Zuviel Nebensächliches versaut die Spannung
Das Auffinden einer alten Leiche in einem Wohnwagen scheint zunächst ein „Standard-Fall“ für Karen Pirie und ihr Team von der Historic Case Unit zu werden. Als dann aber auch noch eine Leiche aus dem Wasser ...
Das Auffinden einer alten Leiche in einem Wohnwagen scheint zunächst ein „Standard-Fall“ für Karen Pirie und ihr Team von der Historic Case Unit zu werden. Als dann aber auch noch eine Leiche aus dem Wasser gezogen wird, die in Zusammenhang mit einem Vermisstenfall vor zehn Jahren steht, muss Karen plötzlich zwei Fälle gleichzeitig bearbeiten, bei denen bei beiden erschwerender Weise einige Zuständigkeitsbereiche und Reisen koordiniert werden müssen.
Der erste Fall war für mich nur ganz kurz rätselhaft, nach dem ersten Ermittlungserfolg war mit die Auflösung schon klar und dieser Fall wurde für mich zu einem Nebenschauplatz, der die eigentliche Geschichte nur hinauszögert. Diese eigentliche Geschichte, die zweite Leiche und ihr Zusammenhang mit einem vor 10 Jahren verschwundenen Politiker war gut aufgebaut und ziemlich lange spannend und undurchsichtig, wenn nur die ewigen Einschübe nicht gewesen wären. Mich interessiert beim Lesen eher weniger, wer wann was genau isst und das Kompetenzgerangel innerhalb der Polizei ist auch nicht sonderlich originell, sondern so in mittlerweile jedem zweiten Krimi zu lesen.
Für mich war das der erste Krimi über Karen Pirie und ihr Team und ich muss sagen, so richtig warm geworden bin ich mit der Ermittlerin nicht. Sie war mir zu herablassend zu ihren Mitarbeitern und ihre Beziehungs“probleme“ konnte ich so gar nicht verstehen. Vielleicht ist das für Fans der Reihe besser nachzuvollziehen, aber für mich hat ihr Gejammer über das Verhalten ihres Partners absolut keinen Sinn ergeben (für mich waren seine Handlungen nachvollziehbarer als ihre…). Der Rest des Buches lässt sich gut lesen, ohne die Vorgänger zu kennen.