vermittelt Wissen, Geheimnisse und Begeisterung
Kevin Forteys Vater war in der 80er Jahren Mitinitiator des ersten walisischen Riesenkürbis-Wettbewerbs und seitdem hat sich die ganze Familie dem Züchten von Riesengemüse verschrieben. Für jeden, der ...
Kevin Forteys Vater war in der 80er Jahren Mitinitiator des ersten walisischen Riesenkürbis-Wettbewerbs und seitdem hat sich die ganze Familie dem Züchten von Riesengemüse verschrieben. Für jeden, der sein eigenes Riesengemüse züchten möchte, bringt Kevin Fortey es auf den Punkt: Man braucht nur den richtigen Samen, günstige Bedingungen und eine dicke Portion Glück.
Voll Begeisterung berichtet der Autor über erfolgreiche Riesenzüchtungen verschiedener Wettbewerbsklassen wie Zucchini, Tomate, Kürbis, Kopfkohl, Rettich, Karotte, Zwiebel, Gurke, Steckrübe, Feuerbohne und Sonnenblume, wobei jedem Riesen ein eigenes Kapitel gewidmet wird. In jedem Kapitel finden sich neben Angaben zum jeweiligen Weltrekord vor allem eigene Beschreibungen, ein Steckbrief sowie ein Düngeplan, der die Vorbereitung des Substrates, das Keimen, die Aussaat und das Reifen erläutert und viele Fotos.
Gerade die eigenen Beschreibungen fand ich äußerst interessant; so erfährt man z.B. das genauere Procedere der künstlichen Befruchtung, bei der man vor den Bienen aufstehen muss oder detailierte Angaben zum Kappen und Trimmen der Seitentriebe, zu Lagerungshilfen, zum effektiven Gurkensamenkeimen ( Chitting), zu Abdeckungen oder Streicheleinheiten bei Tomaten, die durch eine „Nackenmassage“ vibrationsbefruchtet werden.
In den Abschnitten „Die Riesen-Diät“ finden sich zu jedem Gemüse die bereits kurz erwähnten Düngepläne, in denen es um die Verwendung von unterschiedlich dosiertem NPK-Dünger ( Stickstoff, Phosphor, Kalium), Hühnerpellets, Wollkompost, Algen- und Mistdüngung, Bewurzelungspulver und Langzeitdünger geht. Bei den angegebenen Dosierungen gehe ich davon aus, dass dieses Riesengemüse wohl eher nicht zum Verzehr geeignet sein wird, sondern ausschließlich die Aussichten auf einen Titel einer gewonnenen Meisterschaft im Blickwinkel steht.
Für mich habe ich aus diesen Düngeempfehlungen trotzdem einige Erkenntnisse gewinnen können, denn bislang habe ich mein Gemüse gar nicht gedüngt und werde nun aber die Beete vor der Aussat bzw. dem Setzen der vorgezogenen Pflanzen vorbereiten, außerdem den Hühnermist und die Wollreste, die ich beim Kardieren auskämme, ab jetzt zur Düngung verwenden. Auch die genauen Angaben zum Kulivieren, z.B. beim Kappen der Haupt- und Seitentriebe eines Kürbis und den Erklärungen, aus welchen Ansatzpunkten erfahrungsgemäß die größten Früchte zu erwarten sind, fand ich ausgesprochen hilfreich, denn sie ermöglichen mir auch ohne spezielle Saatauslese, Kreuzungen oder Superdüngung meinen Gemüseertrag zu vergrößern.
Sehr interessant zu lesen war auch, mit welcher Hingabe und großem Einsatz die Familie, mittlerweile in der dritten Generation, das Züchten von Riesengemüse betreibt, ob durch eigene Saatgutauslese, Tausch und Weiterentwicklung oder stetige Beobachtung und Umsetzung neuer Erkenntnisse.
Fazit: sehr interessant zu lesen, auch für die Gärtner, die nicht unbedingt auf Riesengemüse, sondern nur auf einen etwas größeren Ertrag aus sind