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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2017

Spannende und fesselnde Unterhaltung

The Couple Next Door
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Das Ehepaar Anne und Marco sind bei ihren Nachbarn nebenan eingeladen. Da ihr Babysitter kurzfristig absagen musste, die Nachbarin aber kein Fan von quengelnden Babys ist, entschließen sie sich, die kleine ...

Das Ehepaar Anne und Marco sind bei ihren Nachbarn nebenan eingeladen. Da ihr Babysitter kurzfristig absagen musste, die Nachbarin aber kein Fan von quengelnden Babys ist, entschließen sie sich, die kleine Cora daheim zu lassen, das Babyfon mitzunehmen und alle halbe Stunde nach ihr zu sehen. Was soll schon passieren, sie sind ja schließlich nur nebenan!
Doch als Anne nachts um ein Uhr nachhause geht, ist das Undenkbare auf einmal wahr geworden. Cora ist weg, ihr Bettchen leer, keine Spur von ihr.

Die Polizei wird gerufen, doch niemand hat etwas gehört oder gesehen. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel. Natürlich sind die Eltern die Hauptverdächtigen, doch ihre Verzweiflung wirkt echt – oder sind sie nur exzellente Schauspieler? Wer könnte sonst für das Verschwinden des Babys verantwortlich sein?

Ich hatte am Rande schon einige eher negative Rezensionen zu dem Buch gesehen oder zumindest überflogen, wollte mir dann aber doch lieber selbst ein Bild machen. Und ich wurde positiv überrascht, ich fand das Buch richtig spannend!

Während man am Anfang noch völlig im Dunkeln tappt, kristallisieren sich nach und nach einige Spuren heraus und irgendwann bekommt man als Leser auch die scheinbare Auflösung bereits gezeigt – doch so einfach ist es nicht! Mir hat das Spiel mit verschiedenen Spuren und Verdächtigen gut gefallen und auch wenn ich dann irgendwann einen recht konkreten und letztlich auch richtigen Verdacht hatte, blieb es bis zum Ende spannend.

Für mich war es kein absolut herausragender Thriller, aber durchaus spannende und fesselnde Unterhaltung.

Veröffentlicht am 05.04.2017

Buch zum Genießen und Wohlfühlen

Die Blütensammlerin
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Achtung, da es sich um den 3. Band der Maierhofen-Reihe handelt, kann diese Rezension kleine Spoiler zu den Ereignissen aus den ersten Bänden enthalten.

Wir sind zurück in Maierhofen, im württembergischen ...

Achtung, da es sich um den 3. Band der Maierhofen-Reihe handelt, kann diese Rezension kleine Spoiler zu den Ereignissen aus den ersten Bänden enthalten.

Wir sind zurück in Maierhofen, im württembergischen Allgäu. Ein Stück von den Bergen entfernt, doch eine wunderschöne und idyllische Gegend. Maierhofen selbst hat sich als „Genießerdorf“ einen Namen gemacht und ein neues Großereignis steht bereits vor der Tür: ein Koch-Event!

Christine wurde von ihrem Mann Herbert verlassen und lebt nun schon eine ganze Weile allein in ihrem wunderschönen Haus. Doch Herbert macht ihr nun Druck, er will das Haus verkaufen und Christine nicht länger Unterhalt zahlen. Für Christine, die sich ihr Leben lang um Mann und Kinder gekümmert hat und darum, ihnen ein schönes Zuhause zu bieten, bricht eine Welt zusammen. Doch in Maierhofen gibt es immer neue Ideen und die ideale Lösung für Christine ist schnell gefunden: sie eröffnet ein Bed&Breakfast. Die Begeisterung ihrer ersten Gäste gibt ihr endlich wieder Selbstvertrauen und so öffnet sie sich auch dem Thema Mann wieder ein bisschen. Doch wo soll sie mögliche Kandidaten überhaupt finden und kennenlernen? Der Kochwettbewerb kommt ihr in den Sinn und so wird ein Team aus Singles zusammengestellt – vielleicht versteckt sich ja Christines zukünftiger Traummann unter ihnen? Zuerst sieht es eher nicht danach aus.

Die Single-Truppe besteht aus höchst unterschiedlichen Charakteren, fast jeder von ihnen hat so seine Probleme, sei es privat oder beruflich, auch wenn manch einer es noch nicht einmal als Problem erkannt hat. Die Zusammenarbeit in der vom Zufall bestimmten Gruppe fällt nicht allen leicht und so gibt es auch durchaus die eine oder andere Reiberei. Doch grundsätzlich ist die Stimmung in der „Casa Christine“ gut und nach und nach kristallisieren sich unterschiedliche Kombinationen heraus, die besonders gut miteinander harmonieren und sich gegenseitig helfen und weiterbringen.
Christine als Gastgeberin ist hier immer wieder der Ruhepol, trotz ihrer eigenen Schwierigkeiten gibt sie alles, um der Gruppe eine schöne Zeit zu bereiten und ihnen beim Wettbewerb zu helfen. Ist da vielleicht doch jemand dabei, der ihre besonderen Fähigkeiten und ihre wunderbare Art zu schätzen weiß?

Wie schon in den beiden Vorgängerbänden (wobei „Das Weihnachtsdorf“ eher eine Kurzgeschichte zur Überbrückung zwischen den beiden Romanen ist) ist auch diese Geschichte wieder ein wunderbares Buch zum Genießen und Wohlfühlen. Es gibt ein paar kleinere Überraschungen, doch im Großen und Ganzen ist schnell klar, wer hier zu wem finden wird. Doch der Weg dahin liest sich einfach schön und zeigt, dass Veränderungen nichts Schlechtes sein müssen, dass man vielleicht auch einmal den Mut haben muss, aus der täglichen Tretmühle auszubrechen und etwas Neues zu probieren! Sicher passt dieser Rat nicht für jeden in jeder Lebenslage, doch darüber nachzudenken, ob man wirklich glücklich ist oder ob man vielleicht etwas im Leben ändern sollte, schadet sicher nie – es könnten sich ganz ungeahnte neue Möglichkeiten ergeben!

Veröffentlicht am 05.04.2017

Schöne Unterhaltung, nicht nur für Pferdeliebhaber

Im Schatten das Licht
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Sarah ist bei ihren Großeltern aufgewachsen. Seit dem Tod der Großmutter gibt es nur noch ihren Opa Henri und sie. Und natürlich ihr Pferd Boo, an dem ihr Herz ganz besonders hängt. Boo ist in einem kleinen ...

Sarah ist bei ihren Großeltern aufgewachsen. Seit dem Tod der Großmutter gibt es nur noch ihren Opa Henri und sie. Und natürlich ihr Pferd Boo, an dem ihr Herz ganz besonders hängt. Boo ist in einem kleinen Straßenstall mitten in London untergebracht. Henri war früher selbst ein erfolgreicher Dressurreiter und trainiert seine Enkelin und ihr Pferd streng, aber liebevoll. Sarah hat alles, was sie braucht. Doch dann hat Henri eines Tages einen Schlaganfall und nichts ist mehr wie vorher. Noch dazu soll der Pferdestall verkauft werden und der neue Besitzer ist längst nicht so nachsichtig in Sachen Bezahlung wie der bisherige. Sarah befindet sich in einer schrecklichen Zwickmühle und hat niemanden, dem sie sich anvertrauen kann.

Durch Zufall gerät Sarah an Natasha und Mac, die sie als vorübergehende Pflegeeltern bei sich aufnehmen. Doch eigentlich sind die beiden schon längst getrennt, wollen sich scheiden lassen und ihr gemeinsames Haus verkaufen. Also ist hier kein dauerhaftes Zuhause für Sarah in Sicht – oder vielleicht doch?

Seit „Ein ganzes halbes Jahr“ ist der Name Jojo Moyes aus der Literaturszene kaum noch wegzudenken. „Im Schatten das Licht“ hat sie bereits vorher geschrieben, doch erst jetzt wurde es auf deutsch veröffentlicht.

Da ich dies wusste, bin ich mit eher geringen Erwartungen an das Buch herangegangen. Doch ich wurde durchaus gut unterhalten. Ich finde zwar, die Geschichte hätte einige Kürzungen vertragen können, aber insgesamt hat sie mir gut gefallen. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und bekommen auf fast 600 Seiten auf jeden Fall ausreichend Raum, um sich zu entfalten. Ich fand ihre Gefühle und Handlungen glaubwürdig und nachvollziehbar dargestellt.

Auch wenn ich kein „Pferdemädchen“ bin und niemals war, hat mich die Geschichte um Sarah und Boo mitgenommen und berührt, auch wenn ich sie streckenweise gerne ein bisschen geschüttelt hätte. Dass es ihr an Vertrauen mangelt, ist durchaus verständlich und bei einem Teenager kann man eben auch nicht immer vernünftiges Verhalten erwarten, aber selbst einem Teenager sollte an irgendeinem Punkt klarwerden, dass Verschweigen und Weglaufen keine Lösung sein kann.
Andererseits haben es auch die Erwachsenen in diesem Buch nicht so mit der Kommunikation und so ist Sarahs Verhalten dann doch auch wieder irgendwie nachvollziehbar.

Die Geschichte verläuft über weite Strecken sehr ruhig und gemächlich, erst gegen Ende zieht das Tempo dann massiv an, bis zu einem leider recht vorhersehbaren Schluss. Hier hätte ich mir etwas weniger Pathos gewünscht.

Dennoch insgesamt schöne Unterhaltung, nicht nur für Pferdeliebhaber!

Veröffentlicht am 05.04.2017

Basierend auf einer wahren Geschichte

Das Lied der Störche
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Frederikes Vater ist gestorben, als sie noch sehr klein war. Ihre Mutter hat wieder geheiratet, aus ihrer zweiten Ehe stammen Frederikes beiden Halbgeschwister. Doch auch dieser Mann stirbt früh und so ...

Frederikes Vater ist gestorben, als sie noch sehr klein war. Ihre Mutter hat wieder geheiratet, aus ihrer zweiten Ehe stammen Frederikes beiden Halbgeschwister. Doch auch dieser Mann stirbt früh und so heiratet ihre Mutter Stefanie ein drittes Mal (den Vetter ihres zweiten Mannes) und zieht mit ihren 3 Kindern auf das Gut ihres neuen Gatten in Ostpreußen. Dort wachsen Freddy und ihre Geschwister nun auf. Zuerst ist das Leben auf dem Land für die Stadtkinder ungewohnt und fremd und sie tun sich etwas schwer damit, doch schnell lernen sie auch die schönen Dinge auf dem Gut kennen und schätzen.

Freddy ist zwar bei dem Umzug noch recht jung, noch keine 12 Jahre alt, aber sie wirkt schon sehr erwachsen und reif für ihr Alter. Als Älteste hat sie auch immer eine besondere Verantwortung für ihre Geschwister. Ihre Rolle in der Familie ist für sie selbst etwas unsicher. Ihre Geschwister werden durch die verwandtschaftliche Beziehung zwischen ihrem Vater und Stiefvater einmal das Gut erben, doch Freddy ist ja aus der ersten Ehe ihrer Mutter und somit in dieser Hinsicht außen vor. Früh wird ihr klar, dass ihr Lebensweg entweder aus dem Erlernen und Ausüben eines Berufes oder einer vorteilhaften Ehe bestehen wird. Ihre Mutter zielt klar auf die zweite Option ab und als Freddy älter wird, steht auch bald der passende Kandidat fest. Gegen Ax von Stieglitz hätte Freddy auch gar nichts, schwärmt sie doch schon seit Jugendtagen für den Freund der Familie, auch wenn dieser deutlich älter ist als sie und es ein paar Ungereimtheiten in Bezug auf ihn gibt.

Wer die Bücher der Autorin kennt (zum Beispiel die Australien-Saga), der erwartet hier keinen Spannungsroman voller unerwarteter Wendungen und Überraschungen. Wie auch schon bei ihren vorherigen historischen Romanen, stützt sich die Autorin auch hier auf eine wahre Lebensgeschichte, auch wenn sie einige Details ändert und verfremdet, um die Privatsphäre noch lebender Nachkommen zu wahren. Dennoch ist die Geschichte im Großen und Ganze so passiert und das macht sie für mich umso lesenswerter.

Einige Details haben mich zwar auch gestört, so die ständig wiederholten Redewendungen der Köchin im Dialekt, aber insgesamt fand ich Handlung und Figuren interessant und vor allem unterhaltsam.

Ostpreußen als Schauplatz kommt mir ein wenig zu kurz, die Geschichte konzentriert sich auf wenige Handlungsorte, hauptsächlich das Gut der Familie und der historische Kontext bleibt bis auf wenige Erwähnungen eher außen vor. Aber es ist ja auch ein Roman und kein Geschichtsbuch!

Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger und einer bösen Überraschung für Freddy! Wer wissen will, wie es für sie weiterging, kann sich aber schon auf Oktober freuen, denn da erscheint „Die Jahre der Schwalben“.

Veröffentlicht am 07.03.2017

Die alten Griechen...

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
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Jess und ihre beste Freundin Robyn sind auf dem Weg ins Sommercamp. Auf dem Weg dorthin geraten sie in ein Unwetter und haben einen schrecklichen Autounfall – oder doch nicht? Hat Jess das alles nur geträumt? ...

Jess und ihre beste Freundin Robyn sind auf dem Weg ins Sommercamp. Auf dem Weg dorthin geraten sie in ein Unwetter und haben einen schrecklichen Autounfall – oder doch nicht? Hat Jess das alles nur geträumt? Es scheint so…

Im Camp angekommen, trifft sie auf Cayden, den unglaublich gutaussehenden Neffen der Campleiter. Merkwürdigerweise haben sowohl diese als auch ihre Kinder alle auffällige griechische Götternamen: Zeus, Hera, Apoll, Athene – nur ein Spleen? Was sonst, denn die Götter sind schließlich nur Sagengestalten!

Obwohl Cayden sich nicht gerade liebenswürdig verhält, fühlt sich Jess schnell zu ihm hingezogen. Ihr Verstand warnt sie vor ihm, aber ihr Körper verrät sie regelmäßig. Eigentlich finde ich solche Szenen in Jugendbüchern ja eher zum Augenrollen, aber Jess kommentiert ihr Verhalten in ihren Gedanken durchaus selbstkritisch bis entsetzt und kann teilweise selbst nicht fassen, wie es ihr ergeht, was dann doch zum Schmunzeln führt.

Was Jess nicht weiß: Cayden ist eigentlich Prometheus und sein sehnlichster Wunsch ist es, menschlich zu sein. Diesen Wunsch erfüllt Zeus ihm, wenn er ein Mädchen findet, das ihm widerstehen kann. Aber wie soll irgendein menschliches Mädchen Nein zu einem griechischen Gott sagen können? Eigentlich ist es aussichtslos, aber Cayden hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Für das jeweilige Mädchen endet dieses Spiel allerdings immer böse und mit gebrochenem Herzen, denn für ihn sind sie ja nur Mittel zum Zweck. Wird es auch Jess so ergehen?

Schnell wird klar, dass Jess irgendwie anders ist. Wird das Spiel dieses Mal anders verlaufen?

Ich kannte von Marah Woolf bisher ihre im Selfpublishing verlegten Bücher und war neugierig auf ihren ersten großen Verlagstitel. Die Kombination aus Jugendromanze und griechischer Göttersage klang ebenfalls vielversprechend.

Ich habe das Buch auch durchaus mit Vergnügen gelesen, auch wenn mich die Bedienung vieler Klischees streckenweise auch ein wenig genervt hat. Die Nebenfiguren haben mich teilweise mehr interessiert als die beiden Protagonisten, deren Verhalten (eigentlich gegenseitige Abneigung bei gleichzeitiger unglaublicher körperlicher Anziehung) doch sehr stereotyp war.

Aufgelockert wird die Handlung auch immer wieder durch kleine Einschübe aus Sicht des Götterboten Hermes, der den Auftrag hat, den Verlauf des Spiels als unsichtbarer Beobachter im Blick zu behalten und der dies auf amüsante Weise kommentiert.

Die Story bietet auf jeden Fall einiges an Potential und auf jeden Fall gute Unterhaltung, zwischendurch aber auch immer wieder Längen. Zudem handelt es sich um den Auftaktband einer Trilogie, Band 2 und 3 sind für September 2017 und März 2018 angekündigt, es heißt nun also erstmal warten, bis es weitergeht!