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Veröffentlicht am 05.04.2017

Am Ende sehr enttäuschend

AchtNacht
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Benjamin Rühmann ist am Tiefpunkt angekommen. Nachdem er vor einigen Jahren einen Autounfall verursacht hat, bei dem seine Tochter beide Beine verloren hat, ging es bergab mit ihm. Seine Ehe scheiterte, ...

Benjamin Rühmann ist am Tiefpunkt angekommen. Nachdem er vor einigen Jahren einen Autounfall verursacht hat, bei dem seine Tochter beide Beine verloren hat, ging es bergab mit ihm. Seine Ehe scheiterte, er ist aus seiner Band geflogen und aufgrund seines Alkoholkonsums verliert er nun auch noch seinen letzten Auftritt. Schlimmer kann es kaum noch werden – oder doch? Ben muss feststellen, dass das alles noch gar nichts war, denn auf einmal findet er sich im Mittelpunkt einer bizarren Online-Todeslotterie. Eine mysteriöse Seite hat zwei Todeskandidaten ausgelost, die zu töten angeblich nicht nur straffrei bleiben wird, sondern dem Sieger, also dem Mörder, auch eine Prämie von 10 Millionen Euro einbringen soll. Ben ist einer der beiden „AchtNächter“ und ganz Berlin macht nun Jagd auf ihn!

Mich erinnerte die Geschichte an den uralten Stephen King „Menschenjagd“. Damals natürlich noch ohne Internet. Die Geschichte dieses neuen Fitzek ist eigentlich haarsträubend. Kein normal denkender Mensch würde bei so etwas mitmachen. Oder? Würde wirklich niemand von uns jemanden für diese Todeslotterie nominieren? Irgendjemand, der uns schon immer genervt hat oder jemand, an dem wir uns wirklich für etwas rächen wollen? Einfach mal so, um zu gucken, was passiert? Denn das ist doch nur ein Spiel, in echt würde es ja nie dazukommen, dass dieses Spiel Realität wird, denn niemand kann ja ernsthaft glauben, dass ein Mord wirklich ohne Konsequenzen bleibt und man nach dazu Geld dafür bekommt. Wirklich niemand? Wenn man sich im Internet so ein bisschen umschaut und die offensichtliche Unfähigkeit vieler Menschen sieht, echte Informationen von Provokation, Verschwörungstheorien und Hass-Postings, ja selbst von Satire, zu unterscheiden, dann erscheint die Idee, dass manche bei diesem Spiel vielleicht doch mitmachen würden, plötzlich gar nicht mehr so absurd!

Diese Gedankenspiele sind der eigentliche, erschreckende Kern des Buches. Die Story an sich konnte mich nicht überzeugen, da wird mir zu viel zusammengemixt, es liest sich reichlich unrealistisch, wie ein amerikanischer Actionthriller, Hauptsache viel Blut und reichlich Tote und die Protagonisten schleppen sich natürlich noch halbtot durch die Gegend, obwohl sie mit ihren Verletzungen eher bewegungsunfähig im Krankenhaus liegen sollten.

Dennoch war das Buch ein spannender Blick in die menschlichen Abgründe, in diversen Perspektiven – ein paar weniger hätten es für mich auch getan, es werden einfach zu viele Nebenschauplätze eröffnet, durch die die Protagonisten mehr oder weniger zufällig hindurchstolpern.

Trotzdem hätte das Buch von mir eine gute Bewertung bekommen, wäre das Ende nicht gewesen. Hier macht der Autor es sich meiner Meinung nach zu einfach! Ich konnte es kaum fassen, dass er tatsächlich diese in meinen Augen billige, unwahrscheinliche und schon zigmal dagewesene Auflösung bringt!

Insgesamt eine tolle Idee mit streckenweise sehr übertriebener Ausführung und einem leider sehr enttäuschenden Ende!

Veröffentlicht am 05.04.2017

Wirrer Handlungsverlauf

Be my Girl
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Das Buch beginnt mit einem Mord. In paradiesischer Umgebung ersticht eine Frau einen Mann, verwischt sorgfältig ihre Spuren und verlässt das Hotelzimmer. Wer ist die Frau, wer ist ihr Opfer, wie ist es ...

Das Buch beginnt mit einem Mord. In paradiesischer Umgebung ersticht eine Frau einen Mann, verwischt sorgfältig ihre Spuren und verlässt das Hotelzimmer. Wer ist die Frau, wer ist ihr Opfer, wie ist es zu dieser Situation gekommen?

Die Handlung entwickelt sich recht sprunghaft. Zum einen gibt es Abschnitte aus der Vergangenheit, die zeigen, wie sich Rob und Ellie kennengelernt haben, bis hin zu ihrer Hochzeit, an der plötzlich alte Bekannte von Rob auftauchen und Ellie erfahren muss, dass sie längst nicht alles über ihren Mann weiß. Wird sie trotzdem zu ihm halten, haben sie überhaupt eine Chance trotz seiner Vergangenheit? Und was ist mit Ellie selbst, ist sie wirklich ein ahnungsloses Unschuldslamm oder hat sie ebenfalls Leichen im Keller? In den Abschnitten aus der Gegenwart erfahren wir, wie es mit den beiden weitergeht.

Die Buchbeschreibung klang für mich richtig spannend, die Umsetzung hat mich allerdings nicht überzeugen können. Die Abschnitte sind für mich zu wild durcheinander, die beiden Zeitebenen werden nicht chronologisch erzählt, sondern auch hier springt die Erzählung vor und zurück, zudem gibt es verschiedene Perspektiven und all das macht es nicht einfach, der Handlung zu folgen. Die Erzählperspektive des Ermittlers ist noch dazu ziemlich langweilig und bringt die Story nicht wirklich voran, für mich war nicht ersichtlich, warum er überhaupt zu Wort kommen musste.

Zudem wird die Handlung zunehmend abstruser, zumindest für mich einfach nicht glaubwürdig und nachvollziehbar. Es gab zwar immer wieder kleinere Wendungen und am Ende auch noch eine größere Überraschung (mit der ich allerdings gerechnet hatte), aber dennoch kam für mich durch den wirren Handlungsverlauf leider keine wirkliche Spannung auf.

Veröffentlicht am 05.04.2017

Leider eine Enttäuschung

Good as Gone
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Vor acht Jahren wurde die 13jährige Julie eines Nachts aus ihrem Elternhaus entführt. Einzige Zeugin war ihre kleine Schwester, die gesehen hat, wie ein mit einem Messer bewaffneter Mann Julie gezwungen ...

Vor acht Jahren wurde die 13jährige Julie eines Nachts aus ihrem Elternhaus entführt. Einzige Zeugin war ihre kleine Schwester, die gesehen hat, wie ein mit einem Messer bewaffneter Mann Julie gezwungen hat, mit ihm zu gehen.
Die Eltern Anna und Tom haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, Suchaktionen gestartet, einen Fonds gegründet, doch alles erfolglos. Julie blieb verschwunden.

Eines Abends klingelt es an der Tür und Julie steht vor dem Haus. Sie erzählt eine kaum nachprüfbare Geschichte, nach der sie eine schreckliche Odyssee erlebt haben muss. Während ihre Eltern zuerst einfach nur überglücklich sind, ihre vermisste Tochter lebendig zurück zu haben, wachsen aber insbesondere bei Anna doch auch schnell Zweifel, ob die junge Frau in ihrem Haus wirklich Julie ist und wenn ja, ob sie die Wahrheit über ihre Entführung erzählt. Die Familie war schon vorher ziemlich zerrüttet, doch nun steht sie endgültig vor der Zerreißprobe.

Das Buch wurde ja groß beworben und obwohl ich solch gehypten Büchern gegenüber eigentlich eher skeptisch bin, war hier doch wieder einmal die Neugierde größer.
Leider kann ich mich den Begeisterungsstürmen in vielen Bewertungen nicht anschließen, ich fand die Story höchst wirr und nur sehr schwer verständlich, auch wenn ab einem gewissen Punkt klar wird, was die verschiedenen Einschübe mit der Haupthandlung zu tun haben. Die Charaktere blieben für mich dennoch nicht greifbar und wenig glaubwürdig. Einzig mit Julies jüngerer Schwester konnte ich etwas mitfühlen und fand ihre Reaktionen halbwegs nachvollziehbar.

Das Ende wartet mit einer ziemlich konstruierten Auflösung auf, die man zwar nicht vorhersehen konnte, die für mich aber insgesamt bei dieser Geschichte auch nichts mehr herausreißen konnte.

Insgesamt für mich leider eine Enttäuschung.

Veröffentlicht am 05.04.2017

Oberflächliche Action

Camp 21
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Mike und sein Bruder Ricky wollten eigentlich nur eine kleine Spritztour mit Papas Wagen machen. Doch dann werden sie von der Polizei angehalten, Ricky hat Gras geraucht und wehrt sich gegen die Beamten ...

Mike und sein Bruder Ricky wollten eigentlich nur eine kleine Spritztour mit Papas Wagen machen. Doch dann werden sie von der Polizei angehalten, Ricky hat Gras geraucht und wehrt sich gegen die Beamten – und plötzlich wird aus dem harmlosen Streich eine ziemlich ernste Sache!
Die beiden landen in einem Erziehungscamp. Während Mike zuerst noch bemüht ist, die Zeit dort möglichst unauffällig durchzuziehen und es hinter sich zu bringen, rebelliert Ricky weiter und wird daraufhin angeblich in ein Spezialcamp verfrachtet.
Mike provoziert nun ebenfalls einen Zwischenfall, um wieder mit seinem Bruder zusammen sein zu können. Doch nun ist er zwar in diesem speziellen „Camp 21“, aber Ricky ist gar nicht dort. Stattdessen wird Mike nun mit Kayla zusammengetan, denn in Camp 21 werden immer zwei Jugendliche mit elektronischen Armändern aneinander gekoppelt. Sobald sie sich zu weit voneinander entfernen, verursachen die Armbänder furchtbare Schmerzen. Mike und Kayla müssen sich also wohl oder übel miteinander abstimmen, um die Zeit in Camp 21 halbwegs heil zu überstehen.
Doch dann finden sie etwas heraus, das ihnen nur noch einen Ausweg lässt: sie müssen fliehen!

Ich habe schon mehrere Bücher von Rainer Wekwerth gelesen und meistens fand ich sie sehr unterhaltsam und spannend, zum Beispiel die Labyrinth-Trilogie. Mit diesem Einzelband konnte er mich allerdings leider gar nicht begeistern. Die zugrundeliegende Idee fand ich interessant, die Umsetzung allerdings nicht überzeugend oder auch nur ansatzweise glaubhaft. Die Charaktere blieben schablonenartig und flach, Emotionen kamen bei mir überhaupt nicht an. Die Handlung ist sehr action-lastig, dafür bleibt in meinen Augen die Logik mehr als einmal auf der Strecke.

Das Buch ist einfach geschrieben und liest sich so sehr schnell, bleibenden Eindruck wird es bei mir allerdings nicht hinterlassen und ich hoffe beim nächsten Buch des Autors wieder auf etwas mehr Tiefe und weniger oberflächliche Action!

Veröffentlicht am 07.03.2017

Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende - oder doch nicht?

Ewig - Wenn Liebe erwacht
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Das Märchen von Dornröschen endet normalerweise mit dem Kuss des Prinzen. Sie erwacht und lebt fortan glücklich mit ihrem Traumprinzen bis ans Ende ihres Lebens. Doch mal ehrlich, ist das realistisch? ...

Das Märchen von Dornröschen endet normalerweise mit dem Kuss des Prinzen. Sie erwacht und lebt fortan glücklich mit ihrem Traumprinzen bis ans Ende ihres Lebens. Doch mal ehrlich, ist das realistisch? Sie hat hundert Jahre lang geschlafen, ihre Welt hat sich komplett verändert, nichts ist mehr wie es war, alle Menschen, die sie gekannt hat, sind tot und da ist auf einmal dieser Typ, den sie noch nie gesehen hat, der nun aber die Liebe ihres Lebens sein soll? An genau dieser Stelle setzt die Story von „Ewig“ ein.

Prinzessin Aurora wird von Prinz Rodric wachgeküsst. Eigentlich hatte niemand damit gerechnet, nicht einmal der Prinz selbst. Seine Eltern sind ebenfalls überrascht, machen aber das Beste aus der Situation und drängen auf eine schnelle Hochzeit. Aurora ist völlig überfordert und lässt sich mehr oder weniger wie eine Marionette herumschieben. Doch im Innern begehrt sie auf. Nachts schleicht sie sich heimlich aus dem Palast und lernt so das wahre Leben außerhalb der Palastmauern kennen. Schnell wird ihr klar, dass Rodrics Vater kein guter König ist – doch kann sie etwas an der Situation des Volkes ändern? So große Hoffnungen setzen die Menschen in sie, doch wie soll sie diese erfüllen? Aurora ist überfordert und weiß nicht, was sie tun soll.

Die Idee zu diesem Buch fand ich toll. Die Umsetzung konnte mich leider gar nicht überzeugen. Die Handlung plätschert so vor sich hin, es passiert nicht viel. Aurora verharrt größtenteils in Passivität und ging mir damit zunehmend auf die Nerven. Leider bleiben sowohl sie als auch die Nebenfiguren sehr blass und farblos, ihre jeweilige bleibt ziemlich im Dunkeln, macht die Figuren damit aber nicht interessanter, sondern irritiert vielmehr. Gegen Ende macht Aurora dann auf einmal eine Entwicklung durch, die zwar überfällig war, aber dann einfach zu überraschend kommt, um auf mich glaubwürdig zu wirken.

Insgesamt für mich eine schöne Grundidee, die aber leider nicht interessant genug umgesetzt werden konnte.

Es handelt sich um den ersten von zwei Bänden, ich glaube, die Fortsetzung werde ich mir hier sparen!