Faszination Wohnwagon und mehr
Wie wir leben könntenMein erster Eindruck: Der großformatige Ratgeber von Theresia Mai hat eine schöne Haptik, man nimmt es gerne zur Hand und blättert durch die Seiten. Die Kapiteleinteilung ist logisch aufgebaut. Außerdem ...
Mein erster Eindruck: Der großformatige Ratgeber von Theresia Mai hat eine schöne Haptik, man nimmt es gerne zur Hand und blättert durch die Seiten. Die Kapiteleinteilung ist logisch aufgebaut. Außerdem ist „wie wir leben könnten“ ansprechend bebildert und die einzelnen Themen treffen den Nerv der Zeit. Es ist für jedem was dabei, ob Wohnen, Natur, Pflanzenkunde, Rezepte, praktische Tipps.
Theresa Mai stellte sich der Frage: Was braucht man eigentlich für ein gutes Leben? Sie machte sich auf die Suche nach konkreten Lösungen. Und sie hat festgestellt Autarkie ist bunt. Man kann im Kleinen beginnen oder gleich das große Ganze schaffen, Strom und Wasser aus Sonnenlicht gewinnen oder lernen, Kaputtes zu reparieren. In diesem Buch zeigt Theresa Mai auf, wie Vision von einem unabhängigen, selbstbestimmteren Leben real werden können.
Großen Respekt habe ich für Wohnwagon-Projekt, dass sie mit großem Mut auf die Beine gestellt hat, wie sie die Finanzierung gestemmt hat und sich Partner mit ins Boot geholt hat. Mich fasziniert diese Form auf kleinen Raum zu leben. Der Vorteil zum Tiny-House ist, dass man sich für einen Wohnwagon keinen Bauantrag einholen muss.
Interessant finde ich den Ansatz der Permakultur, mit den 6 unterschiedlichen Zonen. Und die Frage: „Was hat das Mittagessen mit der Rettung der Welt zu tun? Sehr viel, meine Antwort. Ich liebe unsere gemeinsamen Essen. Sie schaffen Nähe. Es wird miteinander gesprochen. Der Gedankenaustausch baut den stressigen Alltagsdruck ab. Und gibt es was Schöneres als gemeinsam zu kochen. Gemüse aus dem eigenen Garten, hat nicht jeder, aber vor Ort gibt es bestimmt regionales Gemüse bzw Biogemüse zu kaufen, um ein schmackhaftes Essen zuzubereiten. Was für ein Erlebnis für Kinder die in der Küche mithelfen dürfen. Sie sind mit einer Begeisterung bei der Sache.
Wichtig sind auch die Pausen im Leben. Deshalb sollte man seine Freizeit wie einen Marathon bewältigen, von einem Event zum nächsten jagen. Sich einfach mal Zeit nehmen, für die Natur und unsere Hobbies ohne Stoppuhr im Hinterkopf. Das tut Leib und Seele gut.
Zur Autarkie gehört natürlich auch Geld. Vielleicht, nein ganz bestimmt, sollte man damit bewusster umgehen, weniger brauchen, Ausgaben überdenken, Ressourcen schonen und gebraucht kaufen, reparieren statt neu anschaffen und evtl. auch upcyceln.
Ich muss gestehen, die Autorin Theresa Mai ist mir super sympathisch. Man möchte sie zur Freundin haben. Sie schreibt mit so viel Herzblut. Man spürt die Leidenschaft, die dahintersteht. Und ihre Mama mag ich gleich mit. Was sie der Autorin mit auf den Weg gab, spricht mir aus der Seele: „..im Kleinen sicherstellen, dass die Welt in Ordnung ist. Dass in dieser kleinen Einheit, in der Familie, etwas Gutes entsteht, dass auch wieder in die Welt getragen werden kann. Dass „alles in Ordnung ist“, bedeutet nicht, dass immer nur die Sonne scheint, sondern zu wissen, dass jemand da ist, der mit dir auch mal durch den Regen läuft und der dir hinterher lachend das Handtuch reicht, um die Haare trocken zu rubbeln. „In Ordnung“ heißt nicht, dass man sich nie streitet, aber dass man immer weiß: Wir gehören zusammen, wir schaffen das gemeinsam.“ Was für ein toller Ratschlag.
Fazit: Ein Buch, dass Mut macht sein Leben autark, und selbstbestimmt zu leben. Es bietet eine bunte Mischung an den unterschiedlichsten Themen, es regt an sich Gedanken zu machen über eine sinnvolle Lebensgestaltung.