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Veröffentlicht am 04.10.2021

Weniger mystisch

Gwendys Zauberfeder
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Es ist Jahre her, seitdem der Wunschkasten aus Gwendys Leben verschwunden ist. Und sie hat einiges erreicht bis dahin, doch eines Tages ist er plötzlich wieder da. Und mit ihm die Probleme und Sorgen die ...

Es ist Jahre her, seitdem der Wunschkasten aus Gwendys Leben verschwunden ist. Und sie hat einiges erreicht bis dahin, doch eines Tages ist er plötzlich wieder da. Und mit ihm die Probleme und Sorgen die Gwendy damit hatte.

Das Cover passt sehr gut zum ersten Band und gefällt mir auch diesmal mit seinen erhabenen Elementen.
Man steigt mit einem Vorwort von Stephen King in die Geschichte ein, der beim ersten Band Gwendys Wunschkasten zusammen mit Richard Chizmar geschrieben hat. Nun schreibt Richard Chizmar alleine weiter und mir hat es sehr gut gefallen.
Der Aufbau der Geschichte ist langsam und detailreich, aber ich fand das gar nicht schlimm, denn so konnte man besser Gwendy von neuem kennen lernen und ich habe erfahren, was die letzten Jahre passiert ist und wie sie jetzt lebt. Denn Gwendy ist jetzt Abgeordnete und lebt teilweise in Washington. Doch während der Weihnachtszeit kehrt sie nach Castle Roch zurück und dort verschwinden Mädchen. Ist es ein Zufall, dass das zeitgleich mit dem Auftauchen des Wunschkastens zu tun hat?
Doch neben diesen furchtbaren Ereignissen in Castle Rock, wird auch Gwendys Besorgnis gut beschrieben, wie sie damit umgeht, das der Wunschkasten plötzlich wieder da ist. Ihre Ängste und Gedanken beschreibt der Autor sehr gelungen und ich konnte mich gut hineinfühlen in ihre Versuchungen doch vielleicht mal einer der Knöpfe am Kasten zu drücken.
Ich war wirklich sehr neugierig wie Richard Chizmar die Zauberfeder mit ins Spiel bringt und wie sich alles am Ende auflöst.
Doch leider ist das auch meine kleine Kritik am Buch, denn der Wunschkasten und vor allem die Zauberfeder nehmen eher eine untergeordnete Rolle ein und so ist das Buch zwar ein spannender Krimi, aber der große Gruselmoment bzw. das mystisch gruselige aus dem ersten Teil ist kaum vorhanden. Denn im Fokus steht doch eher Gwendys Lebensweg und vor allem die Geschehnisse in Castle Rock.
Ich fand es zwar wie gesagt etwas schade, dass das gruselige fehlt, aber trotzdem fand ich das Buch nicht uninteressant, denn der Krimianteil konnte mich sehr fesseln und ich war begeistert von der Auflösung am Ende.
Dieses Ende übrigens wirkt sehr abgeschlossen, wie auch schon bei dem ersten Teil, obwohl ich irgendwo gelesen hatte, dass drei Teile geplant sind. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt was sich Richard Chizmar noch ausgedacht hat und kehre gerne nach Castle Rock zurück. Das der Autor übrigens sehr gut von Stephen King übernommen und beschrieben hat. Ich fühlte mich richtig heimisch im King’schen Universum auch wenn nicht King selber am Buch geschrieben hat. :)

Mein Fazit: Auch wenn ich ein klein wenig enttäuscht war, dass der Gruselanteil nicht so groß war und es sich doch mehr auf die Ereignisse in Castle Rock bezieht bzw. auch Gwendys Leben beleuchtet und beschrieben wird, fand ich das Buch keineswegs uninteressant. Richard Chizmar hat eine interessante Fortsetzung geschrieben, die mit einem guten Krimi aufwartet und mich nach Castle Rock entführen konnte. Wer den ersten Teil gelesen hat, sollte also mit etwas anderem rechnen als gedacht, aber wenn man offen für die Geschichte ist, dann hat man auf jeden Fall Freude an dem Buch. :)

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Sehr gut

The Kingdom
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Ana ist eine Fantastin in The Kingdom. Das heißt sie wurde erschaffen um einen Traum in dem Freizeitpark zu leben und die Kinder und ihre Eltern zu unterhalten. Alles ist getacktet, nichts weicht vom vorgeschriebenen ...

Ana ist eine Fantastin in The Kingdom. Das heißt sie wurde erschaffen um einen Traum in dem Freizeitpark zu leben und die Kinder und ihre Eltern zu unterhalten. Alles ist getacktet, nichts weicht vom vorgeschriebenen Plan ab. Doch dann passieren immer mehr Dinge, die so nicht passieren sollten.

Das Buch war ein Coverkauf. Denn ich liebe diesen Metalliclook und auch unter dem Schutzumschlag ist es wirklich schön gestaltet.
Also wie schon gesagt wusste ich vorher kaum etwas über das Buch und so war ich von der Art der Gestaltung und Machart sehr positiv überrascht.
Es ist toll dass sich das Buch aus verschiedenen Berichten zusammensetzt. Da wäre natürlich zunächst einmal die Hauptgeschichte, die aus der Ich-Perspektive von Ana erzählt wird. Hier erfährt man Stück für Stück wie The Kingdom aufgebaut ist und was sie und ihre Schwestern dort machen. Und natürlich wie es dazu gekommen ist, dass letztendlich ein Mord passierte.
Zwischendurch hat man dann immer mal wieder Befragungen vor Gericht. Das passiert dann nach dem Vorfall und man bekommt mit, wie alles vertuscht wird und wie anders die Mitarbeiter des Parks denken und handeln. Das ist wirklich eine gelungene Mischung.
Ana mochte ich von Anfang an direkt. Klar, am Anfang ist sie sehr naiv, aber wenn man bedenkt, dass sie ein biotechnisches Wunderwerk ist und nur das kennt was sie in The Kingdom sieht und erlebt ist das nicht verwunderlich.
Was ich aber vor allem mochte ist, dass sie sich entwickelt. Sie ist eine KI, darauf programmiert alles zu tun was die Besucher*innen möchten um ihnen einen schönen Tag zu ermöglichen, aber trotzdem ist sie lernfähig und hinterfragt so nach und nach ihr Leben und vor allem das was ihr gesagt wird. Denn nicht alles ist immer Happily ever after.
Ich hätte gerne vielleicht noch etwas mehr über die Welt außerhalb von The Kingdom erfahren, denn diese wird nur angesprochen und selbst dann weiß man nicht was Wahrheit und was Lüge ist. Denn Anas Informationen beruhen auf den Erzählungen von ihren Supervisoren und dass man denen nicht trauen kann, lernt man im Buch schnell.
Ansonsten mochte ich das Buch wirklich sehr gerne lesen. Es ist zwar nicht die fantastischste, ausgebaute Welt und Geschichte, aber das Ende gibt einem nach dem Lesen genau die richtige Mischung Hoffnung, die man braucht um das Buch zu zu klappen.

Mein Fazit: Meistens kaufe ich nicht nur nach dem Cover, denn man weiß ja nie ob der Inhalt gut wird. Aber hier hat beides gepasst. Die Autorin hätte vielleicht ihre Welt noch etwas mehr ausbauen können, aber das ist auch mein einziger Kritikpunkt, denn ansonsten hat mir der Aufbau des Buch mit dem Wechsel zwischen Ich-Erzählung und Befragungen sehr gut gefallen und auch Ana, die uns ihre Geschichte erzählt war sehr gelungen und gut dargestellt. Ich würde das Buch ohne Bedenken empfehlen. :)

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Trotz kleiner Frustration sehr gut

Alice im Düsterland - Ein Fantasy-Spielbuch
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In diesem Spielbuch wird man zu Alice, die vor längerer Zeit im Wunderland war. Doch seitdem hat sich einiges verändert dort, denn überall lauern die Tick-Tack-Männer. Nun muss man als Leser*in entscheiden ...

In diesem Spielbuch wird man zu Alice, die vor längerer Zeit im Wunderland war. Doch seitdem hat sich einiges verändert dort, denn überall lauern die Tick-Tack-Männer. Nun muss man als Leser*in entscheiden welchen Weg Alice nehmen wird um dem weißen Kaninchen und ihren Freunden dort zu helfen.

Als Kind habe ich wahnsinnig gerne die Zeit mit Spielbüchern verbracht, denn ich mochte es aktiv in die Geschichte eingreifen zu können. Wobei ich nicht besonders gut darin bin zu überleben, irgendwie wähle ich immer den falschen Weg. So ist es auch nicht verwunderlich, dass ich auch in diesem Buch manchmal falsch abgebogen bin und nochmal von vorne starten musste.
Aber zunächst war mir das Buch wegen seinem Cover aufgefallen, denn diese Grinsekatze verspricht doch schon gruslige Atmosphäre und die bekommt man auch geboten.
Dafür sorgt nicht nur die Geschichte, sondern auch die Illustrationen innerhalb des Buches. Die ich wirklich sehr gut finde. Das hat so gar nichts mehr von dem zauberhaften Wunderland von Carroll, aber wir befinden uns ja auch im Düsterland. ;)
Das Buch selber ist gut aufgebaut, zunächst gibt es da eine Einleitung mit Erklärungen rund um Alices‘ Eigenschaften und Fähigkeiten. Hier habe ich mir schon ein paar wenige Notizen gemacht, damit ich nicht immer wieder zum Anfang blättern musste. Und dann kann es auch schon direkt losgehen.
Die Geschichte ist wirklich sehr spannend und die Kämpfe gegen die bösen Wesen im Wunderland sind nicht zu kompliziert gestaltet, sodass man einfach so durch die Seiten fliegen kann. Naja, wenn man den richtigen Weg findet. ;)
Ich habe mein Abenteuer glaub ich 4 oder 5 Mal neu anfangen müssen bevor ich es wohlbehalten beenden konnte. Wen verwundert es, ich bin vorher natürlich jedes Mal gestorben.
Und auch wenn ich mir Notizen zum Labyrinth gemacht habe (was mir selber empfohlen wurde und ich auch jedem empfehlen kann), habe ich mich ab und zu dort verirrt. Naja, passiert. ;)
Was mich allerdings etwas gestört hat ist, dass man die Geschichte nur gut beenden kann, wenn man ein bestimmtes Rätsel im Buch löst. Ich werde jetzt nicht verraten welches, denn da müsst ihr schon selber drauf kommen.
Also, wie gesagt ohne dieses Rätsel kann man es drehen und wenden, man stirbt an einer bestimmten Stelle. Nachdem ich das dann herausgefunden habe, war ich so gefrustet, dass ich ein klein wenig gepfuscht habe. Ich habe das Rätsel gesucht und gelöst ohne auf einem regulären Weg dorthin zu gelangen, denn ich habe leider keine Ahnung wie das geht. Okay, langer Rede, ich habe deshalb das Buch glücklich beenden können und irgendwie fühle ich mich nicht gut dabei. Obwohl ich wirklich wie gesagt sehr gefrustet darüber war, dass es keinen anderen Weg zu geben scheint als über dieses eine Rätsel.
Ansonsten waren die Rätsel sehr gut und auch recht knifflig, ich habe schon bei dem ein oder anderen etwas länger gesessen und überlegen müssen, wie die Lösung sein könnte. Das hat mir sehr gut gefallen. Und auch das Ende war sehr cool.

Mein Fazit: Auch wenn ich nicht ganz ehrlich die Geschichte abgeschlossen habe, hatte ich sehr viel Spaß bei dem Buch. Es ist nicht zu kompliziert und gut erklärt. Einzig hat mich gestört, dass man an einer bestimmten Stelle nur mit einem bestimmten Rätsel weiterkommt. Das fand ich sehr frustrierend. Hätte es da mehrere Möglichkeiten gegeben, wäre ich vielleicht glücklicher gewesen, aber so habe ich später immer mal noch die Chance ein neues Abenteuer zu starten, denn noch sind nicht alle Wege gegangen. ;)

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Addie ist so toll

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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Addie lebt im 18. Jahrhundert und das einzige was sie am meisten möchte, aber in dem Zeitalter nicht kann ist: ein freies Leben zu führen. Sie möchte nicht vorgeschrieben bekommen, wie man sich als Frau ...

Addie lebt im 18. Jahrhundert und das einzige was sie am meisten möchte, aber in dem Zeitalter nicht kann ist: ein freies Leben zu führen. Sie möchte nicht vorgeschrieben bekommen, wie man sich als Frau verhalten soll und vor allem wen sie heiraten soll. Deshalb macht sie das was ihr als letzter Ausweg erscheint, sie beschließt einen Pakt mit einem Gott der Nacht und lebt fortan ewig, aber der Preis ist, das sich niemand an sie erinnert.

Das Cover wirkt sehr plastisch und gefällt mir wahnsinnig gut. Als könnte man die Kugel herausnehmen. :D
Man lernt zunächst Addie etwas näher kennen und ihre Gedanken und Beweggründe. Ich mochte sie von Anfang an, denn sie ist wohl einfach im falschen Jahrhundert geboren. Sie sieht einfach keinen anderen Ausweg aus ihrer Situation als zu den alten Göttern zu beten und zu hoffen, dass sie sie bewahren vor einer Heirat, die sie nicht möchte und vor einem Leben in dem sie gebunden ist. Doch nur ein Gott erhört sie und dieser ist einer bei dem man vorsichtig sein sollte was man sich wünscht, denn man bekommt nicht immer genau das was man möchte.
Und natürlich ist es auch bei Addie so und zuerst tut sie mir schon etwas leid, denn so richtig hatte sie das so auch nicht gewollt, aber in ihrer Not beschließt sie den Pakt und ist von da an unsichtbar.
Die Idee des Buches finde ich sehr faszinierend, denn natürlich ist Addie nicht richtig unsichtbar, aber niemand kann sich mehr an sie erinnern und vor allem wird sie vergessen sobald sie einen Raum verlässt oder ein neuer Tag heranbricht. Deshalb streift Addie durch die Jahrhunderte einsam und allein und kann nichts hinterlassen außer kleine Fußabdrücke, die aber erst nach und nach sichtbar werden.
Doch sie ist nicht ganz allein, denn ab und zu taucht Luc, der dunkle Gott, auf und versucht sie müde zu machen, damit sie aufgibt und er ihre Seele bekommt. Was ich toll fand ist, das sich Addie nicht von Luc unterkriegen lässt und so beginnt ein Kampf zwischen den beiden, bei dem nur einer gewinnen kann. Das ist auch so ein Part der mir nicht so extrem gut gefällt, denn dieser Kampf geht gefühlt ewig weiter und selbst am Ende gibt es keine richtigen Sieger. Da war ich nicht so ganz glücklich mit.
Doch zuerst möchte ich noch etwas mehr vom Buch erzählen, denn ich hatte fast mit einer Liebesgeschichte gerechnet, denn später im Buch taucht noch Henry auf. Henry ist was Besonderes, denn er kann sich an Addie erinnern. Warum möchte ich hier nicht erzählen, das müsst ihr schon selber herausfinden, nur so viel, dass sich Addie darüber natürlich sehr freut und deshalb kommen sich die beiden näher. ;)
Allerdings wurde ich mit Henry nicht so richtig warm und der Teil um den es hauptsächlich um ihn geht zog sich für mich etwas dahin. Henry ist sehr melancholisch und ich wurde auch nicht so schlau aus ihm und den Beschreibungen über ihn. Was möchte er nun wirklich? Schön ist es allerdings, wie er am Ende mit einbezogen wird und erst da konnte ich ihn doch noch so richtig sympathisch finden. :)
Erwähnenswert ist auf jeden Fall noch, das ich es sehr cool finde, das die Autorin mit einer Selbstverständlichkeit darüber schreibt wer wen liebt und einfach nur die Liebe in den Vordergrund stellt und es vollkommen egal ist ob sich Addie in eine Frau verliebt oder Henry einen Freund hatte. Es sind einfach nur Beziehungen ohne groß darüber zu diskutieren. Das hat mir sehr, sehr gut gefallen, denn so sollte es einfach sein.

Mein Fazit: Hatte ich doch am Anfang meine Zweifel, ob es nicht doch ein Liebesroman werden könnte, wurde ich eines besseren belehrt. Denn es geht hauptsächlich wirklich einfach nur über Addie und wie sie ihr ewiges, unsichtbares Leben führt. Das war sehr interessant und spannend, wie sie die Jahrhunderte durchlebt. Allerdings fand ich den Mittelteil nicht mehr ganz so fesselnd und das Ende ist war okay, aber dieser ewige Kampf zwischen Addie und Luc war mir etwas zu viel. Ich mochte das Buch lesen und würde es auch weiterempfehlen, denn Addie ist ein toller Charakter und man muss sie unbedingt mal kennen lernen. :)

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Toller Abschluss

Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland
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Die Chroniken von Alice von Christina Henry habe ich sehr gerne gelesen und nun ist mit diesem 3. Teil noch eine kleine Anthologie erschienen. Denn in diesem Band sind vier Kurzgeschichten rund um Alice ...

Die Chroniken von Alice von Christina Henry habe ich sehr gerne gelesen und nun ist mit diesem 3. Teil noch eine kleine Anthologie erschienen. Denn in diesem Band sind vier Kurzgeschichten rund um Alice und das „Wunderland“ versammelt.

Das Buch habe ich als Rezensionsexemplar bekommen und auch hier fällt natürlich als erstes wieder die echt tolle Aufmachung ins Auge. Wie auch die Bände vorher ist nicht nur das Cover schön gestaltet, sondern auch der Buchschnitt, der sich weiter fortsetzt und auch innen ist das Buch nicht zu verachten. Ich finde es toll, wie Penhaligon diese Reihe gestaltet hat und es sieht toll im Regal aus. 
Auch wenn man schon darauf vorbereitet wird, dass sich in dem Buch Kurzgeschichten befinden, hat man doch einen roten Faden, der alle vier Geschichten wieder miteinander verbindet.
Man trifft Alice kleine Schwester Elisabeth und lernt Hatcher näher kennen und natürlich erzählt uns Alice auch selber von ihrem Leben nachdem sie die Weiße Königin vernichtet hat.
Hier in dem Buch gibt es keine Einführung und auch keine Erläuterungen am Ende, man startet mit den Geschichten und endet auch mit diesen. Allerdings mag ich die Widmung am Anfang sehr gerne:

„Für all die Mädchen, die sich selbst retten, und alle, die noch dabei sind, es zu lernen.“

Das sagt schon viel über das Buch aus ohne zu viel zu verraten. 

Die Autorin

Über Christina Henry habe ich schon viel im Netz vorher gehört, denn lange bevor sich ein Verlag dazu entschieden hatte ihre Geschichten auf Deutsch zu übersetzen wurden ihre Bücher als ganz toll in den sozialen Medien gepriesen. So war ich sehr gespannt als es endlich hieß, die Dunklen Chroniken werden übersetzt. Und nicht umsonst gehören diese Bücher zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern des Jahres 2020.
Sie erzählt Klassiker ganz neu, in einer düsteren Neuerzählung gerät man mit Alice in ein dunkles Wunderland und auch Peter Pan und Die kleine Meerjungfrau werden noch folgen. Genauso wie Rotkäppchen.
Doch privat scheint es nicht so düster bei ihr zuzugehen, denn neben Langstreckenläufen liebt sie Bücher und Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt in Chicago mit Mann und Sohn und ich hoffe, dass sie noch lange nicht aufhören wird zu schreiben, denn mit Alice hat sie mich gefangen und ich freue mich auf Peter Pan, der als nächstes erscheinen wird.

Hat mir besonders gut gefallen

Bei nur vier Geschichten ist es schwierig eine große Auswahl zu treffen, denn da gibt es kein großes Spektrum und irgendwie mochte ich alle Geschichten sehr gerne.
Doch wenn ich mich für eine entscheiden müsste, dann wähle ich Ein bezauberndes Wesen, die erste Geschichte im Buch. Hier lernen wir wie oben schon erwähnt Elizabeth kennen, die kleine Schwester von Alice. Aber beide wissen nichts voneinander, denn Elizabeth wurde geboren, nachdem Alice in der Irrenanstalt eingeliefert wurde. Und ihre Eltern reden nicht über Alice. Doch immer öfter hört Elizabeth den Namen Alice und versucht zu verstehen, wer sie ist. Denn Elizabeth sieht ihr sehr ähnlich und nicht nur im Aussehen gleichen sie sich, denn auch Elizabeth besitzt Magie. Und diese ist es, die auch sie in Gefahr bringt.
Was ich hier sehr mochte ist, dass Elizabeth trotz ihres jungen Alters schon sehr fest in ihrem Wesen ist und sich nicht mit anderen vergleichen lassen möchte und so einen sehr starken Willen entwickelt. Um ehrlich zu sein mochte ich Elizabeth etwas mehr als Alice, denn diese schwankt meiner Meinung nach doch immer recht viel in ihrem Glauben an sich selber und manchmal macht sie sich dadurch doch sehr viel von anderen abhängig.
Erwähnenswert finde ich aber auch noch die Geschichte über Hatcher Als ich zum ersten Mal in die Stadt kam. Ich fand es sehr interessant zu erfahren, wie Hatcher in diesen ganzen Sumpf geraten ist und vor allem wie er seine Frau Hattie kennen gelernt hat. Wirklich eine Geschichte für alle die Hatcher mögen. 

Hat mir nicht so gut gefallen

Vielleicht habt ihr es schon erraten, aber mir haben die Geschichten über Alice nicht so zu 100% gefallen. Besonders die zweite Mädchen in Bernstein, denn wenn man die erste Geschichte gelesen hat über dieses starke besondere Mädchen Elizabeth, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt, lässt Alice dann ein bisschen was zu wünschen übrig. Sie wirkt in dieser Geschichte wieder sehr unsicher und auch wenn sie am Ende etwas mehr Mut bekommt und gegen den bösen Zauber ankämpft, wirkt das für mich erstmal nur nach einem leichteren Bild von Elizabeth.
Erst als Alice lernt mit ihrer Magie besser um zugehen lernt sie auch, sich selber zu beschützen und sich nicht von anderen Menschen beschützen zu lassen. Irgendwie ist es bei Alice immer so ein Auf und Ab, einerseits begreift sie, dass nur sie sich selber retten kann, aber dann badet sie wieder in Selbstzweifel und wartet darauf, dass sie jemand rettet. Das finde ich schade, denn sie könnte so ein starker Charakter sein.
Ich will damit nicht sagen, dass ich die Geschichten um Alice schlecht fand, aber nachdem man von einem so tollen Charakter gelesen hat, wirkt Alice leider nur etwas blass daneben.

Fazit

Auch wenn mir dieser dritte Band um Alice und Hatcher wieder gut gefallen hat, hätte ich mir doch vielleicht eher einen neuen Roman gewünscht, denn Christina Henry könnte noch so viel erzählen über die beiden, denn nicht nur aus dem zweiten Band sind immer noch ein paar Fragen offen, die auch hier nicht beantwortet werden. Aber das Ende ist nicht offen, deshalb werden wir wohl so schnell nichts mehr über Alice hören. Vielleicht über Elizabeth?
Wer die anderen beiden Bücher gelesen hat, sollte unbedingt auch diese vier kurzen Geschichten lesen, wer das noch nicht getan hat, sollte unbedingt mit Band 1 beginnen.

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