Eine berührende, wunderschön geschriebene, faszinierende jüdische Familiengeschichte
In Geertjes Familie wird über das Vergangene nicht gesprochen, es wird geschwiegen, verschwiegen und Geertje, ein neunjähriges Mädchen, fühlt dies – laut und heftig! Sie will wissen und beschafft sich ...
In Geertjes Familie wird über das Vergangene nicht gesprochen, es wird geschwiegen, verschwiegen und Geertje, ein neunjähriges Mädchen, fühlt dies – laut und heftig! Sie will wissen und beschafft sich Informationen in einer nahegelegenen Bibliothek über die Gräueltaten, die ihren Verwandten wiederfahren sind. Nur mit einer Person kann sie sprechen, mit Esther, die ebenso zwischen den Bücherregalen sitzt. Hier werden Ahnungen und Gedanken zu Wörtern.
Mit 20 Jahren hält Geertje das Unausgesprochene in der Familie nicht mehr aus. Sie flieht als Judith nach Nimwegen und begibt sich auf die Suche nach ihrer Identität, ihrer Familiengeschichte und nach dem toten Viktor, dem einst so großherzigen, lebenslustigen Bruder des Großvaters.
Judith Fanto gelingt es in ihrem Debütroman den Leser durch ihren feinfühligen, ehrlichen, auch humorvollen und immer eindrücklichen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Sie erzählt den Familienroman vor ihrem autobiografischen Hintergrund.
Judith Fanto wechselt ihre Geschichte mithilfe zweier Handlungssträngen ab: das Leben von Geertje und das von Viktor.
Fazit: Ein feinfühliger, manchmal harter, ehrlicher, aber auch humorvoller, interessanter und sehr lesenswerter Roman. Er hat mich sehr berührt und bereichert und klingt stark in mir nach. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter!