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Veröffentlicht am 23.06.2021

Liebe es!

Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie
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Von Chris Colfer hatte ich mich bereits an den Land of Stories Büchern versucht und war tatsächlich einigermaßen begeistert. Bisher kenne ich noch nicht alle Teile der Reihe, aber das hat mich nicht davon ...

Von Chris Colfer hatte ich mich bereits an den Land of Stories Büchern versucht und war tatsächlich einigermaßen begeistert. Bisher kenne ich noch nicht alle Teile der Reihe, aber das hat mich nicht davon abgehalten, auch Tale of Magic von ihm auszuprobieren. Ich war mehr als erfreut, als ich sah, dass das Hörbuch sogar vom König der Sprecher selbst, nämlich von Rufus Beck, gelesen wird.

Wahrscheinlich würde ich lügen, wenn ich sage, dass die Stimme nichts zu meiner Begeisterung über die Geschichte beigetragen hat. Das Gegenteil ist der Fall, ich denke, dass mir das Hörbuch nur halb so gut gefallen hätte, wenn es nicht von Rufus Beck gesprochen wäre. Er hat es drauf wie kein zweiter, den verschiedenen Figuren eigene Stimmen und damit einen einzigartigen Charakter zu verleihen. Er ist ein Ein-Mann-Ensemble, das seinesgleichen sucht, und es hätte niemand besseren als Sprecher für diese magische Geschichte gegeben.

Brystal ist eine zauberhafte Protagonistin. Sie ist mutig, aufmerksam, liebenswert und eine ganz und gar sympathische Figur, ich habe jede Sekunde mit ihr mitgefiebert und konnte es kaum erwarten, ihre Reise zur Gänze mitzuerleben. Die Welt, in der sie lebt, ist grausam zu ihr. Sie ist grausam zu Frauen und Mädchen im Allgemeinen, und das hat beim Hören weh getan und wütend gemacht. Ich habe so sehr gehofft, dass im Laufe der Geschichte eine Besserung auftritt oder zumindest der Grundstein dafür gelegt wird. Zugleich hat mich das Worldbuilding aber auch gefesselt, mit seinen Details überrascht und erfolgreich meine Fantasie angeregt, denn ich konnte mir alles bestens vorstellen.

Das Buch ist kein schmaler Geselle, entsprechend hat auch das Hörbuch einige Stunden Länge. Ab und zu hätte ich mir vielleicht eine kleine zeitliche Raffung gewünscht, aber im Großen und Ganzen hing ich gespannt am Geschehen, was nicht zuletzt auch wieder dem Sprecher zu verdanken ist.

Mein Fazit:
Ein aufregendes Abenteuer mit einer unglaublich tapferen Protagonistin und einer schockierenden wie spannenden Grundidee, vorgetragen vom besten Sprecher aller Zeiten. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 21.06.2021

Liebe!

Bestiarium
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Für dieses Buch muss ich vermutlich etwas weiter ausholen. Ich bin normalerweise kein allzu riesiger Fan von Sachbüchern, es sei denn, mich spricht das Thema wirklich auf den ersten Blick an. Es muss einen ...

Für dieses Buch muss ich vermutlich etwas weiter ausholen. Ich bin normalerweise kein allzu riesiger Fan von Sachbüchern, es sei denn, mich spricht das Thema wirklich auf den ersten Blick an. Es muss einen Funken geben, sonst weiß ich genau, dass ich mich nur durchquäle, wenn ich es halbherzig anfange. Bei diesem Buch gab es Funken, und das enorm viele. Es ist einer Hausarbeit über ein Geschichtsseminar zu verdanken, dass ich dieses Bestiarium kennen und lieben lernen durfte, sonst hätte ich mich wahrscheinlich niemals auf die Suche nach so etwas gemacht.

Es ist nicht so, dass mich Geschichte im allgemeinen sehr interessiert, da bin ich ehrlich. Aber was mich interessiert, sind Fabelwesen. Und parallel zu den Fabelwesen habe ich gemerkt, wie anders die Sicht auf Tiere im Mittelalter noch war im Vergleich zu jetzt, daher war das Buch ein absoluter Volltreffer. Dort wird das Tier in mittelalterlichen Handschriften detailliert anhand diverser Aspekte aufgeschlüsselt und mit Bildern versehen, zudem findet man nicht nur „normale“ Tiere, die im Alltag der Menschen damals eine Rolle gespielt haben, sondern auch Berichte über Fabelwesen wie Basilisken oder Einhörner. Letztere haben mir immer besonders gut gefallen, da gerade dort die Sichtweise oft eine ganz andere war als heutzutage.

Abgesehen von den wie mir scheint sehr sorgfältig und vielfältig recherchierten Texten, die verständlich und in angenehmem, nicht zu trockenem Stil die Erwähnungen der Tiere in Handschriften, ihre Bedeutung für die damalige Zeit und allgemein etwas zur Erscheinung der Wesen wiedergeben, enthält das Buch auch zahlreiche Illustrationen aus eben jenen historischen Quellen. Ich war sofort hin und weg von den vielen Bildern, muss ich gestehen, einfach weil es unglaublich faszinierend ist, wie entweder komplett fern unserer Realität die Tiere dargestellt wurden oder anders herum wie ähnlich sie der heutigen Sicht doch schon sind. Teilweise sind ganze Doppelseiten mit Bildern gefüllt und haben mich in Staunen versetzt, ich liebe es einfach.

Inhaltlich war das Buch für mich trotz mangelnder Geschichtskenntnis ein Highlight schlechthin, aber gerade bei so einem aufwändig produzierten Exemplar möchte ich es mir nicht nehmen lassen, auch auf die Ausstattung des Bandes einzugehen. Einzig ein strenger Farbgeruch, der von den Seiten ausgeht, hat mir das Lesevergnügen etwas gedämpft, aber allein schon das Gefühl der dicken Blätter mit den hochwertigen Illustrationen hat mich sofort wieder an den Inhalt gefesselt und ins Schwärmen versetzt.
Das Buch besitzt einen separaten Schuber zum Schutz, allein das ist eigentlich schon einen Luftsprung vor Freunde wert. Dass der Schuber jedoch ähnliche Leinen-Details wie das Buch besitzt und zum Schutz vor Absinken des Buchschnitts durch das Gewicht der Seiten eine kleine Erhöhung in der Mitte aufweist, die eben jenes verhindern soll, hat mein Bücherherz nicht nur zum Schmelzen gebracht sondern regelrecht in Flammen gesetzt vor Begeisterung. Noch nie habe ich einen so gut durchdachten und zum Buch passenden Schuber gesehen, Hut ab!

Mein abschließendes Fazit fällt etwas länger aus dieses Mal. Natürlich ist das Buch keine schmale Investition, weder was den tatsächlichen Umfang, noch was den Preis betrifft. Für viele ist das eine Menge Geld, mich eingeschlossen, doch wenn man aufhört, das Buch als reine persönliche Bespaßung zu sehen und anfängt, es als wissenschaftliches, sorgsam zusammengetragenes Werk zu betrachten, schaut die Sache in meinen Augen schon ganz anders aus. Hier fließen unglaublich hochwertiges Design und Ausstattung mit vielfältiger Recherchearbeit zusammen zu einer Wissenssammlung, die jede Abteilung mittlerer Geschichte, egal ob in einer privaten oder öffentlichen Bibliothek, zweifellos bereichert.
Mir hat das Bestiarium seit seiner Ankunft jeden Tag versüßt, einfach nur durch den Anblick im Regal, weil ich weiß, was für ein fantastisches Buch ich dort stehen habe und wie glücklich ich mich schätzen kann, dass es ausgerechnet den Weg zu mir gefunden hat.

Von mir bekommt dieses unglaubliche Werk, dieses wunderschöne, lehrreiche, detaillierte und so eine große Bandbreite an Wissen umfassende Werk, wie könnte es auch anders sein, 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.06.2021

Einfach nur große Liebe!

Das Vermächtnis des Wunderlands (Das Vermächtnis des Wunderlands 1)
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Wenn mich jemand nach meinem liebsten Ausflugsziel fragen würde, müsste ich nicht lange überlegen, meine Antwort wäre jedes Mal: Das Miniatur Wunderland. Ich liebe alles an diesem Ort, allen voran die ...

Wenn mich jemand nach meinem liebsten Ausflugsziel fragen würde, müsste ich nicht lange überlegen, meine Antwort wäre jedes Mal: Das Miniatur Wunderland. Ich liebe alles an diesem Ort, allen voran die Erinnerungen an die verschiedenen Personen, mit denen ich das Wunderland besucht habe. Und als bekennender Fan von Kinderliteratur war für mich schnell klar, dieses Buch würde ich lesen müssen, ich käme gar nicht drum herum.

Die Geschichte spielt in Knuffingen, einem Ort, der sich auch im Wunderland wiederfindet. Allein das ist schon eine zuckersüße Idee und ich war direkt verliebt in das detailliert beschriebene Setting, die Figuren, die Atmosphäre. Und um es direkt am Anfang zu erwähnen, ich liebe die Illustrationen! Sie stützen den Text und auch das Kopfkino an den perfekten Stellen, sind so liebevoll gezeichnet und haben mir derart viel Freunde beim Anschauen bereitet, dass ich auch für ein Bilderbuch in diesem Stil zu haben gewesen wäre.

Die Hauptfiguren, die Geschwister Tom, Bruno, Olivia und ihre Nachbarin Pi, waren ein verrückter aber liebenswerter Haufen. Allesamt für unterschiedliche Dinge zu begeistern haben sich ihre Charaktere ideal ergänzt, am besten hat mir die extrem clevere Pi gefallen. Ich mochte sie als Figur einfach unheimlich gern, ihren Schneid, ihre bestialische Intelligenz, das war äußerst faszinierend.
Ich bin sicher, viele jüngeren Leser und Leserinnen werden jemanden aus der Truppe finden, mit dem sie sich identifizieren können und die Geschichte dadurch noch intensiver erleben.

Was mich am meisten begeistert, aber auch geschockt hat, ist, dass ich den Klappentext anscheinend so unaufmerksam gelesen habe, dass die große Auflösung am Ende mich tatsächlich komplett aus der Bahn geworfen hat. Ich saß mit offenem Mund da und dachte mir „Kann doch nicht sein, dass ich gerade von einem Kinderbuch für 8-Jährige gelinkt wurde.“ Aber ganz offensichtlich war dem so und ich habe es geliebt, ebenso sehr wie ich es nicht fassen konnte. Eigentlich kann man wie gesagt schon aus dem Klappentext viel rausziehen als aufmerksamer Leser, aber im Nachhinein bin ich auch recht dankbar, dass ich das nicht getan habe. Dadurch wären mir eine Menge Überraschungen und zusätzlicher Lesespaß verwehrt geblieben.

Mein Fazit:
Ein fantastisches Kinderbuch mit authentischen Figuren, wundervollen Illustrationen, detailliertem Setting und einer Wendung, die ich erstaunlicherweise nicht habe kommen sehen. Der Cliffhanger tut sein übriges, ich MUSS Band 2 lesen! Ein echtes Must-Read für große und kleine Eisenbahn-, Miniatur Wunderland- oder einfach Kinderbuch-Fans. Ihr werdet nicht eine Sekunde dieses Leseerlebnisses bereuen!

Veröffentlicht am 18.06.2021

Fantastisch!

Die großen Mäuseabenteuer
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Ich kannte sie bereits vorher, die Mäusegeschichten von Torben Kuhlmann. Nur gelesen hatte ich bis dato noch keine, auch wenn mir immer vorgeschwärmt wurde, wie wunderschön die Geschichten wären. Als ich ...

Ich kannte sie bereits vorher, die Mäusegeschichten von Torben Kuhlmann. Nur gelesen hatte ich bis dato noch keine, auch wenn mir immer vorgeschwärmt wurde, wie wunderschön die Geschichten wären. Als ich dann sah, dass es die Bücher auch in Hörspielformat und sogar gelesen von Bastian Pastewka gibt, war ich hin und weg, und wusste, dass ich dem Ganzen eine Chance geben musste.

Was soll ich sagen: Ich wurde nicht enttäuscht. Das Hörspiel umfasst drei Mäuseabenteuer, Lindbergh, Armstrong und Edison. Da die einzelnen Geschichten immer nur rund 45 Minuten dauern, sind sie perfekt für zwischendurch geeignet und unterhalten mit einer wirklich spannenden, lustigen und kurzweiligen Inszenierung des Buches perfekt.
Die Art, wie die Geschichte aufgearbeitet und rübergebracht wurde, mit Soundeffekten und „verschiedenen“ Rollen, die Bastian Pastewka verkörpert, hat mir enorm Spaß gemacht. Ich liebe Hörspiele sehr, aber muss zugeben, dass ich dafür leider viel zu selten welche höre. Der Sprecher liest die Abenteuer mit einer Energie, die direkt auf mich als Hörer abgefärbt hat. Ihm zuzuhören war Freude pur, einfach große Klasse! Als wäre man mittendrin und bei den kleinen Reisen der Mäuse dabei.

Allein schon die Idee, Mäuse solche wichtigen Schritte der Geschichte noch vor den Menschen tun zu lassen, finde ich zuckersüß. Ich habe es geliebt, den kleinen Visionären dabei zuzuhören, wie sie ihre Ideen in Taten umsetzen, sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen lassen und am Ende tatsächlich Erfolg haben, selbstverständlich noch vor uns Menschen. Einfach zum zurücklehnen und genießen!

Ebenfalls beeindruckt hat mich die Ausstattung der CD-Hüllen. Zu jeder Geschichte gibt es ein kleines Beiheft mit Illustrationen der wichtigsten Szenen, vermutlich direkt aus dem Buch. Das fand ich ein schönes Goodie und hat das Ganze auch noch ein Stück hochwertiger sowie lehrreicher gemacht, denn zusätzlich sind auch noch Informationen über den „echten“ Lindbergh, Edison und Armstrong aufgeführt.

Mein Fazit:
Ich bin begeistert! So liebevoll erdachte Geschichten lustig und spannend inszeniert, kurzweilig vorgetragen von einem fantastischen Sprecher, zum Mitfiebern und Spaß haben. Ein echtes Highlight, von mir gibt es natürlich 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.06.2021

Meisterwerks Fortsetzung

Elbendunkel 2: Kein Weg zu dir
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Ich muss sagen, dass ich in den letzten Monaten recht viele gute, wenn nicht oft auch sehr gute Bücher gelesen habe. Highlights gab es auch einige, doch keines, was ich definitiv vorhergesehen habe. Meist ...

Ich muss sagen, dass ich in den letzten Monaten recht viele gute, wenn nicht oft auch sehr gute Bücher gelesen habe. Highlights gab es auch einige, doch keines, was ich definitiv vorhergesehen habe. Meist waren es Überraschungen, das unerwartete Vergnügen einer genialen Geschichte.
Elbendunkel Band 2 war keines dieser Bücher. Dass die Fortsetzung mich umgehauen hat, war nicht unerwartet, war nicht überraschend. Im Gegenteil, nachdem der Dilogie-Auftakt eingeschlagen hat wie eine Bombe, bin ich fest davon ausgegangen, dass Rena Fischer mich auch mit dem zweiten Teil nicht enttäuschen würde. Das war eigentlich auch gar nicht möglich, denn selbst wenn das Buch nur halb so raffiniert konstruiert und sprachgewaltig verfasst worden wäre wie der erste Band, wäre es immer noch ein absolutes Highlight gewesen, was wohl recht gut verdeutlicht, auf welch enorm hohen Level diese Geschichte sich in meinen Augen bewegt.

Für diese Fortsetzung ist meiner Meinung nach zwingend die Kenntnis des ersten Bandes erforderlich, da die Handlung in vielen Punkten auf das Geschehen des Auftakts aufbaut. Das hat man auch zu Beginn wie ich fand recht stark gemerkt, da die beiden Erscheinungstermine allerdings nicht allzu weit auseinander lagen, fand ich zumindest größtenteils recht gut in die Geschichte zurück. Was mich etwas ins Straucheln gebracht hat, waren die vielen elbischen Begriffe und Namen, die jedoch wie auch schon bei Band 1 in einem Glossar am Ende alle aufgeschlüsselt werden, ohne das ich vermutlich verloren gewesen wäre.

Die Protagonisten Ash und Darel, die man aus dem ersten Band bereits kennt, haben auch in diesem Teil wieder ihre eigenen Erzählperspektiven, werden allerdings ergänzt durch die Sichten weiterer Figuren, sodass eine große Vielfalt an Settings entsteht. Für den ein oder anderen mag das zu viel sein, ich dagegen fand es spannend und abwechslungsreich, wenn gerade im entscheidenden Moment die Perspektive gewechselt hat und man sich wieder in eine andere Situation und andere Figuren reindenken musste. Ab und zu war man zwar etwas gefrustet, wenn es gerade wirklich haarsträubend wurde, aber zum Glück sind die Kapitel nicht so ewig lang, dass man lange auf eine Auflösung warten musste.
Mir gefiel diese Erzählweise sehr, auch ein großes Kompliment an die Autorin für die Organisation, die dahinter stecken muss, um den Überblick über die einzelnen Stränge zu behalten, die nebeneinander her geführt werden und ab und zu ja auch mal verknüpft werden müssen.

Ash und Darel sind absolute Volltreffer-Figuren. Auch in diesem Buch machen sie noch eine enorme Entwicklung durch, selbst wenn ich nach Band 1, wo sich besonders Ash extrem verändert hat, schon dachte, es könnte kaum mehr besser werden. Ash gewinnt nicht nur an Stärke, emotional wie physisch, sondern auch an Gerissenheit. Mittlerweile steht sie Darel in nichts nach, wenn es um unvorhersehbare Pläne und damit verbundene Plot Twists geht, man weiß selten, was einen auf der nächsten Seite erwartet.
Ich wurde so oft hinters Licht geführt, überrascht, mitunter auch geschockt, sodass ich schnell aufgegeben habe, zu erahnen, in welche Richtung die Geschichte gehen wird. Ich habe es so sehr geliebt, mit Ash und Darel mitzufiebern, beide sind unheimlich clevere und widerstandsfähige Personen, und vor allem sind sie mir in diesem Band auch beide uneingeschränkt sympathisch gewesen.

Auch die Nebenfiguren, sowohl die bereits bekannten als auch die neuen, haben mich teils sehr stark fasziniert und im Gegensatz zu den Protagonisten habe ich über die weniger präsenten Charaktere sogar ein paar Tränen vergossen. Tränen, für die ich Rena immer noch verfluche, die ich aber auch ein Stück weit genossen habe, so schräg das klingen mag.

Band 2 finde ich sogar noch ein Stück stärker als den ersten Teil. Band 1 hatte noch den Reiz des Unbekannten, was man langsam kennen und lieben gelernt hat, die Fortsetzung war wie nach Hause zu kommen, was aber nicht heißt, dass man nicht auch Neues entdecken konnte. Dieses Buch war ebenso komplex und vielschichtig wie der Auftakt der Dilogie, es werden viele wichtige Themen angesprochen und das alles auf einer beeindruckend hohen sprachlichen Ebene. Der Schreibstil von Rena Fischer hat was Anspruchsvolles, ohne dabei jedoch allzu umständlich zu sein. Die Sprachkunst der Geschichte zeigt sich besonders in den Songtexten, die in diesem Buch die Poetry Slams ergänzen, und in den Slams selbst. Ich sagte es schon bei Teil eins, eigentlich kann ich solchen Gedichten und Performances nicht viel abgewinnen, doch die Texte haben mich so tief beeindruckt, dass ich wieder einmal meinen Hut vor Rena ziehen muss. Man kann fast schon so weit gehen, zu sagen, man hält mit dem Buch ein Stück sprachliche Perfektion in den Händen.

Dieses Buch hat mich auf vielen Ebenen begeistert. Auf sprachlicher, auf inhaltlicher, auf emotionaler, auf gesellschaftskritischer. Ich habe gelacht, gelitten, getrauert, geflucht, kenne kein anderes, vergleichbares Buch, was mich in so vielen Momenten gefordert und gleichzeitig gefoltert hat, mit dem ich mich so intensiv beschäftigt habe und was mich trotzdem unzählige Male kalt erwischt und ausgetrickst hat.
Alles, was ich empfinde, ist ganz große Liebe für diese fantastische Geschichte und unendliche Dankbarkeit an Rena für das Erschaffen dieses kleinen Meisterwerkes.

Mein Fazit:
Volltreffer. 5 Sterne, selbst wenn ich gern mehr vergeben würde. Lest diese Dilogie, sie ist jede Sekunde eurer Zeit wert!

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