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Veröffentlicht am 23.07.2021

Der Anfang war vielversprechend, doch konnte das Buch das Versprechen leider nicht halten…

Kronenkampf. Geschmiedetes Schicksal
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Beim Kronenkampf soll festgestellt werden, wer gerade der oder die Stärkste magisch Begabte unter den Kupfernen oder den Eisernen ist. Denn nur die stärksten und mächtigsten Magiebegabten sind bestimmt, ...

Beim Kronenkampf soll festgestellt werden, wer gerade der oder die Stärkste magisch Begabte unter den Kupfernen oder den Eisernen ist. Denn nur die stärksten und mächtigsten Magiebegabten sind bestimmt, das Land zu regieren. Eigentlich wollte Fiana nie Teil des Kronenkampfes sein, hat ihr Leben lang ihre Geheimnisse vor aller Augen hüten können, doch plötzlich und unerwartet nimmt sie selbst daran teil und ihr dunkelstes Geheimnis droht aufzufliegen.

Der Einstieg in die Geschichte, ein kurzes Ritual und ein großes buntes Fest, hat mir sehr gut gefallen. Die Atmosphäre war mystisch und auch wenn ich zu dem Zeitpunkt noch gar keinen Durchblick hatte, wurde ich von der Geschichte gefangen genommen. Der Anfang war vielversprechend, doch konnte das Buch das Versprechen leider nicht halten…

Ich kam sehr schnell durch die Seiten, der Schreibstil lässt sich angenehm lesen, fühlt sich authentisch an. Zu Fiana hatte ich schnell eine Connection und ich mochte sie eigentlich ganz gerne. Sie schien selbstbewusst und nicht einfach alles mit sich machen zu lassen, weiß sich zu wehren. Ein dunkles Geheimnis umgibt sie und mir war lange Zeit nicht klar, worin es bestand. Dieses Geheimnis bringt sie dazu, ständig zu wiederholen, dass sie den Kronenkampf auf keinen Fall gewinnen will. Sie wünscht sich in einer Endlosschleife, zu verlieren und betont immer wieder, dass sie sich nicht zur Königin eignet. Das war so ermüdend, bis mich ihr zunächst sympathisches Wesen am Ende einfach nur noch genervt hat.

Eine hochbegabte Magierin, die den Kronenkampf auf keinen Fall gewinnen will. Ich hab’s ihr irgendwann auch einfach nicht mehr abgekauft... „Ich will doch nur alle vor meinen Kräften schützen blabla...“ Am Ende kann sich dann aber doch plötzlich erstaunlich schnell und unaufgeregt mit ihrem Schicksal abfinden. Es wurde am Ende tatsächlich nachvollziehbar, warum sie sich so verhalten hat. Genervt hat’s mich bis dahin aber trotzdem.

Ich konnte mit Fiana insgesamt dann doch nicht so viel anfangen. Ständig macht sie das Richtige und was "schicklich" ist. So selbstlos und stellt sich immer zurück. Meeeeh... Ne ^^ Die Connection, die ich am Anfang zu ihr aufgebaut hatte, hab ich relativ schnell verloren.

Kayden fand ich auch erst sympathisch und später eher anstrengend. Kupfernen und Eisernen ist es verboten, sich zu vereinen. Aus ihrer Verbindung kann etwas Furchtbares entstehen. Man kann sich in einen Dragen verwandeln oder sterben. Beides keine sehr angenehmen Vorstellungen, aber leider kann man sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Das Love Interest war von Anfang an zum Scheitern verurteilt und ich war tatsächlich gespannt, wie die Autorin das auflösen würde.

Die Idee, die Welt und die Auflösung waren echt cool und der Kronenkampf um den Eisenthron auch einigermaßen spannend. Allgemein fand ich die Welt und die Art der Menschen (und der Magiebegabten), zu leben sehr interessant. Ich wollte wissen, was es mit den Dragen auf sich hat und mit den beiden verschiedenen Arten von Magie. Die Geschichte hätte aber gerne etwas aufregender erzählt werden können. Zwischendurch wurde es meiner Ansicht nach grundlos künstlich in die Länge gezogen. Der Spannungsbogen war eher flach.

Am Ende konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen. Ich mochte die meisten Figuren nicht und habe mich an einigen Stellen einfach gelangweilt. Für die außergewöhnliche Idee und die Auflösung der gesamten Story konnte ich mich aber begeistern, weswegen ich das Buch unter den aufgezählten Vorbehalten schon weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 22.06.2021

Das kann die Autorin besser...

Dark Blue Rising (Bd. 1)
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Tabby und ihre Mutter Cate bleiben nie lange an einem Ort. Irgendwie sind die beiden anders und müssen sich deshalb unauffällig und bedeckt halten. Doch dann stellt sich heraus, dass alles, was Tabby zu ...

Tabby und ihre Mutter Cate bleiben nie lange an einem Ort. Irgendwie sind die beiden anders und müssen sich deshalb unauffällig und bedeckt halten. Doch dann stellt sich heraus, dass alles, was Tabby zu wissen glaubte, eine Lüge ist. Wer ist sie und warum unterscheidet sie sich von den anderen Menschen? Wollte Cate sie nur schützen oder ist es Cate vor der sie hätte geschützt werden müssen?

Mit dem Einstieg landeten wir direkt schon mitten im Geschehen. Die Kapitel sind schnell gelesen, da sie recht kurz sind. Der Schreibstil ist angenehm und hat was Lockeres. Leider habe ich es zunächst nicht geschafft, mit Tabby eine Connection zu knüpfen. Sie blieb mir eher fern, kam nur gegen Ende des Buches etwas näher. Aber auch die anderen Figuren blieben blass und ich hatte kaum eine genaue Vorstellung von ihnen.

Die Geschichte lässt sich Zeit, baut sich langsam auf, je mehr man liest, desto mehr Fragen tun sich auf. Alles ist irgendwie merkwürdig und mach nicht so richtig Sinn. Was hat es mit Tabbys Verbindung zum Meer auf sich? Wer ist dieser ominöse Kreis, vor dem sie sich in Acht nehmen soll? Wer sind ihre wahren Eltern? Und was ist überhaupt los hier? :D Ich konnte mir die ganze Zeit nicht so richtig vorstellen, worauf das Ganze hinauslaufen soll und was ich mit den vielen kryptischen Hinweisen anfangen soll. Und auch am Ende des Buches bin ich nicht sehr viel schlauer.

Das Buch ist als „Klima-Thriller“ ausgezeichnet, wobei das Buch dieser Bezeichnung eher nicht gerecht wird. Die Klimathematik, hat mir zwar gut gefallen, aber sie wirkte oft gezwungen und deplatziert, so als wollte die Autorin noch hier und da dringend was zum Thema sagen, ob es nun an der Stelle passt oder nicht schien mir manchmal zweitrangig…

Auch wenn mich die Geschichte hin und wieder schocken und überraschen konnte, hatte sie doch einige Längen und viele Stellen, an denen Tabby so viel nachdenkt und alles zerkopft, dass es manchmal etwas zäh wurde.

Insgesamt fand ich das Buch ganz cool, nur etwas langatmig. Manche Szenen kamen mir einfach nicht zielführend vor. Während einige Passagen zu lang erzählt wurden, wurden andere wieder zu kurz abgehandelt. Es machte aber richtig viel Spaß, mitzurätseln und zu raten, was eigentlich los ist, aber es passierte für meinen Geschmack ein bisschen zu wenig.

Alles entwickelt sich nur untergründig, die Spannung bleibt immer ein bisschen im Hintergrund, brodelt kurz unter der Oberfläche, ist aber auch immer spürbar. Das war einerseits sehr cool, denn das sorgte für eine atmosphärische Grundspannung, hielt aber auch ein bisschen den Nervenkitzel und die Aufregung zurück. Es war ein eher ruhiges Buch, das meine Geduld hin und wieder überstrapaziert hat, aber immer, wenn ich kurz davor war, die Geduld zu verlieren, passierte wieder etwas, das mich aufmerksam werden ließ. Das hat die Autorin schon nicht schlecht gemacht.

Mit dem Ende bin ich nicht zufrieden. Ich bin noch immer nicht wirklich schlauer und weiß dementsprechend nicht, ob mich der weitere Verlauf jetzt interessiert. Der Schluss hat mich aber natürlich auch neugierig gemacht. Ich bin hin- und hergerissen. Ich weiß nicht so richtig, wie ich zu dem Buch stehen soll.

Das Miträtseln und die vielen kleinen Hinweise und Entdeckungen haben Spaß gemacht und die Idee und die Thematik haben mir gut gefallen. Es gab viele Längen und merkwürdige Absurditäten, mit denen ich nichts anfangen konnte und viele offene Fragen, von denen ich nicht sicher bin, ob ich die Antworten wissen will :D Ich bleibe zwiegespalten zurück…

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Süße Geschichte über zwei tolle Charaktere, die einfach zusammengehören. Der distanzierte Schreibstil hat mir eine Connection schwergemacht.

Feels like Love
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Eigentlich wollte Mila nie nach Berlin. Sie hat sich im Süden wohlgefühlt. Berlin ist irgendwie groß und laut und unpersönlich. Sie hat dort aber nunmal einen begehrten Studienplatz bekommen und wollte ...

Eigentlich wollte Mila nie nach Berlin. Sie hat sich im Süden wohlgefühlt. Berlin ist irgendwie groß und laut und unpersönlich. Sie hat dort aber nunmal einen begehrten Studienplatz bekommen und wollte ihn sich auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen. Und jetzt ist sie da. In Berlin.

Mila findet sofort eine WG, was ein riesen Glück ist. Es funkt nicht sofort zwischen ihr und ihrer neuen Mitbewohnerin und ich hatte große Bedenken (die sich dann auch bestätigten :D), wie das werden soll. Wenn man zusammenlebt, sollte man sich schon wenigstens ansatzweise gut leiden können… Ivana ist eben sehr speziell.

Ivana ist sehr abweisend, hat anscheinend kein großes Interesse daran, Mila besser kennenzulernen, was ihren Start in Berlin nicht unbedingt leichter macht. Sie fühlt sich mit einem mal unglaublich einsam.

Den Einstieg ins Buch fand ich holprig. Es ging alles recht schnell und blieb oberflächlich. Ich bekam garnichts mit von Milas Alltag, sie sinnierte nur immer wieder darüber, wie ihr Tag war, ohne dass ich Teil davon sein durfte. Das hat es mir schwer gemacht, eine Connection zu ihr aufzubauen.

Auch im Weiteren hat mir so ein bisschen der Aufhänger gefehlt. "Nur" zwei Leute, die sich ineinander verlieben und nebenher ihrem Alltag nachgehen, war mir irgendwie zu wenig.

Statt Dialoge auszuformulieren, wurde häufig nur erzählt, was gesagt wurde, kurz zusammengefasst. Ich hatte einfach nicht das Gefühl, mitgenommen zu werden. Durch die Art, wie die Geschichte geschrieben wurde, habe ich mich wie eine Zuschauerin gefühlt, die das Geschehen aus weiter Ferne betrachtet.

Trotzdem habe ich die Zeit mit Mila und Leo genossen. Die beiden sind toll zusammen, einfach unkompliziert. Ich hab mich mit den beiden wohlgefühlt.

Vor allem Leo fand ich sofort sympathisch. Er hat wahnsinnig viel mitmachen müssen in seinem Leben, ist aber wie ein Steh-Auf-Männchen, kann jeder Situation irgendwas Positives abgewinnen und gibt nie auf. Dabei unterstützen ihn seine tollen Geschwister und seine treuen Freund*innen, die ihm auch immer wieder mal ins Gedächtnis rufen müssen, dass er sich nicht immer hinten an stellen soll! Leo hat mich an mancher Stelle wahnsinnig gemacht, wie wenig er sich um sich selbst sorgt und kümmert… das kriegt er dann auch doppelt und dreifach zurück… ich habe so mit ihm mitgelitten…

Die Geschichte wurde allem in allem einfühlsam und mit viel Liebe erzählt, war mir aber zu distanziert, um wirklich Teil davon werden zu können. Das war schade, denn die Charaktere fand ich liebenswert und sympathisch.

Der zweite Teil soll von Leos Vergangenheit handeln und das find ich schon ziemlich spannend. Ich bin noch nicht sicher, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde. Ich habe mich nichtsdestotrotz sehr gut unterhalten gefühlt und möchte eigentlich schon noch mehr über die Figuren erfahren.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Spannend, aber es gibt noch Luft nach oben

Underworld Chronicles - Verflucht
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Nora ist anders. Wenn sie Menschen berührt, kann sie ihre Gedanken hören. Das ist auch der Grund, warum sie eigentlich kaum Kontakte hat. In der Vergangenheit hat sie viele schlimme Dinge erlebt. Sie musste ...

Nora ist anders. Wenn sie Menschen berührt, kann sie ihre Gedanken hören. Das ist auch der Grund, warum sie eigentlich kaum Kontakte hat. In der Vergangenheit hat sie viele schlimme Dinge erlebt. Sie musste zusehen, wie ihre Mutter von Vampiren getötet wurde. Eigentlich wissen die Menschen nichts von der Welt im Untergrund, von den Wesen und der Magie, nur Nora ist eben auf diese grausame Art und Weise auf diese Welt gestoßen. Viel Berührungspunkte hatte sie bisher eigentlich nicht zu dieser Welt, wird aber durch einen Zufall in ebendiese hineingezogen und so ändert sich für Nora plötzlich alles.

Ich muss leider sagen, ich hatte einige Schwierigkeiten mit diesem Buch.

Die Art und Weise wie Nora in diese Situation geraten ist, kam mir doch sehr konstruiert vor. Dementsprechend wenig konnte mich der Einstieg ins Buch überzeugen.

Die Dialoge waren insgesamt eher unnatürlich, so plakativ, alles einfach geradeheraus. Das hat mich gestört, so würde niemand sprechen... Vor allem nicht mit Fremden. Keine der Figuren nimmt mal ein Blatt vor den Mund, niemand sagt mal was durch du Blume, alle platzen direkt mit ihren Gedanken und Gefühlen einfach so heraus. Noras Gabe, Gedanken zu lesen, ist in so einer Gesellschaft beinah nutzlos... Die Kunst in Dialogen, ist doch das zu hören, was nicht gesagt wird oder zwischen den Zeilen zu lesen. Das hat mir hier gefehlt.

Abgesehen von den Dialogen, hat mir der Schreibstil gut gefallen. Er war flüssig und leicht zu lesen, hat genau meinen Humor getroffen und hat es geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen.

Von der Geschichte an sich war ich aber von Anfang an gefesselt. Die Spannung war von Beginn an extrem hoch und ich konnte das Buch einfach nicht beiseitelegen.

Und auch wenn ich mich mit den Dialogen schwergetan habe, mochte ich die Charaktere ganz gerne. Aber auch sie hatten etwas Plakatives und nur wenig Individuelles.

Die Welt, die die Autorin geschaffen hat, hat mir auch gut gefallen. Hier hätte ich gern noch mehr Details und tiefere Einblicke bekommen. So wie die Charaktere, blieb auch die Welt ein wenig zu oberflächlich.

Nora ist einsam und wird plötzlich in ein Abenteuer und einer ihr bisher unbekannten Welt reingezogen. Auf einmal ist sie nicht mehr allein. Doch sie ist nicht in Gesellschaft von Menschen, sondern von magischen Wesen, von denen sie bisher geglaubt hat, sie seien alle Monster. Je mehr Zeit sie mit ihnen verbringt, desto mehr wird ihr klar, dass es unter den Unterweltlern genauso wie unter den Menschen sone und solche gibt.

Hier gibt es noch viel Luft nach oben. Die Geschichte war ganz cool für Zwischendurch, wird mir aber wahrscheinlich nicht länger im Gedächtnis bleiben. Unterhaltsam war sie aber allemal.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Wenn es mich auch nicht ganz überzeugt hat, hat es mich dennoch nachdenklich gestimmt

Unser letzter Tag
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Die Schlausten Köpfe auf der ganzen Welt haben es versucht, doch sie sind gescheitert. Es steht fest. Die Welt wird morgen untergehen. Heute ist der letzte Tag.

Wie surreal sich das anfühlen muss, wenn ...

Die Schlausten Köpfe auf der ganzen Welt haben es versucht, doch sie sind gescheitert. Es steht fest. Die Welt wird morgen untergehen. Heute ist der letzte Tag.

Wie surreal sich das anfühlen muss, wenn es kein Morgen gibt. Es hat mich überrascht, dass alle Figuren irgendwie schon voll damit abgeschlossen hatten, dass die Welt untergeht, die Stimmung war eine akzeptierende. Aber was willst du auch anderes machen... Verhindern kannst du's ja nicht.

Die Kapitel sind jeweils in die sieben Todsünden aufgeteilt. Das war irgendwie cool. Die zugehörigen Menschen zu den Kapiteln haben sich die jeweilige Todsünde zu eigen gemacht, genießen sie an ihrem letzten Tag noch in vollen Zügen oder haben ihr abgeschworen.

Ludwig ist so bisschen der, der uns durchs Buch führt. Er sucht nochmal sämtliche Bekanntschaften auf und wir dürfen sie dann an ihrem letzten Tag auf Erden noch kurz kennenlernen.

Wie nutzen die Menschen ihren letzten Tag? Es ist die letzte Möglichkeit sich zu entschuldigen, sich auszusprechen, jemanden zu sehen, sich zu verabschieden, ein Geständnis zu machen. Was kann man an seinem allerletzten Tag noch so alles machen? Drogen? Party? Die Typen umlegen, die dir schon so lange auf die Nerven gehen? (sehr spezieller Humor - fand ich gut :D)

Es war spannend zu verfolgen, wie Prinzipien, Moral und gesellschaftliche Konstrukte sich auflösten und wie absurd es war, wenn einige doch noch versuchten, diese aufrecht zu erhalten.

Man wird auf brutale Weise mit dem eigenen Leben konfrontiert. Wie groß ist der Fußabdruck, den man hinterlässt und was ist es für ein Abdruck? Wem bedeutet man etwas? Oder stellt man fest, dass man am Ende völlig einsam ist?

Da jeder Figur ein Kapitel gewidmet ist, bekommt man nur sehr kurze Einblicke in deren Leben und zu ihren Eigenschaften. Somit blieben sie mir eigentlich alle fern. Auch der Schreibstil war nicht sehr nahbar, trotzdem angenehm flüssig. Ich konnte ihn aber gut und schnell lesen.

Bei Ludwig hatte ich das Gefühl, er will nochmal jedem eins reinwürgen. Ich mochte ihn nicht. Weder in der Gegenwart noch in den Rückblenden. Ich fand ihn ganz schön egozentrisch und von sich selbst überzeugt. Überschätzt sich und seine Bedeutung im Leben anderer Menschen. Er hat bei jedem nochmal das Schlechteste zum Vorschein gebracht. Man muss der gelangweilt gewesen sein :D

Die zweite Gemeinsamkeit ist die Tankstelle, an der die Figuren alle mal vorbeischneien und sich kurz mit Kaczmarek unterhalten. Ihn konnte ich viel besser leiden.

Ich hab mich nach zwei Dritteln schon gefragt, was das Ganze soll, wohin die Geschichte mich führen wird. Am Ende wird durch einen kurzen Dialog der Aufhänger der Geschichte deutlich. Das hat mich zum Schmunzeln gebracht. Trotzdem: eine richtige Auflösung und ein echtes Ziel der Story konnte ich nicht entdecken. Mir hat sich der Sinn des Buches nicht ganz erschlossen.

Insgesamt habe ich mich ganz gut unterhalten gefühlt. So 100% konnte mich das Buch aber nicht überzeugen. Es ist eben irgendwie ganz anders als erwartet.

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