Die Geschichte eines Lebens
Inhalt übernommen:
Als Annas Großmutter Lou stirbt, reist sie mit ihren beiden Schwestern nach Neufundland, wo Lou seit vielen Jahrzehnten gelebt hat. Während die drei das Haus am Meer ausräumen, wird ...
Inhalt übernommen:
Als Annas Großmutter Lou stirbt, reist sie mit ihren beiden Schwestern nach Neufundland, wo Lou seit vielen Jahrzehnten gelebt hat. Während die drei das Haus am Meer ausräumen, wird ihnen bewusst, wie wenig sie über die Vergangenheit und das Leben ihrer Großmutter wissen. Doch dann stoßen die Schwestern auf ein verblichenes Foto, das ihre Großmutter mit einem unbekannten Mann zeigt. Es beginnt eine Reise in das Hamburg der 1930er Jahre, wo Lou als Tochter jüdischer Eltern heranwuchs und wo die Geschichte ihrer ganz großen Liebe begann – einer schicksalhaften Liebe, die Lou in Zeiten der größten Finsternis den Weg wies wie ein leuchtender Stern .
Meine Meinung:
Es gibt Bücher, die einen von der ersten Zeile an gefangen nehmen, das war hier definitiv der Fall. Die Geschichte der Großmutter von Judith, Anna und Greta ist geprägt von vielen schmerzhaften Erlebnissen,aber auch von dem Erleben und der Erinnerung an eine große Liebe.
Gemeinsam mit den drei Schwestern tauche ich ganz tief in die Geschichte von Lou ein und lerne ihr Leben in Höhen und Tiefen kennen. Dies geschieht in wechselnden Zeitabschnitten in der Vergangenheit zwischen 1930 und der Dauer des Zweiten Weltkriegs, sowie der Gegenwart. Besonders die Abschnitte in der Vergangenheit waren sehr emotional und teilweise aufgrund der Dramatik kaum auszuhalten. Neben den privaten Erlebnissen der Protagonistin erfährt man auch sehr viel über das Zeitgeschehen. Ich habe schon sehr viele Bücher gelesen, welche sich mit diesem Thema beschäftigen und bin immer wieder entsetzt über die Gräueltaten, zu welchen Menschen fähig sind.
In der Gegenwart beschäftigen sich die drei sehr unterschiedlichen Schwestern, die auch jeder für sich im privaten Bereich mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, mit der Hinterlassenschaft ihrer Großmutter und versuchen ihre Geheimnisse zu ergründen. Im Fokus steht dabei ein Tagebuch, welches Sie für ihre Tochter Helene hinterlassen hat, so wie ein altes Foto, dass sie als junge Frau mit einem Mann zeigt.
In Gesprächen, welche sie mit den Bewohnern des kleinen Küstenortes führen,zeigt sich,dass ihre Großmutter sehr beliebt war, weil sie für jeden ein offenes Ohr hatte. Jedoch weiß kaum einer etwas über ihre Vergangenheit, weil sie diese tief in sich verschlossen hat. Obwohl ich zum Schluss hin ahnte,wie die Geschichte enden würde, gab es dann noch eine faustdicke Überraschung, mit der ich nie im Leben gerechnet hätte.
Fazit:
Ich habe den Debütroman der Autorin mit großer Begeisterung gelesen. Er hat mich für mehrere Stunden sehr gut unterhalten, mich dabei aber auch oft an meine emotionalen Grenzen gebracht. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und vergebe fünf Sterne (eigentlich ist das viel zu wenig). In der Zukunft werde ich nach weiteren Büchern dieser Autorin Ausschau halten.