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Veröffentlicht am 04.04.2017

Ragdoll - Dein letzter Tag: ein superspannendes Debüt

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, ist einer der besten Mordermittler in London. Sein neuester Fall ist an Grausamkeit fast nicht zu überbieten: die Körperteile von sechs Opfern wurden ...

Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, ist einer der besten Mordermittler in London. Sein neuester Fall ist an Grausamkeit fast nicht zu überbieten: die Körperteile von sechs Opfern wurden zu einer Art Flickenpuppe, einer sogenannten Ragdoll, zusammengenäht und auf schaurige Weise zur Schau gestellt. Doch das reicht dem Täter nicht, denn er lässt der Reporterin Andrea Hall, Wolfs Exfrau, eine Liste mit den nächsten sechs Opfern und den genauen Todeszeitpunkten zukommen. Der letzte auf dieser Liste ist Wolf. Kann er den Täter rechtzeitig stoppen?

Der Schreibstil war angenehm leicht und flüssig, so dass ich sofort in die Geschichte rein kam. Ich fand das Buch von Anfang bis Ende super spannend und konnte es nicht mehr beiseite legen. Ich war wie gefesselt.
Der Beginn war sehr interessant. Im Prolog gab es einen kurzen Rückblick zu einer Gerichtsverhandlung vier Jahre zuvor und wie Wolf dort ausrastete, weil der Angeklagte freigesprochen wurde.
Die Beschreibung der Ragdoll fand ich sehr bildhaft und schaurig. Schon die Vorstellung, dass sechs Körperteile verschiedener Menschen zusammengenäht wurden, ist erschreckend. Etwas derartiges habe ich bisher noch nicht gelesen.
Detective Wolf fand ich sympathisch und charismatisch, weil er kein aalglatter Typ ist. Auch seine Kollegin Emily Baxter sowie den gerade vom Betrugs- zum Morddezernat gewechselten Kollegen Edmunds fand ich sympathisch und authentisch dargestellt. Die Ermittlungen von ihnen habe ich sehr gerne und mit Spannung verfolgt und ich konnte mich sehr gut hineinversetzen. Dank privater Einblicke empfand ich das Team als lebendig.
Den Plot fand ich sehr interessant und spannend. Die angekündigten Opfer müssen geschützt werden, gleichzeitig muss herausgefunden werden, wer die sechs Toten sind. Der Täter scheint der Polizei jedoch immer einen Schritt voraus zu sein. Das Ende nahm nochmal ordentlich an Fahrt auf, was bestens zu diesem Thriller passte.

Ich kann diesen nervenaufreibenden Thriller absolut empfehlen und vergebe daher fünf Sterne.

Veröffentlicht am 03.04.2017

Die Pergamon-Morde

Die Pergamon-Morde
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Hartung Siegwart Graf von Quermaten zu Oytinghausen, kurz Hasi genannt, soll wieder einmal die Wohnung einer Bekannten hüten. Doch diesmal nicht ganz umsonst, was den ewig klammen Hasi in große Nöte versetzt. ...

Hartung Siegwart Graf von Quermaten zu Oytinghausen, kurz Hasi genannt, soll wieder einmal die Wohnung einer Bekannten hüten. Doch diesmal nicht ganz umsonst, was den ewig klammen Hasi in große Nöte versetzt. Da kommt ihm eine Praktikantenstelle im Pergamonmuseum wie gerufen. Als dann aber im Pergamonmuseum mehrere Morde geschehen, gerät Hasi in Verdacht.

Dieses Buch macht, wie schon der erste Teil um Hasi, einfach großen Spaß! Es gab wieder etliche Szenen, bei denen ich laut lachen musste.
Der Schreibstil ist erneut locker-leicht und sehr angenehm und flüssig zu lesen. Ich konnte sofort komplett in das Buch abtauchen und die Geschichte genießen.
Den herzensguten Hasi muss man einfach mögen. Seine Marotte, immer dann einzuschlafen, wenn es anstrengend wird, finde ich zu komisch. Er tritt natürlich auch in jedes Fettnäpfchen, das sich ihm bietet. Dabei merkt man ihm aber seinen wohlerzogenen Anstand an, denn er wird nie laut oder unhöflich, sondern wahrt stets die Contenance. Er ist eben durch und durch ein Graf - wenn auch ein verarmter.
Prima gefallen hat mir auch der Kriminalhauptkommissar Torsten Nagel. Wie er versucht, seine Ängste und Defizite mit Quantenheilung in den Griff zu bekommen, war echt witzig. Da hatte ich während des Lesens einen Heidenspaß.
Auch Lydia Klimm tauchte wieder auf, worüber ich sehr froh war, denn ich mochte diese Kommissarin schon im ersten Teil sehr gerne.
Die Kriminalgeschichte um die Morde, die im Zusammenhang mit einer plötzlich aufgetauchten fremden Skulptur stehen, gefiel mir sehr gut. Sie war trotz des Humors anspruchsvoll und ich hatte genug Spielraum zum miträtseln.

Ich kann diesen skurrilen und witzigen Krimi um Hasi unbedingt empfehlen und vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Wassersarg

Wassersarg
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An einem eiskalten Februartag wird die Leiche eines Mannes am Nord-Ostsee-Kanal gefunden. Er wurde brutal erschlagen. Die Kieler Kommissarin Lisa Sanders und ihre Kollegen finden bald heraus, dass es sich ...

An einem eiskalten Februartag wird die Leiche eines Mannes am Nord-Ostsee-Kanal gefunden. Er wurde brutal erschlagen. Die Kieler Kommissarin Lisa Sanders und ihre Kollegen finden bald heraus, dass es sich bei dem Toten um Carsten Hunold handelt, einen verurteilten Sexualstraftäter, der vor kurzem aus der Haft entlassen wurde. Er hat vor siebzehn Jahren zwei kleine Jungen missbraucht und getötet. Kann es sein, dass sich nun jemand für diese Taten an ihm rächen wollte und er deswegen sterben musste? Dann geschieht ein zweiter Mord und die Kommissare stehen zunächst vor einem Rätsel. Gehören beide Morde zusammen? Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Dieser Krimi hat mir richtig gut gefallen! Die Spannung ist von Anfang bis Ende vorhanden und ich mochte das Buch nicht aus der Hand legen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, so dass ich bestens in die Geschichte rein kam, dem Geschehen stets folgen konnte und die Seiten nur so dahin flogen.
Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Kommissare und deren Ermittlungsarbeit. Ich fühlte mich mittendrin und konnte prima mitfiebern und miträtseln. Ich empfand die Ermittlungen als sehr realistisch und nachvollziehbar.
Auch sehr gelungen waren die Beschreibungen der Umgebung und des Wetters. Das Meer und die Kälte waren absolut spürbar.
Sämtliche Charaktere waren authentisch und menschlich beschrieben. Die Ermittler fand ich durch die Bank prima und sympathisch, insbesondere Lisa Sanders, Thomas von Fehrbach und Frank Bergmann. Aber auch die Bewohner, die Zeugen und die möglichen​ Tatverdächtigen​ waren toll beschrieben, so dass ich ein sehr gutes Bild von ihnen vor Augen hatte.
Den Plot empfand ich als spannend, wobei das Thema ja ziemlich schwere Kost ist. Ich war mir nicht sicher, wer Carsten Hunold umgebracht haben könnte. Und alle meine Überlegungen brachten nichts, denn am Ende hat die Autorin mich überrascht. Auf die Auflösung wäre ich so nicht gekommen.

Ich kann diesen dichten und sehr atmosphärischen Krimi unbedingt empfehlen und vergebe daher fünf Sterne.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Hopsgegangen

Hopsgegangen
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Lukas Born, ein Ex-Polizist, der als Privatdetektiv arbeitet, hat einen neuen Auftrag. Er soll die Journalistin Natascha Feldmann bei einem Treffen mit einem Informanten unterstützen. Am Treffpunkt findet ...

Lukas Born, ein Ex-Polizist, der als Privatdetektiv arbeitet, hat einen neuen Auftrag. Er soll die Journalistin Natascha Feldmann bei einem Treffen mit einem Informanten unterstützen. Am Treffpunkt findet er Natascha leblos vor und wird kurz darauf niedergeschlagen. Als er wieder zu sich kommt, ist Natascha verschwunden. Lukas glaubt, dass Natascha an einer riesengroßen Story dran war, denn sie ist für ihren Enthüllungsjournalismus bekannt. Er führt seine Ermittlungen fort und gerät bald zwischen die Fronten.

Diesen Krimi habe ich regelrecht verschlungen. Ein leichter und lockerer Schreibstil sowie kurze Kapitel ließen die Seiten nur so dahin fliegen. Sehr gut gefallen hat mir der Humor, der eine leichte und entspannte Stimmung in diesen Krimi gebracht hat. Es gab viele Stellen, an denen ich schmunzeln oder lachen musste.
Lukas Born fand ich unglaublich sympathisch. Er ist ein Ex-Polizist, verdient seine Brötchen nun aber als Privatdetektiv. Er lebt mit seinem Hund Manolo auf einem Campingplatz und ist dort von einer außergewöhnlichen Nachbarschaft umgeben. Lukas wirkte auf mich ein wenig unbedarft, aber dennoch sind ihm Kleinigkeiten und Ungereimtheiten aufgefallen, die ihn stutzig werden ließen. Er will den Fall aufklären, muss sich dabei zwangsläufig mit seiner Noch-Ehefrau Julia, die bei der Polizei arbeitet, auseinandersetzen.
Alle Personen sind authentisch und besonders beschrieben, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Gerade die Feinheiten in den Persönlichkeiten haben die Charaktere zu etwas besonderem gemacht.
Ganz toll fand ich Lukas Hund Manolo, der so ziemlich alles mitgemacht hat, auch das tägliche Brötchen holen.
Der Plot war sehr gut durchdacht und ich wusste bis zum Ende nicht, wie die ganzen Zusammenhänge sind. Den Hintergrund fand ich erschreckend, wenn ich mir überlege, dass so etwas Realität sein könnte.

Ich wurde sehr gut unterhalten und freue mich auf weitere Fälle um Lukas Born. Ich vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 15.03.2017

Oma wird erwachsen

Oma wird erwachsen
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Oma Edith kennt kein Nein. Für jeden ist sie ansprechbar und hilfsbereit. So manchem Nachbarn hilft sie aus. Und dann hat sie auch noch ihren eigenen Hof mit ihren Tieren, die versorgt werden müssen. Bis ...

Oma Edith kennt kein Nein. Für jeden ist sie ansprechbar und hilfsbereit. So manchem Nachbarn hilft sie aus. Und dann hat sie auch noch ihren eigenen Hof mit ihren Tieren, die versorgt werden müssen. Bis sie irgendwann einen Schwächeanfall hat. Kurzerhand machen sich ihre Enkelin Isabell und ihr schwuler Freund Kalle auf den Weg nach Seestein an der Ostsee, um Oma Edith zu unterstützen. Bald schmeißen Isabell und Kalle den Hof und kommen dabei auf die Idee, eine lukrative Antistress-Therapie anzubieten. Die bunte und leicht verrückte Truppe von Großstädtern mischt den Hof und den kleinen Ort richtig auf. Parallel versucht ein durchtriebener Makler, Oma Edith den Hof abzuluchsen.

Dieses Buch ist ein absoluter Lachgarant! Der Schreibstil ist locker-flockig, so dass die Seiten regelrecht dahinfliegen und das Buch ruckzuck gelesen war.
Sämtliche Personen sind wunderbar und authentisch beschrieben und haben ihre speziellen Eigenarten. Ich konnte zu allen eine prima Beziehung aufbauen. Insbesondere Oma Edith fand ich spitze. Sie ist topfit für ihr Alter und einfach ein warmer und offenherziger Mensch. Wenn Not am Mann ist, packt sie einfach zu und hat alles fest im Griff. Selbst die Teilnehmer der Antistress-Therapie bringt sie mit ihrem resoluten Eingreifen zur Räson. Aber auch Kalle mit seiner ganz eigenen Art ist mir sehr ans Herz gewachsen.
Neben den Hauptprotagonisten gibt es auch ganz viele andere Charaktere, die eine Rolle spielen, wie zum Beispiel der Dorfpolizist Hulle. Auch diese sind einfach toll und lebendig beschrieben und ich konnte mir ihre Handlungen und Mimiken bildhaft vorstellen.
Die Dialoge sind witzig-spritzig und voller Situationskomik, so dass ich das ganze Buch über am Grinsen war oder laut lachen musste. Einfach herrlich.
Die Therapietruppe bringt den Hof wahrlich unter Dampf. So haben die sich ihr Wochenende bestimmt nicht vorgestellt. Aber auch wenn die „Therapeuten“ - bestehend aus Oma Edith, Isabell, Kalle und Hulle - keine entsprechende Qualifikation haben, bringen sie den Teilnehmern aufgrund ihrer eigenen Lebenserfahrungen etwas bei. Und das mal auf eine ganz besondere und nie dagewesene Art und Weise.
Das Ende wirkt zwar ein klein wenig konstruiert, passte aber meiner Meinung nach bestens zur Geschichte.

Dieses Buch zu lesen machte einfach nur Spaß, so dass ich es sehr empfehlen kann. Ich vergebe fünf Sterne.