline

Alphafrau ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Alphafrau über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2017

Liebe und lebe jeden Augenblick

Mein schlimmster schönster Sommer
0

Der Roman "Mein schlimmster schönster Sommer" von Stefanie Gregg erzählt von der perfekt durchorgansierten erfolgreichen Unternehmensberaterin Isabel, die eine schlimme Diagnose in einem Krankenhaus erhält ...

Der Roman "Mein schlimmster schönster Sommer" von Stefanie Gregg erzählt von der perfekt durchorgansierten erfolgreichen Unternehmensberaterin Isabel, die eine schlimme Diagnose in einem Krankenhaus erhält und sich auf ärztlichen Rat hin einen kurzen Urlaub gönnen soll. Aus dem Bauch heraus fällt sie die spontane Entscheidung, ihr altes Leben hinter sich zu lassen, einen uralten Bulli zu kaufen und mit dem Musiker Rasso eine abenteuerliche Reise ins Ungewisse zu beginnen.

Das Cover ist sehr schön gestaltet worden. Vor einem hellen Hintergrund sind mehrere Balkon in den leuchtenden Farben eines Regenbogens gesetzt worden. Durchbrochen wird diese Darstellung von mehreren Zeichnungen, die wichtige Motive (Bulli, Hund, Feder, Schwalbe, Pusteblume) zeigen und Rückschlüsse auf die Handlung des Romans erlauben.

Auch der Titel "Mein schlimmster schönster Sommer" ist in mehreren strahlenden Farben in die Leerstellen zwischen den Balken gesetzt worden und zieht sofort das Interesse des Lesers auf sich, der diese ungewöhnliche Geschichte kennenlernen möchte.

Im Verlaufe des Geschehens begleitet der Leser Isabel auf einem abenteuerlichen Road-Trip, der sie viele neue Erfahrungen sammeln lässt. Isabel entdeckt neue Seiten an sich, pfeift auf Konventionen und lernt, das Leben auf sich zukommen zu lassen. Ihre Entwicklung von einer kühlen, nach Perfektion strebenden Geschäftsfrau zu einem spontanen lebenslustigen jungen Frau, der sich fallen lassen kann und Freundschaften mit fremden Menschen knüpft, die ihren bisherigen Lebensstil konterkarieren, ist glaubhaft dargestellt. Auch die anderen Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet worden. Dies gilt vor allem für den Lebenskünstler Rasso, der das neue Leben von Isabel in einer entscheidenen Weise beeinflussen wird.

Der Schreibstil ist locker und sehr flüssig, und der Tenor des Romans ist hoffnungsvoll, auch wenn immer die traurige Seite des Lebens mitschwingt. Trotz des ernsten Themas wird es an keiner Stelle sentimental. Kennzeichnend ist eine besondere Mischung aus Ernst, Humor und Melancholie, die den Leser sofort gefangen nimmt und bis zur letzten Zeile des Buches nicht mehr los lässt.

Leider kommt das (vorhersehbare) traurige Ende des Romans zu unvermittelt. Natürlich kann dies auch ein stilistisches Mittel sein, um dem Leser vor Augen zu führen, dass Isabel nicht mehr viel Zeit für ihre Träume bleibt. Trotz des traurigen Ausgangs hat mir der Schluss sehr gefallen, weil er so viel Hoffnung gibt. Isabel hat in sich hineingehorcht und in diesen wenigen Tagen mehr über sich gelernt, als in ihrem vergangenen Leben, und alle anderen Personen sind auch weit über sich hinausgewachsen und haben sich zum Positiven hin verändert. Insgesamt hat mir die Botschaft des Buches, das Leben zu lieben und jede Sekunde zu genießen, sehr gut gefallen. Es ist mein absolutes Highlight im Februar.

Veröffentlicht am 04.04.2017

Burn-Out für Anfänger

Oma wird erwachsen
0

Der Roman "Oma wird erwachsen" von Liv Jansen spielt in dem kleinen Kaff Seestein an der Ostsee. Im Mittelpunkt steht Oma Edith, einen patente, resolute ältere Frau, die nicht nur ihren eigenen Resthof ...

Der Roman "Oma wird erwachsen" von Liv Jansen spielt in dem kleinen Kaff Seestein an der Ostsee. Im Mittelpunkt steht Oma Edith, einen patente, resolute ältere Frau, die nicht nur ihren eigenen Resthof bewirtschaftet, sondern auch alle anderen Nachbarn tatkräftig unterstützt und den ganzen Tag auf den Beinen ist. Als ein Arzt sie zur Ruhe zwingen will und die Diagnose "Burn-Out" stellt, benötigt Oma Edith Unterstützung von ihrer Enkelin Isabell und deren besten Freund, dem schwulen Kosmetiker Kalle, Gemeinsam entdecken sie eine Marktlücke und entwickeln eine Anti-Stress-Therapie für überarbeitete Großstädter, während ein hinterhältiger Grundstücksmakler windige Geschäfte in Seestein machen und sich den Resthof von Oma Edith unter den Nagel reißen möchte...

Das originelle Cover ist ein echter Hingucker. Auf den ersten Blick scheint es die typische Strandatmosphäre zu vermitteln. Man sieht eine ältere Frau, die einen Badeanzug und eine Badehaube trägt und sich gegen die Sonne mit einer Sonnenbrille geschützt hat. Dann aber erkennt der Betrachter mehrere Hühner, die im Sand herumscharren und einen Liegestuhl in Beschlag genommen haben. Auf diese Weise spiegelt das Cover den Inhalt des Buches perfekt wieder. Auch der Titel "Oma wird erwachsen" ist gut gewählt. Oma Edith ist ein herzensguter, patenter Mensch, der sich unermüdlich für seine Nachbarn einsetzt und lernen muss, nein zu sagen und Grenzen zu ziehen.

Die Protagonisten sind sehr sympathisch. Kalle verkörpert alle Klischees eines schwulen Mannes und ist ein emotional betonter, fast mimosenhaft betonter Mensch, während Isabell eine frustrierte Single-Frau ist, die immer die Nieten aus der Lotterie der Liebe gezogen hat und ein großes Talent besitzt, in sämtliche Fettnäpfchen zu treten. Die Spitznamen "Schwuppi" und "Klößchen" für Kalle und Isabell finde ich genial (auch wenn ich verstehen kann, dass Isabell wenig begeistert ist). Oma Edith ist so liebenswert, dass man sie klauen möchte. Sie nimmt nie ein Blatt vor den Mund und sagt knallhart, was sie denkt. Das Herz auf dem rechten Fleck - und eine freche große Klappe. Ihren trockenen, bisweilen zynischen Humor muss man lieben.

Der Schreibstil der Autorin Liv Jansen ist leicht und locker. Der heitere und schwungvolle Roman lässt sich mühelos lesen und überzeugt mit vielen interessanten Wendungen. Hin und wieder blitzt rabenschwarzer Humor durch, was mir persönlich gut gefällt. Für mich ist das Buch die perfekte Lektüre für alle gestressten Großstädter!





Veröffentlicht am 04.04.2017

Krimineller Buden-Zauber

Voll von der Rolle
0


Voll von der Rolle
Voll von der Rolle
Lotte Minck
Rezension vom 18.03.2017 (26)

Der Roman "Voll von der Rolle" von Lotte Minck ist der 8. Fall für die impulsive Hobby-Ermittlerin Loretta Luchs, die mitten ...


Voll von der Rolle
Voll von der Rolle
Lotte Minck
Rezension vom 18.03.2017 (26)

Der Roman "Voll von der Rolle" von Lotte Minck ist der 8. Fall für die impulsive Hobby-Ermittlerin Loretta Luchs, die mitten im tiefsten Ruhrgebiet zu Hause ist. In diesem Fall hat Frank seinen Jungentraum verwirklicht und einen Kiosk übernommen: „Kropkas Klümpchenbude“. Loretta und die Freunde helfen beim Renovieren. Kurz nachdem alles fertig ist, landet die erste Farbbombe am Büdchen und dann bedient sich eine Gruppe Jugendlicher ohne zu bezahlen bei den Waren. Loretta vermutet, dass die auch etwas mit der Farbbombe zu tun haben. Dann stürzt sie im wahrsten Sinne des Wortes über eine Leiche...

Das Cover ist ein richtiger Hingucker. Die Autorin Lotte Minck arbeitet mit dem Künstler Ommo Wille zusammen, der für sie unverwechselbare Bilder entwirft, die ganz genau auf die Inhalte ihrer Bücher zugeschnitten sind. Auch dieses farbenfrohe Cover greift auf der Vorderseite eine wichtige Begebenheit aus dem Roman "Voll von der Rolle" auf. Loretta setzt sich aktiv für ihren Freund Frank ein und integriert die pinke Farbbombe in die farbliche Gestaltung des Büdchens. Kropkas Klümpchenbude hat einen hohen Wiedererkennungswert, und Loretta ist mit ihrem verwuschelten Haar, ihrer schwarzen Hornbrille und der lässigen Kleidung gut getroffen. Ommo Wille hat viele Kleinigkeiten eingefangen, die man auf den zweiten Blick entdeckt. Die Geschichte wird auf der Rückseite des Buches fortgesetzt: Auf der Rückseite sieht man ein umgestürztes Skateboard liegen, und unter einem Busch lugen die Beine von Keanu hervor, der eine wichtige Rolle spielen wird.

Auch der Titel ist genial gewählt. "Voll von der Rolle" spielt einerseits auf Loretta Luchs an, die sich als Hobby-Künstlerin betätigen und den Kiosk von Frank nach diversen Attacken verschönern muss, andererseits aber auch auf die Skatergang, die allen Anwohnern das Leben zur Hölle macht. Und nicht zuletzt verhalten sich einige Freunde von Loretta Luchs ganz anders, als sie es von ihnen erwartet hat...

Der Stil von Lotte Minck ist hinreißend. Sie mischt einen spannenden Krimi mit einer guten Portion Humor und würzt das Ganze mit einer ordentlichen Prise Lokalkolorit aus dem Ruhrgebiet. Die Handlung wird ausschließlich aus der Sicht der Protagonistin Loretta Luchs erzählt. Trotzdem kommen auch die anderen Charaktere zu Wort, so dass sich für den Leser ein rundes und stimmiges Bild ergibt und er seine eigenen Schlüsse ziehen kann, die ihn - dank der falschen Spuren, die Lotte Minck legt - mitunter ganz schön in die Irre führen.

Alle Protagonisten werden differenziert dargestellt und sind authentisch, wenn auch nicht immer sympathisch. Gerade die kriminellen Jugendlichen sind erschreckend echt wiedergegeben worden. Sämtliche Schauplätze sind gut gewählt, und die Schilderung des Geschehens wirkt lebendig und realistisch. Es macht großen Spaß, dieses Buch zu lesen und ins Ruhrgebiet abzutauchen; man möchte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Von mir gibt es 5 Sterne für ein erstklassiges Lese-Vergnügen und eine klare Lese-Empfehlung!

Veröffentlicht am 04.04.2017

Zurück ins Leben

Das Brombeerzimmer
0

Der Roman "Das Brombeerzimmer" von Anne Töpfer erzählt von Nora, die im vergangenen Jahr einen sehr schlimmen Schicksalsschlag erlebt hat, als ihr Mann an einem Herzinfarkt gestorben ist. Sie hat ihre ...

Der Roman "Das Brombeerzimmer" von Anne Töpfer erzählt von Nora, die im vergangenen Jahr einen sehr schlimmen Schicksalsschlag erlebt hat, als ihr Mann an einem Herzinfarkt gestorben ist. Sie hat ihre Trauer noch nicht überwunden und fühlt sich tagtäglich an ihn erinnert, vor allem wenn sie ihrer gemeinsamen Leidenschaft, dem Einkochen von Marmelade, nachgeht. Von ihrer Mutter und Freundin wird sie liebevoll aufgefangen, aber sie muss den Weg zurück ins Leben finden, indem sie sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt. Noras heile Welt ist zerbrochen. Eines Tages findet sie einen Brief: Er ist von Julians Großtante Klara. Kurz vor seinem Tod hatte Julian Kontakt zu ihr aufgenommen, um sie nach einem alten Familienrezept für Brombeerkonfitüre zu fragen. Er wollte seine Frau damit überraschen. Nora macht sich auf die Suche nach der Dame, die zurückgezogen in der Vorpommerschen Boddenlandschaft lebt. Sie findet einen verborgenen Marmeladenkeller voller Geheimnisse aus der Kriegszeit, und sie erfährt, wer Klara wirklich ist …

Das Cover ist mit den dunkelblauen Brombeeren, dunklen Blaubeeren, den zartgrünen Blättern und den rosafarbenen Macarons vor einem hellen, an Shabby Chic erinnernden Hintergrund sehr raffiniert komponiert worden. Auch die zart mauvefarbene Schrift, die für den Titel gewählt wurde, passt perfekt dazu. Mich erinnert das Cover an ein Blatt aus einem liebevoll gestalteten Buch, das die besten Rezepte aus der guten alten Zeit enthält. Tatsächlich spielt dieser Roman nicht nur in der Gegenwart, sondern nimmt immer wieder auf die Vergangenheit Bezug. Auch der Titel des Romans ist gut gewählt, denn er weckt die Neugierde des Lesers und macht ihn auf die zugrunde liegende Geschichte neugierig.

Das Geschehen wird aus der Sicht von Nora geschildert, die ein schweres Trauma bewältigen und den Weg zurück ins Leben finden muss. Auf diese Weise kann der Leser ihre Gefühle und Gedanken gut nachvollziehen. Nora fühlt sich immer noch untrennbar mit ihrem verstorbenen Mann verbunden. In vielen Lebenssituationen beschwört sie die Erinnerung an die Vergangenheit herauf und sucht seinen Rat in kritischen Situationen. Dies spiegelt sich in einigen kursiv gestalteten Sequenzen, in denen der verstorbene Julian gleichsam selbst zu Wort kommt.

Der Stil dieses Romans ist leise, ruhig und poetisch. Man spürt die Traurigkeit und Melancholie von Nora, die eine glückliche Partnerschaft erlebt hat und den plötzlichen Tod ihres Mannes nicht verwinden kann. Sie ist in ihren Erinnerungen gefangen und braucht dringend Abstand, um wieder zu sich zu finden und ein neues Leben führen zu können. Nach und nach verändert sich der Ton des Buches; man spürt die positive Entwicklung von Nora, die in einer neuen Atmosphäre aufblüht und wieder Kraft und Lebensfreude gewinnt.

Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und authentisch. Im Mittelpunkt stehen vier interessante Persönlichkeiten. Nora, Klara, Mandy und Katharina sind starke Frauen, die zwar alle ihr Päckchen zu tragen haben, aber trotzdem nicht aufgeben, sondern einander stützen und Mut zusprechen. Insoweit ist dieses Buch ein Bekenntnis zur Frauenfreundschaft.

Das Buch enthält viel Lokalkolorit. Die Autorin Anne Töpfer hat die Schönheit der Vorpommerschen Boddenlandschaft nicht nur perfekt eingefangen, sondern es ist ihr gelungen, sie lebendig zu machen. Darüber hinaus bietet das Buch einige interessante Rezepte, die ich bestimmt ausprobieren werde.

Der Roman "Das Brombeerzimmer" hat mich tief berührt. Trotzdem muss ich an einer Stelle etwas Kritik üben. Die Autorin Anne Töpfer führt den Leser langsam an ein wohl gehütetes dunkles Familiengeheimnis heran, das dann aber etwas zu oberflächlich und schnell auf wenigen Seiten abgehandelt wird. Auch das offene Ende des Romans ist nicht ganz nach meinem Geschmack. Gern hätte ich mehr über die weiteren Zukunftspläne von Nora erfahren, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben steht. Aber vielleicht wird uns die Autorin Anne Töpfer mehr in einer Fortsetzung verraten...


Veröffentlicht am 04.04.2017

Wind um die Nase

Meerblick inklusive
0

Der Roman "Meerblick inklusive" von Anna Rosendahl erzählt von der jungen Buch-Bloggerin und Buchhändlerin Meike, deren Oma aus heiterem Himmel eine folgenschwere Entscheidung trifft, ihren Mann nach 50 ...

Der Roman "Meerblick inklusive" von Anna Rosendahl erzählt von der jungen Buch-Bloggerin und Buchhändlerin Meike, deren Oma aus heiterem Himmel eine folgenschwere Entscheidung trifft, ihren Mann nach 50 Jahren Ehe verlässt und sich auf die Nordsee-Insel Amrum aufmacht, wo sie ihre Kindheit und Jugend verlebt hat. Meike erhält den Auftrag, die spurlos verschwundene Oma wieder zurückzuholen. Als die junge Buchhändlerin mit der Fähre anlegt, ist Oma nicht da. Dafür aber Meikes eigene Vergangenheit mit der Nordseeinsel.

Das Cover zeigt einen typischen blau-weiß gestreiften Strandkorb in den Dünen und weckt in dem Betrachter große Lust, zumindest gedanklich auf eine unterhaltsame Reise an die Nordsee zu gehen. Auch der Titel suggeriert einen Aufenhalt in einer gemütlichen Pension, wo man einen unverbauten Blick direkt auf das Meer und die herrliche Natur genießen kann.

Die Protagonistin Meike ist sehr sympathisch. Zu Beginn der Handlung befindet sie sich ganz klar an dem absoluten Tiefpunkt ihres Lebens. Sie ist von ihrem Freund verlassen (und monatelang betrogen!) worden, hat ihren Job und ihre Wohnung verloren, lebt in einer Einliegerwohnung im Keller ihres Elternhauses und sieht einer ungewissen Zukunft entgegen. Als ihre geliebte Oma spurlos verschwindet, rappelt sie sich auf, reist auf die Insel Amrum und macht sich auf die Suche. Hierbei durchläuft sie einen Entwicklungsprozess, den die Autorin Anna Rosendahl sehr gut beschrieben hat.

Auch die anderen Charaktere sind sehr anschaulich und lebendig beschrieben worden. Sie sind nicht perfekt, sondern weisen viele Ecken und Kanten auf, manche Figuren wie Walter und Suzanna sind schräg und skurril, und Meikes Opa und Ex-Freund sind sogar sehr unsympathisch. Alles in allem eine gesunde Mischung, die das echte Leben wiederspiegelt!

Leider ist Meikes Oma in diesem Roman für meinen Geschmack etwas zu kurz gekommen. Man erfährt meistens nur durch Dritte etwas über sie, und sie selbst kommt zu wenig zu Wort. Ich hätte sie gern näher kennengelernt und mehr über ihr Leben und ihre Ansichten erfahren.

Die Autorin Anna Rosendahl schreibt in einer klaren, schlichten Sprache. Hierbei hat sie an einigen Stellen den Dialekt der einheimischen Bevölkerung in ihren Text verwendet, was sehr authentisch wirkt. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin die Nordsee-Insel Amrum sehr anschaulich beschrieben und viel Lokalkolorit in ihren Roman hat einfließen lassen. Auf diese Weise weckt das Buch die Lust in dem Leser, sich selbst auf die Reise nach Amrum zu machen und die Schönheit dieser Insel zu entdecken.

Der Roman "Meerblick inklusive" lässt sich locker und leicht lesen. Er ist eine unterhaltsame Lektüre, die sich nicht nur perfekt für den Strandkorb eignet, sondern auch zum Nachdenken über das eigene Leben anregt und Mut zur Veränderung machen will.