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Veröffentlicht am 05.04.2017

Ungewöhnliches Ende

Der Mörder und das Mädchen
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Cornelia will sich von ihrem gewalttätigen Mann Hans scheiden lassen und mit ihrer kleinen Tochter Astrid ausziehen. Endlich hat sie eine Wohnung gefunden und ihr Martyrium scheint ein Ende zu haben. Doch ...

Cornelia will sich von ihrem gewalttätigen Mann Hans scheiden lassen und mit ihrer kleinen Tochter Astrid ausziehen. Endlich hat sie eine Wohnung gefunden und ihr Martyrium scheint ein Ende zu haben. Doch am Morgen ihres Auszuges findet sie Hans ermordet im Gästezimmer vor. Astrid will nachts einen Mann in ihrem Zimmer gesehen haben, doch ist die Sechsjährige eine glaubwürdige Zeugin?
Die Kommissarin Emma ist nicht überzeugt von der Geschichte über einen Fremden, hatte doch Cornelia ganz offensichtlich sowohl ein Motiv als auch die Möglichkeit, den Mord zu begehen.
Die Ermittlungen haben für Emma aber auch eine persönliche Note, da ihre Schwester Josefin die beste Freundin von Cornelia ist.

Das Buch ist als Thriller ausgezeichnet, ich fand es allerdings nur mäßig spannend.

Alle 3 Frauen haben ziemliche Probleme, vom autistischen Kind und gewalttätigen Ehemann über einen stalkenden Exfreund und Schwangerschaft bis hin zum fremdgehenden Partner. Alles durchaus glaubwürdige, weil leider alltägliche Geschehnisse, doch in der geballten Art und Weise, wie es hier im Buch präsentiert wird, war es mir teilweise doch etwas zu viel. Die Männer kommen hier wirklich nicht gut weg, die weiblichen Charaktere sind aber auch nicht gerade sympathisch und so fällt es schwer, hier mit irgendjemandem mitzufühlen, ich blieb als Leser eher distanziert und war auch nicht wirklich motiviert, mitzurätseln, wer denn nun tatsächlich der Mörder ist und warum.

Der Schreibstil der Autorin liest sich gut und so habe ich es trotz fehlenden Nervenkitzels doch recht schnell gelesen. An einer Stelle der Handlung gibt es dann eine Überraschung, die der Geschichte eine neue Richtung gibt. Auch das Ende fand ich gelungen, da es durchaus ungewöhnlich ist.

Veröffentlicht am 05.04.2017

Überfrachtete Handlung

HELIX - Sie werden uns ersetzen
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Die Handlung entwickelt sich in verschiedenen Strängen, die anfangs nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Der amerikanische Außenminister stirbt und die Obduktion zeigt, dass es ein Anschlag mit ...

Die Handlung entwickelt sich in verschiedenen Strängen, die anfangs nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Der amerikanische Außenminister stirbt und die Obduktion zeigt, dass es ein Anschlag mit personalisierten Viren war. Ein junges Mädchen entwischt ihren Bewachern und verschwindet spurlos. In Afrika wachsen auf einem ganz normalen Feld plötzlich genetisch veränderte Pflanzen, die absolut schädlingsresistent sind. Ein junges Ehepaar lässt sich für eine in-vitro-Befruchtung untersuchen und erhält ein erstaunliches Angebot.

Nach und nach setzen sich die Puzzlesteine all dieser Handlungsstränge immer mehr zusammen. Bis sich ein klar erkennbares Gesamtbild ergibt, dauert es aber noch eine ganze Weile. Die kurzen Kapitel mit ständig wechselnder Perspektive und entsprechend vielen Personen macht den Einstieg nicht gerade einfach, vor allem, da man beim Hörbuch ja nicht einfach ein paar Seiten zurückblättern und eine Szene nochmal schnell nachlesen kann.

Sprecher Simon Jäger meistert die unterschiedlichen Situationen und Figuren hervorragend, aber dennoch kam ich beim Hören teilweise an die Grenzen. Die gekürzte Version geht über knapp 13 Stunden, wohingegen die ungekürzte Version mehr als 15 Stunden umfasst. Mir sind keine größeren Kürzungen oder Sprünge aufgefallen, in der Fülle der Informationen und Ereignisse ist das aber wahrscheinlich auch kaum zu bemerken.

Wenn man dann einmal die verschiedenen Erzählstränge sortiert hat, dauert es noch eine ganze Weile, bis die Handlung wirklich Fahrt aufnimmt. Erst als die ersten Fäden zusammenlaufen und sich die ungefähre Richtung klarer ergibt, wird es spannender.

Ich habe vom Autor bisher alles gelesen, „Blackout“ fand ich ganz großartig, „Zero“ hingegen konnte mich weniger überzeugen, dementsprechend gespannt war ich auf „Helix“. Wieder hat Marc Elsberg ein spannendes und aktuelles Thema gewählt und – so weit ich das beurteilen kann – hervorragend recherchiert. Die Vorstellung, was im Hinblick auf genetische Veränderungen bereits möglich ist oder zumindest sein könnte und wo das alles hinführen könnte, liest sich erschreckend realistisch.

Insgesamt hatte ich aber streckenweise den Eindruck, dass der Autor sich hier ein wenig verzettelt. Genmanipulation kann und wird in so vielen Bereichen des Lebens eine Rolle spielen und anscheinend wollte der Autor möglichst viele davon zeigen. Das tut er dann auch, es geht aber zu Lasten des roten Fadens und war für mich letztlich einfach zu viel.

Insgesamt fand ich die Geschichte von der Thematik her wieder einmal sehr spannend und interessant, in der Umsetzung wurde aber für meinen Geschmack einfach zu viel hineingestopft und die Handlung somit zu sehr mit Nebenhandlungssträngen überfrachtet.

Veröffentlicht am 05.04.2017

Kommt nicht an Band 1 heran

Rache und Rosenblüte
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Achtung, es handelt sich um den zweiten Band und diese Rezension kann somit Spoiler zu Teil 1 enthalten!

Die Handlung setzt unmittelbar nach den Ereignissen des ersten Teils „Zorn und Morgenröte“ ein. ...

Achtung, es handelt sich um den zweiten Band und diese Rezension kann somit Spoiler zu Teil 1 enthalten!

Die Handlung setzt unmittelbar nach den Ereignissen des ersten Teils „Zorn und Morgenröte“ ein. Es gibt keine großen Nacherzählungen, was vorher passiert ist, somit ist es empfehlenswert, die beiden Bücher ohne allzu große Pause zu lesen. Bei mir ist Band 1 schon eine ganze Weile her gewesen und dementsprechend hatte ich etwas Mühe, wieder in die Geschichte einzusteigen.

Chalid, der Kalif von Chorasan, kehrt zurück in seine Hauptstadt und findet sie völlig verwüstet vor. Ein unheimlicher Sturm hat vieles zerstört. Doch am schlimmsten für Chalid ist das Verschwinden von Shahrzad, der Frau, die er über alles liebt. Als pflichtbewusster Herrscher erkennt er aber auch, dass es nun für ihn Wichtigeres zu tun gibt, als ihr nachzureiten, denn er muss sich um den Wiederaufbau der Stadt kümmern und außerdem hatte Shahrzad ja auch Gründe für ihr Weggehen.

Sie befindet sich nun mitten in der Wüste in einem Zeltlager voller Feinde ihres Ehemanns und sucht nach einem Weg, wie sie seinen Fluch brechen und die Menschen überzeugen kann, dass er nicht das Monster ist, das sie alle in ihm sehen.

Den ersten Band hatte ich seinerzeit verschlungen und trotz einiger kleiner Kritikpunkte für gut befunden. Dementsprechend gespannt war ich nun auf die Fortsetzung, die aber meiner Meinung nach leider das Niveau nicht halten konnte.

Die Trennung der beiden Liebenden über sehr weite Strecken in der Geschichte bedeutete für mich ein Fehlen des Zaubers, den sie im ersten Band zusammen verbreiten konnten. Ihr jeweils alleiniger Kampf liest sich hier recht zäh und irgendwie passiert oft kapitellang nicht wirklich etwas.

Interessante Nebenfiguren aus dem ersten Band spielen hier plötzlich kaum eine Rolle mehr, dafür überraschen dann auf einmal andere.

Richtig enttäuscht hat mich aber das Ende. Hier wird in ein paar Zeilen plötzlich das vorher unlösbar scheinende Problem einfach beiseite geschafft. Natürlich mussten vorher einige Dinge passieren und Rädchen ineinander greifen, aber letztlich ging mir das dann zu schnell und vor allem zu einfach.

Immerhin ist die Geschichte mit diesem zweiten Teil abgeschlossen. Es gibt noch 3 ebook-Kurzgeschichten, die man als kleine Zusatzhäppchen zwischen den beiden Büchern lesen kann, man verpasst aber auch nichts, wenn man sie nicht kennt.

Insgesamt kommt das Buch für mich leider nicht an den ersten Teil heran, aufgrund des schönen Schreibstils und der interessanten Ideen werde ich die Autorin aber grundsätzlich auf jeden Fall im Blick behalten!

Veröffentlicht am 05.04.2017

Merkwürdige Geschichte

Stiefkind
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Rachel hat den gutaussehenden und wohlhabenden David Kerthen geheiratet und ist auf sein Anwesen in Cornwall gezogen. Zuerst ist sie so glücklich in ihrer neuen kleinen Familie und hat auch ihren Stiefsohn ...

Rachel hat den gutaussehenden und wohlhabenden David Kerthen geheiratet und ist auf sein Anwesen in Cornwall gezogen. Zuerst ist sie so glücklich in ihrer neuen kleinen Familie und hat auch ihren Stiefsohn Jamie sofort ganz besonders ins Herz geschlossen.
Doch nach und nach wird ihr Glück getrübt. Jamie verhält sich sonderbar, eines Tages prophezeit er ihr sogar, dass sie an Weihnachten tot sein wird. Alles nur dummes Gerede eines verstörten kleinen Jungen, der immerhin vor nicht allzu langer Zeit seine geliebte Mutter durch einen tödlichen Unfall verloren hat? Rachel beginnt an ihrem Verstand zu zweifeln.

Ich hatte bereits das erste Buch des Autors (Eisige Schwestern) gelesen und auch wenn es mich nicht komplett überzeugt hatte, war ich neugierig auf sein neues Buch, das ich diesmal allerdings als Hörbuch genossen habe.

Wieder schafft er es, eine düstere und unheimliche Atmosphäre aufzubauen, in der irgendwann weder Rachel noch der Leser bzw. Hörer weiß, was real ist und was Einbildung. Nach und nach kommen Geheimnisse aus der Vergangenheit ans Licht, insbesondere was Rachel selbst betrifft, aber auch in Bezug auf David, der eine ziemlich negative Entwicklung durchmacht. Jamie bleibt mysteriös und undurchschaubar. Will er Rachel loswerden oder mag er sie? Sieht er wirklich, was er behauptet und wenn ja, wie kann das sein?

Insgesamt fand ich die Handlung zwar durchaus spannend, aber auch ein wenig wirr. Das mag daran liegen, dass ich die gekürzte Hörbuchversion gehört habe, bei der mit 7:14 Stunden im Vergleich zu 10:53 Stunden in der ungekürzten Version doch einiges gestrichen worden sein muss. Mir sind während des Hörens keine größeren Brüche oder Lücken aufgefallen, aber beim Lesen anderer Rezensionen stelle ich fest, dass Szenen erwähnt werden, die ich definitiv nicht gehört habe. Aber egal, die beiden Sprecher machen ihre Sache gut und das Hören war definitiv angenehm. Vera Teltz liest den Großteil, Hans Jürgen Stockerl ergänzt die Parts aus Davids Sicht.

Die Auflösung am Ende fand ich sehr konstruiert und nicht wirklich glaubwürdig. Insgesamt bestätigt dies nun meinen Eindruck nach dem ersten Werk des Autors und ich weiß nicht, ob ich in Zukunft seine Bücher noch lesen oder hören werde.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Am Ende siegt die Wahrheit - oder auch nicht?

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Vor drei Jahren hat Zoe einen schrecklichen Autounfall verursacht, bei dem drei junge Menschen ums Leben gekommen sind. Sie wurde verurteilt und hat ihre Strafe abgesessen. Anschließend ist ihre Mutter ...

Vor drei Jahren hat Zoe einen schrecklichen Autounfall verursacht, bei dem drei junge Menschen ums Leben gekommen sind. Sie wurde verurteilt und hat ihre Strafe abgesessen. Anschließend ist ihre Mutter Maria mit ihr umgezogen, damit sie einen neuen Anfang machen können. Maria hat erneut geheiratet und mit Chris eine zweite Tochter bekommen. Gemeinsam mit Chris’ Sohn Lucas sind sie nun die perfekte Familie.
Doch die Idylle bricht eines Tages wie ein Kartenhaus zusammen. Bei einem Klavierkonzert von Zoe und Lucas taucht ein Mann auf und beschimpft sie lautstark als Mörderin. Dadurch erfährt Chris von der Vergangenheit seiner Frau und seiner Stieftochter, die sie bisher vor ihm verborgen gehalten hatten. Maria fürchtet um die heile Welt, die sie sich mühsam neu aufgebaut hat. Doch es kommt noch schlimmer.
Das Buch wurde viel beworben und entsprechend neugierig war ich. Doch so richtig überzeugt hat mich die Geschichte nicht, schon gar nicht als Thriller.

Es ist eher ein Familiendrama, das sich hier nach und nach vor dem Leser entfaltet und aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Die Handlung beschränkt sich hierbei auf den relativ kurzen Zeitraum eines Abends und des darauffolgenden Tages sowie Rückblenden zu der Zeit vor drei Jahren, als der Unfall geschah. Durch diese Perspektivwechsel muss man gut aufpassen, wer eigentlich gerade erzählt – zumindest, wenn man wie ich dazu neigt, Kapitelüberschriften nicht mitzulesen.

Jede der Figuren hat ein mehr oder weniger tragisches Schicksal, nicht nur Zoe und Maria, sondern auch Lucas, der jung seine Mutter verloren hat, Marias Schwester Tess, die mit einem Alkoholiker verheiratet ist und nebenbei eine Affäre mit Zoes ehemaligen Anwalt Sam hat, der wiederum eine schlimme gesundheitliche Diagnose erhält. Mir persönlich war das zu viel, gerade den Handlungsstrang um Sam hätte ich nicht gebraucht, der passte für mich auch nicht so recht zum Rest der Handlung. Auffällig ist in jedem Fall, dass hier eigentlich jeder lügt und Dinge verheimlicht oder zurechtbiegt – aus den unterschiedlichsten Gründen, doch sympathisch wurde mir dadurch keiner der Protagonisten. Das ist zwar auch nicht unbedingt notwendig, damit mir ein Buch gefällt, aber hier kam einfach zu viel zusammen.

Das Ende fand ich dann recht abrupt und leider auch nicht sonderlich glaubwürdig.

Insgesamt habe ich das Buch zwar durchaus gespannt gelesen, meine Erwartungen wurden aber leider nicht erfüllt.