Die TARDIS stürzt ab und der Doctor, Amy und Rory sitzen im 18. Jahrhundert im Herzen Italiens fest. Sie werden desorientiert am Strand gefunden und in eine Klinik gebracht. Diese Klinik behandelt die Patienten gegen Schwindsucht, doch irgendwas stimmt nicht und das merkt der Doctor trotz Gedächtnisschwund ebenfalls. Denn Tuberkulose wird erst in circa hundert Jahren heilbar sein..
Im Vorwort erfährt man, dass der Autor die Inspiration des Buches aus dem Gemälde "Der singende Butler" von Jack Vettriano zog. Ausserdem spricht er noch die Schlussszene an, die dem Ende einer Folge der sechsten Staffel unbeabsichtigt ähnelt. Es wird zwar nicht explizit erwähnt welche diese sein soll, aber wenn ich raten sollte, wäre es "The rebel flesh".
Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht einiger Patienten geschrieben, wie auch dem Doctor, Amy und Rory. Zu Beginn lernt man die elfjährige Maria kennen, welche in den Briefen an ihre Mutter von ihrem Alltag erzählt und auch immer wieder fragt, wann sie denn endlich nach Hause dürfe. In Tagebuch Einträgen lernt man den Leiter der Klinik, Doktor Bloom und den jammernden Patienten Henry kennen.
Neu ist die Art der Briefform im Buch natürlich nicht. Normalerweise bleibt das auch immer distanziert, allerdings wird hier wirklich ins Detail beschrieben, so dass man schnell vergisst in einem Tagebuch bzw Brief zu lesen.
"Und jetzt... Laufen Sie!" Eins der Dinge, die man beim Doctor sehr schnell lernt, ist diese Anweisung nie zu hinterfragen. man läuft einfach. Es ist fast wie atmen.
James Goss hat auch ein Händchen dafür den Doctor zu beschreiben. Seine Verhaltensweise und seine Art zu reden wirken sehr authentisch bis ungefähr zur Hälfte des Buches. Danach wurde der elfte Doctor öfters wütend gegenüber Amy und Maria. Das war also eine 180 Grad Wendung und absolut nicht der Doctor, den man aus der Serie kennt. Besonders die elfte Inkarnation war Mister Liebevoll in Persona. Zudem gefiel mir nicht, dass hier Rory extra schlecht rüber kam. Natürlich wird er gerne vom Doctor auf die Schippe genommen und geneckt, aber hier kam es mir so vor, als ob man ihn nur fürs Frust abladen mit dazu geschrieben hätte. Ungenutztes Potential.
Was mich noch gestört hat, und da muss ich den schwarzen Peter der Übersetzung zuschieben, ist das gesiezt werden zwischen dem Doctor und den Begleitern. Da ich auch die Comics lese und da das dort ebenfalls so gehandhabt wird, weiß ich, dass die Überlegung dahin geht, den Begleitern damit mehr Respekt und Anerkennung zu zollen. In der Serie ist das nicht so und auch nicht nötig, zum Glück, daher ist es immer merkwürdig im Buch über das "Sie" zu stolpern. Vielleicht ist das ja mal eine Anregung fürs Übersetzungsteam.
Leider noch ein Kritikpunkt. Rory erzählt im Buch, er habe Amys Dad getroffen. Whovians werden hier gleich mal stutzig, denn Amys Eltern sind tot. Sie wuchs bei ihrer Tante auf und hat keinerlei Erinnerungen mehr an ihre Eltern. Entweder liegt der Fehler beim Autor, bei der Übersetzung oder bei mir. Aber irgendwas passt da überhaupt nicht.
Im großen und ganzen war es eine unterhaltsame Geschichte, die mich jedoch nicht komplett überzeugen konnte. Vorhersehbarkeit, die Wendung des Doctors und die Beschreibung von Rory haben einfach das Lese-Vergnügen getrübt. Die Handlung an sich ist solide, spannender Auftakt, durchschnittlicher Mittelteil und gutes Ende.