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Veröffentlicht am 22.06.2021

Britischer, herrlich skurriler Cosy Crime

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Inhalt:

Als in der Nähe der Luxus-Seniorenresidenz Coopers Chase ein Mord geschieht, ist es vorbei mit der Beschaulichkeit. Die Mitglieder des Donnerstagsmordclub - die Senioren Elizabeth, Joyce, Ron ...

Inhalt:

Als in der Nähe der Luxus-Seniorenresidenz Coopers Chase ein Mord geschieht, ist es vorbei mit der Beschaulichkeit. Die Mitglieder des Donnerstagsmordclub - die Senioren Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim - die sich immer montags im Puzzlezimmer treffen, um über unaufgeklärte Kriminalfälle zu diskutieren, sind sofort Feuer und Flamme. Die vier Senioren stellen kurzerhand ihre eigenen Ermittlungen an - zum Missfallen der hiesigen Polizei. Doch schnell zeigt sich, dass die vier trotz ihres hohen Alters noch allerhand auf dem Kasten haben...

Meine Meinung:

"Der Donnerstagsmordclub" ist der Auftakt zur "Mordclub-Serie" des britischen Autors Richard Osman. Wie der Klappentext schon suggeriert, bekommt man es hier mit einem unterhaltsamen, eher gemütlichen Krimi (Cosy Crime) zu tun, der aber keinesfalls Langeweile aufkommen lässt. Mit sehr viel Witz und Humor schildert der Autor, wie Elizabeth und Co. auf eigene Faust ermitteln. Und sich dabei durchaus geschickt anstellen!

DIe Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Insbesondere kommt die 80jährigen Joyce, die erst seit kurzem Mitglied des Clubs ist, zu Wort. Darüber hinaus wird aber auch aus der Sicht von PC Donna de Freitas erzählt, die bei der hiesigen Polizei arbeitet. Dank Elisabeth ist sie an den offiziellen Ermittlungen beteiligt und fungiert ein wenig als Spitzel der Senioren bzw. als deren Bindungsglied zur Polizei. Dank Donna erfährt der Leser auch, wie es von offizieller Seite mit den Ermittlungen vorangeht.

Die Charaktere, allen voran die Bewohner der Seniorenresidenz, sind sehr britisch. Sie sind etwas skuril und schrullig, aber total liebenswert! Und trotz ihres Alters nicht zu unterschätzen. Vorallem Elisabeth, die treibende Kraft des Clubs, ist nicht auf den Kopf gefallen und hat immer neue Ideen und Einfälle, um an Informationen zu kommen oder die Dinge nach ihren Vorstellungen zu beeinflussen und beweist bei ihren Ermittlungsmethoden mehr als einmal Kreativität.

Der Plot des Buches ist unterhaltsam und - auch wenn es zwischenzeitlich auch mal etwas gemächlicher zugeht - nicht zuletzt Dank einiger Wendungen bis zum Schluss spannend. Der Autor säht viele Hinweise, sodass es als Leser Spaß macht mitzurätseln. Trotzdem ist die komplexe Auflösung (zumindets zum Teil) überraschend.

Fazit:

Sehr britischer, herrlich skurriler Cosy Crime. Besonders gefallen haben mir das Setting sowie die etwas schrulligen, liebenswerten Senioren. Ich freu mich schon auf den nächsten Teil der Reihe!

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Veröffentlicht am 31.05.2021

Spannender Pageturner

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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Inhalt:

Fallanalytiker Max Bischoff hat seinen Job bei der Kripo an den Nagel gehängt und unterrichtet nun stattdessen an der Polizeihochschule in Köln. Doch dann bittet ihn der Vater eines seit 6 Jahren ...

Inhalt:

Fallanalytiker Max Bischoff hat seinen Job bei der Kripo an den Nagel gehängt und unterrichtet nun stattdessen an der Polizeihochschule in Köln. Doch dann bittet ihn der Vater eines seit 6 Jahren vermissten Mädchens um Hilfe. Tochter Leni verschwand damals auf dem Weg zur Schule spurlos. Doch nun glaubt ihr Vater, dass seine Tochter wieder aufgetaucht ist, denn einige der Sachen, die sie dabei hatte, als sie verschwand, liegen plötzlich bei ihm in der Wohnung. Max Neugier ist geweckt und er nimmt den Auftrag an. Nicht zuletzt, weil vor kurzem erneut zwei junge Mädchen spurlos verschwunden sind und es scheint, als ob der Täter von damals wieder aktiv ist... Kann Max schaffen, was den Ermittlern damals wie heute nicht gelang: den Entführer stoppen und die Mädchen retten?

Meine Meinung:

"Mörderfinder - Die Spur der Mädchen" ist der Auftakt zu einer neuen Thrillerreihe um den Fallanalytiker Max Bischoff. Ich kenne bereits einige Bücher des deutschen Autors Arno Strobel, doch dieses hier war definitiv das beste, das ich bislang von ihm gelesen habe...!

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Der Großteil der Handlung wird aus Sicht des Protagonisten Max Bischoffs erzählt, den der Leser bei seiner Suche nach der seit 6 Jahren vermissten Leni begleitet. Darüber hinaus gibt es aber auch einige Abschnitte bspw. aus Sicht von Lenis Vater und dem/der Täter/in, die den Leser nicht nur einen beängstigenden Einblick in dessen Psyche und Gedankengänge letzterer gibt, sondern auch erlaubt "hautnah" dabeizusein.

Protagonist Max Bischoff war mir auf Anhieb sympathisch. Er ist ein brillianter Fallanalytiker, weshalb er bei der Kölner Kripo bekannt ist wie ein "bunter Hund". Er kann sich gut in die Sicht des Täters hineinversetzen, wodurch ihm Sachen auffallen, die anderen entgehen. Doch nachdem die Ermittlungen bei einem vorherigen Fall aus dem Ruder liefen und aus Verdruss bzw. Frust über die beschänkten Handlungsmöglichkeiten der Polizei und teils zu milden Strafen der Täter, hat er seinen Job bei der Kripo aufgeben. Doch eigentlich fehlt ihm die Arbeit als Fallanalytiker, weshalb er sich nach einigem Zögern doch auf die Suche nach Leni begibt, auch wenn er sich damit bei den ermittelnden (Ex-)Kollegen zunächst keine Freunde macht...

Der Plot ist spannend und gut durchdacht. Es macht Spaß, mit Max auf Verbrecherjagd zu gehen. Dank einiger ungeahnter Wendungen und brenzligen Situationen bleibt der Plot durchgängig spannend und der Ausgang der Geschichte unkalkulierbar. Ich habe sehr mitgefiebert und -gehofft und auch selbst mitgerätselt. Der Showdown am Ende bildet einen gelungenen Abschluss, die schlussendliche Auflösung sowohl der damaligen als auch der heutigen Geschehnisse ist schockierend und offenbart eine unfassbare Wahrheit, bei der man sich als Leser wieder einmal fragt, wozu Menschen eigentlich fähig sind..

Fazit:

Spannender Pageturner mit überraschendem Ende, der Lust auf mehr macht! Aber Achtung: Missbrauch/Gewalt gegen Kindern spielt eine große Rolle

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Ein neues Abenteuer im Flüsterwald

Flüsterwald - Der verschollene Professor (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 2)
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Inhalt:

Lukas und seine Freunde aus dem Flüsterwald erleben erneut ein spannendes Abenteuer. Dieses Mal helfen sie Ella (mehr oder weniger freiwillig) bei der Suche nach ihrem Großvater, der vor einiger ...

Inhalt:

Lukas und seine Freunde aus dem Flüsterwald erleben erneut ein spannendes Abenteuer. Dieses Mal helfen sie Ella (mehr oder weniger freiwillig) bei der Suche nach ihrem Großvater, der vor einiger Zeit im Wald verschollen ist. Die einzige Spur die sie haben ist ein Rätsel, das die Freunde quer durch den Flüsterwald schickt, wobei sie mehr als einmal in brenzlige und gefährliche Situationen geraten... Können Lukas und seine Freunde Ella dabei helfen, ihres Großvater wiederzufinden?

Meine Meinung:

Nachdem mir schon der erste Teil der Reihe gut gefallen hat, habe ich mich sehr auf die Rückkehr in den Flüsterwald gefreut. Erneut begleitet der Leser Lukas und seine magischen Freunde, die Elfe Felicitas, Menok Rani und Katze Punchy bei ihrem Abenteuer. Dieses Mal mit von der Partie ist auch Ella, die Lukas einfach nicht in Ruhe lässt und schließlich überreden kann, ihr bei der Suche nach ihrem verschollenen Großvater zu helfen.

Der Schreibstil ist wie bereits beim Vorgänger altersgerecht und sehr angenehm zu lesen. Schon nach wenigen Seiten taucht man ein in die magische Welt des Flüsterwalds und es ist, als wäre man nie wirklich weg gewesen. Mit sehr viel Witz und Humor, aber auch Spannung und Action erzählt Autor Andreas Suchanek vom neuesten Abenteuer der Freunde, das auch dieses Mal wieder so einige gefährliche Situationen bereithält. Die fünf begeben sich auf eine Art magische Schnitzeljagd, bei der sie die Spur von Ellas Großvater folgen. Sie bereisen verschiedene Orte im Flüsterwald und erkämpfen sich dabei - mal mehr, mal weniger unter Einsatz ihres Lebens - mehrere Teile einer Karte, die sie nicht nur zum Herz des Waldes, sondern vorallem zu Ellas vermissten Großvater führen soll.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, aber allesamt auf ihre Weise sehr liebenswert. Protagonist Lukas hat sich in der neuen Stadt noch immer nicht so recht eingelebt und möchte deshalb am liebsten jede freie Minute mit seinen Freunden aus dem Flüsterwald verbringen. Die hartnäckige Ella nervt ihn zunächst, doch dann findet Lukas in ihr eine echte Freundin.
Auch Lukas magische Freunde habe ich inzwischen sehr ins Herz geschlossen. Sei es Elfe Felicitas, die in Gefahrensituationen über sich hinaus wächst und selbstlos ihr Leben aufs Spiel setzt, um die anderen zu retten. Oder Katze Punchy, die gar nicht so unbeteiligt ist wie sie immer schaut. Besonders angetan hat es mir aber der Menok Rani, der beflissentlich die Menschen erforscht, die Nerven seiner Freunde mehr als einmal strapaziert, aber einfach total liebenswert ist und für so viele witzige Szenen sorgt, die die Geschichte auflockern.

Sehr gut gefallen hat mir, dass auch ernste Themen, wie beispielsweise die Verschmutzung der Meere, die im Buch aus Auswirkung auf den fiktiven Flüsterwald hat, angesprochen werden und jungen Lesern so beinahe spielend nähergebracht werden.

Fazit:

Auch der zweite Teil der Fantasyreihe für Kinder überzeugt. Fantasievoll, originell und humorvoll - ein Lesevergnügen für Groß und Klein. Freu mich auf die baldige Fortsetzung

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Komplexer und temporeicher Thriller über Frauenhass

Rattenkönig
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Inhalt:

Stockholm: In einer Wohnung wird die Leiche einer ermordeten Frau gefunden. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden: Ihr Ex-Freund, der zwar eigentlich hinter Gittern sitzt, am Tatabend aber Ausgang ...

Inhalt:

Stockholm: In einer Wohnung wird die Leiche einer ermordeten Frau gefunden. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden: Ihr Ex-Freund, der zwar eigentlich hinter Gittern sitzt, am Tatabend aber Ausgang hatte... Schnell finden sich Beweise für seine Schuld und der Fall scheint aufgeklärt. Bis Journalistin Jasmina ihm ein ungeheuerliches Alibi für die Tatnacht gibt. Ermittlerin Vanessa Frank, der Jasmina sich anvertraut, glaubt der jungen Frau und beginnt neue Nachforschungen anzustellen. Als es zu weiteren Morden an jungen Frauen kommt, ahnt Vanessa, dass es einen Zusammenhang zwischen den Taten gibt. Und das es weitere Opfer geben wird, wenn die Ermittler nicht schnell auf die Spur des Täters kommen...

Meine Meinung:

"Rattenkönig" ist der zweite Teil der Reihe um Vanessa Frank, den man aber auch ohne Vorwissen lesen und verstehen kann.

Der Schreibstil lässt sich gut lesen. Die Kapitel sind recht kurz und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Durch die damit einhergehenden vielen Perspektivwechseln sowie Erzählsträngen ist die Handlung temporeich und vielschichtig. Zu Beginn hatte ich durchaus meine Schwierigkeiten, den Überblick über die Charaktere zu behalten, zumal sich mir der Zusammenhang zwischen den verschiedenen Handlungssträngen zunächst absolut nicht erschloss. Doch nach und nach werden diese zusammengeführt und ergeben ein komplexes Gesamtbild.

Die Charaktere haben mir gut gefallen, allen voran Vanessa Frank, die eine couragierte Ermittlerin mit guten Instinkten ist. Hilfe bei den Ermittlungen bekommt sie unter anderem von Nicolas, der bereits im ersten Teil der Reihe eine Rolle spielte und mit dem Gesetz in Konflikt kam. Auch wenn die Beziehung der beiden kompliziert ist und eine Zusammenarbeit sicherlich gegen so manche Arbeitsvorschrift der Polizei verstößt, können sie sich im Notfall immer auf einander verlassen.
Aber auch die Nebencharaktere, wie beispielsweise der Obdachlose Börje Rohdén oder Nicolas 12-jährige Nachbarin Celine, die eigentlich dringend Hilfe vom Jugendamt benötigt, sind sehr authentisch, bereichern die Geschichte und sorgen für spannende Nebenschauplätze.

Der Plot ist spannend und fesselnd, gleichzeitig aber auch außergewöhnlich und komplex. Autor Pascal Engman thematisiert ein trotz Feminismus und Emanzipation auch heute noch aktuelles Thema: Hass und Gewalt gegen Frauen. Hierbei spielt vorallem die sogenannte Incel-Bewegung eine große Rolle, von der ich zuvor noch nie gehört hatte, die aber tatsächlich existiert. Ihre Anhänger sind heterosexuelle Männer, die Frauen die Schuld an ihrem unfreiwilligen Zölibat geben, was sich zum Teil in Frauenfeindlichkeit und Gewaltfantasien niederschlägt. Ich fand das Thema gleichermaßen schockierend wie interessant. Durch Tom, ein Incel, bekommt der Leser einen schonungslosen Einblick in dessen Gedanken, die von Hass, Ablehnung und Gewaltfantasien gegenüber Frauen bestimmt sind. Gelungen verbindet Engman Realität mit Fiction und beschreibt ein erschreckendes Szenario mit verheerendem Ausgang. Den dramatischen Höhepunkt der Handlung konnte man als Leser zwar ab einem bestimmten Punkt vorhersehen, trotzdem ein gelungenes und packendes Ende.

Fazit:

Ein komplexer und temporeicher Thriller über Frauenhass und die Incel-Bewegung. Sehr interessant und spannend.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Atmosphärischer Küstenkrimi

Nordwesttod
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Inhalt:

Nach ihrer Scheidung hat Kommissarin Anna Wagner, Expertin für Vermisstenfälle, sich von München zum LKA Schleswig-Holstein versetzen lassen. Ihr erster Fall: ein Vermisstenfall in St. Peter-Ording. ...

Inhalt:

Nach ihrer Scheidung hat Kommissarin Anna Wagner, Expertin für Vermisstenfälle, sich von München zum LKA Schleswig-Holstein versetzen lassen. Ihr erster Fall: ein Vermisstenfall in St. Peter-Ording. Seit ihrem Urlaub fehlt von der Umweltaktivistin Nina Brechtmann jede Spur. Die sehr zurückgezogen lebende junge Frau ist die Adoptivtochter einer hiesigen Hoteliersfamilie, gegen deren Expansionspläne sie sich aus Umweltschutzgründen engagierte.

Anna Wagner ist sich sicher, dass Nina Brechtmann nicht aus eigenen Stücken verschwunden ist und sucht fieberhaft nach der jungen Frau. Unterstützung bei ihren Ermittlungen bekommt Anna vom neuen Dienststellenleiter in St. Peter-Ording, Hendrik Norberg, der sich nach dem Tod seiner Frau zum Wohle seiner beiden Kinder von der Mordkommission zur Schutzpolizei hat versetzen lassen.

Können die beiden Nina rechtzeitig finden? Und was steckt hinter dem Verschwinden der jungen Frau? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt..

Meine Meinung:

Schon das maritime aber gleichzeitig sehr düstere und bedrohliche Cover hat mich auf Anhieb angesprochen. Man sieht sofort, dass man es hier mit einem Krimi zu tun hat, der an der Küste spielt, und meine Neugier war geweckt!

Auch inhaltlich konnte das Buch mich überzeugen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen und schon nach wenigen Seiten ist man als Leser mitten drin im Geschehen. Auch das Setting hat mir gut gefallen. Die Beschreibungen der Landschaft, des Ortes und der Leute, aber auch bspw. des zunehmenden Tourismus und den damit verbundenen Auswirkungen sind der Autorin gut gelungen. Sie sorgen -trotz des Kriminalfalls, der natürlich im Vordergrund steht- für ein wenig Urlaubsfeeling und norddeutsche Küstenatmosphäre, zeigen aber auch, das in einem nach außen malerischen Urlaubsort nicht alles "Heile Welt" ist.

Die authentischen Charaktere haben mir sehr gut gefallen, allen voran die Protagonisten Anna Wagner und Hendrik Norberg, die es momentan privat beide nicht leicht haben. Anna hat gerade erst eine Scheidung hinter sich und wagt einen Neuaunfang in Schleswig-Holstein. Sie ist eine taffe Frau und engagierte Ermittlerin, die sich nicht so schnell von ihrem Weg abbringen lässt.
Hendrik Norberg hat vor kurzem seine Frau aufgrund einer Krankheit verloren. Er ist nun alleinerziehender Vater zweier Jungs, die sehr unterschiedlich mit dem Verlust ihrer Mutter umgehen, und wäre ohne seine fürsorgliche Schwiegermutter absolut überfordert mit der Situation. Um geregeltere Arbeitszeiten zu haben, hat er sich von der Kripo Itzehoe zur Polizeidienststelle in St. Peter-Ording versetzen lassen, worüber er selbst aber nicht gerade glücklich ist und wofür er eigentlich auch überqualifiziert ist. Kein Wunder also, dass der Vermisstenfall Nina Brechtmann seinen Ermittlerinstinkt weckt...

Der Plot ist interessant und fesselnd. Während es zu Beginn noch eher gemächlich zugeht und man insbesondere die beiden Protagonisten sowie deren Umfeld/private Situation kennenlernt, nimmt die Spannung dann im weiteren Verlauf immer weiter zu. Anna und Hendrik werden immer mehr zu einem eingespielten Team und es macht Spaß, sie bei den Ermittlungen zu begleiten und auch selbst mitzurätseln. Denn mehr als einmal wird der Leser von der Autorin auf eine falsche Fährte gelockt, sodass der Plot die eine oder andere Überraschung bereit hält und bis ganz zum Schluss spannend bleibt.

Fazit:

Ein gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr (und Meer) macht. Sicher handelt es sich hier nicht um einen absoluten Pageturner, der für schlaflose Nächte sorgt, aber Fans spannender und atmosphärischer Küstenkrimis mit sympathischen Charakteren kommen hier definitiv auf ihre Kosten.

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