Die Macht der Schrift
Feuer und FederAls Raisa ein kleines Mädchen ist, wird ihre Heimat überfallen und ihre ganze Familie getötet. Raisa überlebt nur, weil eine Nachbarin sie als ihre eigene Tochter ausgibt. Doch das schützt das Mädchen ...
Als Raisa ein kleines Mädchen ist, wird ihre Heimat überfallen und ihre ganze Familie getötet. Raisa überlebt nur, weil eine Nachbarin sie als ihre eigene Tochter ausgibt. Doch das schützt das Mädchen nicht davor, in die Hauptstadt des Königreichs Qilara gebracht zu werden und fortan als Sklavin dienen zu müssen. Eines Tages scheint sich ihr Schicksal zu wandeln, denn sie wird zur Tutorin auserkoren. In dieser besonderen Stellung darf und muss sie Schreiben und Lesen lernen. In dieser Welt ist das Leben und Schreiben der Oberschicht vorbehalten und die sogenannte Hohe Schrift darf nur der König und Hohepriester für die Kommunikation mit den Göttern verwenden. Da irgendjemand ihn aber diese Schrift ja auch lehren muss, gibt es immer eine Tutorin, an die das Wissen weitergegeben wird. Raisa wird gemeinsam mit Kronprinz Mati unterrichtet und die beiden freunden sich an. Mati ist ein liebenswürdiger junger Mann, der wenig Ähnlichkeit mit seinem strengen und grausamen Vater zu haben scheint. Doch natürlich ist eine Beziehung zwischen ihm und Raisa undenkbar! Dennoch verlieben sich die beiden und bringen sich damit beide in eine schwierige Situation. Mati ist der Thronfolger eines Reiches, in dem es an vielen Ecken brodelt und gärt. Im Thronrat werden Ränke und Intrigen geschmiedet, Rebellen wollen die Sklaverei beenden… und Raisa und Mati stehen im Mittelpunkt von alldem.
Das Cover und die Buchbeschreibung hatten mich sehr angesprochen, beim Lesen habe ich mich dann aber leider doch etwas schwergetan.
Das ganze System der unterschiedlichen Schriften sowie der verschiedenen Völker und Schichten ist nicht ganz leicht nachzuvollziehen. Zudem steht jedem Kapitel ein meist recht kurzer Absatz vor, in dem es um die Geschichte der Götter des Landes geht. Auch wenn der Zusammenhang lange nicht klar ist, sollte man diese Zeilen doch sorgfältig lesen, damit sich am Ende alles erschließt. So aber sind es dann recht viele Namen und Figuren, auch wenn die Götter vorne im Buch kurz aufgelistet werden.
Die Handlung um Raisa und Mati nimmt anfangs recht langsam Fahrt auf, gewinnt dann aber doch zunehmend an Tempo, wobei aber leider doch nie wirklich Hochspannung erreicht wird.
Das Ende hat mir richtig gut gefallen. Es wird zwar für meinen Geschmack eigentlich zu mystisch, aber theoretisch gibt es auch logische Erklärungen für das Geschehen und was die Figuren dann letztlich daraus machen, fand ich richtig gut!
Insgesamt ein durchaus anspruchsvolles Jugendbuch mit zwei ineinander verwobenen Geschichten, die aufmerksames Lesen und ein bisschen Mitdenken erfordern!